(/7./) Ch. Ganilh

(/a) Merkantilistische Auffassung von Austausch und Tauschwert/)

//VIII-358/ Ein sehr schlechtes und oberflaechliches Machwerk ist das von Ch. Ganilh: "Des systemes d'econ. polit.". Erste Ausgabe Paris 1809. Zweite 1821. (Nach der letztren wird zitiert.) Sein Kohl schliesst sich unmittelbar an Garnier an, gegen den er polemisiert.

</Canard in "Principes d'economie politique."171 definiert "la richesse, une accumulation de travail superflu"172. Haette er gesagt, dass sie der travail ist, der ueberfluessig ist, um den Arbeiter als Arbeiter am Leben zu erhalten, so waere die Definition richtig./>

Das Elementarische, dass die Ware das Element des buergerlichen Reichtums, also die Arbeit, um Reichtum zu produzieren, Ware produzieren muss, sich selbst oder ihr Produkt verkaufen muss, ist der Ausgangspunkt des Herrn Ganilh.

"Bei dem heutigen Stand der Zivilisation kennen wir nur die durch den Austausch vermittelte Arbeit." (t. I., l.c. p. 79.) "Arbeit ohne Austausch kann keinen Reichtum produzieren." (l.c. p. 81.)

Davon jumps173 Herr Ganilh sofort ins Merkantilsystem. Weil die Arbeit ohne Austausch keinen buergerlichen Reichtum schafft,

"stammt der Reichtum ausschliesslich aus dem Handel" (l.c. p. 84).

Oder, wie er spaeter sagt:

"Nur der Tausch oder der Handel gibt den Dingen den Wert" (l.c. p. 98). Auf diesem "Prinzip der Identitaet von Werten und Reichtum ... beruht die Lehre von der Fruchtbarkeit der allgemeinen Arbeit." (l.c. p. 93.)

Ganilh erklaert selbst, dass das //359/ "systeme commercial"174, das er selbst eine blosse "modiflcation" des systeme monetaire175 nennt,

"den privaten und den allgemeinen Reichtum von den Tauschwerten der Arbeit ableitet, moegen diese Werte in materiellen, dauernden und bestaendigen Gegenstaenden fixiert sein oder nicht" (l.c. p. 95).

Er faellt also in das Merkantilsystem, wie Garnier in das physiokratische. Sein Schund, if good for nothing else176, ist daher nicht uebel zur Charakteristik dieses Systems und seiner Ansichten ueber den "Mehrwert", namentlich da er diese Ansichten gegen Smith, Ricardo usw. geltend macht.

Reichtum ist valeur echangeable177 jede Arbeit, die eine valeur echangeable produziert oder selbst eine valeur echangeable hat, produziert daher Reichtum. Das einzige Wort, wodurch Ganilh als vertiefter Merkantilist sich zeigt, ist das Wort travail general178. Die Arbeit des einzelnen, oder vielmehr ihr Produkt, muss die Form der allgemeinen Arbeit annehmen. Nur so ist es Tauschwert, Geld. In fact kommt Ganilh darauf zurueck, dass Reichtum gleich Geld ist; nur nicht mehr bloss Gold und Silber, sondern die Ware selbst, soweit sie Geld. Er sagt:

"Handelssystem oder der Austausch der Werte der allgemeinen Arbeit." (l.c. p. 98.)

Der Bloedsinn: Das produit ist valeur als Dasein, als incarnation du travail general179, aber nicht als "valeur du travail general"180, was gleich valeur de la valeur181 waere. Aber vorausgesetzt, die Ware ist als valeur konstituiert, hat meinetwegen selbst die Form des Gelds. Ist metamorphosiert. Sie ist jetzt valeur echangeable. Aber wie gross ist ihr Wert? Valeur echangeable sind alle Waren. Dadurch unterscheiden sie sich nicht. Was macht aber die valeur echangeable einer bestimmten Ware? Hier bleibt Ganilh bei der rohsten Erscheinung stehn. A ist grosser Tauschwert, wenn es sich gegen viel B, C, D etc. austauscht.

Ganilh hat ganz recht gegen Ricardo und die meisten Oekonomen, wenn er sagt, sie betrachten den travail sans l'echange182, obgleich ihr System, wie das ganze buergerliche System, auf dem Tauschwert ruht. Dies koemmt aber nur daher, dass ihnen die Form des Produkts als Ware als selbstverstaendlich erscheint und sie daher nur die Wertgroesse betrachten. Im Austausch bewaehren sich die Produkte der einzelnen erst als Produkte der allgemeinen Arbeit, indem sie sich als Geld darstellen. Diese Relativitaet liegt aber schon darin, dass sie sich als Dasein der allgemeinen Arbeit darstellen muessen und nur auf es als relative, nur quantitativ verschiedne Ausdruecke der gesellschaftlichen Arbeit reduziert werden. Aber der Austausch selbst gibt ihnen nicht die Wertgroesse. In ihm werden sie als allgemein gesellschaftliche Arbeit dargestellt; und wieweit sie sich als solche darstellen koennen, haengt selbst vom Umfang ab, worin sie sich als gesellschaftliche Arbeit darstellen koennen, also vom Umfang der Waren, wogegen sie sich austauschen koennen, also von der Ausdehnung des Markts, des Handels, von der Reihe der Waren, worin sie sich als Tauschwert ausdruecken. Z.B., wuerden nur 4 verschiedne Produktionszweige existieren, so wuerde jeder der 4 Produzenten einen grossen Teil seiner Produkte fuer sich selbst produzieren. Existieren 1000de, so kann der (/einzelne/) sein ganzes Produkt als Ware produzieren. Es kann ganz in den Austausch eingehn. Aber Ganilh bildet sich mit den Merkantilisten ein, dass die Wertgroesse selbst das Produkt des Austauschs ist, waehrend es doch nur die Form des Werts ist oder die Form der Ware, die das Produkt durch den Austausch erhaelt.

"Der Austausch gibt den Dingen einen Wert, den sie ohne ihn nicht haetten." (p. 102.)

Wenn dies heissen soll, die choses183, Gebrauchswerte, werden nur valeur, erhalten diese Form als relative Ausdruecke der gesellschaftlichen Arbeit, so ist es eine Tautologie. Wenn es heissen soll, sie erhalten durch den Austausch une plus grande valeur qu'elles n'auraient en sans lui184, so ist es offenbar Bloedsinn, denn der echange kann die Wertgroesse von A nur erhoehn, indem er die von B erniedrigt. Soweit er A einen groesseren Wert gibt, als es vor dem Austausch hat, gibt er B einen kleinren, A + B also vor wie nach dem Austausch derselbe Wert.

"Die nuetzlichsten Produkte koennen keinen Wert haben, wenn ihnen der Austausch ihn nicht gibt."

(D'abord185, wenn diese choses "produits" sind, sind sie von vornherein Produkte der Arbeit, nicht allgemein elementarische Natuerlichkeiten wie Luft etc.; wenn sie "les plus utiles"186 sind, sind sie Gebrauchswerte im eminenten Sinn, Gebrauchswerte, deren jeder bedarf; wenn der echange ihnen keine valeur gibt, dies nur moeglich, wenn jeder sie selbst produziert fuer sich selbst; dies widerspricht //360/ aber der Voraussetzung, dass sie fuer den echange produziert werden; also die ganze Voraussetzung Bloedsinn.)

"Und die nutzlosesten Produkte koennen sehr grossen Wert haben, wenn der Austausch ihnen guenstig ist." (p. 104.)

Der "echange" scheint Herrn G(/anilh/) eine mystische Person. Wenn die "produits les plus inutiles"187 zu nichts nuetze sind, keinen Gebrauchswert haben, wer wird sie kaufen? Fuer den Kaeufer muessen sie also jedenfalls eine eingebildete "utilite"188 haben. Und wenn er kein Narr ist, warum er soll sie teurer bezahlen? Ihre Teuerkeit muss also von einem Umstand herruehren, der jedenfalls nicht aus ihrer "inutilite"189 stammt. Ihre "Seltenheit", rarete? Aber Ganilh nennt sie "les produits les plus inutiles"190. Da sie also Produkte sind, warum werden sie nicht massenhafter produziert, trotz ihres grossen "valeur echangeable"? War vorhin der Kaeufer ein Narr, der viel Geld gab fuer etwas, was fuer ihn selbst weder einen wirklichen noch einen eingebildeten Gebrauchswert hat, so ist (/es/) jetzt der Verkaeufer, der diese trifles191 von grossem Tauschwert nicht produziert, statt der utilites von kleinem. Dass ihr Tauschwert gross, trotz ihres geringen Gebrauchswerts (der Gebrauchswert nach den Naturbeduerfnissen der Menschen bestimmt), muss also aus einem Umstand herruehren, der nicht von dem Herrn echange, sondern von dem produit selbst herstammt. Sein hoher Tauschwert ist also nicht das Produkt des echange, sondern erscheint nur in demselben.

"Der ausgetauschte Wert der Dinge und nicht ihr austauschbarer Wert bestimmt den wahren Wert, jenen, der gleichbedeutend ist mit dem Reichtum." (l.c. p. 104.)

Aber die valeur echangeable ist ein Verhaeltnis der chose zu den andren choses, mit denen sie ausgetauscht werden kann. </Es liegt das Richtige zu Grund; was die Verwandlung der Ware in Geld erzwingt, ist, dass sie als valeur echangeable in den Austausch eingehn soll, als solcher aber erst sein Resultat ist./> Dagegen die valeur echangee192 von A ist ein bestimmtes Quanturm Produkte B, C, D etc. Also nicht mehr valeur (nach Herrn G(/anilh/)), sondern chose sans echange193. B, C, D etc, waren keine "Werte". A ist es geworden, indem an seine Stelle (als valeur echangee) diese Nichtwerte getreten sind. Durch den blossen Stellenwechsel sind diese choses, nachdem sie aus dem Austausch herausgetreten, sich in derselben Position wie frueher befinden, valeurs geworden.

"Es ist also weder der wirkliche Nutzen der Dinge noch ihr innerer Wert, der sie zu Reichtum macht; es ist der Austausch, der ihren Wert fixiert und determiniert, und es ist dieser Wert, der sie dem Reichtum gleichmacht." (l.c. p. 105.)

Der Herr echange fixiert und determiniert etwas, was da war oder nicht da war. Macht er erst die valeur des choses194, so hoert diese valeur, dies sein Produkt, auf, sobald er selbst aufhoert. Was er also macht, entmacht er ebensosehr. Ich tausche A gegen B + C + D aus. Im Akt dieses Austauschs bekommt A valeur. Sobald der Akt vorueber ist, steht B + C + D auf der Seite von A und A auf der Seite von B + C + D. Und zwar stehn sie jedes fuer sich, ausserhalb des Herrn echange, der bloss in diesem Stellenwechsel bestand. B + C + D sind jetzt choses, keine valeurs. So ist (/es auch mit/) A. Oder der echange "flxiert und determiniert" im eigentlichen Sinn. Ein Kraftmesser determiniert und fixiert den Kraftgrad meiner Muskeln, macht sie nicht. Dann ist die valeur nicht durch den echange produziert.

"Es gibt in Wirklichkeit keinen Reichtum fuer die einzelnen und fuer die Voelker, ausser wenn jeder fuer alle arbeitet" (d.h., wenn seine Arbeit sich als allgemeine gesellschaftliche Arbeit darstellt, denn sonst waere dies Unsinn; da ein Eisenfabrikant sonst, von dieser Form abgesehn, nicht fuer tous195 , sondern nur fuer Eisenkonsumenten arbeitet) "und alle fuer jeden" (was wieder Unsinn ist, wenn vom Gebrauchswert die Rede, denn die Produkte der tous sind lauter besondre Produkte, und chacun196 braucht nur besondre Produkte; es heisst also wieder nichts, als dass jedes besondre Produkt eine Form annimmt, worin es fuer jeden existiert, und so existiert es nur, nicht insofern es als besondres Produkt sich von dem Produkt des chacun unterscheidet, sondern mit ihm identisch ist; wieder die Form der gesellschaftlichen Arbeit, wie sie auf Grundlage der Warenproduktion sich darstellt) (l.c. p. 108).

//361/ Aus dieser Bestimmung -- Tauschwert gleich der Darstellung der Arbeit des isoliert einzelnen als allgemeine gesellschaftliche Arbeit -- faellt G(/anilh/) wieder in die rohste Vorstellung: Tauschwert gleich dem Verhaeltnis, worin Ware A sich gegen Ware B, C, D etc. austauscht. A hat grossen Tauschwert, wenn sich viel B, C, D dafuer gibt; aber dann gibt sich wenig A fuer B, C, D. Der Reichtum besteht aus Tauschwert. Der Tauschwert besteht aus der relativen Proportion, worin die Produkte sich gegeneinander austauschen. Die Gesamtsumme der Produkte hat also keinen Tauschwert, denn sie tauscht sich gegen nichts aus. Also hat die Gesellschaft, deren Reichtum aus Tauschwerten besteht, keinen Reichtum. Es folgt daher nicht nur, wie G(/anilh/) selbst schliesst, dass der "Nationalreichtum, der sich aus den Tauschwerten der Arbeit zusammensetzt" (p. 108), nie wachsen und nie fallen kann im Tauschwert (also kein Mehrwert), sondern dass er ueberhaupt keinen Tauschwert hat, also kein richesse197 ist, da der richesse nur aus valeurs echangeables besteht.

"Wenn der Ueberfluss an Korn dessen Wert sinken laesst, werden die Landwirte weniger reich sein, weil sie weniger Tauschwerte besitzen, um sich die Dinge zu verschaffen, die zum Leben notwendig, nuetzlich oder angenehm sind; aber die Konsumenten des Korns werden ebensoviel profitieren, wie die Landwirte verlieren werden: Der Verlust der einen wird aufgewogen durch den Gewinn der anderen, und der allgemeine Reichtum wird keine Veraenderung erleiden." (p. 108, 109.)

Pardon! Die consommateurs du ble198 verzehren den ble und nicht die valeur echangeable du ble199. Sie sind reicher an Nahrungsmitteln, aber nicht an valeur echangeable. Sie haben wenig von ihren Produkten -- die einen grossen Tauschwert haben wegen ihrer relativen Wenigkeit, verglichen zur Masse des ble, wogegen sie sich austauschen -- gegen den ble ausgetauscht. Die cultivateurs200 haben nun den hohen Tauschwert erhalten und die consommateurs den vielen ble von geringrem Tauschwert, so dass nun sie die Armen und die cultivateurs die Reichen sind.

Ferner verliert die Summe (die gesellschaftliche Summe der Tauschwerte) ihre Natur, Tauschwert zu sein, im selben Grad, wie sie Summe von Tauschwerten wird. A, B, C, D, E, F haben Tauschwert, soweit sie sich gegeneinander austauschen. Sind sie ausgetauscht, so sind sie alle Produkte fuer ihre Konsumenten, ihre Kaeufer. Durch den Wechsel der Haende haben sie aufgehoert, Tauschwert zu sein. Damit ist der Reichtum der Gesellschaft, qui se compose des valeurs echangeables201, verschwunden. Der Wert von A ist relativ; er ist sein Austauschverhaeltnis gegen B, C etc, A + B haben weniger Tauschwert, weil ihr Tauschwert nur noch im Verhaeltnis zu C, D, E, F besteht. Aber die Summe A, B, C, D, E, F hat gar keinen Tauschwert, weil sie kein Verhaeltnis ausdrueckt. Die Summe der Waren tauscht sich nicht aus gegen andre Ware. Also der Reichtum der Gesellschaft, der aus Tauschwerten besteht, hat keinen Tauschwert und ist daher kein Reichtum.

"Daher kommt es, dass es schwierig und vielleicht unmoeglich fuer ein Land ist, sich durch den Binnenhandel zu bereichern; etwas anders verhaelt es sich mit den Voelkern, die Aussenhandel treiben." (l.c. p. 109.)

Dies das alte Merkantilsystem. Der Wert besteht darin, dass ich kein Aequivalent, sondern mehr als das Aequivalent bekomme. Zugleich gibt es aber kein Aquivalent, denn dies setzte voraus, dass der Wert von A und der Wert von B bestimmt sind nicht durch das Verhaeltnis von A in B oder von B in A, sondern durch ein Drittes, worin A und B identisch. Gibt es aber kein Aquivalent, so gibt es auch keinen Ueberschuss ueber das Aequivalent. Ich bekomme weniger Gold fuer Eisen als Eisen fuer Gold. Jetzt habe ich mehr Eisen, wofuer ich weniger Gold bekomme. Gewinne ich also urspruenglich, weil weniger Gold gleich mehr Eisen202, so verliere ich jetzt ebensoviel, weil mehr Eisen gleich weniger Gold.

(/b) Einordnung jeglicher bezahlten Arbeit unter produktive Arbeit/)

"Jede Arbeit, welches immer ihre Natur sei, produziert Reichtum, vorausgesetzt, dass sie einen Tauschwert hat." (l.c. p. 119.) "Der Austausch nimmt Ruecksicht weder auf die Quantitaet noch auf den Stoff, noch auf die Dauer der Produkte." (l.c. p. 121.) "Alle" (les travaux203) "sind ebenso produktiv, wie die Summe betraegt, gegen die sie ausgetauscht wurden." (p. 121, 122.)

Erst sind sie egalement productifs de la somme204, naemlich der Preis, womit sie gezahlt werden (der Wert ihres Salairs). Aber gleich geht G(/anilh/) noch einen Schritt weiter. Die immaterielle Arbeit produziert das materielle Produkt, wogegen sie sich austauscht, so dass es scheint, dass die materielle Arbeit das Produkt der immateriellen produziert.

//362/ "Es gibt keinen Unterschied zwischen der Arbeit eines Arbeiters, der eine Kommode herstellt, deren Austausch ihm einen Scheffel Korn einbringt, und der Arbeit eines Musikanten, die ihm einen Scheffel Korn einbringt. Beide Male wurde ein Scheffel Korn produziert, ein Scheffel, um die Kommode zu bezahlen, und ein Scheffel, um das Vergnuegen zu bezahlen, das der Musikant bereitet hat. Allerdings, wenn der Tischler seinen Scheffel Korn verzehrt hat, bleibt die Kommode, und wenn der Musikant seinen Scheffel Korn verzehrt hat, bleibt nichts; aber mit wie vielen Arbeiten, die als produktiv gelten, ist das gleiche der Fall! ... nicht nach dem, was nach dem Konsum bleibt, kann man beurteilen, ob eine Arbeit produktiv oder steril ist, sondern nach dem Austausch oder nach der Produktion, die von ihr hervorgerufen wird. Da nun die Arbeit des Musikanten ebensogut wie die des Tischlers die Ursache der Produktion eines Scheffels Korn ist, produzieren beide in gleicher Weise einen Scheffel Korn, obwohl die eine nach ihrer Vollendung sich in keinem dauernden Gegenstand fixiert und realisiert und die andere sich in einem dauernden Gegenstand fixiert und realisiert." (l.c. p. 122, 123.)

"A. Smith moechte die Zahl der Arbeiter verringern, die keine nuetzliche Arbeit leisten, um die Zahl der Arbeiter zu vermehren, die mit nuetzlicher Arbeit beschaeftigt sind; aber man hat nicht beachtet, dass, wenn dieser Wunsch in Erfuellung geben koennte, jeder Reichtum unmoeglich waere, da den Produzenten die Konsumenten fehlen wuerden und die nicht konsumierten Ueberschuesse nicht reproduziert werden koennten. Die produktiven Klassen geben die Produkte ihrer Arbeiten den Klassen, deren Arbeit keine materiellen Produkte liefert, nicht umsonst" (hier unterscheidet er also doch selbst travaux qui donnent des produits materiels et travaux qui n'en donnent point205); "sie geben sie ihnen im Austausch fuer Bequemlichkeiten, Vergnuegungen oder Genuesse, die sie von ihnen erhalten, und, um sie ihnen geben zu koennen, sind sie gezwungen, sie zu produzieren. Wenn die materiellen Produkte der Arbeit nicht verwendet wuerden, die Arbeiten zu entlohnen, die keine materiellen Produkte liefern, faenden sie keine Konsumenten und ihre Reproduktion hoerte auf. Die Arbeiten, die Vergnuegen produzieren, tragen daher ebenso wirksam zur Produktion bei wie die Arbeit, die fuer die produktivste gilt." (l.c. p. 123, 124.)

"Die Bequemlichkeiten, die Vergnuegungen oder die Genuesse, nach denen sie" (les peuples206) "verlangen, folgen fast immer den Produkten, mit denen sie zu bezahlen sind, und gehen ihnen nicht voraus." (l.c. p. 125.) (Scheinen also viel mehr Wirkung als Ursache der produits zu sein qui doivent les acquitter207.) "Anders steht die Sache, wenn die dem Vergnuegen, dem Luxus und dem Prunk gewidmeten Arbeiten von den produktiven Klassen nicht verlangt werden" (hier macht er also selbst den Unterschied) "und sie trotzdem gezwungen sind, diese zu bezahlen und ihre Beduerfnisse um diesen Betrag einzuschraenken. Dann kann es vorkommen, dass diese erzwungene Bezahlung keinen Zuwachs anProdukten hervorruft." (l.c. p. 125.) "Ausser in diesem Falle ... ist jede Arbeit notwendigerweise produktiv und traegt mehr oder minder wirksam zur Bildung und zum Wachstum des allgemeinen Reichtums bei, weil sie notwendigerweise die Produkte hervorruft, mit denen sie bezahlt wird." (l.c. p. 126.)

</Also hiernach die "unproduktiven Arbeiten" produktiv, weder weil sie kosten, d.h. ihres Tauschwerts wegen, noch wegen des speziellen Genusses, den sie produzieren, d.h. ihres Gebrauchswerts wegen, sondern weil sie produktive Arbeit produzieren./>

</Wenn nach A. Smith die Arbeit produktiv, die sich direkt gegen Kapital austauscht, so kommen ausser der Form auch noch die stofflichen Bestandteile des Kapitals, das sich gegen Arbeit austauscht, in Betracht. Es loest sich in die notwendigen Lebensmittel auf; also meist in Waren, materielle Dinge. Was der Arbeiter von diesem Salair an Staat und Kirche zu zahlen hat, Abzug (/fuer/) Dienste, die ihm auf gedrungen werden; was er fuer die Erziehung ausgibt, verflucht wenig; wo er es tut, produktiv, denn sie produziert Arbeitsvermoegen; was er fuer die Dienste von Aerzten, Advokaten, Pfaffen ausgibt, ist ein Pech; bleiben sehr wenige unproduktive Arbeiten oder Dienste, worin sich das Salair des Arbeiters aufloest, namentlich da er seine Konsumtionskosten (Kochen, Reinhalten des Hauses, meist sogar Reparaturen) selbst besorgt./>

Hoechst charakteristisch ist die folgende Phrase G(/anilh/)s:

"Wenn der Austausch der Arbeit des Bedienten einen Wert von 1000 Franks gibt, waehrend er dagegen der Arbeit des Agrikulturarbeiters oder des Manufakturarbeiters nur einen Wert von 500 Franks gibt, so muss man daraus schliessen, dass die Arbeit des Bedienten zu der Produktion des Reichtums zweimal soviel beitraegt wie die des Agrikulturarbeiters und des Manufakturarbeiters; und das kann gar nicht anders sein, solange die Arbeit der Bedienten mit zweimal soviel materiellen Produkten bezahlt wird wie die der Agrikulturarbeiter und der Manufakturarbeiter. Wie kann man denn glauben, dass der Reichtum aus der Arbeit entsteht, die den geringsten Tauschwert hat und darum am niedrigsten bezahlt wird!" (l.c. p. 293, 294.)

//363/ Wenn das Salair des Manufaktur- oder Agrikulturarbeiters = 500, der von ihm geschaffne Mehrwert (Profit und Rente) = 40 p.c., so waere das produit net208 auf ihn = 200, und 5 solche Arbeiter waeren noetig, um das Salair fuer den Bedienten = 1000 frs. zu produzieren. Wollte Herr echange statt des Bedienten eine Maitresse fuer 10 000 frs. jaehrlich kaufen, so waere das produit net von 50 solchen produktiven Arbeitern erforderlich. Weil nun fuer die Maitresse ihre unproduktive Arbeit 20mal so grossen Tauschwert, Salair, einbringt als das Salair der produktiven Arbeiter, fuegt diese Person 20mal soviel zu "a la production des richesses"209, und ein Land produziert um so mehr Reichtum, je hoeher es Bedienten und Maitressen zahlt. Herr G(/anilh/) vergisst, dass nur die Produktivitaet der Manufakturund Agrikulturarbeit, nur das von den produktiven Arbeitern geschaffne, aber ihnen nicht bezahlte Surplus ueberhaupt einen Fonds liefert, von dem die unproduktiven Arbeiter bezahlt werden. Aber er rechnet so: 1000 frs. Lohn und Bedienten- oder Maitressenarbeit als Aequivalent dafuer, macht zusammen 2000 frs. Der Wert von Bedienten und Maitressen, i.e. ihre Produktionskosten, haengen ganz ab vom produit net der produktiven Arbeiter. Ja, ihre Existenz als besondres genre haengt davon ab. Ihr Preis und ihr Wert haben wenig miteinander gemein.

Aber selbst gesetzt, der Wert (die Produktionskosten) eines Bedienten kosteten 2mal soviel als die eines produktiven Arbeiters. So ist zu bemerken, dass die Produktivitaet eines Arbeiters (wie einer Maschine) und sein Wert ganz verschiedne Dinge sind, die sogar im umgekehrten Verhaeltnis stehn. Der Wert, den eine Maschine kostet, ist stets ein Minus ihrer Produktivitaet.

"Vergeblich wendet man ein: Wenn die Arbeit der Bedienten ebenso produktiv ist wie die der Agrikulturarbeiter und der Manufakturarbeiter, dann sei nicht einzusehen, warum die allgemeinen Ersparnisse eines Landes nicht zu ihrer Erhaltung angewendet werden sollten, nicht bloss ohne Verschwendung, sondern bei staendiger Vermehrung des Werts. Diese Betrachtung ist nur eine scheinbare, denn sie setzt voraus, die Fruchtbarkeit jeder Arbeit ruehre von ihrem Mitwirken an der Produktion der materiellen Gegenstaende her, die materielle Produktion sei die Bildnerin des Reichtums, und Produktion und Reichtuemer seien voellig identisch. Man vergilsst, dass jede Produktion nur Reichtum wird durch die Mitwirkung der Konsumtion des Konsums** und dass der Austausch determiniert, bis zu welcher Hoehe sie zur Bildung des Reichtums beitraegt. Wenn man sich erinnert, dass alle Arbeiten direkt oder indirekt zur Gesamtproduktion jedes Landes beitragen, dass der Austausch dadurch, dass er den Wert jeder Arbeit fixiert, den Anteil determiniert, den sie an der Produktion hatte, dass die Konsumtion der Produktion den Wert realisiert, den ihr der Austausch verliehen, und dass der Ueberschuss oder das Defizit der Produktion ueber die Konsumtion die Hoehe des Reichtums oder des Elends der Voelker bestimmt, dann wird man bemerken, wie inkonsequent es ist, jede Arbeit zu isolieren und ihre Ergiebigkeit und Fruchtbarkeit nach ihrer Mitwirkung an der materiellen Produktion abzumessen, ohne Ruecksicht auf die //364/ Konsumtion, die ihr allein einen Wert verleiht, einen Wert, ohne den Reichtum nicht bestehen koennte." (l.c. p. 294, 295.)

Einerseits laesst der Bursche den Reichtum vom Ueberschuss der Produktion ueber die Konsumtion abhaengen, andrerseits gibt die Konsumtion allein Wert. Und ein Bedienter, der 1000 frs. verzehrt, traegt daher doppelt soviel zur Wertgebung bei als ein Bauer, der 500 frs. verzehrt.

Erstens gibt er zu, dass diese unproduktiven Arbeiten nicht direkt an der Bildung des materiellen Reichtums teilnehmen. Mehr behauptet Smith nicht. Andrerseits bemueht er sich nachzuweisen, dass sie umgekehrt ebenso den materiellen Reichtum schaffen, wie sie es nach seinem eignen Gestaendnis nicht tun.

Bei all diesen Polemikern gegen A. Smith einerseits die Erhabenheit ueber die materielle Produktion, andrerseits der Versuch, die immaterielle Produktion -- oder gar keine Produktion, wie die des Lakaien -- zu rechtfertigen als materielle Produktion. Ob der Besitzer der Revenu net210 diese Revenue in Lakaien, Maitressen oder Pasteten verzehrt, ist ganz gleichgueltig. Aber laecherlich die Einbildung, dass das Surplus von Bedienten verzehrt werden muss und nicht vom produktiven Arbeiter selbst verzehrt werden kann, ohne dass der Wert des Produkts zum Teufel gehe. Bei Malthus dieselbe Notwendigkeit der unproduktiven Konsumenten, die in der Tat existiert, sobald das Surplus in der Hand der gens oisifs211. /364//

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