Karl Kautsky

Die Klassengegensätze im Zeitalter
der Französischen Revolution


VI. Die Bourgeoisie


Ebenso zerklüftet, wie die beiden ersten Stände, zeigte sich auch der dritte Stand. Es ist heutzutage Mode geworden, die Kapitalistenklasse als dritten Stand zu bezeichnen, dem das Proletariat als vierter Stand gegenübersteht. [1] Ganz abgesehen davon, daß das moderne Lohnproletariat eine Klasse ist und nicht ein Stand, eine Gesellschaftsschicht, die sich von den anderen Schichten durch eine eigentümliche ökonomische Lage, nicht aber durch besondere rechtliche Institutionen unterscheidet, ganz abgesehen davon ist es schon deshalb unzulässig, von einem vierten Stand zu sprechen, weil das Proletariat bereits im Schoße des dritten Standes existierte. Dieser umfaßte eben die ganze Bevölkerung, die nicht den beiden ersten Ständen angehörte; nicht bloß Kapitalisten, sondern auch Handwerker, Bauern und Proletarier. Welche bunte Masse der dritte Stand vorstellte, kann man sich leicht denken. Wir finden in seiner Mitte die schärfsten Gegensätze, mit den verschiedensten Zielen und den verschiedensten Kampfesmitteln. Von einem einheitlichen Klassenkampf war da keine Rede.

Nicht einmal diejenige Klasse, die man heute vorzugsweise als dritten Stand bezeichnet, die Klasse der Kapitalisten, bildete eine geschlossene Phalanx.

An der Seite der Kapitalistenklasse stand die hohe Finanz. Als der wichtigste Staatsgläubiger hatte sie allerdings alle Ursache, auf Reformen zu dringen, die den Staat vor dem Bankerott bewahrten, seine Einnahmen erhöhten, seine Ausgaben verringerten. Aber diese Reformen sollten nach dem bekannten Prinzip des „Wasch’ mir den Pelz und mach’ ihn nicht naß“ vor sich gehen. In der Tat, die Herren Finanziers hatten alle Ursache, einer einschneidenden wirklichen Finanz- oder gar Sozialreform feindlich gegenüberzustehen.

Die meisten von ihnen besaßen selbst große Feudalgüter, auch den Adelstitel, und wollten auf die damit verbundenen Vorrechte und Einkommen nicht gern verzichten. Sie hatten aber auch an der Erhaltung der Privilegien des Adels jenes wohlwollende Interesse, welches der Gläubiger daran hat, daß sein Schuldner nicht zugrunde gehe. Sie waren die Gläubiger nicht bloß des Königs, sondern auch des verschuldeten Adels. Die Ökonomen hatten gut demonstrieren, daß der Ertrag der Landgüter steigen werde, wenn sie nach rein kapitalistischen, statt nach halbfeudalen Prinzipien betrieben würden. Um den Übergang zur rein kapitalistischen Landwirtschaft zu vollziehen, dazu gehörte ein gewisses Kapital, zur Errichtung gewisser Anlagen, zur Anschaffung von Vieh, Werkzeugen usw. Dieses Kapital besaßen die wenigsten Adeligen. Die Abschaffung der feudalen Leistungen drohte sie bankerott zu machen Darauf hinzuwirken hatten ihre Gläubiger keine Ursache.

Auch gesellig und gesellschaftlich wurden, wie wir bereits gesehen, Adel und Finanz immer enger verbunden. Eine jede Finanzreform hätte überdies dahin führen müssen, daß an Stelle der Steuerpächter die Staatsregie trat. Eine Reihe der wichtigsten Staatseinkünfte, die Salzsteuer (gabelle), Getränkesteuer (aides), die Zölle, das Tabakmonopol, waren verpachtet. Die Pächter zahlten dafür jährlich dem Staat (in den letzten Jahren vor der Revolution) 166 Millionen Livres, erpreßten aber dem Volke vielleicht das Doppelte dieser Summe. Die Steuerpacht war eine der ergiebigsten Methoden, das Volk auszubeuten, wie hätten die Herren von der hohen Finanz freiwillig darauf verzichtet! allerwenigsten durfte man erwarten, daß sie dagegen auftreten würden.

Sie hatten auch kein Interesse daran, daß das Defizit und damit die Verschuldung des Staates ein Ende nehme. Von den Staatsschuldverschreibungen behielten sie nur einen Teil. Die Mehrzahl wußten sie um teures Geld dem „Publikum“ anzuhängen, den mittleren und kleineren Kapitalisten, namentlich den Rentnern. Das Risiko bei der Übernahme einer neuen Anleihe wußte also die hohe Finanz auf die Schultern anderer abzuwälzen. Der Profit aber, der ihr aus dem Abschluß einer solchen teils direkt, teils indirekt zufloß, durch Ausbeutung des Staates wie des Publikums, war ein ungeheurer. Jede neue Anleihe bedeutete eine reiche Ernte für die Finanzleute. Nichts wäre ihnen unangenehmer gewesen, als die Herbeiführung eines defizitlosen Budgets, das den Abschluß neuer Anleihen überflüssig machte.

Unter diesen Umständen ist es kein Wunder, daß die Sympathien der hohen Finanz als Klasse auf seiten des alten Regimes, des Privilegienstaates, waren. Es ist wahr, sie rief nach Reformen, aber wer verlangte die nicht vor der Revolution. Der verbohrteste Aristokrat war der Überzeugung geworden, der bestehende Zustand sei unerträglich und Reformen unerläßlich, die Unzufriedenheit mit dem Bestehenden war allgemein; aber jede Klasse wollte „Reformen“, die nicht Opfer, sondern Vorteile für sie brachten.

Indessen wirkte die hohe Finanz, sehr gegen ihren Willen, als mächtiger politischer Agitator, als Mittel, die friedsamsten Bürger zu Politikern und Freiheitsschwärmern zu machen. Sie war der Kanal, durch den immer mehr Staatsschuldverschreibungen immer weiter ins Volk drangen; sie war der Kanal, durch den die sich ansammelnden kleinen und mittleren Kapitalien durch das Mittel der immer rascher aufeinander folgenden Anleihen dem Hof zuflossen, um dort in den weiten Taschen der Höflinge zu verschwinden, ohne sie zu füllen, da sie alle bedenklich durchlöchert waren. Immer mehr kleine und mittlere Kapitalisten wurden Staatsgläubiger. Diese Sorte Bourgeois ist in der Regel für jede Regierung sehr harmlos. Der Philister hält die Politik für eine brotlose Kunst, die ihm nichts einbringt, die ihn höchstens noch Geld und Zeit kosten kann. Er huldigt dem Grundsatz, jeder solle bei seinem Leisten bleiben und das Regieren dem König überlassen. In einem absoluten Staat mit ausgebildeter Polizeispionage wie im alten Frankreich, wo die Teilnahme des Bürgers an der Politik überdem noch als eine Art Verbrechen galt, war die Abneigung des Philisters, sich um das zu klammern, was außerhalb seiner vier Pfähle vorging, noch größer.

Aber das änderte sich, als er Gläubiger des Staates wurde und man anfing, die Möglichkeit des Bankerotts desselben zu erwägen. Jetzt hörte die Politik auf, eine brotlose Kunst zu sein, sie wurde eine wichtige Geschäftsangelegenheit. Der kleine und mittlere Bourgeois bekam plötzlich ein auffallendes Interesse für alle Fragen der Staatsverwaltung, und da es nicht schwer war, einzusehen, daß die Privilegien der ersten beiden Stände die Hauptschuld an dem bedenklichen Stand der Staatsfinanzen trugen, da sie den Löwenauteil an den Staatseinnahmen einsteckten und fast gar nichts zu denselben beitrugen, wurde er jetzt energischer Oppositionsmann, der von den Privilegien nichts wissen wollte und nach Freiheit und Gleichheit begehrte.

Aber nicht bloß als Staatsgläubiger, auch als Handelsmann oder Industrieller mußte er Front machen gegen den Privilegienstaat.

Dadurch, daß die höheren Stellen in Armee und Flotte dem Adel vorbehalten waren, der moralisch und physisch zusehends verkam, wurden Frankreichs Waffen immer ohnmächtiger. Der ganze Verlauf des 18. Jahrhunderts sah für Frankreich fast keinen Krieg, der nicht mit ungünstigen Handelsbedingungen und dem Verlust wertvoller Kolonien geschlossen hätte – so die Friedensschlüsse von Utrecht (1718), Aachen (1748), Paris (1768), Versailles (1783). Eine glückliche auswärtige Politik war aber eine der wichtigsten Vorbedingungen für das Gedeihen des auswärtigen Handels.

Im Innern hemmten den Handel die alten feudalen Schranken. Einige Provinzen bildeten eigene Staaten für sich, in vielen Beziehungen mit eigenem Recht, eigener Verwaltung, durch Zollschranken von den anderen Reichsteilen getrennt. Dazu kamen die Gefälle und Marktgerechtigkeiten der Feudalherren, die Brücken- und Straßenzölle usw., die den Verkehr im Innern fast erdrückten. Die Waren, die von Japan oder China nach Frankreich kamen, wurden durch den Transport über weite, stürmische Meere, die von Piraten wimmelten, bloß um das Drei- bis Vierfache verteuert. Ein Quantum Wein, das vom Orleanais nach der Normandie transportiert wurde, verteuerte sich um mindestens das Zwanzigfache infolge der vielen Abgaben, die die Ware unterwegs zu leisten hatte. [2] Gerade der Handel mit Wein, einer der wichtigsten Handelszweige Frankreichs, war besonders belastet und erschwert. So hatten zum Beispiel die Weinbergbesitzer des Distrikt von Bordeaux das Recht, den Verkauf jeden Weines in dieser Stadt zu verbieten, der nicht auf ihren Weinbergen gewachsen war. Den weinreichen Landschaften von Languedoc, Perigord, Agenois und Querci, deren Wasserstraßen unter den Mauern von Bordeaux zusammenflossen, wurde auf diese Weise zugunsten der Weinbergbesitzer von Bordeaux der Absatz ihrer Produkte geradezu versperrt.

Dabei waren die Kommunikation elend. Dafür hatte man kein Geld, und Arbeiten, zu denen die Wegbaufronen der Bauern nicht ausreichten, wurden nicht ausgeführt.

Sollte der Handel einen kräftigen Aufschwung nehmen, dann mußten die Privilegien des Adels fallen, Armee und Flotte mußten reformiert, der Partikularismus der Provinzen gebrochen und die Zölle, die Krone und Feudalherren im Innern des Landes erhoben, beseitigt werden; mit einem Worte, die Interessen des Handels erforderten „Freiheit und Gleichheit“.

Jedoch nicht alle Kaufleute huldigten dieser Parole.

Eine Lieblingsmethode des vorrevolutionären Königtums, sich Geld zu verschaffen, bestand darin, daß es einen Gewerbe- oder Handelszweig monopolisierte und das Monopol an einige wenige Begünstigte verkaufte, oder den Ertrag der monopolistischen Ausbeutung des Publikums mit ihnen teilte.

Am einträglichsten waten die Monopole der großen Handelsgesellschaften nach überseeischen ~ändern. Daneben bestanden aber noch andere Handelsmonopole gewisser, zum Teil zünftig organisierter Korporationen in den einzelnen Städten. Eine solche geschlossene Körperschaft, die noch die Turgotschen Reformen überlebte, war zum Beispiel die Weinhändlerzunft von Paris.

Daß die in dieser Weise Privilegierten, obgleich sie zum dritten Stand gehörten, doch am alten Privilegienstaat festhielten, ist kein Wunder.

Auch die Abschließung der einzelnen Provinzen voneinander war nicht allen Kapitalisten zuwider. Die Hemmnisse des Getreidehandels zwischen verschiedenen Provinzen, namentlich das Verbot der Ausfuhr von Getreide aus einer Provinz in die andere ohne besondere Erlaubnis, die nicht leicht zu erlangen war, hinderten die Zufuhren aus Gegenden mit guter Ernte in solche, in denen das Getreide mißraten war, und wurden mächtige Hebel der Getreidespekulation, die oft ungeheure Dimensionen annahm und eines der wirksamsten Mittel war, das Volk auszubeuten. Wie heute die Schutzzölle die Bildung von Kartellen erleichtern, so erleichterten die Hindernisse des Getreidehandels im Innern die Bildung von Aufkaufgesellschaften, von Verschwörungen zur Herbeiführung von Hungersnot (pacte de famine). An der Spitze dieser Verschwörer stand mitunter der Monarch [3] und machte aus dem Kornwucher eine seiner besten Einnahmequellen. Daß ein solcher allerchristlichster König ebensowenig als seine Kompagnons, die beschnittenen und unbeschnittenen Kornjuden, etwas von der Freigebung des Getreidehandels wissen wollte, ist klar.

Wie der Handel, war auch die Industrie durch das alte Regime eingeschnürt. Nicht, als ob es diese hätte unterdrücken wollen; im Gegenteil, es brachte ihr das höchste Wohlwollen entgegen. Eine blühende kapitalistische Industrie galt für eine der größten Reichtumsquellen des Staates, die in jeder Weise unterstützt werden müsse. Da das zünftige Handwerkertum die kapitalistische Industrie, deren Konkurrenz ihm unbequem war, möglichst schikanierte und hinderte, nahmen die Könige sie unter ihre besondere Obhut. Freilich, die Zünfte aufzuheben und so dieses Hemmnis radikal zu beseitigen, kam ihnen nicht in dm Sinn; sie hätten dadurch eine ergiebige Geldquelle verloren, wie wir noch sehen werden. Aber sie erteilten den Manufakturen Freibriefe, die für diese die Geltung der zünftigen und feudalen Hemmnisse und Abgaben aufhoben. Eine Manufaktur, die ein solches Privilegium erhalten hatte, führte den Titel „Königliche Manufaktur“. Das Königtum ging noch weiter. Um es zu erreichen, daß die Manufakturen möglichst vollkommene Produkte lieferten, wurden die Unternehmer mit den besten Arbeitsmethoden bekannt gemacht und ihnen deren Annahme durch besondere Reglements vorgeschrieben.

Für die Manufaktur in der Kindheit mochten diese Maßregeln von Vorteil sein; anders aber gestaltete sich die Sache, als die kapitalistische Industrie in der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts sich rascher zu entwickeln begann und eine höhere Stufe erklomm. Daß nur ein königliches Privilegium gegen die Schikanen und Prozesse der zünftigen Handwerker schützte, wurde zu einer höchst lästigen Fessel, die manche Neuanlage hinderte. Vollends unerträglich aber wurden die Reglements. Aus Mitteln, die besten Arbeitsmethoden zu verbreiten, wurden sie jetzt Mittel, die schlechtesten künstlich aufrechtzuhalten. Von den sechziger Jahren des 18. Jahrhunderts an begann jene technische Revolution, die an Stelle der Manufaktur die Fabrik setzen und die moderne Großindustrie schaffen sollte. Ehedem hatten in der Manufaktur die einzelnen Arbeitsmethoden und Arbeitswerkzeuge sich nur äußerst langsam verändert. Jetzt jagte eine Erfindung die andere und bürgerte sich rasch in England ein. Wollten die Franzosen der englischen Konkurrenz gewachsen sein, dann mußten sie ihre Verbesserungen ebenso rasch annehmen. Die Beseitigung der Zunftschranken und der bureaukratischen Reglements war jetzt nicht bloß eine Sache des Profits, sie wurde immer mehr eine Lebensfrage für die kapitalistische Industrie. Aber vergebens versuchte Turgot das eine wie das andere 1776. Die Privilegierten wußten, daß die Reform dabei nicht stehen bleiben könne. Sie stürzten ihn und machten sein Werk ungeschehen. Es bedurfte der Revolution, die Schranken der Großindustrie niederzureißen.

Trotzdem hatte ein keineswegs geringer Teil der industriellen Kapitalisten ein Interesse an der Erhaltung des Privilegienstaats. Wie der Handel diente auch die kapitalistische Industrie in ihren Anfängen vorwiegend den Bedürfnissen des Luxus; zum Teil, weil ihr her innere Markt noch fehlte und der Bauer die Industrieprodukte noch selbst erzeugte, deren er bedurfte, zum Teil auch, weil sie eine vom Königtum gepflegte, höfische Industrie war. Die wichtigsten Manufakturen Frankreichs dienten der Erzeugung von Seidenstoffen, Samt, Spitzen, Teppichen, Porzellan, Puder, Papier (vor hundert Jahren noch ein Luxusartikel) und dergleichen. Ihre besten Kunden fanden diese Unternehmungen in den Kreisen des höfischen Adels, in den Kreisen der Privilegierten. Deren Einnahmen beschneiden, hieß, die Existenz einer Anzahl industrieller Kapitalisten erschüttern. Die Revolution fand demnach bei diesen keineswegs eine ungeteilte sympathische Aufnahme.

Es ist bezeichnend, daß, als die Gegenrevolution 1798 sich in Waffen erhob, an ihrer Spitze neben einem der zurückgebliebensten Bezirke Frankreichs, in dem die Feudalwirtschaft noch in voller Kraft blühte, der Vendée, die industriellste Stadt des Reiches stand, das durch seine Seidenindustrie und Goldstickerei hochberühmte Lyon. Bereits 1790 war dort ein von Priestern und Adeligen geleiteter Aufstandsversuch gemacht worden; und lange ist Lyon ein Hort des Legitimismus und Katholizismus geblieben. Und als 1795 die Herrschaft der Jakobiner gebrochen wurde, machte die Bourgeoisie von Paris aus ihren royalistischen, antirepublikanischen Sympathien kein Hehl. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sich damals schon die Wiederherstellung der legitimen Monarchie und die Rückkehr der aristokratischen Emigranten vollzogen.


Fußnoten

1. Die Vorstellung eines vierten Standes taucht schon früh in der Revolution auf, aber nur selten versteht man unter dieser Bezeichnung die Arbeiterklasse. Engels teilte mir darüber folgende interessante Daten mit aus dem mir nicht zugänglichen russischen Buche Karejews über Die Bauern und die Bauernfrage in Frankreich im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts, Moskau 1879, S. 327: Schon am 25. April 1789 erschien Dufourny de Villiers Cahier du quatrième ordre, celui des pauvres journaliers, des infirmes, des des indigents, etc., l’ordre des infirmés (Die Forderungen und Beschwerden des vierten Standes, des Standes der besitzlosen Taglöhner, der Arbeitsunfähigen, der Armen usw., des Standes der Unglücklichen). In der Regel versteht man unter dem vierten Stand die Bauern. Zum Beispiel Noilliac, Les plus fort des Pamphlets. L’ordre des Paysans aux Etats généraux (Die kräftigste Flugschrift. Der Bauernstand in den Generalständen), 26. Februar 1789. S. 9 heißt es da: „Entnehmen wir der schwedischen Verfassung die vier Stände.“ Bartout, Lettre d’un paysan à son curé sur une nouvelle manière de tenir les Etats généraux (Brief eines Bauern an seinen Pfarrer über eine neue Art, die Generalstände abzuhalten), Cartrouville, 1789, S. 7: „Ich habe gehört, daß in einem nordischen Lande ... der Stand der Bauern zu der Versammlung der Stände zugelassen wird.“ Auch noch andere Auffassungen des vierten Standes kommen vor. Eine Broschüre will als vierten Stand die Kaufleute, eine andere die Beamten angesehen wissen usw.

2. Louis Blanc, Histoire de la Révolution, III. Band, 8. Kapitel. (S. 156 in der Brüsseler Ausgabe von 1847).

3. Ludwig XV. war Hauptaktionär der Aufkaufgesellschaft Maliffet. In den Verzeichnissen seines Hofstaates findet sich ein eigener Schatzmeister für „Getreidespekulationen Seiner Majestät“.


Zuletzt aktualisiert am 02.08.2010