(/2. Wert des konstanten Kapitals und Wert des Produkts/)

Wir nehmen hier ueberall zunaechst an, wo wir von der Reproduktion des konstanten Kapitals sprechen -- der Vereinfachung halber --, dass die Produktivitaet der Arbeit und folglich die Produktionsweise dieselben bleiben. Was als konstantes Kapital zu ersetzen ist -- bei geegebner Produktionsleiter -- ist ein bestimmtes Quantum in natura. Bleibt die Produktivitaet dieselbe, so bleibt auch der //696/ Wert dieses Quantums konstant. Treten Wechsel in der Produktivitaet der Arbeit ein, wodurch dasselbe Quantum teurer oder wohlfeiler, mit mehr oder weniger Arbeit neu reproduziert werden kann, so treten ebenso Wechsel im Wert des konstanten Kapitals ein, die das surplus produce nach Abzug des konstanten Kapitals affizieren.

Z.B., es seien 20 qrs. (/Weizen/) a 3 l. = 60 l. zur Aussaat erheischt. Wird das qr. mit 1/3 Arbeit weniger reproduziert, so konstet ein qr. nur noch 2 l. Von dem Produkt sind nach wie vor 20 qrs. fuer Aussaat abzuziehn; aber der Wertteil, den sie vom ganzen Produkt ausmachen, nur noch 40 l. Zum Ersatz desselben capital constant dann geringrer Wertteil und geringrer Naturalteil des Gesamtprodukts noetig, obgleih 20 qrs. nach wie vor als Samen der Erde zurueckgegeben werden muessen.8

Waere das jaehrlich konsumierte konstante Kapital bei einer Nation 10 Mill., bei der andren nur 1 Mill. und die jaehrliche Arbeit von 1 Mill. Menschen = 100 Mill. l., so waere der Wert des Produkts bei der ersten Nation = 110 und bei der andern nur = 101 Millionen. Dabei waere es nicht nur moeglich, sondern sicher, dass die einzelne Ware bei Nation I wohlfeiler waere als bei Nation II, weil letztre eine viel geringre Warenmasse mit derselben Arbeit produzieren wuee, viel geringer als die Differenz von 10 und 1. Ein groessrer Wertteil des Produkts geht zwar bei Nation I, verglichen mit II, ab, um das Kapital zu ersetzen, und also auch groessrer Teil vom Gesamtprodukt. Aber das Gesamtprodukt ist auch viel groesser.

Bei Fabrikwaren ist es bekannt, dass 1 Mill. (/Arbeiter/) in England nicht nur ein viel groessres Produkt, sondern Produkt von viel groessrem Wert produziert als in Russland z.B., obgleich die einzelne Ware viel wohlfeiler. Bei der Agrikultur jedoch scheint nicht dasselbe Verhaeltnis zwischen kapitalistisch entwickelten und relativ unentwickelten Nationen zu bestehn. Das Produkt der zurueckgebliebnen Nation wohlfeiler als das der kapitalistisch entwickelten. Dem Geldpreis nach. Und dennoch scheint das Produkt der entwickelten Nation das Produkt von viel weniger Arbeit (waehrend des Jahres) als das der zurueckgebliebnen. In England z.B. weniger als 1/3 mit Agrikultur beschaeftigt, in Russland 4/5; dort 5/15, hier 12/15. Diese Zahlen sind nicht a la lettre9 zu nehmen. In England z.B. sind Masse Menschen in der not agricultural industry, im Maschinenbau, Handel, Transportwesen etc. mit der Produktion und Herbeischaffung von Elementen der agrucultural production beschaeftigt, die in Russland nicht damit beschaeftigt sind. Mann kann also das Verhaeltnis der in der Agrikultur beschaeftigten Personen nicht direkt bestimmen nach der immediately upon agruculture employed individuals10. In Laendern kapitalistischer Produktion nehmen mittelbar viele an dieser agricutural Produktion teil, die in unentwickelteren Laendern unmittelbar unter sie subsumiert sind. Die Differenz scheint aber groesser als sie ist. Fuer die gesamte Zivilisation des Landes diese Differenz aber sehr wichtig, selbst soweit si bloss darin besteht, dass ein grosser Teil der an der Agrikultur beteiligten Produzenten nicht direkt an ihr teilnehmen und dem Idiotismus des Landlebens entrissen sind, zur industriellen Bevoelkerung gehoeren.

Dies als d'abord a part11. Ferner davon abgesehn, dass die meisten agricultural peoples12 gezwungen sind, ihr Produkt unter seinem Wert zu verkaufen, waehrend in Laendern entwickelter kapitalistischer Produktion das agricultural produce auf seinen Wert steigt. Jedenfalls geht in den Wert des Produkts des English agriculturist ein Wertteil von konstantem Kapital ein, der in den Wert des Produkts des Russian agriculturist nicht eingeht. Gesetzt, dieser Wertteil sei gleich der Tagesarbeit von 10 Mann. Und gesetzt, ein englischer Arbeiter setze dies konstante Kapital in Bewegung. Ich spreche von dem Teil des konstanten Kapitals des agricultural produce, der nicht durch neue Arbeit ersetzt wird, wie z.B. dies bei den Ackerbaugeraeten der Fall. Sind 5 russische Arbeiter erheischt, um dasselbe Produkt zu produzieren, was 1 Englaeder vermittelst des konstanten Kapitals produziert, und waere das konstante Kapital, das der Russe verwendet, gleich 1, so waere das englische Produkt = 10 + 1 = 11 Arbeitstagen und das des Russen = 5 + 1 = 6. Ist der russische Boden soviel fruchtbarer als der englische, dass er ohne Anwendung des konstanten Kapitals oder mit einem 10 x kleinen konstanten Kapital soviel Korn produziert, wie der Englaender mit 10mal groessrem, so verhalten sich die Werte derselben Quanta englischen und russischen Korns wie 11 : 6. Wuerde der qr. russischen Korns zu 2 l. verkauft, so der englische zu 3 2/3 l., denn 2 : 3 2/3 = 6 : 11. Der Geldpreis und der Wert des englischen Korns waere also viel hoeer als der des russischen, aber dennoch wuerde das englische mit weniger Arbeit produziert, da die vergangne Arbeit, die sowohl in der Masse als dem Wert des Produkts wieder erscheint, keinen Zusatz von neuer Arbeit kostet. Dies waere immer der Fall, wenn der Englaender weniger immediate labour anwendet als der Russe, aber das groessre konstante konstante Kapital, das er anwendet -- und das ihm nichts kostet, obgleich es gekostet hat und bezahlt werden muss --, nicht in dem Grade die Produktivitaet der Arbeit erhoehte, dass dadurch die natuerliche Fruchtbarkeit des russischen Bodens kompensiert wuerde. Die Geldpreise des agricultural produce koennen also hoeher stehn in Laendern kapitalistischer Produktion als in //697/ unentwickeltern, obgleich es in der Tat weniger Arbeit kostet. Es enthaelt mehr immediate + past labour13, aber diese past labour kostet nichts. Das Produkt waere wohlfeiler, wenn nicht die Differenz der natuerlichen Fruchtbarkeit dazwischenkaeme. Damit waeren auch die hoeheren Geldpreise des Arbeitslohns erklaert.

Wir haben bisher bloss von der Reproduktion des vorhandnen Kapitals gesprochen. Der Arbeiter ersetzt sein Salair mit einem surplus produce oder surplus value, das den Profit (Rente eingeschlossen) des Kapitalisten bildet. Er ersetzt den Teil des jaehrlichen Produkts, der ihm von neuem als Salair dient. Der Kapitalist hat seinen Profit waehrend des Jahrs aufgegessen, aber der Arbeiter hat einen Produktteil geschaffen, der von neuem als Profit aufgegessen werden kann. Der Teil des konstanten Kapitals, der konsumiert ist in der Produktion der Lebensmittel, wird ersetzt durch waehrend des Jahrs durch neue Arbeit produziertes konstantes Kapital. Die Produzenten dieses neuen Teils des konstanten Kapitals realisieren ihre Revenue (Profit und Salair) in dem Teil der Lebensmittel, der gleich dem Wertteil des in ihrer Produktion konsumierten konstanten Kapitals. Endlich, das konstante Kapital, das konsumiert wird in der Produktion des konstanten Kapitals, in der Produktion von Maschinerie, Rohmaterial und matiere instrumentale, wird in natura oder durch Kapitalaustausch ersetzt aus dem Gesamtprodukt der verschiednen Produktionssphaeren, die das konstante Kapital produzieren.

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