(/15. Ricardos Ansichten ueber die verschiedenen Arten der Akkumulation des Kapitals und ueber die oekonomischen Folgen der Akkumulation/)

Ricardo sagt in ch. VIII "On Taxes":

"Sofern die jaehrliche Produktion eines Landes seine jaehrliche Konsumtion uebersteigt, so sagt man von ihm, dass es sein Kapital vermehrt. Wenn seine jaehrliche Konsumtion durch seine jaehrliche Produktion nicht wenigstens ersetzt wird, so sagt man, es vermindert sein Kapital. Kapital kann daher durch eine erhoehte Produktion oder durch eine verringerte unproduktive Konsumtion vermehrt werden." (p. 162, 163.)

Unter "unproductive consumption" versteht Ric(/ardo/) hier, wie er in der Note zum angefuehrten Satz (Note p. 163) sagt, Konsumtion durch unproduktive Arbeiter, "by those who do not reproduce another value"174. Unter Vermehrung der jaehrlichen Produktion also verstanden Vermehrung der jaehrlichen industriellen Konsumtion. Diese kann vermehrt werden durch direkten increase175 derselben, bei gleichbleibender oder selbst wachsender nichtindustrieller Konsumtion oder durch Verminderung der nichtindustriellen Konsumtion.

"Wenn wir sagen", heisst es in derselben Note, "dass Revenue erspart und zum Kapital geschlagen wird, so meinen wir, dass der Teil der Revenue, von dem es heisst, er sei zum Kapital geschlagen, durch produktive statt durch unproduktive Arbeiter verzehrt wird."

Ich habe gezeigt176, dass die Verwandlung von Revenue in Kapital keineswegs gleichbedeutend mit Verwandlung von Revenue in variables Kapital oder mit Auslegen derselben in Arbeitslohn. Dies jedoch ist R(/icardo/)s Meinung. In derselben Note sagt Ric(/ardo/):

"Stiege der Preis der Arbeit so hoch, dass trotz des Zuwachses von Kapital nicht mehr Arbeit angewandt werden koennte, so wuerde ich sagen, dass solcher Zuwachs von Kapital unproduktiv konsumiert wird."

Es ist also nicht der Konsum der Revenue durch produktive Arbeiter, der diesen Konsum "produktiv" macht, sondern der Konsum durch Arbeiter, die einen Mehrwert produzieren. Das Kapital vermehrt sich hiernach nur, wenn es mehr Arbeit kommandiert.

Ch. VII "On Foreign Trade".

"Es gibt zwei Wege, auf denen Kapital akkumuliert werden kann: es kann gespart werden infolge erhoehter Revenue oder infolge verringerter Konsumtion. Wenn mein Profit sich von 1000 l. auf 1200 l. erhoeht, waehrend meine Ausgaben weiterhin die gleichen bleiben, so werde ich jaehrlich 200 l. mehr als frueher akkumulieren. Wenn ich 200 l. bei meinen Ausgaben einspare, waehrend mein Profit weiter der gleiche bleibt, so wird dieselbe Wirkung erzielt; 200l. werden jaehrlich meinem Kapital zugeschlagen." (p. 135.)

"Wenn die Waren, fuer welche die Revenue verausgabt wird, durch die Einfuehrung von Maschinen im allgemeinen um 20 Prozent im Werte fallen, so wird es mir ermoeglicht, ebenso wirkungsvoll zu sparen, als ob meine Revenue sich um 20 Prozent erhoeht haette. In dem einen Fall bleibt jedoch die Profitrate unveraendert, im anderen erhoeht sie sich um 20 Prozent. -- Wenn ich durch die Einfuhr wohlfeiler auslaendischer Waren 20 Prozent meiner Ausgaben einsparen kann, so wird das Ergebnis das gleiche sein, als wenn Maschinerie die Kosten ihrer Produktion gesenkt haette, jedoch wird der Profit sich nicht erhoehen." (p. 136.)

(D.h. not be raised, if the cheaper goods entered neither into the variable nor the constant capital177.)

Also bei gleichbleibender Verausgabung von Revenue Akkumulation infolge eines Steigens der Profitrate </aber die Akkumulation haengt nicht allein von der Hoehe, sondern von der Masse des Profits ab/>; bei gleichbleibender Profitrate Akkumulation infolge verminderter expenditure178, von der R(/icardo/): aber hier annimmt, dass sie statthat infolge der Verwohlfeilerung (sei es durch Maschinerie oder foreign trades179) der "commodities on which revenue was expended"180.

Ch. XX "Value and Riches, their distinctive Properties".

"Der Reichtum" (darunter versteht Ric(/ardo/) Gebrauchswerte) "eines Landes kann auf zweierlei Art vermehrt werden. Er kann dadurch erhoeht werden, dass ein groesserer Teil der Revenue fuer den Unterhalt produktiver Arbeit verwendet wird, was nicht nur die Menge, sondern auch den Wert der Warenmasse vermehren wird. Oder aber er kann ohne Beschaeftigung eines zusaetzlichen Quantums Arbeit dadurch vergroessert werden, dass die gleiche Menge produktiver verwendet wird, was die Fuelle, jedoch nicht den Wert der Waren erhoehen wird.

Im ersten Falle wird ein Land nicht nur reich werden, sondern der Wert seines Reichtums wird sich erhoehen. Es wird durch Sparsamkeit reich werden, dadurch, dass es seine Ausgaben fuer Luxus- und Genussartikel einschraenkt und diese Einsparungen fuer die Reproduktion verwendet.

//727/ Im zweiten Fall werden weder mit Notwendigkeit verminderte Ausgaben fuer Luxus- und Genuflartikel noch ein erhoehtes Quantum beschaeftigter produktiver Arbeit vorhanden sein, sondern mit derselben Arbeit wird mehr produziert; der Reichtum wird steigen, jedoch nicht der Wert. Von diesen zwei Arten der Erhoehung des Reichtums muss der letzteren der Vorzug gegeben werden, da sie das gleiche Ergebnis ohne den Entzug oder die Verringerung von Annehmlichkeiten hervorbringt, welche die erste Art unausbleiblich begleiten werden. Kapital ist jener Teil des Reichtums eines Landes, der im Hinblick auf zukuenftige Produktion verwendet wird und der auf dieselbe Weise wie der Reichtum vermehrt werden kann. Ein zusaetzliches Kapital wird fuer die Erzeugung zukuenftigen Reichtums gleich wirksam sein, ob es nun aus Verbesserungen der Technik und Maschinerie oder aus der Verwendung von mehr Revenue fuer die Reproduktion herruehrt; denn der Reichtum haengt immer von der Menge der produzierten Gueter ab, ohne Ruecksicht auf die Leichtigkeit, mit der die fuer die Produktion verwendeten Instrumente vielleicht beschafft worden sind. Eine bestimmte Menge Kleidung und Nahrungsmittel wird dieselbe Zahl von Leuten erhalten und beschaeftigen und wird daher dieselbe Menge Arbeit verlangen, ob sie nun durch die Arbeit von 100 oder 200 Leuten produziert worden sind. Sie wird aber doppelt soviel wert sein, wenn 200 Leute bei ihrer Produktion beschaeftigt waren." (p.327, 328.)

Die erste Aufstellung R(/icardos/) war:

Akkumulation waechst bei gleichbleibender expenditure, wenn die Profitrate steigt,

oder bei gleichbleibender Profitrate, wenn die expenditure (der value nach) abnimmt, weil die Waren, in denen die Revenue verzehrt wird, sich verwohlfeilern.

Er stellt jetzt einen andern Gegensatz auf.

Akkumulation waechst, das Kapital wird akkumuliert der Masse und dem Wert nach, wenn groessrer Teil der Revenue der individuellen Konsumtion entzogen und der industriellen Konsumtion zugewandt, mehr produktive Arbeit mit dem Teil der so gesparten Revenue in Bewegung gesetzt wird. In diesem Fall Akkumulation from parsimony181.

Oder expenditure bleibt dieselbe, es wird auch nicht mehr produktive Arbeit angewandt; aber dieselbe Arbeit produziert mehr, ihre Produktivkraft wird gesteigert. Die Elemente, aus denen das produktive Kapital besteht, Rohstoffe, Maschinerie etc. </vorhin waren es die Waren upon which revenue is expended182 jetzt sind es die Waren, employed as instruments in production183/>, werden mit derselben Arbeit massenhafter, besser, wohlfeiler daher produziert. Die Akkumulation haengt in diesem Fall weder davon (/ab/), dass die Profitrate steigt, noch dass ein grosser Teil der Revenue, infolge von parsimony, in Kapital verwandelt wird, noch dass ein kleinrer Teil der Revenue unproduktiv verausgabt wird, infolge der Verwohlfeilerung der Waren, worin Revenue ausgelegt wird. Sie haengt hier davon ab, dass die Arbeit produktiver wird in den Produktionssphaeren, die die Elemente des Kapitals selbst erzeugen, also die Waren sich verwohlfeilern, die als Rohstoff, Instrument etc. in den Produktionsprozess eingehn.

Ist die Produktivkraft der Arbeit vermehrt worden durch Mehrproduktion von capital fixe, verhaeltnismaessig zum variablen Kapital, so wird nicht nur die Masse, sondern auch der Wert der Reproduktion steigen, indem ein Teil des Werts des capital fixe in die jaehrliche Reproduktion eingeht. Dies kann gleichzeitig mit dem Wachstum der Bevoelkerung und der Vermehrung der angewandten Arheiterzahl stattfinden, obgleich sie relativ, im Verhaeltnis zu dem capital constant, das sie in Bewegung setzt, bestaendig abnimmt. Es findet so Wachstum nicht nur of wealth184, sondern of value statt, und es wird groessre Masse lebendiger Arbeit in Bewegung gesetzt, obgleich die Arbeit produktiver geworden und die Masse der Arbeit im Verhaeltnis zur Masse der produzierten Waren abgenommen hat. Endlich kann auch bei gleichbleibender Produktivitaet der Arbeit variables und konstantes Kapital gleichmaessig wachsen mit der natuerlichen jaehrlichen Zunahme der Bevoelkerung. Auch dann akkumuliert sich das Kapital der Masse und dem Wert nach. Diese letztren Punkte laesst R(/icardo/): alle ausser acht.

In demselben Kapitel sagt R(/icardo/):

"Die Arbeit von einer Million Menschen in den Manufakturen wird stets den gleichen Wert, aber nicht immer den gleichen Reichtum produzieren."

(Dies sehr falsch. Der Wert des Produkts der million of men haengt nicht nur von ihrer Arbeit ab, sondern von dem Wert des Kapitals, womit sie arbeiten; wird also sehr verschieden sein, je nach der Masse der produzierten Produktivkraefte, womit sie arbeiten.)

"Durch die Erfindung von Maschinen, durch Erhoehung der Geschicklichkeit, durch bessere Arbeitsteilung oder durch Entdeckung neuer Maerkte, wo vorteilhaftere Tauschakte vollzogen werden koennen, kann eine Million Menschen bei einem bestimmten Entwicklungsstand der Gesellschaft die doppelte oder dreifache Menge an Reichtum, an,lebenswichtigen Artikeln, Annehmlichkeiten und Vergnuegungen' im Vergleich mit einem anderen produzieren. Sie werden aber deswegen dem Werte nichts hinzufuegen"

(allerdings indem ihre vergangne //728/ Arbeit in viel groessrem Massstab in die neue Reproduktion eingeht),

"denn jede Sache steigt oder faellt im Werte je nach der Leichtigkeit oder Schwierigkeit ihrer Produktion oder, mit anderen Worten, je nach dem fuer ihre Produktion aufgewendeten Quantum Arbeit."

(Jede einzelne Ware mag verwohlfeilert werden, aber die Gesamtsumme der vermehrten Warenmasse (/wird/): im Wert steigen.)

"Angenommen, die Arbeit einer gewissen Zahl von Menschen produziert mit einem bestimmten Kapital 1000 Paar Struempfe und durch Verbesserungen der Maschinerie kann dieselbe Zahl von Menschen 2000 Paar produzieren oder aber weitere 1000 Paar und zusaetzlich 500 Huete herstellen, so wird der Wert der 2000 Paar Struempfe (/oder der 1000 Paar Struempfe/) und der 500 Huete weder groesser noch geringer als jener der 1000 Paar Struempfe vor Einfuehrung der Maschinerie sein, denn sie sind das Produkt der gleichen Quantitaet Arbeit."

(Notabene, wenn die machinery newly introduced185 nichts kostet.)

"Der Wert der allgemeinen Warenmasse wird aber nichtsdestoweniger kleiner sein; denn obwohl der Wert der als Ergebnis der Verbesserung produzierten groesseren Menge genau der gleiche sein wird wie der der geringeren Menge, die ohne Verbesserung produziert worden waere, so wird doch auch eine Wirkung auf jene noch nicht konsumierten Waren hervorgebracht, die vor der Verbesserung produziert worden sind. Der Wert dieser Waren wird verringert, insofern sie naemlich Stueck fuer Stueck auf das Niveau der mit allen Vorteilen der Verbesserung produzierten Waren sinken, und die Gesellschaft wird trotz der vergroesserten Warenmenge, trotz ihres vermehrten Reichtums und ihrer vermehrten Mittel zum Genuss eine geringere Summe on Wert besitzen. Durch die bestaendige Erhoehung der Leichtigkeit der Produktion wird der Wert verschiedener bereits frueher produzierter Waren fortgesetzt vermindert, obwohl wir auf diesem Wege nicht nur den nationalen Reichtum, sondern auch die Kraft zu zukuenftiger Produktion erhoehen." (p. 320-322.)

Ric(/ardo/): spricht hier von der Depreziation, die eine progressive Entwicklung der Produktivkraft ausuebt, herbeifuehrt fuer die unter unguenstigern Bedingungen produzierten Waren, seien sie nun noch auf dem Markt befindlich oder aber als Kapital im Produktionsprozess wirksam. Es folgt daher aber keineswegs, dass "the value of the general mass of commodities will be diminished"186, obgleich der Wert eines Teils dieser Masse vermindert wird. Diese Folge nur 1., wenn der Wert der infolge der improvements187 neu hinzugefuegten Maschinerie und Waren kleiner als die in derselben Art frueher vorhandner Waren hervorgebrachte Entwertung; 2., wenn ausser acht gelassen wird, dass mit der Entwicklung der Produktivkraefte auch die Sphaeren of production bestaendig vermehrt, also auch Kapitalanlagen eroeffnet werden, die frueher gar nicht existierten. Die Produktion wird nicht nur verwohlfeilert im Fortgang der Entwicklung, sondern auch vermannigfacht.

Ch. IX "Taxes on raw produce".

"Bezueglich des dritten Einwandes gegen Steuern auf Rohprodukte, naemlich, dass der steigende Lohn und der sinkende Profit eine Abschreckung fuer die Akkumulation bildet und in der gleichen Weise wie die natuerliche Unfruchtbarkeit des Bodens wirkt, habe ich mich in einem anderen Teil dieses Werkes zu zeigen bemueht, dass Ersparnisse ebenso wirkungsvoll bei den Ausgaben wie bei der Produktion gemacht werden koennen -- ebenso wie durch einen Rueckgang des Wertes der Waren, auch durch eine Erhoehung der Profitrate. Durch eine Vermehrung meines Profits von 1000 l. auf 1200 l., waehrend die Preise unveraendert bleiben, ist meine Faehigkeit gewachsen, mein Kapital durch Ersparnisse zu vermehren, sie ist jedoch nicht in dem Masse gewachsen, als sie es getan haette, wenn mein Profit unveraendert geblieben waere, aber die Waren im Preise so gesunken waeren, dass ich mir mit 800 l. ebensoviel haette kaufen koennen wie vorher mit 1000 l."(p. 183, 184.)

Der ganze Wert des Produkts (oder vielmehr des Teils des Produkts, der zwischen Kapitalist und Arbeiter verteilt wird) kann depreziiert werden, ohne dass das net income188 faellt, seiner Wertmasse nach. (Der Proportion nach kann es noch steigen.) Dies in:

Ch. XXXII "Mr. Malthus's Opinions on Rent".

"Die gesamte Beweisfuehrung Malthus' ist auf ein unsicheres Fundament gebaut. Sie unterstellt, dass infolge der Verringerung des Bruttoeinkommens des Landes das Nettoeinkommen ebenfalls im gleichen Verhaeltnis geringer werden muss. Es ist eines der Ziele dieses Werkes gewesen zu zeigen, dass mit jedem Rueckgang im tatsaechlichen Wert der notwendigen Artikel die Arbeitsloehne sinken und der Kapitalprofit steigt -- mit anderen Worten, dass von einem gegebenen jaehrlichen Wert ein geringerer Anteil an die arbeitende Klasse, und ein groesserer Teil an jene gezahlt wird, deren Fonds diese Klasse beschaeftigen. Angenommen, der Wert der in einer bestimmten Manufaktur erzeugten Waren sei 1000 l., die zwischen dem Unternehmer und seinen Arbeitern im Verhaeltnis von 800 l. fuer die Arbeiter und 200l. fuer den Unternehmer aufzuteilen sind. //729/ Falls der Wert dieser Waren auf 900 l. faellt und 100 l. an Arbeitaloehnen erspart werden, so wird das Nettoeinkommen des Unternehmers in keiner Weise beeintraechtigt und er kann nach dem Preisrueckgang mit ebensoviel Leichtigkeit den gleichen Betrag an Steuern zahlen wie vorher." (p.511, 512.)

Ch. V "On Wages".

"Trotz der Tendenz der Loehne, sich ihrer natuerlichen Rate anzugleichen, kann ihre Marktrate in einer sich entwickelnden Gesellschaft fuer unbestimmte Zeit dauernd darueber liegen. Denn der Anstoss, der von einer Vermehrung des Kapitals fuer eine neue Nachfrage nach Arbeit ausgeht, braucht sich erst dann auszuwirken, wenn eine nochmalige Kapitalvermehrung in gleicher Weise wirkt. Wenn so die Erhoehung des Kapitals allmaehlich und stetig erfolgt, kann die Nachfrage nach Arbeit einen staendigen Anreiz zur Vermehrung der Bevoelkerung bieten." (p.88.)

Vom kapitalistischen Standpunkt aus erscheint alles umgekehrt. Die Masse der Arbeiterbevoelkerung und der Grad der Produktivitaet der Arbeit bestimmen, wie die Reproduktion des Kapitals, so die der Bevoelkerung. Hier erscheint es umgekehrt, dass das Kapital die Bevoelkerung bestimmt.

Ch. IX "Taxes on Raw Produce".

"Die Akkumulation von Kapital erzeugt natuerlich eine verschaerfte Konkurrenz zwischen denjenigen, die Arbeiter beschaeftigen, und ruft eine entsprechende Erhoehung des Preises der Arbeit hervor." (p. 178.)

Dies haengt davon ab, in welchem Verhaeltnis mit der accumulation of capital seine verschiednen Bestandteile wachsen. Kapital kann akkumulieren und die Nachfrage nach Arbeit absolut oder relativ abnehmen.

Da nach Ric(/ardo/)s Renttheorie mit der Akkumulation des Kapitals und dem Wachstum der Bevoelkerung Profitrate Tendenz zum Sinken hat, weil die necessaries189 im Wert steigen oder die Agrikultur unfruchtbarer wird, hat die Akkumulation Tendenz, die Akkumulation zu hemmen, und das Gesetz von der Abnahme der Profitrate -- weil im Verhaeltnis, wie sich die Industrie entwickelt, die Agrikultur unproduktiver wird -- schwebt als Fatum ueber der buergerlichen Produktion. A. Smith dagegen sieht die Abnahme der Profitrate mit Vergnuegen. Holland sein Vorbild. Sie zwingt, mit Ausnahme der groessten Kapitalisten, die meisten Kapitalisten, statt vom Zins zu leben, ihr Kapital industriell anzuwenden; ist so Stachel der Produktion. Bei R(/icardo/)s Schuelern nimmt das Grauen vor der unheilvollen Tendenz tragikomische Formen an.

Wir wollen hier die Stellen R(/icardo/)s zusammenstellen, die sich auf diesen Gegenstand beziehn.

Ch. V "On Wages".

"Die Vermehrung des Kapitals oder der Mittel fuer die Beschaeftigung der Arbeiter geht in den verschiedenen Entwicklungastufen der Gesellschaft mehr oder weniger rasch vor sich und muss in jedem Falle von den produktiven Faehigkeiten der Arbeit abhaengen. Die produktiven Faehigkeiten der Arbeit sind im allgemeinen am groessten, wenn es reichlich fruchtbaren Boden gibt: in solchen Zeiten geht die Vermehrung so rasch vor sich, dass Arbeiter nicht mit derselben Schnelligkeit wie Kapital beschafft werden koennen." (p.92.) "Man hat berechnet, dass sich die Bevoelkerung unter guenstigen Bedingungen in fuenfundzwanzig Jahren verdoppeln kann. Das Kapital eines Landes kann sich iedoch unter denselben guenstigen Bedingungen moeglicherweise in kuerzerer Zeit verdoppeln. In diesem Falle werden die Loehne waehrend des gesamten Zeitraumes eine steigende Tendenz haben, da die Nachfrage nach Arbeit nach rascher anwachsen wird als das Angebot. In neuen Ansiedlungen, wo die Kunstfertigkeiten und Kenntnisse aus in deren Verfeinerung sehr fortgeschrittenen Laendern eingefuehrt werden, ist es wahrscheinlich, dass das Kapital dahin tendiert, sich rascher als die Menschen zu vermehren, und wenn der Mangel an Arbeitern nicht durch besser bevoelkerte Laender ausgeglichen wird, so wird diese Tendenz den Preis der Arbeit sehr erheblich steigern. So wie diese Laender sich bevoelkern und Boden geringerer Guete in Bebauung genommen wird, schwaecht sich die Tendenz zur Kapitalerhoehung ab, da der nach der Saettigung des Bedarfes der vorhandenen Bevoelkerung verbleibende Produktenueberschuss notwendigerweise der Leichtigkeit der Produktion, d.h. der geringeren Zahl der in der ProduktionBeschaeftigten entsprechen muss. Obwohl es demnach wahrscheinlich ist, dass unter den guenstigsten Bedingungen die Moeglichkeiten der Produktion groesser sind als die Zahl der Bevoelkerung, so kann dies doch nicht lange anhalten. Da der Boden in seiner Ausdehnung begrenzt und in seiner Guete unterschiedlich ist, geht mit jedem zusaetzlich darauf angelegten Kapital die Rate der Produktion zurueck, waehrend die durch die Bevoelkerung gegebenen Moeglichkeiten stets die gleichen bleiben." (p.92, 93.)

(Letztres eine Pfaffenerfindung, The power of population decreases mit der power of production.190)

Hier erstens zu notieren, dass R(/icardo/) zugibt, that "the accumulation of capital .., must in all cases depend on the productive powers of labour"191, so dass die labour, nicht das Kapital das Prius ist.

Ferner sollte man nach R(/icardo/) meinen, dass in old settled192, industriell entwickelten countries193 mehr Leute sich mit der Agrikultur beschaeftigen als in Kolonien, waehrend die Sache sich umgekehrt verhaelt. Im Verhaeltnis zum selben Produkt wendet //730/ England z.B. weniger agricultural labourers an than any other country, new or old194. Allerdings ist ein groessrer Teil der nicht agricultural population195 indirekt in der agricultural production beteiligt. Aber selbst das durchaus nicht in dem Verhaeltnis, worin in den minder entwickelten Laendern die direct agricultural population groesser ist. Gesetzt, selbst in England sei das Getreide teurer, die Produktionskosten groesser. Es wird mehr Kapital angewandt. Es geht mehr vergangne, wenn weniger lebendige Arbeit in die agricultural production ein. Aber die Reproduktion dieses Kapitals kostet infolge der schon vorhandnen Produktionsbasis weniger Arbeit, obgleich sein Wert sich im Produkt ersetzt.

Ch. VI "On Profits".

Vorher noch einige Bemerkungen. Der Mehrwert haengt, wie wir sahen, nicht nur von der Rate des Mehrwerts, sondern von der Anzahl der gleichzeitig beschaeftigten Arbeiter, also von der Groesse des variablen Kapitals ab.

Die Akkumulation ihrerseits ist nicht bestimmt -- direkt -- durch die Rate des Mehrwerts, sondern durch das Verhaeltnis des Mehrwerts zum total amount of the capital advanced196, d.h. durch die Profitrate, und weniger noch durch die Profitrate als durch den gross amount of profit197, der, wie wir sahen, fuer das Gesamtkapital der Gesellschaft identisch ist mit dem gross amount of surplus value198, fuer die besondern Kapitalien aber in the different trades may variate very much from the amount of surplus value produced by them199. Betrachtet man die Akkumulation des Kapitals en bloc, so ist der Profit = Mehrwert und die Profitrate = Mehrwert/Kapital oder vielmehr der Mehrwert berechnet auf je 100 Kapital.

Ist die Profitrate (per cent) gegeben, so haengt der gross amount of profit von der Groesse des vorgeschossnen Kapitals ab, also auch die Akkumulation, soweit sie durch den Profit bestimmt ist.

Ist die Summe des Kapitals gegeben, so haengt der gross amount of profit von der Hoehe der Profitrate ab.

Kleines Kapital mit hoher Profitrate kann daher groessren200 gross profit201 abwerfen als groessres Kapital mit niedriger Profitrate.

Nimm an:

1
Kapital Profitrate gross profit
p.c.
100 10 10
100 x 2 = 200 10/2 oder 5 10
100 x 3 = 300 10/2 oder 5 15
100 x 11/2 = 150 5 71/2
2
100 10 10
2 x 100 = 200 10/(21/2) = 4 8
21/2 x 100 = 250 4 10
3 x 100 = 300 4 12
3
500 10 50
5 000 1 50
3 000 1 30
10 000 1 100

Sind Multiplikator des Kapitals und Divisor der Profitrate gleich, d.h., nimmt die Groesse des Kapitals in demselben Verhaeltnis zu, worin die Profitrate faellt, so bleibt die Summe des gross profit unveraendert. 100 zu 10 p.c. geben 10, und 2 x 100 zu 10/2 oder 5 p.c. geben ebenfalls 10. Dies heisst also in andren Worten: Faellt die Profitrate im selben Verhaeltnis, worin das Kapital akkumuliert (waechst), so bleibt der gross profit unveraendert.

Faellt die Profitrate rascher als das Kapital waechst, so nimmt die Summe des gross profit ab. 500 zu 10 p.c. geben gross profit of 50. Aber die 6fache Summe, 6x 500 oder 3000, zu 10/10 p.c. oder 1 p.c. geben nur 30.

Endlich, waechst das Kapital schneller als die Profitrate abnimmt, so steigt der gross profit, obgleich die Profitrate faellt. So 100 zu 10 p.c. Profit gibt gross profit von 10. Aber 300 (3 x 100) zu 4 p.c. (wo also die Profitrate um 2 1/2 gefallen) gibt gross profit von 12.

Nun zu Ricardos Saetzen.

Ch. VI "On Profits".

"Die natuerliche Tendenz des Profits ist also zu fallen, denn mit der fortschreitenden Entwicklung der Gesellschaft und des Reichtums kann die zusaetzlich benoetigte Menge Lebensmittel nur durch das Opfer von immer mehr Arbeit gewonnen werden. Diese Tendenz oder sozusagen Gravitation des Profits wird zum Glueck haeufig durch Verbesserungen der mit der Poroduktion von lebenswichtigen Guetern verbundenen Maschinen sowie durch Entdeckungen der Agrarwissenschaft gehemmt, die uns ermoeglichen, einen Teil der frueher erforderlichen Menge Arbeit freizusetzen und //731/ daher den Preis der wichtigsten lebensnotwendigen Gueter zu senken. Die Erhoehung der Preise fuer existenznotwendige Konsumgueter und Loehne ist jedoch begrenzt; denn sobald die Loehne ... 720 l., d.h. die Gesamteinnahme des Farmers, erreichen, muss die Akkumulation aufhoeren, weil dann kein Kapital irgendeinen Profit abwerfen kann, keine weitere Arbeit nachgefragt wird und die Bevoelkerung damit ihren hoechsten Stand erreicht hat. Allerdings wird schon viel frueher die ausserordentlich niedrige Profitrate jede Akkumulation zum Stillstand gebracht haben, und fast das gesamte Produkt des Landes wird nach Bezahlung der Arbeiter Eigentum der Grundeigentuemer und der Empfaenger von Zehenten und Steuern sein." (p.120, 121.)

Dies die buergerliche "Goetterdaemmerung" in der R(/icardo/)schen Vorstellung, der juengste Tag.

"Lange bevor dieser Stand der Preise zu einer Dauererscheinung geworden ist, besteht kein Anreiz zur Akkumulation, da niemand akkumuliert, es sei denn mit der Absicht, seine Akkumulation produktiv anzulegen, und ... folglich kann ein solcher Stand der Preise niemals eintreten. Farmer und Fabrikant koe'nnen ebensowenig ohne Profit wie der Arbeiter ohne Lohn leben. Ihr Anreiz zur Akkumulation wird mit jeder Verringerung des Profits abgeschwaecht und wird dann ganz verschwinden, wenn ihr Profit so gering ist, dass er ihnen keine angemessene Entschaedigung fuer ihre Muehe und das Risiko gewaehrt, das sie notwendigerweise bei der produktiven Anlage ihres Kapitals auf sich nehmen mussen. (p.123.)

"Ich muss nochmals betonen, dass die Profitrate viel rascher sinken wuerde ... denn bei einem Wert des Produktes, wie ich ihn unter den angenommenen Bedingungen angegeben habe, wird sich der Wert des Kapitals des Farmers erheblich erhoehen, da es notwendigerweise aus vielen in ihrem Preis gestiegenen Waren besteht. Ehe Getreide von 4 l. auf 12 l. steigen kann, wird sich der Tauschwert seines Kapitals wahrscheinlich verdoppeln, und es wird anstatt 3000 l. 6000 l. wert sein. Wenn also sein Profit 180 l. oder 6 Prozent auf sein urspruengliches Kapital betraegt, ist die Rate des Profits in Wirklichkeit zu dieser Zeit nicht hoeher als 3 Prozent, da 6000 l. zu 3 Prozent 180l. einbringen und unter diesen Bedingungen ein neuer Farmer sich nur mit 6000 l. in seiner Tasche in der Landwirtschaft betaetigen koennte." (p.124.)

"Wir sollten gleichfalls erwarten, dass -- wenn sich auch die Profitrate des Kapitals infolge der zusaetzlichen Anlage von Kapital auf dem Boden und des Steigens der Loehne verringert -- doch die Gesamtsumme der Profite waechst. Angenommen nun, dass bei wiederholten Kapitalzugaengen von 100 000 l. die Profitrate von 20 auf 19, auf 18, auf 17 Prozent fiele, sich also eine staendig fallende Rate ergaebe; man sollte erwarten, dass die Profitsumme, die jene einander folgenden Kapitalbesitzer erhalten, immer stiege, dass sie groesser sein wuerde, wenn das Kapital 200 000l. als wenn es 100 000 l. betraegt und noch groesser, wenn es 300 000 l. ausmacht, und so weiter, trotz verminderter Rate mit jeder Steigerung des Kapitals wachsend. Diese Progression stimmt jedoch nur fuer eine gewisse Zeit. So ist 19 Prozent von 200 000 l. mehr als 20 Prozent von 100 000 l., 18 Prozent von 300 000 l. ist wieder mehr als 19 Prozent von 200 000 l. Aber nachdem das Kapital zu einer grossen Summe angewachsen ist und die Profite gefallen sind, vermindert die weitere Akkumulation die Gesamtsumme des Profits. Angenommen also, die Akkumulation wuerde 1 000 000 l. und der Profit 7 Prozent betragen, so wird die Gesamtsumme des Profits 70 000 l. ausmachen. Wenn jetzt zu der Million eine Vermehrung von 100 000 l. Kapital hinzukaeme und der Profit auf 6 Prozent fiele, dann werden die Kapitalhesitzer 66 000 l. erhalten, eine Verminderung von 4000 l., obwohl die Gesamtsumme des Kapitals von l 000 000 l. auf 1100 000 l. angestiegen waere.

Solange das Kapital ueberhaupt nach einen Profit abwirft, kann iedoch keine Akkumulation von Kapital stattfinden, ohne dass sie nicht nur eine Vergroesserung des Produkts, sondern auch einen Zuwachs an Wert hervorruft. Durch die Verwendung von 100 000 l. zusaetzlichen Kapitals wird kein Teil des alten Kapitals weniger produktiv. Das Produkt des Bodens und der Arbeit des Landes muss sich vergroessern und sein Wert muss steigen, nicht nur durch den Wert dessen, was der frueheren Produktionsmenge zugesetzt wird, sondern auch durch den neuen Wert, der durch die erhoehte Schwierigkeit der Produktion seines letzten Teiles dem gesamten Produkt verliehen wird. Sobald aber die Akkumulation von Kapital sehr gross wird, wird das Produkt, ungeachtet dieses erhoehten Wertes, so verteilt, dass ein geringerer Wert als vorher auf den Profit entfaellt, waehrend der auf Rente und Lohn entfallende steigt." (p. 124-126.)

"Obwohl ein groesserer Wert produziert wird, so wird ein hoeherer Anteil von dem, was nach Zahlung der Rente von diesem Werte uebrigbleibt, von den Produzenten konsumiert, und das -- und nur das -- bestimmt den Profit. Solange der Boden reichliche Ertraege hergibt, koennen die Loehne zeitweilig steigen und die Produzenten mehr als ihren gewoehnlichen Anteil konsumieren; aber der Anreiz, der dadurch fuer die Bevoelkerungsvermehrung gegeben wird, wird die Arbeiter raschestens auf ihren ueblichen Konsum herabdruecken. Sobald aber schlechte Boeden in Bebauung genommen werden oder mehr Kapital und Arbeit mit einem geringeren Ertrage auf dem alten Boden aufgewendet wird, muss die Wirkung eine dauernde sein." (p. 127.)

//732/ "Die Wirkungen der Akkumulation werden also unterschiedlich in verschiedenen Laendern sein und hauptsaechlich von der Fruchtbarkeit des Bodens abhaengen.Wie ausgedehnt ein Land auch sein mag, in dem der Boden von schlechter Qualitaet und die Lebensmitteleinfuhr verboten ist, es wird doch die bescheidenste Kapitalansammlung von erheblichen Reduktionen der Profitrate und einem raschen Steigen der Rente begleitet sein; auf der anderen Seite kann ein kleines aber fruchtbares Land, besonders wenn es die Einfuhr von Lebensmitteln ungehindert zulaesst, einen grossen Kapitalbetrag ohne groesseren Rueckgang der Profitrate und ohne erhebliches Steigen der Grundrente aufhaeufen." (p. 128, 129.)

Auch infolge von Steuern (ch. XII "Land-Tax") (/kommt es vor/), "dass kein ausreichender Ueberschuss verbleibt, um die Bemuehungen derjenigen anzuspornen, die normalerweise das Kapital des Staates mit ihren Ersparnissen vermehren." (p.206.)

"Es gibt nur einen Fall" </ch. XXI "Effects of accumulation on profits and interest"/> "und auch dieser wird nur zeitweilig auftreten, in dem die Akkumulation von Kapital bei niedrigem Nahrungsmittelpreis von einem Fall des Profits begleitet sein kann, und zwar dann, wenn die zum Unterhalt der Arbeit bestimmten Fonds sich sehr viel rascher als die Bevoelkerung vermehren; dann werden die Loehne hoch und die Profite niedrig sein. Wenn jedermann dem Gebrauch von Luxusartikeln entsagt und nur nach Kapitalakkumulation strebt, kann ein Quantum notwendiger Artikel produziert werden, fuer das es unmittelbar keine Konsumtion gibt. Fuer solcherart in ihrer Zahl beschraenkte Waren kann zweifelios ein allgemeines Ueberangebot bestehen, und es kann infolgedessen sein, dass weder eine Nachfrage fuer ein zusaetzliches Quantum solcher Waren nach Profit bei der Anlage von mehr Kapital vorhanden sind. Sobald man aufhoert zu konsumieren, wird man aufhoeren zu produzieren." (p. 343.)

Soweit R(/icardo/) ueber Akkumulation und das Gesetz vom Fall der Profitrate.

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