(/5./) Durchschnitts- oder Kostenpreise und Marktpreise

(/a) Einleitende Bemerkungen: Individueller Wert und Marktwert; Marktwert und Marktpreis/)

//543/ Zur Entwicklung der Differentialrente stellt Ricardo in ch. II "On Rent" folgenden Satz auf:

"Der Tauschwert aller Waren, ob sie industriell erzeugt werden oder das Produkt des Bergbaus oder des Bodens sind, wird nicht durch die geringere Quantitaet Arbeit bestimmt, die zu ihrer Produktion unter sehr guenstigen Bedingungen ausreicht und in deren Genuss ausschliesslich diejenigen kommen, die besondere Produktionaleichtigkeiten haben, sondern durch die groessere Menge Arbeit, die notwendigerweise von denen bei ihrer Produktion aufgewendet werden muss, die solche Erleichterungen nicht besitzen, -- von denjenigen, die sie dauernd unter den unguenstigsten Bedingungen produzieren; das bedeutet, unter den unguenstigsten Bedingungen, unter denen die Produktion im Hinblick auf die verlangte Produktenmenge notwendigerweise weitergefuehrt werden muss." (p.60, 61.)

Der letzte Satz nicht ganz richtig. Die "quantity of produce required"159 keine fixe Groesse. (/Richtig waere zu sagen:/) A certain quantity of produce required within certain limits of price.160 Steigt der letztre ueber diese limits, so faellt die "quantity required" mit der Nachfrage.

Der obige Satz kann allgemein so ausgedrueckt werden: Der Wert der Ware -- die das Produkt einer besondren Produktionssphaere -- ist bestimmt durch die Arbeit, die erheischt ist, um die ganze Masse, die Totalsumme der dieser Produktionssphaere entsprechenden Waren zu produzieren, nicht durch die besondre Arbeitszeit, die fuer jeden einzelnen capitalist oder employer161 innerhalb dieser Produktionssphaere erheischt ist. Die allgemeinen Produktionsbedingungen und die allgemeine Produktivitaet der Arbeit in dieser besondren Produktionssphaere, z.B. der cotton-manufacture162, sind die durchschnittlichen Produktionsbedingungen und die durchschnittliche Produktivitaet in dieser Sphaere, der cotton-manufacture. Die Quantitaet Arbeit, wodurch also z.B. eine Elle Cottonzeug bestimmt ist, ist nicht die Quantitaet Arbeit, die in ihr steckt, die ihr manufacturer has had expended upon it163, sondern die durchschnittliche Quantitaet, wozu saemtliche cotton-manufacturers auf dem Markt produce one yard of cotton-goods164. Die besondren Bedingungen nun, unter welchen die einzelnen capitalists in der cottonmanufacture z.B. produzieren, zerfallen notwendig in 3 Klassen. Die einen produzieren unter mittleren Bedingungen, d.h. die individuellen Produktionsbedingungen, worunter sie produzieren, fallen zusammen mit den allgemeinen Produktionsbedingungen der Sphaere. Das Durchschnittsverhaeltnis ist ihr wirkliches Verhaeltnis. Die Produktivitaet ihrer Arbeit hat die durchschnittliche Hoehe. Der individuelle Wert ihrer Waren faellt zusammen mit dem allgemeinen Wert dieser Waren. Wenn sie z. B. die Elle cotton zu 2 sh. -- dem Durchschnittswert -- verkaufen, verkaufen sie dieselbe zu dem Wert, den die von ihnen produzierten Ellen in natura darstellen. Eine andre Klasse produziert unter bessren als den Durchschnittsbedingungen. Der individuelle Wert ihrer Waren steht unter dem allgemeinen Wert derselben. Verkaufen sie dieselbe zu diesem allgemeinen Wert, so verkaufen sie ueber ihrem individuellen Wert. Endlich eine dritte Klasse produziert unter den durchschnittlichen Produktionsbedingungen.

Nun ist die "quantity of produce required"165 von dieser besondren Produktionssphaere keine fixe Groesse. Geht der Wert der Waren ueber certain limits166 des Durchschnittswerts hinaus, so faellt die "quantity of produce required" oder diese quantity ist nur required at a given price -- or at least within certain limits of price167. Es ist also ebenso moeglich, dass die letzte Klasse unter dem individuellen Wert ihrer Waren verkaufen muss, wie die bestgestellte Klasse stets ueber ihrem individuellen Wert verkauft. Es wird namentlich von dem numerischen Verhaeltnis oder dem proportionellen Groessenverhaeltnis der Klassen168 abhaengen, welche den Durchschnittswert definitiv settled169. Wenn die mittlere Klasse numerisch weit vorwiegt, wird sie ihn settlen. Ist diese Klasse numerisch schwach und die unter den Durchschnittsbedingungen arbeitende numerisch stark und ueberwiegend, so settles sie die general value of the produce of that sphere170, obgleich dann noch durchaus nicht gesagt und sogar sehr unwahrscheinlich ist, dass grade der einzelne Kapitalist in der letzten Klasse, der hier wieder der unguenstigst gestellte ist, den Ausschlag gibt. (See171 Corbet172.)

Mais laissons ca a part.173 Das allgemeine Resultat ist: Der allgemeine Wert, den die Produkte dieser Klasse haben, ist derselbe fuer alle, wie er sich immer zum individuellen Wert jeder einzelnen Ware verhalte. Dieser gemeinschaftliche Wert ist der Marktwert dieser Waren, der Wert, unter dem sie auf dem Markt auftreten. In Geld ausgedrueckt ist dieser Marktwert der Marktpreis, wie Wert in Geld ausgedrueckt ueberhaupt Preis ist. Der wirkliche Marktpreis steht bald ueber, bald unter diesem Marktwert und entspricht ihm nur zufaellig. In einer gewissen Periode aber gleichen sich die Schwankungen aus, und es kann gesagt werden, dass der Durchschnitt der wirklichen Marktpreise der Markt preis ist, der den Marktwert darstellt. Ob der wirkliche Marktpreis der Groesse nach, quantitativ, in einem gegebnen Augenblick diesem Marktwert entspricht oder nicht, jedenfalls hat er die qualitative Bestimmung mit demselben gemein, dass alle auf dem Markt befindlichen Waren derselben Produktionssphaere (Qualitaet natuerlich gleich vorausgesetzt) denselben Preis haben oder faktisch den allgemeinen Wert der Waren dieser Sphaere repraesentieren.

//544/ Der von Ricardo oben zum Behuf der Renttheorie aufgestellte Satz ist daher von seinen Schuelern so ausgesprochen worden, dass nicht zwei verschiedne Marktpreise gleichzeitig auf demselben Markt existieren koennen oder, dass zur selben Zeit die auf dem Markt befindlichen Produkte derselben Art denselben Preis haben oder -- da wir hier von der Zufaelligkeit dieses Preises abstrahieren koennen -- denselben Marktwert.

Die Konkurrenz teils der Kapitalisten untereinander, teils der Kaeufer der Ware mit ihnen und unter sich, bewirkt hier also, dass der Wert jeder einzelnen Ware in einer hesondren Produktionssphaere bestimmt ist durch die Gesamtmasse der gesellschaftlichen Arbeitszeit, die die Gesamtmasse der Waren dieser besondren gesellschaftlichen Produktionssphaere erheischt, und nicht durch die individuellen Werte der einzelnen Waren oder die Arbeitszeit, die die einzelne Ware ihrem besondren Produzenten und Verkaeufer gekostet hat.

Dadurch ergibt sich aber von selbst, dass unter allen Umstaenden die Kapitalisten, die zur ersten Klasse gehoeren, deren Produktionsbedingungen guenstiger sind als die durchschnittlichen Produktionsbedingungen, einen Surplusprofit machen, also ihr Profit ueber der allgemeinen Profitrate dieser Sphaere steht. Es ist also nicht durch Ausgleichung der Profite innerhalb einer besondren Produktionssphaere, dass die Konkurrenz den Marktwert oder Marktpreis herstellt. (Fuer diese Untersuchung ist dieser Unterschied gleichgueltig, da die Unterschiede in den Produktionsbedingungen -- hence die different rates of profits174 fuer die einzelnen Kapitalisten -- derselben Sphaere bleiben, welches immer das Verhaeltnis des market price175 zur market value176.) Umgekehrt: Die Konkurrenz gleicht hier die verschiednen individuellen Werte zu dem selbigen gleichen, unterschiedslosen Marktwert dadurch aus, dass sie die Differenz innerhalb der individuellen Profite, der Profite der einzelnen Kapitalisten und ihre Abweichungen von der Durchschnittsprofitrate der Sphaere zulaesst. Sie schafft sie sogar durch die Herstellung desselben Marktwerts fuer Waren, die unter ungleich guenstigren Produktionsbedingungen, also mit ungleicher Produktivitaet derArbeit hergestellt sind, also individuelle ungleich grosse Quanta Arbeitszeit darstellen. Die unter den guenstigren Bedingungen produzierte Ware enthaelt weniger Arbeitszeit als die unter unguenstigren produzierte, verkauft sich aber zum selben Preis, hat denselben Wert, als ob sie dieselbe Arbeitszeit, die sie nicht enthaelt, enthielte.

(/b) Ricardos Verwechslung des Prozesses der Bildung des Marktwertes mit dem der Bildung der Kosten preise/)

Ricardo nun braucht zu seiner Aufstellung der Renttheorie zwei Saetze, die nicht nur nicht dieselbe, sondern die entgegengesetzte Wirkung der Konkurrenz ausdruecken. Der erste ist, dass die Produkte derselben Sphaere sich zu einem und demselben Marktwert verkaufen, dass die Konkurrenz also verschiedne Profitraten, Abweichungen von der allgemeinen Profitrate, erzwingt. Die zweite ist, dass die Profitrate fuer jede Kapitalanlage dieselbe sein muss oder dass die Konkurrenz eine allgemeine Profitrate schafft. Das erste Gesetz gilt fuer die verschiednen selbstaendigen Kapitalien, die in derselben Produktionssphaere angelegt sind. Das zweite gilt fuer die Kapitalien, soweit sie in verschiednen Produktionssphaeren angelegt sind. Durch die erste Aktion schafft die Konkurrenz den Marktwert, d. h. denselben Wert fuer Waren derselben Produktionssphaere, obgleich dieser identische Wert differente Profite erzeugen muss, also denselben Wert trotz oder vielmehr durch differente Profitraten. Durch die zweite Aktion (die uebrigens auch anders bewerkstelligt wird; das ist die Konkurrenz der Kapitalisten in den verschiednen Sphaeren, die das Kapital aus der einen in die andre wirft, waehrend die andre Konkurrenz, soweit sie sich nicht auf die Kaeufer bezieht, unter den Kapitalien derselben Sphaere stattfindet) schafft die Konkurrenz den Kosten preis, d.h. dieselbe Profitrate in den verschiednen Produktionssphaeren, obgleich diese identische Profitrate der Ungleichheit der Werte widerspricht, also nur durch von den Werten unterschiedne prices erzwungen werden kann.

Da Ric(/ardo/) beides zu seiner Grundrenttheorie braucht, gleichen Wert oder Preis mit ungleicher Profitrate und gleiche Profitrate mit ungleichen Werten, so ist es hoechst merkwuerdig, dass er diese Doppelbestimmung nicht herausfuehlt und dass er sogar in dem Abschnitt, wo er ex professo ueber den Marktpreis handelt, ch. IV "On Natural and Market Price", gar nicht vom Marktpreis oder Marktwert handelt, wie er ihn doch in der oben zitierten Stelle zugrunde legt, um die Differentialrente, die zu Renten sich kristallisierenden Surplusprofite //545/ zu erklaeren. Vielmehr handelt er hier bloss von der Reduktion der Preise in den verschiednen Produktionssphaeren zu Kostenpreisen oder Durchschnittspreisen, also von den Marktwerten der verschiednen Produktionssphaeren in ihrem Verhaeltnis zueinander, nicht von der Konstitution des Marktwerts in jeder besondren Sphaere, und ohne diese Konstitution bestehn ueberhaupt keine Marktwerte.

Die Marktwerte jeder besondren Sphaere, also die Marktpreise jeder besondren Sphaere (wenn der Marktpreis der dem "natural price" entsprechende, d.h. den Wert bloss in Geld darstellt) wuerden sehr verschiedne Profits aten liefern, da gleich grosse Kapitalien in den verschiednen Sphaeren (ganz abgesehn von den Unterschieden, die aus ihren verschiednen Zirkulationsprozessen resultieren) in sehr ungleichen Proportionen konstantes und variables Kapital anwenden, also sehr ungleiche Mehrwerte und daher Profite liefern. Die Ausgleichung der verschiednen Marktwerte, so dass dieselbe Profitrate in den verschiednen Sphaeren hergestellt wird, gleich grosse Kapitalien gleiche Durchschnittsprofite liefern, ist also nur dadurch moeglich, dass die Marktwerte in Kostenpreise verwandelt werden, die von den wirklichen Werten verschieden sind.**

Was die Konkurrenz in derselben Produktionssphaere bewirkt, ist Bestimmung des Werts der Ware in dieser Sphaere durch die durchschnittlich in derselben erheischten Arbeitszeit, also Herstellung des Marktwerts. Was die Konkurrenz zwischen den verschiednen Produktionssphaeren bewirkt, ist Herstellung derselben allgemeinen Profitrate in den verschiednen Sphaeren durch Ausgleichung der verschiednen Marktwerte zu Marktpreisen, die die Kostenpreise darstellen, von den wirklichen Marktwerten verschieden. Die Konkurrenz in diesem zweiten Fall strebt also keineswegs, die Preise der Waren ihren Werten zu assimilieren, sondern umgekehrt ihre Werte auf davon verschiedne Kostenpreise zu reduzieren, die Unterschiede ihrer Werte von den Kostenpreisen aufzuheben.

Es ist nur diese letztere Bewegung, die Ricardo betrachtet in ch. IV, und sonderbarerweise betrachtet er sie als Reduktion der Warenpreise -- durch die Konkurrenz -- auf ihre Werte, Reduktion des market price (vom Wert unterschiednen Preis) auf den natural price (den in Geld ausgedrueckten Wert). Dieser blunder177 koemmt indes von dem schon in ch. I "On Value" begangnen Fehler, cost-price und value zu identifizieren, was wieder daher kam, dass er an einem Punkt, wo er nur noch "value" zu entwickeln, also nur noch " Ware" vor sich hat, mit der allgemeinen Profitrate und allen aus den entwickeltern kapitalistischen Produktionsverhaeltnissen entspringenden Voraussetzungen hineinplumpst.

Auch ist der Gang, den Ric(/ardo/) daher in ch. IV verfolgt, ganz oberflaechlich. Er geht aus von den "accidental and temporary variations of price"178 (p. 80) der Waren infolge der wechselnden Verhaeltnisse von Nachfrage und Zufuhr.

"Mit dem Steigen oder Fallen des Preises werden die Profite entweder ueber das allgemeine Niveau gehoben oder darunter herabgedrueckt und das Kapital wird entweder ermuntert, sich der bestimmten Produktion zuzuwenden, in der die Aenderung eingetreten ist, oder es wird aufgefordert, sich davon abzuwenden." (p.80.)

Hier ist schon das general level of profit179 zwischen den verschiednen Produktionssphaeren, between "the particular employments"180 vorausgesetzt. Es war aber erst zu betrachten, wie sich das general level of price181 in demselben employment und das general level of profit zwischen den different employments herstellt. Ric(/ardo/) haette dann gesehen, dass die letztre Operation schon Kreuz- und Querzuege des Kapitals -- oder eine durch die Konkurrenz bestimmte partition of the whole social capital between its different spheres of employment182 voraussetzt. Einmal vorausgesetzt, dass in den verschiednen Sphaeren die Marktwerte oder durchschnittlichen Marktpreise auf die Kostenpreise, die denselben durchschnittlichen rate of profit abwerfen, reduziert sind </dies ist aber nur der Fall in den Sphaeren, wo nicht das Grundeigentum dazwischenkommt; wo es interferes183, kann die Konkurrenz innerhalb derselben Sphaere die Preise zum Wert und den Wert zum Marktpreis konstituieren, aber den letztren nicht zum Kostenpreis herabsetzen/>, werden konstantere Abweichungen des Marktpreises vom Kostenpreise, Steigen ueber oder Fallen darunter in besondren Sphaeren, neue Wanderungen und neue Verteilung des social184 Kapitals verursachen. Die erste Wanderung geschieht, um von den Werten verschiedne Kostenpreise herzustellen, die zweite, um die wirklichen Marktpreise, sobald sie ueber die Kostenpreise steigen oder fallen, mit den Kostenpreisen auszugleichen. Die eine ist Verwandlung der Werte in Kostenpreise. Die zweite Rotation der wirklichen //546/ zufaelligen Marktpreise in den verschiednen Sphaeren um den Kostenpreis, der nun als der natural price erscheint, obgleich er vom Wert unterschieden und nur das Resultat of social action185 ist. Es ist nun diese letztre oberflaechlichre Bewegung, die Ric(/ardo/) betrachtet und gelegentlich bewusstlos mit der andren konfundiert. Es ist natuerlich "the same principle"186, das beides bewirkt, naemlich the principle that187

"jedermann, dem es freisteht, sein Kapital dort anzulegen, wo es ihm gefaellt ... selbstverstaendlich die vorteilhafteste Anlage aussuchen wird. Er wird natuerlich mit einem Profit von 10 Prozent unzufrieden sein, wenn er durch eine Uebertragung seines Kapitals einen Profit von 15 Prozent erzielen kann. Dieses unaufhoerliche Streben aller Kapitalbesitzer, ein weniger profitables Unternehmen zugunsten eines vorteilhafteren aufzugeben, erzeugt eine starke Tendenz, die Profitrate aller zu egalisieren oder die Profite jeweils in ein solches Verhaeltnis zueinander zu bringen, dass sie nach Meinung der Beteiligten eine Verguetung fuer einen Vorteil enthalten, den einer gegenueber dem anderen besitzt oder zu besitzen scheint." (p. 81.)

Diese tendency bewirkt, dass sich die Gesamtmasse der gesellschaftlichen Arbeitszeit dem gesellschaftlichen Beduerfnis gemaess unter die verschiednen Produktionssphaeren verteilt. Dadurch werden zugleich die Werte in den verschiednen Sphaeren188 in Kostenpreise verwandelt, anderseits die variations der wirklichen Preise in den besondren Sphaeren von den Kostenpreisen ausgeglichen.

Dies alles A. Smith. Ricardo sagt selbst:

"Kein Autor hat erschoepfender und vortrefflicher als Dr. Smith die Tendenz des Kapitals gezeigt, Anlagen zu verlassen, in denen der Preis der produzierten Waren nicht die gesamten Auslagen ihrer Produktion und des Transports zum Markt, einschliesslich des gewoehnlichen Profits" (also die Kosten preise) "deckt." (p.342, Note.)

Das Verdienst Ricardos, dessen blunder ueberhaupt daher koemmt, dass er hier nicht kritisch gegen A. Smith, besteht darin, dass er diese migration of capital from one sphere to the other189 oder vielmehr die Operationsweise, worin sie sich vollzieht, naeher bestimmt. Dies aber nur, weil zu seiner Zeit das Kreditwesen entwickelter war als zur Zeit Smiths. Ric(/ardo/) sagt:

"Es ist moeglicherweise aeusserst schwierig, die Schritte zu verfolgen, durch die eine solche Veraenderung herbeigefuehrt wird: sie wird wahrscheinlich nicht durch einen voelligen Wechsel der Anlagesphaere eines Fabrikanten verursacht, sondern lediglich durch eine Verringerung seines Kapitals in einer bestimmten Anlagesphaere. Es gibt in allen reichen Laendern eine Gruppe von Menschen, welche die sogenannte Klasse der Geldleute*** bilden; diese Leute ueben kein Gewerbe aus, sondern leben von den Zinsen ihres Geldes, das in Wechselgeschaeften oder in Anleihen an den fleissigeren Teil der Gesellschaft angelegt ist. Auch die Bankiers legen groessere Kapitalien auf die gleiche Weise an. Das so verwendete Kapital bildet ein zirkulierendes Kapital von grossem Umfang, das in groesserem oder geringerem Masse von den verschiedenen Wirtschaftszweigen des Landes in Anspruch genommen wird. Es gibt vielleicht keinen noch so reichen Fabrikanten, der sein Unternehmen auf jene Ausdehnung beschraenkt, die ihm seine Mittel gestatten: er besitzt immer einen Teil dieses nicht festgelegten Kapitals, der sich entsprechend der Entwicklung der Nachfrage nach seinen Waren vergroessert oder verringert. Sobald die Nachfrage nach Seide steigt und nach Tuch sinkt, wandert der Tuchfabrikant mit seinem Kapital nicht etwa in die Seidenindustrie, sondern er entlaesst einige seiner Arbeiter und stellt seine Nachfrage nach Anleihen bei Bankiers und Geldleuten ein. Der Fall des Seidenfabrikanten liegt hingegen gerade umgekehrt. Er leiht mehr und Kapital wird so von einem in den anderen Zweig uebertragen, ohne dass fuer einen Fabrikanten die Notwendigkeit ensteht, seine uebliche Beschaeftigung aufzugeben. Wenn wir die Maerkte einer grossen Stadt betrachten und sehen, mit welcher Regelmaessigkeit sie unter den Bedingungen wechselnder Nachfrage, die einer Geschmackalaune oder einer Veraenderung der Bevoelkerungszahl entspringt, mit einheimischen und auslaendischen Erzeugnissen im erforderlichen Umfang beschickt werden, ohne dass sich haeufig die Folgen einer Ueberfuellung wegen zu reichlicher Belieferung oder ein stark ueberhoehter Preis durch eine der Nachfrage nicht entsprechende Zufuhr einstellen, dann mussen wir zugeben, dass das Prinzip, nach dem Kapital jedem Indusiriezweig genau in dem von ihm benoetigten Umfang zugefuehrt wird, umfassender wirkt, als allgemein angenommen wird." (p.81, 82.)

Es ist also der Kredit, worin das Kapital der ganzen Kapitalistenklasse jeder Sphaere zur Disposition gestellt wird, nicht im Verhaeltnis zum Kapitaleigentum der Kapitalisten dieser Sphaere, sondern zu ihren Produktionsbeduerfnissen -- waehrend in der Konkurrenz das einzelne Kapital selbstaendig dem andren gegenueber erscheint --, welcher sowohl das Resultat als Bedingung der kapitalistischen Produktion ist, und dies gibt uns einen schoenen Uebergang aus der Konkurrenz der Kapitalien in das Kapital als Kredit.

(/c) Die beiden Bestimmungen des "natuerlichen Preises" bei Ricardo. Veraenderungen der Kostenpreise in Abhaengigkeit von den Veraenderungen in der Produktivitaet der Arbeit/)

Im Eingang des Kapitels IV sagt Ricardo, dass er unter natural price die value190 der Waren, d. h. den durch ihre relative Arbeitszeit bestimmten price und unter market price die accidental and temporary deviations191 von diesem natural price gleich value //547/ versteht. Im ganzen Fortgang des Kapitels -- und sogar in ausdruecklichen Worten -- versteht er unter natural price etwas ganz andrea, naemlich den von der value verschiednen Kost enpreis. Statt also darzustellen, wie die Konkurrenz values in cost-prices verwandelt, also permanent deviations from the values192 schafft, stellt er nach A. Smith dar, wie die Konkurrenz die market prices in different trades193 gegeneinander auf cost-prices reduziert.

So heisst es bei Eroeffnung des ch. IV:

"Wenn wir die Arbeit als Grundlage des Wertes der Waren und die zu ihrer Produktion erforderlichen verhaeltnismaessigen Quantitaeten Arbeit als Regel betrachten, nach der sich die entsprechenden Quantitaeten von Waren bemessen, die beim Tausch fuereinander hingegeben werden, so darf man uns doch nicht unterstellen, dass wir die zufaelligen und zeitweiligen Abweichungen des tatsaechlichen oder Markt preises der Waren von diesem ihren urspruenglichen und natuerlichen Preis in Abrede stellen." (p.80.)

Hier also natural price gleich value und market price nichts als die deviation des actual price from value194.

Dagegen:

"Wir wollen unterstellen, dass alle Waren auf ihrem natuerlichen Preis stehen, dass daher die Profite in allen Zweigen auf Grund dessen die genau gleiche Rate aufweisen oder sich doch nur insoweit unterscheiden, als es nach der Einschaetzung der Beteiligten einem wirklichen oder eingebildeten Vorteil entspricht, den sie besitzen oder der ihnen fehlt." (p.83.)

Hier also natural price gleich cost-price, d.h. gleich demPreis, worin das Verhaeltnis des Profits zu den advances195, die in der Ware stecken, dasselbe, obgleich gleiche Werte von Waren, geliefert von Kapitalien in verschiedenen trades, sehr ungleiche Mehrwerte, also ungleiche Profite enthalten. Der Preis, soll er denselben Profit liefern, muss also verschieden sein von der value der Ware. Andrerseits liefern Kapitalien von gleicher Groesse Waren von sehr verschiednen Wertgroessen, je nachdem groessrer oder kleinrer Teil des capital fixe in die Ware eingeht. Doch darueber bei der Zirkulation der Kapitalien.

Unter der Konkurrenzausgleichung versteht Ric(/ardo/) daher auch nur die Rotation der actual prices oder actual market prices um die cost-prices oder den natural price as distinguished from value196, die Ausgleichung des market price in different trades to general cost-prices197, also grade zu prices, die von den real values in the different trades verschieden sind:

"Das jedem Kapitalisten eigentuemlicbe Streben, sein Kapital von einem weniger profitablen in einen mehr Profit abwerfenden Zweig zu uebertragen, bewahrt daher den Marktpreis der Waren davor, laengere Zeit entweder erheblich ueber oder unter deren natuerlichem Preis zu verharren. Diese Konkurrenz gleicht die Tausclswerte der Waren einander so an" </auch die different real values/>, "dass nach Zahlung der Loehne fuer die zu ihrer Produktion notwendige Arbeit und aller uebrigen Kosten, die zur Wiederherstellung des urspruenglichen Standes der Verwendbarkeit des angelegten Kapitals erforderlich sind, der verbleibende Wert oder Ueberschuss in jedem Zweige im Verhaeltnis zum Wert des angelegten Kapitals steht." (p.84.)

Das ist exactly der case198. Die Konkurrenz adjusts the prices in den different trades199 so, dass "the remaining value or overplus"200, der Profit, entspricht der value of the capital employed201, aber nicht der real value der Ware, nicht dem real overplus of value which it contains after the deduction of expenses. To bring this adjustment about the price of one commodity must be raised above, and the other be depressed below their respective real values202. Es ist nicht der Wert der Waren, sondern ihr Kostpreis, d. h. die in ihnen enthaltnen expenses + the general rate of profit203, um welche die Konkurrenz die Marktpreise in den different trades zu rotieren zwingt.

Ric(/ardo/) faehrt fort:

"Im 7. Kapitel des 'Wealth of Nations' ist alles diese Frage Betreffende hervorragend behandelt." (p.84.)

In fact.204 Es ist das unkritische Glauben an die Smithsche Tradition, das Ric(/ardo/) hier auf Abwege bringt.

Ric(/ardo/) schliesst das Kapitel wie gewoehnlich, dass er die accidental deviations der market prices von dem cost-price205 will "leave entirely out of consideration"206 (p.85) in den folgen den Untersuchungen, uebersieht aber, dass er die constant deviations der market prices207, soweit sie den cost-prices entsprechen, von den real values der Waren gar nicht beachtet und den cost-price der value substituiert hat.

Ch. XXX "On the influence of demand and supply on prices".

Was Ric(/ardo/) hier verteidigt, ist, dass der permanente Preis durch den cost-price bestimmt ist, nicht durch supply or demand208: Also der permanente Preis durch den Wert der Waren nur soweit bestimmt ist, als dieser Wert den cost-price bestimmt. Vorausgesetzt, dass die Preise der Waren so adjustiert sind, dass sie alle 10 p.c. Profit abwerfen, wird jeder konstante change209 in denselben durch einen change in ihren values, der zu ihrer Produktion erheischten Arbeitszeit bestimmt sein. Wie diese value fortfaehrt, den general rate of profit zu bestimmen, fahren ihre changes fort, die variations in den cost-prices zu bestimmen, obgleich damit natuerlich nicht die Differenz dieser cost-prices von den values aufgehoben wird. Was aufgehoben wird, ist nur, dass die Differenz zwischen value und actual price nicht //548/ groesser sein soll als die durch die allgemeine Profitrate bewirkte Differenz zwischen cost-prices und values. Mit changes in the values of commodities210 veraendern sich ihre cost-prices. A "new natural price"211 (p. 460) wird gebildet. Z.B. kann der Arbeiter in derselben Zeit 20 Huete produzieren, worin er frueher 10 Huete produzierte, und bildete der Arbeitslohn 1/2 der expense212 des Hutes, so ist die expense, cost of production213 fuer die 20 Huete, soweit sie aus Arbeitslohn besteht, um die Haelfte gefallen. Denn derselbe Arbeitslohn wird jetzt gezahlt, um 20 Huete zu produzieren, wie frueher fuer 10. In jedem Hut steckt also nur mehr 1/2 der expenses fuer Arbeitslohn. Verkaufte der Hutmacher die Huete zu demselben Preis, so verkaufte er sie ueber dem Kostpreis. War der Profit 10%, so waere er jetzt (gesetzt die Ausgabe, um ein bestimmtes Quantum Huete zu fabrizieren, war urspruenglich 50 fuer Rohstoff etc., 50 fuer Arbeit) 462/3 p.c. Sie ist jetzt 50 fuer Rohstoff etc., 25 fuer Arbeitslohn. Wird die Ware zu dem alten Preis verkauft, so der Profit =35/75 oder 462/3 p.c. Der neue natural price wird also infolge des Sinkens der value so weit sinken, dass der Preis nur 10 p.c. Profit abwirft. Der Fall im Wert oder in der zur Produktion der Ware noetigen Arbeitszeit zeigt sich darin, dass fuer dasselbe Quantum Ware weniger Arbeitszeit verwandt, also auch weniger bezahlte Arbeitszeit, weniger Arbeitslohn und dass item214 die expense sinkt, der Arbeitslohn, der gezahlt ist (dem Quantum nach; dies setzt kein Sinken in der Rate des Arbeitslohns Voraus) proportionell fuer die Produktion jeder einzelnen Ware. Dies wenn der change im Wert im Hutmachen selbst vorgegangen. Waere er vorgegangen in dem Material oder Arbeitsinstrument, so wuerde sich das in diesen Sphaeren ebenfalls als Diminution of expense of wages for the production of a certain given quantity of produce215 ausdruecken, fuer den hat-manufacturer216 aber so darstellen, dass sein capital constant ihm weniger gekostet haette. Die cost-prices oder "natural prices" (die gar nichts mit "nature" zu tun haben) koennen doppelt sinken infolge eines change -- hier fall -- in the value of commodities217:

(/erstens/) dadurch, dass der Arbeitslohn sinkt, der verausgabt ist in der Produktion of a given quantity of commodities218, weil die Gesamtmasse des auf diese quantity expended absolute amount of labour, paid labour und unpaid labour219, gefallen ist;

zweitens: Wenn infolge der vermehrten oder verminderten Produktivitaet der Arbeit (beides kann der Fall sein, das eine wenn das variable Kapital faellt im Verhaeltnis zum konstanten, das andre, wenn der Arbeitslohn steigt infolge der Verteurung der Lebensmittel) das Verhaeltnis des Mehrwerts zum Wert der Ware oder zum Wert der in ihr enthaltnen Arbeit changiert wird, also die Profitrate steigt oder faellt, der amount of labour220 sich verschieden verteilt.

Dies letztre koennte die Produktionspreise oder Kostenpreise nur so weit variieren, als variations in the value of labour221 auf sie einwirken. In dem ersten Fall bleibt die value of labour dieselbe. Aber im letzten Fall aendern sich nicht die values der Waren, sondern nur die Verteilung zwischen labour und surplus labour222. Indes waere doch in diesem Fall ein change in der Produktivitaet, also in der value der einzelnen Waren vorhanden. Dasselbe Kapital wird in dem einen Fall mehr, in dem andren weniger Waren hervorbringen als frueher. Die Warenmasse, worin es sich darstellte, haette denselben Wert, aber die einzelne Ware einen verschiednen. Der Wert des Arbeitslohns bestimmt zwar nicht den Wert der Waren, aber der Wert der Waren (die in den Konsum des Arbeiters eingehn) bestimmt den Wert des Arbeitslohns.

Die Kostenpreise der Waren in den different trades223 einmal gegeben, steigen diese oder fallen relativ zueinander mit einem Wechsel im change der values der Waren. Steigt die Produktivitaet der Arbeit, vermindert sich die zur Produktion einer bestimmten Ware erheischte Arbeitszeit, faellt also ihr Wert, sei es nun, dass dieser change of productivity224 in der letzt angewandten Arbeit oder in ihrem konstanten Kapital stattfindet, so muss auch der cost-price dieser Ware entsprechend fallen. Der absolute amount225 der auf sie verwandten labour hat sich vermindert, also auch der amount der in ihr enthaltnen paid labour226, der amount des auf sie expendierten Arbeitslohns, wenn auch die Rate des Arbeitslohns dieselbe geblieben. Wuerde die Ware zu ihrem alten Kostenpreis verkauft, so wuerde sie hoehren Profit abwerfen als die general rate of profit, denn frueher war dieser Profit gleich 10 p.c. auf die hoehren Auslagen. Er waere jetzt also mehr als 10 p.c. auf die verminderten Auslagen. Umgekehrt, wenn die Produktivitaet der Arbeit abnimmt, (/werden/) die real values der Waren steigen. Die Profitrate gegeben -- oder, was dasselbe ist, die Kostenpreise gegeben -- ist ihr relatives Steigen oder Fallen abhaengig von dem Steigen oder Fallen, der Variation der real values der Waren. Infolge derselben treten new cost-prices227 oder, wie Ric(/ardo/) nach Smith sagt, "new natural prices"228 an die Stellen der alten.

In dem letzt zitierten ch. XXX identifiziert Ric(/ardo/) auch dem Namen nach den natural price, d.h. den Kostenpreis, mit der natural value229, d.h. dem durch Arbeitszeit bestimmten Wert.

"Ihr Preis" (of monopolised commodities230) "hat keine notwendige Beziehung zu ihrem natuerlichen Wert. Die Preise der Waren hingegen, die der Konkurrenz ausgesetzt sind, ... werden letztlich ... von ihren ... Produktionskosten abhaengen." (p.465.)

Hier also direkt cost-prices oder natural prices //549/ identifiziert mit "natural value", d.h. mit der "value".

Aus dieser Konfusion erklaert sich, warum eine Masse spaetrer Kerls post Ricardum, wie Say selbst, "the cost of production"231 als letztes Regulativ der Preise annehmen konnte, ohne die geringste Ahnung von der Bestimmung des Werts durch die Arbeitszeit zu haben, ja die letztre direkt leugnen, waehrend sie die andre geltend machen.

Dieser ganze blunder Ric(/ardos/) und die daher folgende falsche Darstellung der Grundrente etc., ebenso die falschen Gesetze ueber die Rate des Profits etc, ruehren daher, dass er Mehrwert nicht scheidet von Profit, wie er ueberhaupt gleich den uebrigen Oekonomen roh und begriff los mit den Formbestimmungen verfaehrt. Die Art, wie er von Smith sich einfangen liess, wird sich aus folgenden zeigen. /549//

//XII-636/ (Zum Fruehern noch zu bemerken, dass R(/icardo/) keinen andern Unterschied zwischen value und natural price kennt, als dass der letztre die monetary expression232 der value, also durch einen change im Wert der precious metals233 changieren kann, ohne dass die value changiert. Dieser change betrifft aber nur die Schaetzung, die expression der value in money234. So sagt er z.B.:

"Er" (der auswaertige Handel) "kann nur beeinflusst werden durch eine Aenderung des natuerlichen Preises, nicht des natuerlichen Wertes, zu dem Waren in jenen Laendern produziert werden koennen, und das wird erreicht durch eine Veraenderung der Verteilung der Edelmetalle." (l.c. p.409.) /XII-636//

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