Karl Kautsky

Die Klassengegensätze im Zeitalter
der Französischen Revolution


VII. Die Intelligenz


Eine wichtige Kategorie der Bourgeoisie ist noch zu erwähnen, die der bürgerlichen Intelligenz. Die kapitalistische Produktionsweise hat die Funktionen, die im Handwerk vereint waren, zerrissen und zwei verschiedenen Kategorien von Arbeitern zugeteilt, den Handarbeitern und den Kopfarbeitern; sie hat ferner die Arbeitsteilung in der Gesellschaft, die sie vorfand, unendlich erweitert und eine Reihe von Berufen geschaffen, denen bloß einseitige Kopfarbeit obliegt.

Der wissenschaftlich gebildete Techniker hatte im achtzehnte Jahrhundert allerdings in der Industrie noch nicht viel zu schaffen; die Anwendung der wissenschaftlichen Mechanik und Chemie in der Industrie war am Ende des Jahrhunderts erst im Werden begriffen. Im Verkehrswesen aber stellte die neue Produktionsweise bereits dem Techniker große Aufgaben; er hatte Schiffe, Brücken, Straßen, Kanäle zu bauen; ebenso wichtig für die Entwicklung seiner Kunst war freilich das Kriegswesen.

Die zunehmende Zusammendrängung der Bevölkerung in den Städten im Verein mit der wachsenden Proletarisierung großer Volksschichten erzeugte Siechtum und verheerende Epidemien und vermehrte das Bedürfnis nach Ärzten. Das Anwachsen der Bourgeoisie, der Zuzug des Adels vom Land nach der Hauptstadt vermehrte aber auch die Zahl derjenigen die einen Arzt bezahlen konnten.

Wie das Bedürfnis nach Juristen entstand und wuchs, haben wir bereits im 4. Kapitel gesehen.

Der neue, zentralisierte Staat, der an Stelle des losen Bundes feudaler Gemeinwesen trat, kam mit der von Adel und Kirche geübte Verwaltung nicht aus, sie wurde ihm geradezu hinderlich. An deren Stelle setzte er eine zentralisierte Bureaukratie, eine Kategorie von Leuten, die die Verwaltung nicht nebenbei, sondern ausschließlich, berufsmäßig betrieben.

Um alle diese Elemente heranzubilden, bedurfte es zahlreicher Schulen, zahlreicher Lehrer.

So entstand eine ausgedehnte Klasse von Existenzen, die sich hauptsächlich aus der Bourgeoisie rekrutierten, in ihr ihren Boden fanden, und die aus der Anwendung ihrer Intelligenz ihr Einkommen zogen, daher man diese Klasse auch kurzweg selbst die „Intelligenz“ nennen kann, was natürlich weder besagt, daß alle ihre Mitglieder intelligent sind, noch, daß die Intelligenz ausschließlich in ihr zu finden sei. Aus ihrer Mitte ragten Denker hervor, die sich nicht zur Aufgabe stellten, ihr Wissen direkt der praktischen Anwendung dienstbar zu machen, sondern den Zusammenhängen in der Natur und der Gesellschaft nachzuforschen und deren Gesetze bloßzulegen ohne Rücksicht darauf, ob sich daraus für das bürgerliche Leben ohne weiteres Nutzen ziehen ließ oder nicht, denen das Forschen Selbstzweck, nicht Mittel zum Zweck war. Wie abstrakt indes die Theorien dieser Philosophen auch sein mochten, ihre persönlichen Bedürfnisse waren höchst konkreter Natur. Sie wollten leben, manche von, ihnen sogar gut leben.

Bei den alten Griechen, namentlich den Athenern, war das Forschen nach Wahrheit, das Philosophieren, die vornehmste Beschäftigung der freien besitzenden Männer, ihr Vorrecht gewesen. Die Muße, auf Sklavenarbeit und andere Methoden der Ausbeutung begründet, diente der Wissenschaft und Kunst,

Ähnlich war es bei den alten Römern, doch waren diese aus gröberem Stoffe. Zu unvermittelt verwandelten sie sich aus rohen Bauern zu Herren der Welt, als daß nicht die Gier nach Ausbeutung und der Trieb nach sinnlosem Schwelgen und lächerlichem Prahlen bei der Mehrzahl der besitzenden Freien stärker zutage getreten wäre als der Wissensdrang und die Freude am Schönen.

Aber wie erging es erst der Wissenschaft und mit ihr der Kunst, als sie am Ende des Mittelalters wieder zu erwachen anfingen! Auf der einen Seite, abgesehen vom Hofadel, auf den wir gleich zu sprechen kommen, bäurisch plumpe Feudalherren und Pfaffen, die nur für die Genüsse gröberer Art ein Verständnis hatten, auf der anderen Seite ein Handelsstand, der, mit einigen Ausnahmen, über dem Kalkulieren und Spekulieren nach Profit jede Fähigkeit zu abstrakten Spekulationen um so mehr verlor, de erbitterter der Konkurrenzkampf sich gestaltete. Von den niederen, schwer arbeitenden Klassen war natürlich eine Anregung zu wissenschaftlichem Denken am allerwenigsten zu erwarten. Denen mangelte dazu alles, Vorbildung, Gelegenheit und Zeit.

Keine der herrschenden, besitzenden, genießenden Klassen hatte das Zeug, in ihrem Schoße Wissenschaft und Kunst zu entwickeln; das Denken und Dichten wurde der „Intelligenz“ überlassen, Leuten, die darauf angewiesen waren, ihre Geisteskräfte ebenso auf den Markt zu tragen, wie der Lohnarbeiter die Kraft seiner Arme. Ein zahlungsfähiges Publikum fanden aber Philosophen und Künstler fast nur bei dem Hofadel. Dieser war über die Roheit des Landadels hinaus und hatte ein Verständnis für feinere Genüsse. Er hatte auch mehr Muße und Sorglosigkeit als der Kaufmann. Aber trotzdem wurde keiner der Höfe ein Akademie, eine Philosophenschule; die Höflinge wurden nicht zu Denkern und Forschern, sondern bloß zu „Gönnern“ und Schutzpatronen von Künstlern und Philosophen; das war bequemer. Mit der Roheit des Landjunker hatte der Höfling auch dessen Energie verloren. Ausdauernde, zielbewußte Arbeit, welcher Art immer, war ihm ein Greuel; er wollte sich amüsieren, und Kunst und Wissenschaft sollten auch nur diesem Zwecke dienen. Die Höfe hielten sich wie Narren und Zwerge auch Künstler und Philosophen. Natürlich durfte die Beschäftigung mit der Philosophie keine große Geistesarbeit verursachen, diese mußte leicht, gefällig, witzig, amüsant vorgetragen werden.

Eine gesellschaftliche Theorie, die diese Bedingung nicht erfüllte, oder die gar dem Hofe feindlich war, hatte in Frankreich noch in den ersten Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts keine Aussicht auf Beachtung. Ihre Ideen mochten noch so großartig sein, solange die gesellschaftlichen Bedingungen ihrer Aufnahme nicht günstig waren, konnten sie ebensowenig eine Wirksamkeit entfalten, als das beste Saatkorn aufgehen kann, das auf einen Stein fällt.

Die oppositionellen Tendenzen des dritten Standes hatten unter diesen Umständen nur wenig Gelegenheit, theoretischen Ausdruck zu finden. Am ehesten war dies noch möglich in bezug auf die Religion. Hofadel wie Bourgeoisie waren der von Rom abhängigen Kirche in gleichem Maße feind. Es ist jedoch charakteristisch, daß die erbittertste Angriffe der Philosophen der Aufklärung in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts nicht den verrottetsten, veraltetsten feudalen Formen der Kirche galten, sondern ihrer den modernen Verhältnissen am besten angepaßten Form. Durch die Macht abstrakter Ideen läßt sich das nicht erklären, wohl aber durch die der Klasseninteressen. Die alte, feudale, auf dem Grundbesitz beruhende Organisation der Kirche war in Frankreich längst „national“ geworden. Nicht mehr der Papst, sondern der König ernannte ihre Würdenträger, verlieh ihre Pfründen, und zwar fast ausschließlich an Mitglieder des Adels, wie wir gesehen. Das ließ sich dieser gern gefallen, so sehr er der Religion spottete; Angriffe, welche den Interessen der Kirche unangenehm werden konnten, duldete er nicht.

Es gab aber eine kirchliche Organisation, die nicht in den Händen des Königs war, sondern des Papstes. Dieser, ein Ausländer, verfügte über ihre reichen Einkünfte, und nicht bloß Franzosen kamen sie zugute, sondern auch Italienern, Spaniern, Deutschen usw., denn der Orden war international. und diese Einkünfte dienten nicht dazu, die Privilegierten zu versorgen, denn er kannte in seiner Mitte keine Standesunterschied und ließ seine Mitglieder auf der Stufenleiter der Würden bloß nach Maßgabe ihrer Leistungen aufsteigen.

Ebenso verhaßt wie dem Adel war dieser Orden aber auch der Bourgeoisie, als deren mächtigster Konkurrent er sich darstellte. Er war es, der alle Mittel des modernen Gelderwerbs in den Dienst der Kirche stellte und um so leichter jeder Konkurrenz spotten und riesige Vermögen ansammeln konnte, als er überall in der Welt, bis nach China und Japan, nach Mexiko und Peru seine Missionäre, Agenten und Spione hatte, soweit nicht protestantische Konkurrenz ihnen das Handwerk legte. Er verstand es, nicht bloß in Europa Geschäfte zu machen, sondern auch die Ausbeutung der Kolonien in ein System zu bringen, und er war die erste europäische Macht, die es erreichte, aus den Kolonien nicht bloß durch Plünderung, Handel und Plantagenwirtschaft, sondern auch durch Anwendung der Eingeborenen bei industriellen Unternehmungen, Zuckerfabriken usw. Nutzen zu ziehen. Diese Leute, die sich so gut aufs Geschäft verstanden, die, schlau und rücksichtslos, zäh zusammenhingen wie die Kletten, diese vaterlandslosen Gesellen, deren Konkurrenz der katholische Bourgeois überall traf oder zu treffen meinte, wo es etwas zu verdienen gab, und die er daher ebenso haßte, wie er sie abergläubisch fürchtete, waren nicht etwa die Juden, wie ein moderner „Arier“ oder „Christ“ nach dieser Schilderung annehmen dürfte, sondern die Jesuiten. Ihnen, dem gemeinsamen Feind von Bourgeoisie und Hofadel, galten die schärfsten Angriffe der Aufklärungsphilosophie, die schärfsten Angriffe der Höfe selbst und ihrer Polizei.

Durch die Jesuitenhetzen wurden jedoch die ökonomischen Mißstände im 18. Jahrhundert ebensowenig beseitigt wie heutzutage durch die Judenhetzen. Immer drückender belasteten diese Mißstände die Masse der Nation, wie wir gesehen, und immer offener stellte es sich heraus, daß der Hof die Stütze aller Mißbräuche, aller Hindernisse der Entwicklung, daß er der Hauptausbeuter selbst sei.

Und gleichzeitig damit lösten sich die Bande, welche die Mehrheit der Denker und Forscher von den Höfen abhängig gemacht hatten. Die Masse der „Intelligenz“ war gewachsen, in der Bourgeoisie das Interesse an den staatlichen Verhältnissen erwacht. Politische und ökonomische Bücher wurden eine verkäufliche Ware, und neben dem Büchermarkt erstand die Journalistik. Der bürgerliche Philosoph und Literat war nicht mehr auf Pensionen und Geschenke des Hofes angewiesen, er fand jetzt einen, wenn auch mitunter dürftigen Lebensunterhalt als Vertreter der Interessen der Bourgeoisie. Von da an, in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, war es möglich, daß Theorien sich entwickelten und zur Geltung kamen, die vom Hof nicht bloß unabhängig, sondern ihm direkt feindlich waren.

Selbst kapitalistenfeindliche Theorien begannen Anklang zu finden. So zahlreiche Kapitalistenkategorien zogen ja offenkundig aus der höfischen Verschwendung Vorteil, nahmen teil an der Ausbeutung des Staates, daß sie den Bestrebungen zur Beseitigung der Mißstände feindlich entgegenstanden. Immer deutlicher wurde es, daß nur die Bauern und die „kleinen Leute“ in der Stadt, das „Volk“, der Hebel sein könnten, der Herrschaft des Hofes und der Privilegien ein Ende zu machen, unter der sie selbst am meisten litten.

Immer volksfreundlicher äußerten sich die bürgerlichen Denker, die nicht mehr „Philosophen“ waren, sondern Ökonomisten und Politiker, immer feindlicher nicht bloß gegen Pfaffen und Adel, sondern gegen die „Reichen“ überhaupt. Trotzdem fanden die Ansätze sozialistischer Kritik, die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts auftauchten, nur wenig Anklang und kein Verständnis. Die Theorien, die zur Geltung kamen, vor allem die J. J. Rousseaus, waren keineswegs kommunistisch, wenn sie auch dem oberflächlichen Beschauer so erscheinen können. Das Bedürfnis der Zeit war die Beseitigung der feudalen Schranken, die der Entwicklung der Warenproduktion im Wege standen, und die bürgerliche Intelligenz hatte eine zu gute Einsicht in die tatsächlichen Verhältnisse, um das zu verkennen und sich einem damals noch aussichtslosen Sozialismus hinzugeben. Die bürgerliche Intelligenz konnte sich aber auch, bei aller Sympathie mit den ausgebeuteten, leidenden Klassen, über den Gesichtskreis der Bourgeoisie nicht erheben, der sie selbst angehörte durch ihre Familienbeziehungen, ihre gesellschaftliche Stellung, ihre Existenzbedingungen. Indes war sie nicht eingeengt von den Augenblicks- und Sonderinteressen der einzelnen Kapitalistenkliquen, welche diese hinderten, die dauernden Klasseninteressen der gesamten Kapitalistenklasse, die Bedürfnisse der Entwicklung der kapitalistischen Produktionsweise zu erkennen und auf deren Befriedigung hinzuarbeiten, die so manchen Kapitalisten zu einem Anhänger des feudalen Regimes, die fast alle Kapitalisten mißtrauisch gegen Neuerungen machten. Die Intelligenz war erhaben über die Borniertheit des geschäftlich interessierten Bourgeois; ihr Beruf brachte es mit sich, zu generalisieren und logisch zu entwickeln, er brachte ihr eine umfassende Kenntnis der gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse der Vergangenheit und Gegenwart: so ist es die Intelligenz gewesen, die die dauernden Klasseninteressen der Bourgeoisie erkannte, die damals zusammenfielen mit den Bedürfnissen der ökonomischen Entwicklung; die Intelligenz ist es gewesen, die sie vertrat nicht bloß gegenüber dem Hof, den Aristokraten und Pfaffen, mitunter auch gegenüber Bauern, Kleinbürgern und Proletariern, sondern sogar gegenüber manchen Kapitalistenkliquen selbst, wenn deren Augenblicksinteressen in Widerspruch kamen zu den dauernden Interessen der gesamten Klasse. Nicht von persönlichen, nicht von momentanen Interessen bewegt, handelnd auf Grundlage einer durch langjährige Gedankenarbeit gewonnenen tiefen Einsicht in die gesellschaftlichen Zusammenhänge, erschienen die Männer der bürgerlichen Intelligenz nicht als Vertreter von materiellen Interessen, sondern von bloßen Prinzipien, von reinen Ideen, als „Doktrinäre“ gegenüber den kapitalistischen „Praktikern“, die, stolz auf ihre Ignoranz, den Staat nur ihren jeweiligen Unternehmungen dienstbar machen wollten.

Die bürgerliche Intelligenz war noch nicht so weit, daß sie, statt vom Staatsmann die Unterwerfung unter die Theorie zu fordern, die Theorien den jeweiligen Wünschen und Launen der „praktischen Staatsmänner“ angemaßt hätte. Und sie bekam in Frankreich durch die Revolution auch die Macht, ihren Theorien Geltung zu verschaffen. Nach dem Sturz des Hofadels und der mit ihm verbündeten hohen Finanz gab es in Frankreich nur eine Klasse, die regierungsfähig gewesen wäre, die bürgerliche Intelligenz. Selbst heute noch, wo in den meisten konstitutionellen Ländern weite Volkskreise, vor allem die städtische Arbeiterschaft, durch ihre politische Tätigkeit mit den Bedürfnissen und Aufgaben der Gesetzgebung und Verwaltung eines modernen Großstaates und der parlamentarischen Behandlung der Geschäfte vertraut worden, überwiegt in den Parlamenten immer noch die bürgerliche Intelligenz. Um wie viel mehr mußte dies vor hundert Jahren in Frankreich der Fall sein, in dem seit Jahrhunderten jede politische Regung erstickt worden war!

Selbst die Kleinbürger von Paris wählten nicht ihresgleichen, sondern Juristen, Journalisten und dergleichen zu ihren Vertretern.

So kam die bürgerliche Intelligenz in den Besitz der Staatsgewalt und machte diese ihren Theorien, das heißt den Klasseninteressen der Bourgeoisie dienstbar. Und da ihre Tendenzen am meisten den Bedürfnissen der notwendig gewordenen Entwicklung entsprachen, fielen sie am nächsten mit den wirklichen Tendenzen der Revolution zusammen. Auch ist sie in der Revolution am meisten und vernehmbarsten zum Wort gekommen und sind ihre Äußerungen in Reden, Büchern und Zeitungen am besten erhalten. Kein Wunder, daß die Ideologen, die nach dem oberflächlichen Schein urteilen, zur Ansicht kommen, die Denker und ihre Ideen hätten die Revolution gemacht und geleitet.

Kein Zweifel, die bürgerliche Intelligenz zählt zu den Klassen, die der französischen Revolution in hervorragendem Maße ihr Gepräge aufgedrückt haben. Soweit diese sich durch Staatsverwaltung und Gesetzgebung vollzog, ist sie ihr Werk. Nur darf man nicht glauben, die Revolution sei ausschließlich durch Ministerdekrete und parlamentarische Beschlüsse gemacht worden. Gerade in den wichtigsten Momenten erfolgte die Initiative wie die Entscheidung durch Erhebungen des Volkes, namentlich der Pariser Vorstädter und der Bauern; die bedeutendsten Beschlüsse der verschiedenen Nationalversammlungen, der Konstituante, der Legislative, des Konvents bestätigten nur, was das Volk bereits getan; in den revolutionären Kämpfen zeigten sich diese Versammlungen haltlos, Direktiven vom Volk empfangend, nicht sie ihm gebend.

Nicht in den Ereignissen der Revolution offenbarte sich die Bedeutung und Einwirkung der Intelligenz, sondern in in Leistungen, die die Revolution überdauerten. Nicht sie hatte die Bastille gestürmt, die feudalen Lasten weggefegt, das neue Frankreich vom innern und äußern Feind gesäubert. Wohl aber hat sie Frankreich die Grundlagen gegeben, auf denen seine staatliche Organisation bis heute ruht, und ein bürgerliches Recht geschaffen, das jetzt noch das beste, den modernen Verhältnissen entsprechendste ist. Freilich hat es ein glücklicher General annektiert wie manches andere und seinen Zwecken dienstbar gemacht; der Code civil wurde zum Code Napoléon. Nichtsdestoweniger ist dies Recht eine Schöpfung der revolutionären Intelligenz im Konvent.


Zuletzt aktualisiert am 02.08.2010