(/Viertes Kapitel/)

Theorien ueber produktive und unproduktive Arbeit1

Wie wir A. Smith bisher in allem zwieschlaechtig gefunden haben, so in der Bestimmung dessen, was er produktive Arbeit im Unterschied zu unproduktiver Arbeit nennt. Wir finden durcheinanderlaufend bei ihm zwei Bestimmungen von dem, was er produktive Arbeit nennt, und wollen zuerst die erste, richtige Bestimmung betrachten.

(/1. Produktive Arbeit im Sinn der kapitalistischen Produktion ist die Lohnarbeit, die Mehrwert produziert/)

Produktive Arbeit im Sinn der kapitalistischen Produktion2 ist die Lohnarbeit, die im Austausch gegen den variablen Teil des Kapitals (den in Salair ausgelegten Teil des Kapitals) nicht nur diesen Teil des Kapitals reproduziert (oder den Wert ihres eignen Arbeitsvermoegens), sondern ausserdem Mehrwert fuer den Kapitalisten produziert. Nur dadurch wird Ware oder Geld in Kapital verwandelt, als Kapital produziert. Nur die Lohnarbeit ist produktiv, die Kapital produziert. (Dies ist dasselbe, dass sie die in ihr ausgelegte Wertsumme vergroessert reproduziert oder mehr Arbeit zurueckgibt, als sie erhaelt in der Form des Salairs. Also nur das Arbeitsvermoegen, dessen Verwertung groesser ist als sein Wert.)

Die mere existence3 einer Kapitalistenklasse, also des Kapitals, beruht auf der Produktivitaet der Arbeit, aber nicht auf ihrer absoluten, sondern auf ihrer relativen Produktivitaet. Z.B.: Waere ein Arbeitstag nur hinreichend, um den Arbeiter am Leben zu erhalten, d.h. sein Arbeitsvermoegen zu reproduzieren, //301/ so waere, absolut gesprochen, die Arbeit produktiv, weil sie reproduktiv waere, d.h. die von ihr konsumierten Werte (gleich dem Wert ihres eignen Arbeitsvermoegens) stets ersetzte. Allein, sie waere nicht produktiv im kapitalistischen Sinn, weil sie keinen Mehrwert produzierte. (Sie produzierte in der Tat keinen neuen Wert, sondern ersetzte nur den alten; sie haette ihn, den Wert, in der einen Form konsumiert, um ihn in der andren zu reproduzieren. Und in diesem Sinn ist gesagt worden, dass ein Arbeiter produktiv ist, dessen Produktion gleich seiner eignen Konsumtion, und dass ein Arbeiter unproduktiv ist, der mehr konsumiert, als er reproduziert.)

Diese Produktivitaet beruht auf der relativen Produktivitaet, dass der Arbeiter nicht nur einen alten Wert ersetzt, sondern einen neuen schafft; dass er mehr Arbeitszeit vergegenstaendlicht in seinem Produkt, als in dem Produkt vergegenstaendlicht ist, das ihn als Arbeiter am Leben erhaelt. Auf dieser Art produktiver Lohnarbeit beruht das Kapital, seine Existenz.

</Aber gesetzt, es existiere kein Kapital, sondern der Arbeiter eignete sich selbst seine Surplusarbeit an, den Ueberschuss der Werte, die er geschaffen, ueber den Ueberschuss der Werte, die er konsumiert. So waere nur von dieser Arbeit zu sagen, dass sie wahrhaft produktiv ist, d.h. neue Werte schafft./>

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