(/2. Smiths Theorie von der "natuerlichen Rate" des Arbeitslohns, des Profits und der Rente/)

"Der natuerliche Preis veraendert sich mit der natuerlichen Rate seiner Bestandteile, des Lohnes, des Profites und der Rente." (l.c. p. 127.)

Und nun sucht Smith in ch.VIII, IX, X und XI von b. I den taux naturel258 dieser "parties constituantes"259, Salair, Rente und Profit und die variations dieses taux zu bestimmen.

Ch. VIII: "Des salaires du travail."

Bei der Eroeffnung des chapter ueber das Salair entwickelt Smith -- den Konkurrenz-Scheinstandpunkt verlassend -- zunaechst die wahre Natur des Mehrwerts und Profit und Rente als blosse Formen desselben.

Bei dem Salair hat er einen Standpunkt, um den taux naturel zu bestimmen, naemlich den Wert des Arbeitsvermoegens selbst, den notwendigen Arbeitslohn.

"Ein Mensch muss immer von seiner Arbeit leben, und sein Lohn muss mindestens zu seiner Erhaltung ausreichen. Er muss meistenteils sogar etwas groesser sein, sonst waere es den Arbeitern nicht moeglich, eine Familie zu gruenden, wodurch ihr Geschlecht nicht laenger als eine Generation existieren koennte." (l.c. p. 136.)

Dies wird wieder bedeutungslos, weil er sich nie fragt, wie wird der Wert der notwendigen Lebensmittel, i.e. der Ware ueberhaupt bestimmt? Und hier muss Smith, da er von seiner Hauptauffassung abgegangen, sagen: Der Preis des Arbeitslohns wird durch den Preis der Lebensmittel und der Preis der Lebensmittel durch den Preis des Arbeitslohns bestimmt. Vorausgesetzt einmal, dass der Wert des Arbeitslohns fixiert ist, beschreibt er wieder die Schwankungen desselben, wie sie sich in der Konkurrenz zeigen, und die Umstaende, die diese Schwankungen hervorheben, exakt. Dies gehoert in den exoterischen Teil und geht uns hier nichts an.

(Namentlich (/behandelt er/) den accrosssement, die Akkumulation des Kapitals, sagt uns aber nicht, was diesen bestimmt, da dieser accroissement nur rasch sein kann, entweder wenn die Rate des Arbeitslohns relativ niedrig ist und die Produktivitaet der Arbeit gross ist (in diesem Fall Steigen der Salaire immer nur Folge vorhergegangner permanenter Niedrigkeit derselben) oder wenn die Rate der Akkumulation niedrig, aber die Produktivitaet der Arbeit gross ist. Im ersten Fall muesste er von seinem Standpunkt aus die Rate des Arbeitslohns aus der Rate des Profits, i. e. aus der Rate des Arbeitslohns, deduzieren, im zweiten Fall aus dem gross amount of profit260, was aber wieder Untersuchungen ueber den Wert der Ware ernoetigen wuerde.)

Er will den Wert der Ware aus dem Wert der Arbeit als einem constitutional element261 entwickeln. Und er entwickelt die Hoehe des Arbeitslohns anderseits daraus, dass

"die Arbeitsloehne ... nicht mit dem Preis der Nahrungsmittel schwanken" (p. 149) und dass "sich die Arbeitsloehne von Ort zu Ort mehr als der Preis von Nahrungsmitteln aendern". (l.c. p. 150.)

In der Tat enthaelt das Kapitel nichts zur Sache Gehoeriges, ausser der Bestimmung des Minimums des Salairs, alias des Werts des Arbeitsvermoegens. Hier knuepft Smith instinktmaessig wieder an seine tiefere Anschauung an, verlaesst diese dann wieder, so dass selbst obige Bestimmung nichts (/bedeutet/). Denn wodurch den Wert der notwendigen Lebensmittel -- also Waren ueberhaupt bestimmen? Zum Teil durch den natural price of labour262. Und wodurch diesen bestimmen? Durch die value of necessaries, or commodities in general263. Elende Zwickmuehle. Im uebrigen enthaelt das chapter kein Wort ueber die Sache, ueber den natural price of labour //553/, sondern nur Untersuchungen ueber das Steigen der wages264 ueber das level265 der natural tax, naemlich im Verhaeltnis wie Kapital sich rasch akkumuliert, die Akkumulation des Kapitals progressiv ist. Dann werden die verschiednen Gesellschaftszustaende untersucht, worin dies der Fall, und schliesslich, indem er der Bestimmung des Werts der Ware durch den Arbeitslohn und des Arbeitslohns durch den Wert der necessaries ins Gesicht schlaegt durch Nachweis, dass dies in England (/nicht/) der Fall scheine. Dazwischen -- weil der Arbeitslohn durch die necessaries bestimmt, (/die/) nicht nur zum Leben, sondern (/auch/) zur Reproduktion der Bevoelkerung (/notwendig/) -- kommt ein Stueck Malthusscher Bevoelkerungstheorie.

Nachdem A. Smith naemlich nachzuweisen gesucht, dass der Arbeitslohn im 18. Jahrhundert speziell in England gestiegen, wirft er die Frage auf, ob dies zu betrachten "comme un avantage ou comme un inconvenient pour la societe"266. (l.c. p. 159.) Bei der Gelegenheit kehrt er dann wieder voruebergehend zu seiner tiefren Anschauung zurueck, wonach Profit und Rente bloss Teile am Produkt des Arbeiters. Die Arbeiter, sagt er,

"bilden erstens den bei weitem groessten Teil der Gesellschaft. Also kann man jemals als einen Nachteil fuer das Ganze betrachten, was das Los des groessten Teils des Ganzen verbessert? Eine Gesellschaft kann sicher nicht als gluecklich und prosperierend betrachtet werden, wenn der bei weitem groesste Teil ihrer Glieder arm und elend ist. Ausserdem verlangt die blosse Billigkeit, dass diejenigen, welche den ganzen Koerper der Nation naehren, kleiden und behausen, an dem Produkt ihrer eigenen Arbeit wenigstens einen hinreichenden Anteil haben, um selbst ertraeglich genaehrt, bekleidet und behaust zu sein." (p.159, 160.)

Bei dieser Gelegenheit kommt er auf die Bevoelkerungstheorie.

"Obwohl Armut zweifellos Eheschliessungen hemmt, verhindert sie diese nicht immer. Sie scheint sogar die Fortpflanzung zu beguenstigen... Die unter Frauen von Stand so haeufige Unfruchtbarkeit trifft man in den niedrigeren Schichten sehr selten an ... Aber obgleich Armut die Fortpflanzung nicht verhindert, wirkt sie sich auf das Grossziehen der Kinder aeusserst unguenstig aus. Die zarte Pflanze keimt zwar auf, aber auf solch einem kaerglichen Boden und in solch einem rauhen Klima, dass sie bald welkt und stirbt ... Jede Tiergattung vermehrt sich natuerlicherweise im Verhaeltnis zu ihren Existenzmitteln, keine kann sich jemals darueber hinaus vermehren. Aber in einer zivilisierten Gesellschaft kann der Mangel an Unterhaltsmitteln nur den unteren Volksschichten Beschraenkungen gegen die weitere Vermehrung der menschlichen Gattung auferlegen...Auf diese Weise reguliert die Nachfrage nach Arbeitern, ebenso wie bei jeder anderen Ware, notwendigerweise ihre Produktion, beschleunigt sie, wenn sie zu langsam vorangeht, und hemmt sie, wenn sie sich zu schnell entwickelt..." (l.c. p. 160-163 passim.)

Der Zusammenhang des Minimums des salaire mit den verschiednen Gesellschaftszustaenden ist der:

"Der Gesellen und Knechten aller Art gezahlte Lohn muss den einen wie den anderen in die Lage versetzen, seinen Stand zu erhalten, je nachdem, wie es die wachsende, sich vermindernde oder gleichbleibende Nachfrage der Gesellschaft verlangen mag." (l.c. p. 164.) (La societe! c'est-a-dire -- le capital.267)

Er zeigt dann, dass der Sklave "teurer" sei als der freie Arbeiter, weil der letztre selbst ueber sein "dehet"268 wacht, waehrend es bei dem erstren (/ueber -- wacht/) ist "sous l'administration d'un maitre peu attentif ou d'un inspecteur negligent"269. (l.c. p. 164.) Der "Fonds", um das "dechet" zu reparer270, ist "oekonomisiert" vom freien Arbeiter, waehrend er bei dem Sklaven verschwendet, unordentlich verwaltet wird.

"Der Fonds, der -- wenn ich so sagen darf -- zum Ersatz und zur Instandsetzung der natuerlichen Abnutzung des Sklaven bestimmt ist, wird gewoehnlich durch einen nachlaessigen Herrn oder unachtsamen Aufseher verwaltet. Der zur Erfuellung der gleichen Funktion bei einem freien Mann bestimmte Fonds wird durch diesen selbst betreut. In die Verwaltung des ersteren schleicht sich selbstverstaendlich die Unordnung ein, die gewoehnlich in der Wirtschaft reicher Leute vorherrscht, waehrend sich die Genuegsamkeit und sparsame Sorgfalt der Armen natuerlicherweise auf die des letzteren uebertraegt." (p. 164.)

Dies gehoert zur Bestimmung des Minimums des Salairs oder des naturel prix du travail271, dass er niedriger beim freien Lohnarbeiter als beim Sklaven. Dies laeuft bei Smith unter.

"Die von freien Menschen verrichtete Arbeit ist letzten Endes billiger als die von Sklaven." (p. 165.) "So wie die reichliche Entlohnung der Arbeit die Wirkung wachsenden Reichtums darstellt, so ist sie selbst die Ursache einer wachsenden Bevoelkerung. Darueber klagen heisst, //554/ ueber die zwangslaeufige Wirkung und Ursache der bedeutendsten allgemeinen Prosperitaet jammern." (p.165.)

Smith plaediert weiter fuer hohen Arbeitslohn.

Er "regt nicht nur die Fortpflanzung des einfachen Volkes an," sondern "steigert auch dessen Fleiss. Die Arbeitsloehne sind der Ansporn des Fleisses, der sich, gleich jeder menschlichen Eigenschaft, im Verhaeltnis zur empfangenen Ermutigung entfaltet. Ein reichlicher Unterhalt steigert die koerperliche Kraft des Arbeiters. Und die wohltuende Hoffnung, seine Lage zu verbessern ..., regt ihn an, diese Kraft aufs aeusserste anzustrengen. Wo hohe Loehne existieren, sind demzufolge die Arbeiter aktiver, fleissiger und eifriger als dort, wo die Loehne sich auf einem niedrigen Niveau befinden." (l.c. p. 166.)

Aber hoher Lohn spornt die Arbeiter auch zur Ueberarbeitung und (/zum/) precocious272 Ruin ihres Arbeitsvermoegens (/an/).

"Werden Arbeiter im Stuecklohn reichlich bezahlt, sind sie sogar sehr leicht geneigt, sich zu ueberarbeiten und ihre Gesundheit und ihre koerperliche Verfassung in wenigen Jahren zu ruinieren." (p. 166, 167.) "Wuerden die Unternehmer stets dem Gebot der Vernunft und Menschlichkeit gehorchen, muessten sie die Anstrengungen vieler ihrer Arbeiter oefter maessigen als anstacheln." (p. 168.)

Plaediert weiter dagegen, dass "eine etwas bessere als die gewoehnliche Versorgung die Arbeiter zum Muessiggang veranlasst". (p. 169).

Er untersucht dann, ob es wahr, dass der Arbeiter in guten Jahreszeiten fauler als in schlechten, und wie es sich ueberhaupt mit dem Verhaeltnis zwischen Arbeitslohn und prix des denrees273 verhaelt. Hier kommt wieder die Inkonsequenz.

"Der Geldpreis der Arbeit wird zwangslaeufig durch zwei Faktoren bestimmt: durch die Nachfrage nach Arbeit und den Preis der notwendigen und angenehmen Dinge des Lebens ... Der Geldpreis der Arbeit wird durch das bestimmt, was zum Kauf dieser Quantitaet" (an notwendigen und angenehmen Dingen des Lebens) "erforderlich ist." (l.c. p.175.)

(/Weiter untersucht er/), warum -- von wegen der Nachfrage nach Arbeit -- der Arbeitslohn in fruchtbaren Jahren steigen, in unfruchtbaren fallen kann. (p. 176 sqq.)

Die Ursachen in guten und schlechten Jahreszeiten paralysieren sich.

"Die Knappheit eines teuren Jahres tendiert durch die Verringerung der Nachfrage nach Arbeit dazu, deren Preis herabzumindern, waehrend der hohe Preis der Lebensmittel die Tendenz in sich birgt, ihn zu erhoehen. Dagegen tendiert die Fuelle eines billigen Jahres durch die Steigerung der Nachfrage dazu, den Preis der Arbeit zu erhoehen, waehrend die Wohlfeilheit der Nahrungsmittel die Tendenz in sich birgt, ihn zu senken. Bei den normalen Preisschwankungen der Lebensmittel scheinen sich diese beiden Ursachen einander auszugleichen. Darin ist wahrscheinlich zum Teil der Grund zu suchen, warum die Arbeitsloehne ueberall viel stabiler und bestaendiger sind als der Preis der Lebensmittel." (p.177.)

Schliesslich, nach all diesem Zickzack, stellt er dem Arbeitslohn als Quelle des Werts der Waren wieder gegenueber seine urspruengliche tiefere Anschauung, dass der Wert der Waren durch die Arbeitsquantitaet bestimmt ist; und erhaelt der Arbeiter in guten Jahren oder mit dem Wachstum des Kapitals mehr Waren, so produziert er auch viel mehr Waren, oder die einzelne Ware enthaelt eine geringre Quantitaet Arbeit. Er kann also groessres Quantum Ware mit geringrem Wert derselben erhalten und so, dies ist der involvierte Schluss, kann der Profit wachsen trotzt steigendem absolutem Arbeitslohn.

"Das Steigen der Arbeitsloehne erhoeht notwendigerweise den Preis vieler Waren, da jener Teil des Preises, der sich in Lohn aufloest, zunimmt, und fuehrt insofern zu einer Verringerung ihres Verbrauches im In- und Ausland. Jedoch dieselbe Ursache, die den Arbeitslohn erhoeht, naemlich die Zunahme des Kapitals, tendiert zur Steigerung der produktiven Faehigkeiten der Arbeit und setzt eine kleinere Arbeitamenge instand, eine groessere Menge von Produkten zu erzeugen." (/Dies geschieht durch/) Teilung der Arbeit, Anwendung der Maschinerie, Erfindungen etc... "Es gibt also viele Waren, die infolge dieser Verbesserungen mit viel weniger Arbeit als zuvor produziert werden, so dass der erhoehte Preis der Arbeit durch die Verringerung ihrer Menge ueberkompensiert wird." (p.177, 178.)

Die Arbeit wird besser bezahlt, aber es ist weniger Arbeit in der einzelnen Ware enthalten, also weniger zu bezahlen. So laesst er seine falsche Theorie, wonach der Arbeitslohn den Wert der Ware als konstituierendes Element des Werts bestimmt, aufheben oder vielmehr paralysiert, kompensiert werden durch seine richtige Theorie, wonach der Wert der Ware durch die Quantitaet der in ihr enthaltnen Arbeit bestimmt ist.

//555/ Ch. IX: Des Profits des capitaux.

Hier soll also die natural tax des zweiten Elements bestimmt werden, das den natural price oder Wert der Waren bestimmt und konstituiert. Was Smith ueber die Ursache des Fallens der Profitrate sagt (p. 179, 189, 190, 193, 196, 197 etc.), spaeter zu betrachten274.

Hier ist Smith nun in grosser Verlegenheit. Er sagt, dass schon die Bestimmung des "taux moyen"275 des Salairs darauf hinauslaufe, dass es der "taux habituel des salaires"276 (p. 179), die faktisch gegebne Rate des Salairs sei. "Mais ccci meme ne peut guere s'obtenir a l'egard des profits de capitaux."277(p. 179.) Ausser (/vom/) Glueck und Unglueck des entrepreneur "ce profit se ressent ... de chaque variation qui survient dans le prix des marchandises"278 ( p.180), waehrend wir doch grade den naturel prix dieser marchandises durch die natural tax of profit, als eins der konstituierenden Elemente des "Werts", bestimmen sollen. Dies ist schon schwer in one single trade for a single capitalist279.

"Die Bestimmung des Durchschnittsprofits all der verschiedenen, in einem grossen Koenigreich betriebenen Gewerbezweige muss noch viel schwieriger sein." (p. 180.)

Aber von den "profits moyens des capitaux"280 kann man sich eine Vorstellung machen "quelque idee d'apres l'interet de l'argent"281:

"Ich moechte es als Maxime zugrunde legen, dass ueberall, wo man mit Geld sehr viel anfangen kann, fuer seine Verwendung gewoehnlich auch sehr viel hingegeben wird, und ueberall dort, wo man damit wenig anfangen kann, wird gewoehnlich auch wenig dafuer hingegeben." (p. 180, 181.)

Smith sagt nicht, dass die Zinsrate die Profite bestimmt. Er sagt ausdruecklich das Umgekehrte. Aber ueber die Zinsrate zu verschiednen Epochen etc, besitzt man Annalen, die fuer die Profitrate fehlen. Die Zinsraten sind also Symptome, wonach man den ungefaehren Stand der Profitrate beurteilen kann. Aber die Aufgabe war nicht, den Stand gegebner, verschiedner Profitraten zu vergleichen, sondern die natural tax der Profitrate zu bestimmen. Smith fluechtet in eine Nebenuntersuchung ueber den Stand des Zinsfusses zu verschiednen Zeiten, was das Problem, das er sich gestellt, gar nicht beruehrt. Er betrachtet roh verschiedne Epochen in England, vergleicht diese dann mit Schottland, Frankreich, Holland und findet, dass -- die amerikanischen Kolonien ausgenommen --

"die besonderen Verhaeltnisse neuer Kolonien ausgenommen, hohe Arbeitsloehne und hohe Kapitalproflte selten jemaels zusammen passen." (p.187.)

Hier sucht A. Smith schon annaehernd, wie Ric(/ardo/), aber besser to a certain point282 die hohen Profite zu erklaeren:

"Neue Kolonien muessen immer eine geraume Zeitlang im Verhaeltnis zur Ausdehnung ihres Territoriums kapitalaermer und im Verhaeltnis zum Umfang ihres Kapitals weniger bevoelkert sein als die meisten anderen Laender. Sie besitzen mehr Grund und Boden als Kapital zu dessen Bearbeitung. Worueber sie verfuegen, wird deshalb nur zur Bearbeitung des fruchtbarsten und am guenstigsten gelegenen Bodens in der Naehe der Kueste und an den Ufern schiffbarer Fluesse verwendet. Und auch derartiger Grund und Boden wird oft zu einem Preis verkauft, der sogar unter dem Wert seines natuerlichen Produkts liegt." (Kosten also nichts, in fact.) "Zum Kauf und zur Verbesserung dieser Laendereien verwendetes Kapital muss einen sehr grossen Profit abwerfen und infolgedessen die Zahlung eines sehr hohen Zinses gestatten. Die schnelle Kapitalanhaeufung in einem profitablen Untemehmen befaehigt den Pflanzer, die Zahl seiner Arbeitskraefte schneller zu erhoehen als in einer jungen Ansiedlung aufzutreiben sind. Diejenigen, die er finden kann, werden deshalb sehr reichlich entlohnt. Ebenso wie die Kolonie sich weiterentwickelt, verringern sich allmaehlich die Kapitalproflte. Ist erst der fruchtbarste und am besten gelegene Boden insgesamt in Besitz genommen worden, laesst sich durch die Bebauung der nach Fruchtbarkeit und Lage schlechteren Laendereien nur noch ein kleinerer Profit erzielen, und fuer das auf diese Weise beschaeftigte Kapital koennen dann nur weniger Zinsen aufgebracht werden. In den meisten unserer Kolonien hat sich dementsprechend ... der Zirisfuss bemerkenswert verringert." (p. 187-189.)

Dies, obgleich in andrer Weise raesoniert, ist eine derBasen der Ric(/ardo/) -- schen Erklaerung vom Fall des Profits. Im ganzen erklaert hier Smith alles aus der Konkurrenz der Kapitalien, mit deren accroissement283 der Profit faellt und mit deren Fall er anwaechst284, wonach denn auch der Arbeitslohn umgekehrt steigt oder faellt.

//556/ "So wie die Verringerung des Kapitalvermoegens der Gesellschaft oder der zur Aufrechterhaltung des Gewerbes bestimmten Fonds die Arbeitsloehne senkt, so erhoeht sie auch die Kapitalprofite und deshalb den Geldzins. Durch die Senkung der Arbeitsloehne koennen die Eigentuemer des Kapitals, das der Gesellschaft verbleibt. Ihre Waren mit geringeren Kosten auf den Markt bringen als vorher; und da jetzt weniger Kapital mit der Versorgung des Marktes beschaeftigt wird, sind sie imstande, sie teurer zu verkaufen." (p.191, 192.)

(/Smith/) spricht dann ueber den moeglichst hohen und moeglichst niedrigen taux.

"Die hoechste Rate" ist die, "die vom Preis der meisten Waren alles aufzehrt, was der Grundrente zufallen sollte, und nur das uebriglaesst, was zur Bezahlung der Arbeit, welche die Waren hergestellt und auf den Markt gebracht hat, ausreicht -- und zwar entsprechend der niedrigsten Rate, zu der Arbeit irgendwo entlohnt werden kann, d.h. entsprechend des blossen Lebensunterhalts des Arbeiters." (p. 197, 198.)

"Die niedrigste gewoehnliche Profitrate muss immer etwas mehr ausmachen als das, was zur Entschaedigung der gelegentlichen Verluste hinreicht, denen jede Kapitalverwendung ausgesetzt ist. Es ist dieser Ueberschuss allein, der den reinen oder Nettopiofit darstellt." (p. 196.)

Smith charakterisiert in fact285 selbst, was er ueber die "natural tax of profit" sagt:

"Den doppelten Zins betrachten die Kaufleute in Grossbritannien als guten, angemessenen, gerechten Profit. Unter diesen Begriffen verstehe ich nichts anderes als einen gewoehnlichen und ueblichen Profit." (p. 198.)

Und in der Tat nennt Smith diesen "profit commun et d'usage"286 zwar weder modere287 noch honnete288, aber er gibt ihm den Namen "natural tax of profit", sagt uns aber platterdings nicht, was das ist oder wie es bestimmt wird, obgleich wir vermittelst dieser "natural tax of profit" den "natural price" der commodity289 bestimmen sollen.

"In Laendern, deren Wohlstand schnell anwaechst, kann die niedrige Profitrate die hohen Arbeitsloehne im Preis vieler Waren aufwiegen und diese Laender in die Lage versetzen, ihre Waren genauso billig zu verkaufen wie ihre weniger prosperierenden Nachbarn, bei denen die Arbeitsloehne vielleicht niedriger sind." (p. 199.)

Niedrige Profite und hohe Salaire290 stehn sich hier nicht als Wechselwirkung gegenueber, sondern dieselbe Ursache -- das quick growth or accumulation of capital291 bringt beide hervor. Beide gehn in den Preis ein, konstituieren ihn. Ist daher das eine hoch, waehrend das andre niedrig, so bleibt der Preis derselbe etc.

Smith fasst hier den Profit rein als surcharge292 auf, denn er sagt am Schluss des Kapitels:

"In Wirklichkeit tendieren hohe Profite viel mehr als hohe Loehne dazu, den Preis des Produkts zu steigern." (p.199.) Z.B., wenn die Salaire aller in den fabriques des toiles293 beschaeftigten Arbeiter steigen um 2 deniers (pence) taeglich -- wuerde das das "Stueck Leinwand" nur um so viel 2 d. heben, als Arbeiter beschaeftigt waeren "multipliziert mit den dabei aufgewendeten Arbeitstagen. Dieser Teil des Warenpreises, der sich in Lohn aufloest, steigt durch all die verschiedenen Fertigungastufen nur in einem arithmetischen Verhaeltnis zur Lohnzunahme. Falls aber die Profite all der verschiedenen Beschaeftiger der genannten Arbeiter um 5 Prozent anwachsen, erhoeht sich jener Teil des Warenpreises, der sich in Profit aufloest, durch all die verschiedenen Fertigungsatufen in einem geometrischen Verhaeltnis zur Profitzunahme...Die Lohnsteigerung wirkt auf die Erhoehung der Warenpreise in der gleichen Weise wie der einfache Zins auf die Schuldenvermehrung. Die Profltsteigerung wirkt aehnlich wie der Zinseszins."(p.200, 201.)

Am Schluss dieses chapter sagt uns Smith auch, woher er die ganze Anschauung hat, dass der Preis der Ware -- oder ihr Wert -- durch die Werte von salaires und profits gebildet wird, naemlich von den amis du commerce294, den praktischen Konkurrenzglaeubigen.

"Unsere Kaufleute und Fabrikherren beschweren sich viel ueber die schlechten Auswirkungen hoher Loehne, dass sie die Preise steigern und deshalb den in- und auslaendischen Absatz ihrer Waren schmaelern. Ueber die schlechten Auswirkungen hoher Profite aeussern sie sich nicht. Im Hinblick //557/ auf die verwerflichen Folgen ihrer eigenen Gewinne schweigen sie. Sie klagen nur ueber die anderer Leute." (p.201.)

Ch. X "Des salaires et des profits dans les divers emplois du travail et des capitaux". Dies betrifft nur das Detail, (/ist/) also das chapter von der Konkurrenz und ist in seiner Art sehr gut. Ganz exoterisch.

</Produktive und unproduktive Arbeit:

"Folglich ist das Lotteriespiel bei den juristischen Berufen weit davon entfernt, absolut gerecht zu sein. Sie werden ebenso wie viele andere freie und ehrenvolle Berufsarten hinsichtlich der Geldeinkuenfte offenbar unterbezahlt." (t. I, l. I, ch. X, p. 216, 217.)

Ebenso sagt er von den Soldaten:

"Ihr Sold liegt unter dem Lohn gewoehnlicher Arbeiter, waehrend die Strapazen ihres taeglichen Dienstes viel groesser sind." (t. I, l. I, ch. X, p. 223.)

Von den Matrosen der Marine:

"Die Geschicklichkeit und Fertigkeit der Seeleute ist weit groesser als die fast aller anderen Handwerker, und ihr ganzes Leben ist ununterbrochen der Schauplatz von Muehsal und Gefahr...Ihr Lohn ist nicht hoeher als der von gewoehnlichen Hafenarbeitern, der die Lohnrate bei Seeleuten reguliert." (t. I, l. I, ch. X, p. 224.)

Ironisch:

"Es waere zweifellos ungehoerig, einen Hilfspfarrer oder Geistlichen mit einem Gesellen irgendeines gewoehnlichen Handwerkes zu vergleichen. Man kann jedoch durchaus der Meinung sein, dass die Bezahlung eines Hilfspfarrers oder Geistlichen und der Lohn eines Gesellen denselben Gharakter besitzen." (t. I, l. I, ch. X, p. 271.)

Die "gens-de-lettres"295 bezeichnet er ausdruecklich als underpaid296 von wegen ihrer zu grossen Zahl und erinnert daran, dass vor der Erfindung der imprimerie "etudiant et mendiant"297 (t. I., ch.X, p.276, 277) identisch waren, und scheint dies in a certain sense298 auf die gens-de-lettres anzuwenden./>

Das Kapitel ist voll feiner Beobachtung und wichtiger Bemerkungen.

"In einer Gesellschaft oder einem Landstrich gleichen sich die durchschnittlichen und ueblichen Profitraten in den verschiedenen Kapitalanlagesphaeren viel mehr als die Geldloehne der verschiedenen Arten von Arbeit." (l.c. p.228.)

"Indem die Ausdehnung des Marktes groesseren Kapitalen eine Anlagemoeglichkeit bietet, vermindert sie den scheinbaren Profit; aber weil hierdurch Lieferungen aus einer groesseren Entfernung erforderlich sind, erhoeht sie die Gestehungskosten. Die Verringerung des einen und die Erhoehung des anderen scheinen sich in den meisten Faellen gegenseitig aufzuheben" (in solchen Artikeln wie Brot, Fleisch etc.). (l.c. p.232.)

"In den kleinen Staedten und Landgemeinden kann der Handel auf Grund der Beschraenktheit des Marktes nicht immer so ausgedehnt werden, wie sich das Kapital ausdehnt. Deshalb mag an solchen Orten die Profitrate einer bestimmten Person zwar sehr hoch sein, aber die Summe oder der Gesamtumfang ihres Profits und demzufolge auch ihrer jaehrlichen Akkumulation koennen niemals sehr gross sein. Dagegen kann der Handel in grossen Staedten in dem Masse ausgedehnt werden, wie das Kapital waechst, und der einem sparsamen und vorwaertskommenden Manne gewaehrte Kredit steigt noch viel schneller als sein Kapital. Sein Handel dehnt sich proportional zur Summe seines Kapitals und seines Kredits aus." (l.c. p. 233.)

Smith bemerkt sehr richtig ueber die falschen statistischen Darstellungen des Arbeitslohn, z.B. im 16., 17. etc. Jahrhundert, dass die Loehne hier nur Loehne z.B. fuer cottiers299 waren, die in der Zeit, wo sie nicht auf ihren cottages300 beschaeftigt oder fuer ihre maitres301 (die ihnen Haus, "einen kleinen Gemuesegarten, so viel Gras, wie zur Fuetterung einer Kuh ausreicht, und vielleicht ein oder zwei Acres schlechten Ackerlandes" gaben und wenn sie sie beschaeftigten302, sehr schwachen Lohn)

"ihre ueberschuessige Zeit jedermann fuer ein kleines Entgelt zur Verfuegung stellten und fuer einen geringeren Lohn als andere Arbeiter arbeiteten." (p. 241.) "Die taegliche oder woechentliche Verguetung scheint jedoch von vielen Schriftstellern, welche die Arbeits- und Lebensmittelpreise vergangener Zeiten gesammelt und sich darin gefallen haben, beide als wundervoll niedrig darzustellen, als Gesamtlohn angesehen worden zu sein." (p. 242.)

Er bemerkt ueberhaupt allgemein richtig:

"Diese Gleichheit in der Gesamtheit der Vor- und Nachteile der verschiedenen Beschaeftigungssphaeren von Arbeit und Kapital kann es nur dann geben, wenn diejenigen, die sie betreiben, sie als alleinige oder hauptsaechliche Beschaeftigung ausueben." (p. 240.)

Uebrigens dies von Steuart, namentlich mit Bezug auf die agricultural wages303, sobald time precious304 wird --, schon ganz gut entwickelt305.

//558/ In bezug auf die Akkumulation des staedtischen Kapitals waehrend des Mittelalters bemerkt Smith sehr richtig in diesem Kapitel, dass sie hauptsaechlich geschuldet der Exploitation des country306 (sowohl durch den commerce307 als die metiers308). (Die Wucherer kamen hinzu. Auch die haute finance309 schon; kurz, die Geldhaendler.)

"Durch solche Anordnungen war jede Gruppe" (innerhalb der zuenftigen Staedte) "zwar verpflichtet, die von anderen benoetigten Waren innerhalb der Stadt etwas teurer, als sie es sonst getan haette, zu kaufen, aber zur Entschaedigung wurde sie instand gesetzt, ihre eigenen Waren im gleichen Grade teurer zu verkaufen. Wie man sagt, die Angelegenheit war in dieser Beziehung genauso breit wie lang. Beim Handel zwischen den verschiedenen Gruppen innerhalb der Stadt gab es durch diese Reglementierungen keinen Verlierer. Aber beim Handel mit der Provinz waren sie alle grosse Gewinner. Allein diese Art von Geschaeften erhaelt und bereichert jede Stadt. Jede Stadt bezieht ihren gesamten Lebensunterhalt und alle gewerblichen Rohstoffe vom Land. Sie bezahlt beides hauptsaechlich auf zwei Arten: erstens durch Ruecksendung eines Teils der beund verarbeiteten Rohstoffe auf das Land, wodurch deren Preis um die Loehne der Arbeiter und die Profite ihrer Meister oder unmittelbaren Beschaeftiger steigt; zweitens durch die Belieferung des Landes mit einem Teil der von der Stadt entweder aus anderen Laendern oder aus entfernten Teilen desselben Landes eingefuehrten Roh- und Manufakturprodukte, wodurch der urspruengliche Preis dieser Waren ebenfalls um die Loehne der Fuhr- oder Seeleute und die Profite der Haendler, welche diese Arbeiter beschaeftigen, erhoeht wird. Daraus, was der erste dieser beiden Geschaeftszweige verdient, besteht der Gewinn, den die Stadt durch ihre Manufakturen erzielt. Was von dem zweiten verdient wird, stellt den Gewinn des Binnen- und Aufienhaendels dar. Die Loehne der Arbeiter und die Profite ihrer verschiedenen Beschaeftiger machen die Gesamtsumme aus, welche die beiden Zweige gewinnen. Fuehren also irgendwelche Reglementierungen zur Erhoehung der Loehne und Profite ueber den Staend hinaeus, der sonst vorhanden waere, so befaehigen sie die Stadt, mit einem kleineren Quantum ihrer Arbeit das Produkt einer groesseren Arbeitsmenge des Landes zu kaufen."

</Hier also kehrt Smith zur richtigen Werthestimmung (/zurueck/). Letztres l.c. t. I, l. I, ch. X, p. 259. Bestimmung des Werts durch die quantite du travail310. Dies als Beispiel bei seiner Entwicklung des Mehrwerts anzubringen. Sind die Preise der Waren, die Stadt und Land austauschen, so, dass sie quantites egales du travail311 repraesentieren, so sind sie gleich ihren Werten. Profit und Salair auf beiden Seiten koennen also nicht diese Werte bestimmen, sondern die Teilung dieser Werte bestimmen Profit und Salair. Daher findet Smith auch, dass die Stadt, die kleinre quantite du travail gegen groessre des Landes austauscht, im Verhaeltnis zum Lande Surplusprofit und Surplussalair zieht. Dies waere nicht der Fall, wenn sie ihre Ware nicht ueber den Wert derselben verkaufte dem Lande. In diesem Falle stiegen "profits et salaires" nicht "au dessus de ce qu'ils devraient etre naturellement"312. Sind also Profit und Salair, ce qu'ils doivent etre naturellement313, so bestimmen sie nicht den Wert der Ware, sondern werden durch ihn bestimmt. Profit und Salair koennen dann nur durch Teilung des gegebnen, ihnen vorausgesetzten Werts der Ware entspringen, aber dieser Wert kann nicht durchgesetzt werden, resultieren aus ihm selbst vorausgesetzten Profiten und Salairen./>

"Sie verschaffen den Kaufleuten und Handwerkern der Stadt einen Vorteil gegenueber den Grundbesitzern, Farmern und Landarbeitern und vernichten das natuerliche Gleichgewicht, das sonst beim Handel, der zwischen Stadt und Land betrieben wird vorhanden waere. Das gesamte Jahresprodukt der Arbeit der Gesellschaft wird jaehrlich auf diese beiden Menschengruppen aeufgeteilt. Mit Hilfe solcher" (staedtischen) "Reglementierungen erhalten die Stadtbewohner davon einen groesseren Teil als ihnen sonst zufallen wuerde, und einen kleineren Anteil bekommt die Landbevoelkerung. Der Preis, den die Stadt tatsaechlich fuer die jaehrlich von ihr eingefuehrten Nahrungsmittel und Rohstoffe bezahlt, setzt sich aus der jaehrlich von ihr ausgefuehrten Menge an Manufaktur- und anderen Waren zusammen. Je teurer letztere verkauft werden, desto billiger werden die ersteren gekauft. Der Gewerbefleiss der Stadt wird mehr und der Gewerbefleiss des Landes weniger gewinnbringend." (p.258-260.)

Wuerden also nach Smiths Darstellung selbst die staedtischen Waren und laendlichen verkauft im Verhaeltnis der quantite de travail, die sie wechselseitig enthalten, so wuerden sie zu ihren Werten verkauft, und der Profit und Salair auf beiden Seiten koennten also nicht diese Werte bestimmen, sondern waeren durch dieselben bestimmt. Das Ausgleichen der Profite -- verschieden wegen der verschiednen organischen Zusammensetzung der Kapitalien -- geht uns hier nichts an, da es, statt eine Differenz in die Profite hinzubringen, sie equalisiert.

//559/ "Da die Stadtbewohner an einem Ort versammelt sind, koennen sie sich leieht zusammenschliessen. Die unbedeutendaten in Staedten betriebenen Gewerbe haben sich dementsprechend an dem einen oder anderen Ort in Zuenften organisiert." (p.261.) "Die Bewohner des Landes leben verstreut an voneinander entfernten Orten und koennen sich deshalb nicht leicht zusammenschliessen. Sie haben sich niemals in Zuenften organisiert, und der Zunftgeist hat sich auch niemals hei ihnen durchgesetzt. Man hat nie eine Lehrzeit fuer noetig gehalten, um jemand fuer die Landwirtschaft, das Hauptgewerbe auf dem Land, auszubilden." (p.262.)

Bei dieser Gelegenheit kommt Smith auf die Nachteile der "Teilung der Arbeit". Der Bauer treibt ein intelligenteres Geschaeft als der der Teilung der Arbeit unterworfene Manufakturarbeiter.

"Die Leitung von Arbeiten, die sich mit jedem Wetterwechsel und vielen anderen Zufaellen aendern, erfordert eine groessere Sachkenntnis und Umsicht als die Leitung von Arbeiten, die immer dieselben oder fast dieselben sind." (p.263.)

Die Teilung der Arbeit entwickelt die gesellschaftliche Produktivkraft der Arbeit oder die Produktivkraft der gesellschaftlichen Arbeit, aber auf Kosten des allgemeinen Produktivvermoegens des Arbeiters. Und jene Steigerung der gesellschaftlichen Produktivkraft tritt ihm daher auch entgegen als gesteigerte Produktivkraft, nicht seiner Arbeit, sondern der sie beherrschenden Macht, des Kapitals. Wenn der staedtische Arbeiter entwickelter als der laendliche, ist das nur dem Umstand geschuldet, dass seine Arbeitsweise ihn in Gesellschaft leben laesst, waehrend die des andren ihn direkt mit der Natur leben laesst.

"Die Ueberlegenheit, welche die Gewerbetaetigkeit der Staedte ueberall in Europa gegenueber der des Landes besitzt, ist nicht voellig den Zuenften und ihren Gesetzen geschuldet. Sie wird durch viele andere Reglementierungen gefoerdert. Die hohen Zoelle auf auslaendische Manufakturprodukte und auf alle durch fremde Kaufleute importierten Waren laufen auf das gleiche Ziel hinaus." (p.265.) Diese "Reglementierungen sichern sie" (die Staedte) "gegen die Konkurrenz von Auslaendern". (l.c.)

Dies ist eine Operation nicht mehr der staedtischen Bourgeoisie, sondern der schon als corps de nation314 oder doch als dritter Stand der Reichsversammlungen oder als Unterhaus auf nationalem Massstab gesetzgebenden Bourgeoisie. Das Spezifische der staedtischen Bourgeoisie -- gegen das Land gerichtet -- sind die Akzisen und Abgaben an den Toren, ueberhaupt die indirekten Steuern, die staedtischen Ursprungs (siehe Huellmann), waehrend die direkten laendlichen Ursprungs. Es koennte scheinen, als ob die Akzisen z.B. eine Steuer seien, die die Stadt sich selbst indirekt auflege. Der Landmann muss sie vorschiessen, laesst sie aber im Preis des Produkts sich remboursieren. Dies jedoch im Mittelalter nicht der Fall. Die Nachfrage fuer seine Produkte -- soweit er diese ueberhaupt in Ware und Geld verwandelte -- auf die Stadt meist gewaltsam auf den Stadtbann beschraenkt, so dass er nicht die Macht hatte, den Preis seines Produkts zum ganzen Betrag der staedtischen Steuer zu erhoehn.

"In Grossbritannien scheint die Ueberlegenheit der staedtischen gegenueber der laendlichen Gewerbetaetigkeit frueher groesser gewesen zu sein als in der Gegenwart. Die Loehne der landwirtschaftlichen Arbeit naehern sich denen der Manufakturarbeit, und die Profite des in der Landwirtschaft angelegten Kapitals naehern sich denen des Handels- und Manufakturkapitals, und zwar staerker, als sie es im vorigen" (17.) "bzw. zu Beginn des jetzigen" (18.) "Jahrhunderts getan haben sollen. Diese Veraenderung kann als notwendige, wenn auch sehr spaete Folge der ausserordentlichen Foerderung betrachtet werden, welche der staedtische Gewerbefleiss erfahren hat. Das hier aufgehaeufte Kapital wird mit der Zeit so gross, das es mit dem alten Profit nicht mehr laenger in jenem Gewerhezweig, der ihm eigen ist, angelegt werden kann. Dieses Gewerbe hat wie jedes andere seine Grenzen, und der Kapitalzuwachs reduziert notwendigerweise den Profit, weil er (/die Konkurrenz/) vertieft. Die Verminderung der Profite in der Stadt treibt Kapital auf dasLand, wo es durch die Schaffung einer neuen Nachfrage nach landwirtschaftlicher Arbeit zwangslaeufig deren Loehne steigert. Es breitet sich dann, wenn ich so sagen darf, ueber die Oberflaeche des Grund und Bodens aus, und durch seine Anlage in der Agrikultur wird es zum Teil dem Land zurueckerstattet, auf dessen Kosten es urspruenglich in grossem Masse in den Staedten akkumuliert worden ist." (p.266, 267.)

Im ch. XI, b. I sucht Smith nun die natural tax of rent des dritten Elements, das den Wert der Ware konstituiert, zu bestimmen. Wir versparen das, nachdem wir vorher wieder zu Ricardo zurueckgekehrt.

Soviel ist klar aus dem Vorhergehenden: Wenn A. Smith den natural price oder cost-price der Ware identifiziert mit der value derselben, so geschieht es, nachdem er vorher seine richtige Ansicht von value aufgegeben und die, wie sie sich aus den Erscheinungen der Konkurrenz aufdraengt, emanierende damit vertauscht hat. In der Konkurrenz erscheint der costprice, nicht die value, als das Regelnde der market prices, sozusagen als der immanente Preis -- als Wert der Waren. Dieser Kostpreis selbst erscheint aber in ihr wiedergegeben durch die gegebne Durchschnittsrate von Salair, Profit und Rente. Diese sucht Smith daher selbstaendig, unabhaengig vom Wert der Ware und vielmehr als Element des natural price, festzusetzen. Ric(/ardo/), dessen Hauptgeschaefte die Widerlegung dieser Smithschen //560/ Aberration, nimmt aber ihr notwendiges, bei ihm aber konsequent unmoegliches Resultat an -- Identitaet of values and cost-prices.

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