(/17. P. Rossi. Ignorierung der gesellschaftlichen Form oekonomischer Erscheinungen. Vulgaere Auffassung des "Arbeit-Ersparens" durch unproduktive Arbeiter/)

//413/ P. Rossi. "Cours d'Econ. Polit." (annee 1836--1837), edit. Bruxelles 1842.

Hier ist Weisheit!

"Die indirekten Mittel" (de la production) "umfassen alles, was die Produktion foerdert, alles, was dahin wirkt, ein Hindernis zu beseitigen, die Produktion aktiver, rascher, leichter zu machen." (Er sagt vorhin, p. 268: "Es gibt direkte und indirekte Mittel der Produktion. Das heisst, es gibt Mittel, die eine Ursache sine qua non436 der zu erzielenden Wirkung sind, Kraefte, welche diese Produktion verrichten. Es gibt andere, die zur Produktion beitragen, aber sie nicht verrichten. Die ersteren koennen sogar allein taetig sein, die zweiten koennen nur die ersteren bei der Produktion unterstuetzen.") "... die ganze Regierungsarbeit ist ein indirektes Mittel der Produktion ... Derjenige, der diesen Hut fabriziert hat, muss anerkennen, dass der Gendarm, der durch die Strasse geht, dass der Richter, der zu Gericht sitzt, dass der Kerkermeister, der einen Uebeltaeter aufnimmt und gefangenhaelt, dass die Armee, die die Grenze gegen die Einbrueche des Feindes verteidigt, zur Produktion beitragen." (p. 272.)

Welcher Genuss fuer den chapelier, dass tout le monde se met en mouvement afin qu'il produise et vende ce chapeau437! Rossi, indem er diese geoliers438 etc. indirekt, nicht direkt zur materiellen Produktion kontribuieren laesst, macht in fact dieselbe Distinktion wie Adam. (XIIe lecon439.)

In der folgenden, XIIIe lecon geht Rossi ex professo440 gegen Smith ins Geschirr, in der Tat ziemlich (/wie/) seine Vorgaenger.

Aus drei Gruenden, sagt er, kommt die falsche Unterscheidung zwischen travailleurs productifs und travailleurs improductifs.

1. "Unter den Kaeufern kaufen die einen Produkte oder Arbeit, um sie selber direkt zu konsumieren; andere kaufen sie nur, um neue Produkte zu verkaufen, die sie mit den Produkten und der Arbeit, welche sie erworben haben, hervorbringen." (/l.c. p. 275, 276./)

Fuer die erstren ist die valeur en usage441 das Bestimmende, fuer die zweiten die valeur en echange442. Indem man sich nun nur um die valeur en echange kuemmert, faellt man in den Smithschen Irrtum.

"Die Arbeit meines Bedienten ist fuer mich, nehmen wir das fuer einen Augenblick an, unproduktiv; ist sie fuer ihn unproduktiv?" (l.c. p. 276.)

Da die ganze kapitalistische Produktion darauf beruht, dass die Arbeit direkt gekauft wird, um im Prozess der Produktion einen Teil davon ohne Kauf sich anzueignen, den man aber im Produkt verkauft -- da dies der Existenzgrund, der Begriff des Kapitals ist -- ist die Unterscheidung zwischen der Arbeit, die Kapital produziert, und der, die es nicht produziert, nicht die Basis, um den kapitalistischen Produktionsprozess zu verstehn? Dass die Arbeit des Bedienten fuer ihn produktiv ist, leugnet Smith nicht. Jeder Dienst ist fuer seinen Verkaeufer produktiv. Falsche Eide schwoeren ist fuer den produktiv, der es fuer bares Geld tut. Aktenstuecke faelschen ist fuer den produktiv, der dafuer bezahlt wird. Einen morden ist fuer den produktiv, dem der Mord bezahlt wird. Das Geschaeft des Sykophanten, Denunzianten, Schmarotzers, Parasiten, Speichelleckers ist produktiv fuer ihn, wenn er solche "services" nicht gratis verrichtet. Also sind sie "produktive Arbeiter", Produzenten nicht nur von Reichtum, sondern von Kapital. Auch der Spitzbub, der sich selbst bezahlt, ganz wie es die Gerichte tun und der Staat, "wendet eine Kraft an, benutzt sie in einer bestimmten Weise, produziert ein Resultat, das ein Beduerfnis des Menschen befriedigt" (/p. 275/), naemlich de l'homme voleur443 und vielleicht noch obendrein seiner Frau und Kinder. Also produktiver Arbeiter, wenn es bloss darauf ankommt, ein "Resultat" zu produzieren, das ein "Beduerfnis" befriedigt, oder, in den obigen Faellen, wenn es nur darauf ankommt, dass er seine "services" verkauft, damit sie "produktiv" sind.

2. "Ein zweiter Irrtum bestand darin, die direkte und die indirekte Produktion nicht zu unterscheiden."

Darum ist der magistrat nicht produktiv bei A. Smith. Aber

"wenn die Produktion fast unmoeglich" (sans le travail du magistrat444) "ist es nicht klar, dass diese Arbeit dazu beitraegt, wenn nicht durch direkte und materielle Mithilfe, so wenigstens durch eine indirekte Taetigkeit, die man nicht uebersehen darf?" (l.c. p. 276.)

Diese indirekt an der Produktion beteiligte Arbeit (und sie bildet nur einen Teil der unproduktiven Arbeit) nennen wir eben unproduktive Arbeit. Oder sonst muesste, da der magistrat absolut nicht ohne den Bauer leben kann, gesagt werden, dass der Bauer est un producteur indirect de justice445 etc. Fadaise! Es ist noch ein auf die Teilung der Arbeit bezueglicher Gesichtspunkt, wovon spaeter.

(/3./) "Man hat nicht sorgfaeltig die drei grundlegenden Tatsachen des Phaenomens der Produktion unterschieden: die Kraft oder das produktive Mittel, die Anwendung dieser Kraft, das Resultat." (/l.c. p. 276./)

Wir kaufen eine Uhr beim Uhrmacher; nur das Resultat der Arbeit interessiert uns. Ebenso einen Rock beim Schneider; ditto. Aber:

"Es gibt noch immer Leute vom alten Schlag, die die Dinge nicht so anfassen. Sie lassen einen Arbeiter zu sich kommen und uebergeben ihm die Anfertigung dieses oder jenes Kleidungsstuecks, wozu sie ihm den Stoff und alles zu dieser Arbeit Notwendige liefern. Was kaufen diese? Sie kaufen eine Kraft" </aber doch auch une application de cette force446/>, "ein Mittel, das irgendwelche Resultate auf ihre Gefahr und ihr Risiko liefern wird ... Das Objekt des Vertrags ist der Kauf einer Kraft." (/l.c. p. 276./)

(Der Spass ist nur, dass diese "gens de la vieille roche"447 eine Produktionsweise anwenden, die mit der kapitalistischen nichts gemein hat und in der alle Entwicklung der Produktivkraefte der Arbeit, wie sie die kapitalistische Produktion mit sich bringt, unmoeglich. Charakteristisch, dass solch spezifischer Unterschied fuer Rossi e tutti quanti448 unwesentlich.)

"Bei einem Bedienten kaufe ich eine Kraft, zu hunderterlei Dienstleistungen brauchbar, deren Resultate vom Gebrauch abhaengen, den ich davon mache." (p. 276.)

Dies alles hat nichts mit der Sache zu tun.

//414/ "Man kauft oder mietet ... eine bestimmte Anwendung einer Kraft ... Ich kaufe nicht ein Produkt, ich kaufe nicht das Resultat, das ich im Auge habe. Das Plaidoyer des Advokaten mag mich den Prozess gewinnen machen oder nicht. Auf jeden Fall besteht das Geschaeft zwischen mir und meinem Advokaten darin, dass er fuer einen bestimmten Wert an dem und dem Tag an den und den Ort gehen wird, um dort fuer mich zu sprechen und in meinem Interesse seine geistigen Kraefte anzuwenden." (p. 276.)

</Hierher noch eine Bemerkung. In lecon XIIe, p. 273, sagt R(/ossi/):

"Ich bin weit davon entfernt, bloss in jenen Leuten Produzenten zu sehen, die ihr Leben damit verbringen, Kattun oder Schuhe anzufertigen. Ich ehre die Arbeit, welche es auch sei ... Aber dieser Respekt soll nicht das ausschliessliche Privileg des Handarbeiters sein."

Das tut A. Smith nicht. Wer ein Buch, ein Gemaelde, eine Komposition, eine Statue macht, ist bei ihm un "travailleur productif" im zweiten Sinn, obgleich der Improvisator, Deklamator, Virtuos etc. es nicht ist. Und die services, soweit sie in die Produktion direkt eingehn, fasst A. Smith als materialisiert im Produkt, die Arbeit der manual labourers449 sowohl wie die des managers, commis, ingenieur und selbst des savant450, soweit er Erfinder, in door or out of door labourer451 des Ateliers. Er setzt in der Teilung der Arbeit auseinander, wie diese Operationen sich an verschiedne Personen verteilen, und es ist ihre Kooperativarbeit, deren Resultat das Produkt, die Ware ist, nicht die Arbeit eines einzelnen unter ihnen. Aber die Angst der "geistigen" Arbeiter a la Rossi, die grosse share452, die sie aus der materiellen Produktion beziehn, zu rechtfertigen./>

Rossi faehrt nach dieser Auseinandersetzung fort:

"Auf diese Weise wendet man bei den Tauschhandlungen seine Aufmerksamkeit auf die eine oder die andere der drei grundlegenden Tatsachen der Produktion. Aber koennen diese versclsiedenen Formen des Austauschs bestimmten Produkten den Charakter des Reichtums und den Anstrengungen einer Klasse von Produzenten die Qualitaet produktiver Arbeit nehmen? Offenbar besteht zwischen diesen Ideen kein solcher Zusammenhang, der eine derartige Schlussfolgerung rechtfertigen wuerde. Deswegen, weil ich, statt das Resultat zu kaufen, die Kraft kaufe, die zu seiner Hervorbringung noetig ist, soll die Betaetigung dieser Kraft nicht produktiv und das Produkt nicht Reichtum sein? Nehmen wir zum Beispiel wieder den Schneider. Ob man von einem Schneider fertige Kleidung kauft oder sie von einem Schneiderarbeiter anfertigen laesst, dem man Material und Arbeitslohn gibt, im Resultat kommt beides immer auf das gleiche hinaus. Niemand wird sagen, das erste sei produktive Arbeit und das zweite unproduktive Arbeit; nur ist im zweiten Fall derjenige, der einen Anzug haben will, sein eigener Unternehmer gewesen. Welcher Unterschied besteht denn zwischen dem Schneiderarbeiter, den Sie ins Haus kommen lassen, und Ihrem Bedienten unter dem Gesichtswinkel der Produktivkraefte? Keiner!" (l.c. p. 277.)

Hier ist die Quintessenz der ganzen Aberweisheit und wichtigtuenden Seichbeutelei! Soweit A. Smith in seiner zweiten, flacheren Auffassung produktive und unproduktive Arbeit unterscheidet, je nachdem sie sich direkt in einer fuer den Kaeufer verkaufbaren Ware realisieren oder nicht, nennt er den tailleur453 in beiden Faellen produktiv. Aber er ist ein "unproduktiver Arbeiter" nach seiner tieferen Auffassung. Rossi zeigt nur, dass er "evidement"454 den A.S(/mith/) nicht versteht.

Dass die "formes de l'echange"455 dem R(/ossi/) gleichgueltig erscheinen, ist grade, als ob der Physiolog sagte, die bestimmten Lebensformen seien gleichgueltig, sie seien alle nur Formen von organischer Materie. Grade auf diese Formen allein kommt es an, wenn es sich darum handelt, den spezifischen Charakter einer gesellschaftlichen Produktionsweise aufzufassen. Rock ist Rock. Lass aber in der ersten Form der echanges ihn machen, so habt ihr die kapitalistische Produktion und die moderne buergerliche Gesellschaft; die zweite, so habt ihr eine Form der Handarbeit, die sich mit asiatischen Verhaeltnissen selbst vertraegt oder mit mittelaltrigen etc. Und diese Formen sind bestimmend fuer den stofflichen Reichtum selbst.

Rock ist Rock, das ist R(/ossis/) Weisheit. Aber im ersten Falle produziert der ouvrier tailleur456 nicht nur einen Rock, er produziert Kapital; also auch Profit; er produziert seinen maitre457 als Kapitalist und sich selbst als Lohnarbeiter. Wenn ich mir einen Rock von einem ouvrier tailleur im Haus machen lasse, zum Tragen, so werde ich dadurch sowenig mon propre entrepreneur458 (im kategorischen Sinn), wie der entrepreneur tailleur459 entrepreneur ist, soweit //415/ er einen von seinen ouvriers gemachten Rock selbst traegt und konsumiert. Im einen Fall stehn der Kaeufer der Schneiderarbeit und der ouvrier tailleur einander gegenueber als blosse Kaeufer und Verkaeufer. Der eine zahlt Geld, der andre liefert die Ware, in deren Gebrauchswert mein Geld sich verwandelt. Es ist hier durchaus kein Unterschied, als ob ich den Rock im Laden kaufe, Verkaeufer und Kaeufer stehn sich hier einfach als solche gegenueber. Im andren Fall dagegen stehn sie sich als Kapital und Lohnarbeit gegenueber. Was den domestique460 angeht, so hat er mit dem ouvrier tailleur Nr.II, den ich selbst des Gebrauchswerts seiner Arbeit wegen kaufe, dieselbe Formbestimmtheit gemein. Beide sind einfache Kaeufer und Verkaeufer. Nur tritt hier durch die Art, wie der Gebrauchswert genossen wird, noch ein patriarchalisches Verhaeltnis, ein Verhaeltnis des Herrschens und Dienens herein, was das Verhaeltnis seinem Inhalt, wenn nicht der oekonomischen Form, nach modifiziert und ekelhaft macht.

Uebrigens wiederholt R(/ossi/) nur in andern Redensarten den Garnier:

"Wenn Smith sagte, von der Arbeit des Bedienten bleibe nichts zurueck, hat er sich in einem Masse geirrt, wie sich -- offen gesagt -- ein A. Smith nicht irren duerfte. Ein Fabrikant leite selbst eine grosse Fabrik, deren Ueberwachung eine grosse Aktivitaet und viel Arbeit erfordert ...... Derselbe Mann, der keine unproduktiven Arbeiter um sich leiden mag, habe keine Dienerschaft. Er ist also gezwungen, sich selbst zu bedienen ... was wird aus seiner produktiven Arbeit waehrend der Zeit, die er dieser angeblich unproduktiven Arbeit widmen muss? Ist es nicht klar, dass Ihre Dienstleute eine Arbeit verrichten, die es Ihnen ermoeglicht, sich einer Ihren Faehigkeiten besser entsprechenden Taetigkeit zu widmen? Wie kann man also sagen, dass von ihren Diensten keine Spuren zurueckbleiben? Es bleibt alles das, was Sie tun und was Sie nicht tun koennten, wenn sie Sie in der Bedienung Ihrer Person und Ihres Hauses nicht ersetzt haetten." (l.c. p. 277.)

Dies wieder das Arbeit-Ersparen von Garnier, Lauderdale und Ganilh. Danach waeren die travails improductifs nur produktiv, soweit sie Arbeit ersparen und mehr Zeit zu seiner eignen Arbeit lassen, sei es dem capitaliste industriel, sei es dem produktiven461 Arbeiter, der eine wertvollere Arbeit, durch diesen remplacement462 in der minder wertvollen verrichten kann. Ein grosser Teil der travailleurs improductifs, die damit ausgeschlossen, (/sind/) menial servants463, soweit sie blosse Luxusartikel, und alle travailleurs improductifs, die blossen Genuss produzieren und deren Arbeit ich nur geniessen kann, sofern ich grade soviel Zeit verwende, um sie zu geniessen, als ihr Verkaeufer braucht, um sie zu produzieren, um sie zu leisten. In beiden Faellen kann von "Ersparung" von Arbeit nicht die Rede sein. Endlich waeren selbst die wirklich Arbeit ersparenden services individuels464 nur produktiv, soweit ihr Konsument ein Produzent ist. Ist er ein capitaliste oisif465, so sparen sie ihm nur die Arbeit, ueberhaupt etwas zu tun: Dass ein Saumensch sich frisieren oder die Naegel schneiden laesst, statt es selbst zu tun, oder ein foxhunter466, statt sein eigner Stallknecht zu sein, einen Stallknecht verwendet, oder ein blosser Fresser, statt selbst zu kochen, sich einen Koch haelt.

Unter diese travailleurs gehoerten dann auch die nach Storch (l.c.), die das "loisir"467 produzieren, wodurch einer freie Zeit erhaelt fuer Genuss, geistige Arbeit etc. Der Polizist erspart mir die Zeit, mein eigner Gendarm zu sein, der Soldat, mich selbst zu verteidigen, der Regierungsmensch, mich selbst zu regieren, der Stiefelwichser, mir selbst die Stiefel zu wichsen, der Pfaffe, die Zeit zu denken, etc.

Was richtig an dieser Sache ist, ist -- Teilung der Arbeit. Ausser seiner produktiven Arbeit oder der Exploitation der produktiven Arbeit haette jeder eine Masse Funktionen zu verrichten, die nicht produktiv waeren und zum Teil in die Konsumtionskosten eingehn. (Die eigentlichen produktiven Arbeiter muessen diese Konsumtionskosten selbst tragen und selbst ihre unproduktive Arbeit verrichten.) Sind diese "services" angenehm, so verrichtet sie zuweilen der Herr fuer den Knecht, wie das jus primae noctis468 beweist, die Muehe des Regierens etc. beweist, der sich die Herrn von je unterziehn. Dadurch ist aber keineswegs der Unterschied zwischen produktiver und unproduktiver Arbeit aufgehoben, sondern dieser Unterschied erscheint selbst als ein Resultat der Teilung der Arbeit und befoerdert insofern die allgemeine Produktivitaet der Arbeiter dadurch, dass sie die unproduktive Arbeit zur ausschliesslichen Funktion eines Teils der Arbeiter und die produktive zur ausschliesslichen Funktion eines andern macht.

Aber selbst der travail einer Masse menial servants, bloss zur Schaustellung, Befriedigung der Eitelkeit "n'st pas improductif"469. Warum? Weil sie etwas produziert, Befriedigung der Eitelkeit, Ostentation, Schaustellung von Reichtum (l.c. p. 277). Hier kommen wir wieder auf den Bloedsinn, dass jede Art von services etwas produziert, die Kurtisane Wollust, der Moerder Totschlag etc. Uebrigens hat Smith gesagt, dass jede Art dieser Scheisse ihre valeur hat. Es fehlte //416/ noch, dass diese services gratis geleistet werden. Darum handelt es sich nicht. Aber selbst, wenn sie gratis geleistet werden, werden sie den Reichtum (materiellen) nicht um einen Deut vermehren.

Nun die belletristische Seiche:

"Man betont, dass der Saenger, wenn er aufgehoert hat zu singen, uns nichts hinterlaesst. -- Er hinterlaesst uns eine Erinnerung!"

(Sehr scheen!)

"Wenn Sie Champagner getrunken haben, was bleibt dann uebrig? ... Die oekonomischen Resultate koennen verschieden sein, je nachdem, ob die Konsumtion dem Produktionsakt sofort folgt oder nicht; sie mag sich rascher oder langsamer vollziehen -- aber die Tatsache der Konsumtion kann, welcher Art sie auch sei, dem Produkt nicht den Charakter des Reichtums nehmen. Es gibt immaterielle Produkte, die von laengerer Dauer sind als manche materielle Produkte. Ein Palast besteht lange Zeit, aber die Iliade ist eine Quelle noch dauerhafteren Genusses." (p. 277, 278.)

Welches Blech!

Im Sinne, wie er hier richesse470 nimmt, als Gebrauchswert, macht471 sogar die consommation, sie mag sich langsam oder rasch vollziehn (ihre Dauer haengt von ihrer eignen Natur und der des Gegenstandes ab) -- macht nur die consommation das produit erst zu richesse. Der Gebrauchswert hat nur Wert fuer den Gebrauch, und sein Dasein fuer den Gebrauch ist nur ein Dasein als Gegenstand der consommation, sein Dasein in der consommation. Sowenig wie das Champagnertrinken eine produktive Konsumtion ist, obgleich es "Katzenjammer" produzieren mag, sowenig das Hoeren von Musik, obgleich es "un souvenir"472 hinterlaesst. Ist die Musik gut und versteht der Hoerer Musik, so ist die Musikkonsumtion hoeher als die Champagnerkonsumtion473, obgleich die Produktion des letztren eine "produktive Arbeit" ist und die der erstern nicht.

Nehmen wir den ganzen Kohl gegen die Smithsche Unterscheidung von produktiver und unproduktiver Arbeit zusammen, so hatte Garnier, und etwa noch Lauderdale und Ganilh (aber dieser nichts Neues), (/die Polemik/) erschoepft. Die Spaetren (den verunglueckten Versuch Storchs abgerechnet) bloss belletristische Ausfuehrung, gebildetes Geschwaetz. Garnier der economiste des Direktoriums und des Konsulats, Ferrier und Ganilh die Oekonomisten des empire474. Anderseits Lauderdale, der Herr Graf, dem es viel mehr darum zu tun war, die Konsumenten als die Produzenten "der unproduktiven Arbeit" zu apologisieren. Die Verherrlichung des Bediententums und Lakaientums, tax gatherers475, Parasiten, laeuft durch alle die Hunde durch. Dagegen erscheint der grobzynische Charakter der klassischen Oekonomie als Kritik bestehender Zustaende.

Next