Duncan Hallas

 

Der Niedergang der Vierten Internationale

Vom Trotzkismus zum Pabloismus 1944–1953

(1973)


Duncan Hallas, Fourth International in decline, International Socialism 60 (1. Serie), 1973.
Transkription: Internationale Sozialisten.
HTML-Markierung: Einde O’Callaghan für das Marxists’ Internet Archive.


Einleitung

Allgemein stimmte man darin überein ... daß auf eine Periode der Reaktivierung und des Wiederaufbaus nach dem Krieg eine ernsthafte Wirtschaftskrise folgen werde. Marxisten, die sich insbesondere auf Lenins Imperialismusbegriff stützten, glaubten, daß der Verlust der Kolonien zu einem Zerfall der imperialistischen Zentren führen werde. Jedoch, weit davon entfernt auseinanderzufallen, erlebte die kapitalistische Welt für die nächsten 15 Jahre einen Aufschwung, einen beispiellosen ökonomischen Wohlstand, der nicht durch Krisen, sondern lediglich durch „Rezessionen“ verschiedener aber stets beschränkter Tiefe und Dauer unterbrochen wurde ... einen Kapitalismus, der seiner Kolonien entblößt war und dennoch mehr denn je gedieh; eine Arbeiterklasse, die um ihre politischen Erwartungen geschoren war und sich fast ausschließlich um ihren Lebensstandard sorgte; in den Arbeiterstaaten eine Ausweitung der neuen Produktionsverhältnisse bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der bürokratischen Herrschaft und ohne jegliche Arbeitermobilisierung; in den Kolonialländern einen revolutionären Aufschwung, der in erster Linie auf der Bauernschaft basierte – das alles erklärt größtenteils die Wucherung von Theorien, die auf die eine oder andere Weise die historische Aufgabe des Proletariats, wie sie von Marx formuliert wurde, leugneten ...
Pierre Frank: Die Vierte Internationale

Das alles erklärt allerdings nicht, wieso die Bewegung der Vierten Internationale selbst solchen Theorien und somit der grundlegendsten Revision des Marxismus zum Opfer fiel. Überhaupt ist diese Darstellung unaufrichtig. Wie wir weiter unten sehen werden, leugneten Pierre Frank und die politische Tendenz, der er angehört, seinerzeit ausdrücklich, daß es eine „Periode der Reaktivierung und des Wiederaufbaus nach dem Krieg“ geben werde oder geben könne, und bestanden, mit einer einzigen Ausnahme, auf die Bezeichnung „kapitalistisch“ für all jene Staaten, die er inzwischen „die Arbeiterstaaten“ nennt.

Tatsache ist, daß der Sieg „substitutionistischer“ Ideen [1] in der trotzkistischen Bewegung nicht allein dem Druck der Umstände angerechnet werden kann. Er ist vielmehr Ergebnis der Unrichtigkeit wichtiger Bestandteile des trotzkistischen Gedankenguts und eines politischen Kampfes innerhalb der Bewegung, in dessen Verlauf eine konservative „orthodoxe“ Gruppierung, die sich als unfähig erweisen sollte, die anstehenden theoretischen und praktischen Aufgaben zu meistern, die Oberhand gewann. Als dies sogar den „Orthodoxen“ selbst dämmerte, vollzogen sie eine Reihe prinzipienloser Schwenks und endeten schließlich bei einer „kritischen Unterstützung“ des Stalinismus.

Die Gruppen der Vierten Internationale gingen in den Zweiten Weltkrieg mit der Perspektive, er werde in eine revolutionäre Krise ähnlich der von 1917–20 aber in noch größerem Maßstab münden. 1944, als die deutsche Kriegsmaschinerie sichtlich nachließ, verkündete das neugegründete europäische Sekretariat der 4. Internationale in ihren Thesen:

Mit unnachgiebiger Notwendigkeit nähert sich der Krieg seiner unweigerlichen Verwandlung in einen Bürgerkrieg ... die rasche Entwicklung der revolutionären Ereignisse und die Situation in der UdSSR werden alle notwendigen Bedingungen für einen Bruch zwischen den Massen und den stalinistischen Führern schaffen ... Ein breiter Einsatz der Roten Armee als konterrevolutionäre Macht ist ausgeschlossen ... Die deutsche Revolution ist nach wie vor das Rückgrat der europäischen Revolution ... Das deutsche Proletariat, zahlenmäßig stärker und konzentrierter denn je, wird von Anfang an eine entscheidende Rolle spielen ... Die günstigsten Bedingungen für eine siegreiche revolutionäre Bewegung werden herrschen“ [2]

Und sechs Monate nach Beendigung des Krieges in Europa erklärte James P. Cannon, Sekretär der amerikanischen Socialist Workers Party und anerkannter Führer der Bewegung:

Trotzki sagte voraus, daß das Schicksal der Sowjetunion durch den Krieg entschieden werden würde. Das bleibt unsere feste Überzeugung. Wir stimmen nur mit einigen Leuten nicht überein, die in ihrer Unachtsamkeit glauben, der Krieg sei zu Ende ... Der Krieg ist nicht zu Ende, und die Revolution, die wir aus dem Krieg in Europa entstehen sahen, ist nicht von der Tagesordnung gestrichen worden. [3]

Auf diese Weise wurden Trotzkis Voraussagen den Charakter heiliger Schriften, den Status einer Bibel zuerkannt; und wenn die Wirklichkeit der Bibel widersprach, dann war das halt Pech für die Wirklichkeit!

 

 

Die Folgen der Spaltung von 1940

Die revisionistische Opposition griff das Programm selbst an. Ihre Position bedeutete letztlich einen grundsätzlichen Bruch mit den in der Vierten Internationale verkörperten programmatischen Vorstellungen, Traditionen und Methoden.
James P. Cannon: Der SWP-Konvent von 1940

Die amerikanische Sozialistische Arbeiterpartei (SWP) war mit ihren ca. 1.500 Mitgliedern bei weitem die stärkste und stabilste Organisation der 4. Internationale. [4] Die Führung um Cannon war tief geprägt durch den Fraktionskampf und die Spaltung von 1940, als „die Shachtmanisten nicht weniger als 40 Prozent der Partei und die Mehrheit der Jugendorganisation hinter sich hatten. Wenn man die Jugend mitzählt, die keine stimmberechtigten Parteimitglieder waren, war es eine beinahe 50-zu-50-Spaltung.“ [5] Die Abern-Burnham-Shachtman-Gruppe hatte sich auf einer verworrenen und prinzipienlosen Grundlage von der SWP abgespalten und die Arbeiterpartei gegründet, was einen schweren Rückschlag für die SWP bedeutete.

Obwohl die Abtrünnigen mit Trotzkis Analyse der Ereignisse nach dem Hitler-Stalin-Pakt von 1939 – die russische Inbesitznahme der polnischen Gebiete, der Westukraine und West-Weißrußlands, der russisch-finnische Krieg und so weiter – nicht übereinstimmten, hatten sie untereinander keine gemeinsame Position in der „russischen Frage“. Wie Cannon später einräumte, „revidierte Shachtman bis zum Zeitpunkt der Spaltung nicht offen unser Programm bezüglich Rußland, was der zentrale Punkt der Auseinandersetzung war ... Was Abern anbelangt, hat er dem Revisionismus überhaupt keine theoretischen Zugeständnisse gemacht.“ [6] In der Tat hatte sich die Shachtman-Gruppe mit ihrem Vorwurf des „bürokratischen Konservatismus“ auf die Frage des internen „Parteiregimes“ konzentriert. Trotzki hatte grundsätzlich recht, als er sie „eine feine kleinbürgerliche Opposition“ nannte.

Die katastrophale Auswirkung dieser Spaltung auf die internationale Bewegung bestand darin, daß sie die Einschätzung Cannons und seiner Mitarbeiter, wonach die „Verteidigung unseres Programms“ die wichtigste, praktisch sogar die einzige theoretische Aufgabe der Führung sei, bestätigte und erhärtete. Die SWP-Führung wurde, mangels Alternativen, zur effektiven Führung der 4. Internationale. Unter Programm verstanden sie den Wortlaut der Schrift Der Todeskampf des Kapitalismus und die Aufgaben der Vierten Internationale. Nach Trotzkis Ermordung im Jahre 1940 glaubten sie, keinen Leiter mehr zu besitzen, der kompetent genug sei, auch nur ein Jota oder ein I-Tüpfelchen dieses Dokuments abzuändern. Das Programm und die Perspektive von 1938 waren beide in den Köpfen der SWP-Führung untrennbar miteinander verbunden. Nach der Shachtman-Spaltung wurde jeder Versuch, die Perspektive neu zu definieren, als einen Angriff auf die „Traditionen und Methoden“ der 4. angeprangert. Die Europäer hatten im großen und ganzen die gleiche Sichtweise, aber einige unter ihnen waren fähig, aus der Erfahrung zu lernen. Hierin lag der Unterschied zwischen den Führungen (von vor 1948) der französischen Sektion (PCI) und der britischen Revolutionären Kommunistischen Partei (RCP) einerseits und der amerikanischen andererseits. Diese beiden Organisationen waren trotz ihrer geringen Größe (die PCI gab eine Zahl von 1.000 Mitgliedern 1947 an, und die RCP 400) die einzigen außerhalb der USA, die überhaupt etwas Gewicht besaßen und in der Lage waren, die Politik der 4. Internationale zu beeinflussen. [7]

Sie gerieten schon frühzeitig mit der SWP in Konflikt, und die Errichtung einer neuen „internationalen Führung“, unabhängig von den zwei einzigen ernsthaften europäischen Sektionen und daher zwangsläufig umso abhängiger von den Amerikanern, und das Hätscheln einer internen Opposition gegen die französische und britische Führungen wurden zu wichtigen politischen Zielvorhaben der SWP. Das Feld, auf dem der Kampf anfänglich ausgetragen wurde, ging um die Frage, ob nach der Zerschlagung des Faschismus eine kurzfristige Wiederbelebung des europäischen Kapitalismus und mit ihm Hand in Hand der bürgerlichen Demokratie möglich sei oder nicht. Eine solche Wiederbelebung wurde als unvereinbar mit der Perspektive einer unmittelbaren proletarischen Revolution erachtet. Deshalb mußte sie ausgeschlossen werden.

 

 

„Die Verteidigung unseres Programms“

Die Erfahrung in jenen Ländern, die durch die Rote Armee „befreit“ wurden, wie auch in jenen, die durch die alliierten Armeen „befreit“ wurden, zeigt bereits, daß die Bourgeoisie, ruiniert und unfähig, den Massen auch nur die geringsten Zugeständnisse zu machen, ... von Anfang an zu „starken“ Lösungen, zu Polizei- und Militärdiktaturen greift ... Eine relativ langanhaltende „demokratische“ Phase bis zum entscheidenden Sieg entweder der sozialistischen Revolution oder noch einmal des Faschismus wird es nicht geben ... In allen „befreiten“ Ländern ist die Bourgeoisie unfähig, das Wirtschaftsleben zu reaktivieren.
Die heranreifende Situation in Europa und die Aufgaben der Vierten Internationale, Resolution des Exekutivkomitees der 4. Internationale 1945)

Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges war das „internationale Sekretariat“ nach New York verlegt worden. Die 1938 gewählte internationale Führung war aber in Wirklichkeit niemals funktionsfähig gewesen. Als einige Exekutivmitglieder Shachtman verteidigten, setzte sie die SWP-Führung, mit Trotzkis Einverständnis [8], ohne viel Umstände ab und wählte einen neuen Sekretär der 4. Internationale, den europäischen Emigranten Gerland („Logan“). [9]

Gerland hatte allerdings einen eigenen Kopf, und bereits 1943 begann er, zusammen mit dem Herausgeber der SWP-Zeitschrift, Morrow („Cassidy“), und anderen, auf die Anzeichen einer neu entstehenden massenhaften Unterstützung für die kommunistischen und sozialdemokratischen Parteien in den europäischen Widerstandsbewegungen aufmerksam zu machen. Diese Anzeichen deuteten darauf hin, daß die Gruppen der VI vielmehr mit einer massenhaften Erstarkung der reformistischen Parteien als mit einer nach einer neuen Führung Ausschau haltenden Massenbewegung konfrontiert sein könnten. Genau das passierte natürlich 1944–45. Weit davon entfernt, von einem „Bruch zwischen den Massen und den stalinistischen Führern“ betroffen zu werden, machten die stalinistischen Parteien eine rasante Entwicklung durch, und ihre Organisationen waren nach dem Krieg weitaus größer als zuvor.

Von einer „unweigerlichen Verwandlung in einen Bürgerkrieg“ in Italien und in Frankreich (geschweige denn in Deutschland, wo die Arbeiterklasse durch den Faschismus atomisiert und dann der alliierten Militärbesatzung unterworfen wurde) konnte keine Rede sein. Bürgerliche Koalitionsregierungen unter Beteiligung der Sozialisten, der Kommunisten und der Widerstandsbewegungen kamen in einem Land nach dem anderen an die Macht in Westeuropa und gingen dazu über, hinter einem Nebel linker Rhetorik die kriegserschütterten Staatsmaschinerien wiederzuerrichten. Nicht die proletarische Revolution, sondern die „Konterrevolution in ihrer ‚demokratischen‘ Form“, wie sie Lenin bezeichnet hatte, war auf dem Vormarsch. [10]

Die Rote Armee zeigte nur allzu augenfällig ihre breite Einsetzbarkeit als „konterrevolutionäre Macht“. In ganz Osteuropa, mit Ausnahme Jugoslawiens und Albaniens, wurde sie benutzt, um Koalitionsregierungen aufzuzwingen, die scheinbar die gleiche politische Zusammensetzung wie jene im Westen besaßen. Da, wo die revolutionäre Begeisterung diesen Prozeß gefährdete, wurde sie scharf unterdrückt. In Bulgarien zum Beispiel hatte der durch die Stalinisten ernannte Kriegsminister 1944 „einen strengen Befehl an die Truppen erlassen, ab sofort zur normalen Disziplin zurückzukehren, die Soldatenräte abzuschaffen und keine roten Fahnen mehr zu hissen. Jetzt berichtet Sofia, daß die bulgarische Armee unter das Oberkommando des (russischen) Marschalls Tolbukhin gestellt worden ist. Der sowjetische Befehlshaber hat offenbar keine Geduld für eine Wiederholung von 1917 auf dem Balkan.“ [11]

Gerland, zusammen mit Morrow, Goldman und anderen in der SWP, erkannten frühzeitig diese Entwicklungen und bemühten sich, die Linie der SWP und der Europäer von ihrer „ultralinken Prahlerei“ – wie sie Morrow taktlos aber treffend bezeichnete – abzubringen und an unmittelbare Forderungen heranzuführen, die das tatsächliche Bewußtsein der radikalisierten und auf die sozialistischen und kommunistischen Parteien blickenden Arbeiter berücksichtigten. Zum Beispiel die Forderung nach Abschaffung der Monarchie in Italien und Belgien (der sich die KP-Führer widersetzten), oder die Forderung nach Legalisierung der italienischen KP, und so weiter. Sie schlugen auch eine kurzfristige Taktik des „Entrismus“ in die belgische, französische, italienische und in andere sozialistische Parteien und ganz allgemein ein Ende des „revolutionären Heldentums und sich-auf-die-Brust-Klopfens“ vor.

Die Orthodoxen wollten darin „einen Versuch zur Revidierung unseres Programms“ erblicken, der natürlich zerschmettert werden mußte, und bekräftigten noch einmal lauthals die Unvermeidlichkeit der unmittelbar bevorstehenden proletarischen Revolution. Diese Perspektive war durch die Ereignisse klar, widerlegt worden. Sie wurde aber nach wie vor von den SWP-Führern mit erbitterter Hartnäckigkeit verteidigt. Die Kritiker wurden aus der SWP vertrieben. [12] Es gab jetzt aber beunruhigende Anzeichen, daß die Europäer ihrerseits von ähnlichen Ideen erfaßt werden könnten. Die SWP-Führung brauchte ein Instrument, um die Irrlehre in Europa selbst zu bekämpfen. Sie setzten ihren Einfluß und ihre finanziellen Mittel [13] ein, um die tadellose Orthodoxie des neu in Paris errichteten Internationalen Sekretariats zu garantieren – sowohl, was die Perspektiven anbelangte, als auch in der heiligen „russischen Frage“.

 

 

Die „unbekannten Männer“

Unsere damaligen Beziehungen mit der Führung in Europa waren welche der engsten Zusammenarbeit und gegenseitigen Unterstützung. Unter uns herrschte allgemeines Einvernehmen. Diese Männer waren unbekannt in unserer Partei. Niemand hatte jemals von ihnen gehört. Wir halfen, diese einzelnen Führer bekannt zu machen ... Sie mußten sich noch die Sporen verdienen, nicht nur hier, sondern in der ganzen Welt. Und die Tatsache, daß die SWP sie in jeder Hinsicht unterstützte, stärkte ihre Position.
James P. Cannon: Der Internationalismus und die SWP

Die Führung, von der Cannon sprach, wurde natürlich nicht aus den verdächtigen Leitungen der zwei wichtigsten europäischen Sektionen gewonnen. Cannons Gesandter in Europa, Gordon („Stuart“) hatte eine Anzahl „unbekannter Männer“, gefunden, auf die er sich verlassen konnte, und die die notwendigen Voraussetzungen mit sich brachten: keine Basis in einer wichtigen trotzkistischen Gruppe, Begabung und die widerspruchslose Annahme der von der SWP verkündeten Lehre. Die wichtigsten unter diesen „unbekannten Männern“ waren Michel Raptis („Pablo“), ein in Frankreich lebender Grieche, und Ernest Mandel („Germain“), ein Belgier. Pablo, als „Organisator“ mit einigem Können, wurde zum neuen Sekretär der VI; Mandel, ein brillanter Journalist und Meister der Polemik, wurde zum „Theoretiker“ erkoren.

Mandels dringendste Aufgabe war es, jene unter PCI- und RCP-Führern an Boden gewinnende subversive Vorstellung zu bekämpfen, wonach angesichts des Versagens einer unmittelbaren revolutionären Perspektive in Europa ein bedeutender Wirtschaftsaufschwung in der Nachkriegszeit zu erwarten sei.

Es gibt überhaupt keinen Grund anzunehmen – schrieb er 1946 –, daß uns eine neue Epoche der kapitalistischen Stabilisierung und Entwicklung bevorsteht. Ganz im Gegenteil, der Krieg hat das Ungleichgewicht zwischen der erhöhten Produktivität der Weltwirtschaft einerseits und der Aufnahmefähigkeit des kapitalistischen Marktes andererseits nur noch weiter verschärft. [14]

Mandels Taschenspielerkünste waren schon voll entfaltet: Denn seine Gegner hatten keine „neue Epoche der kapitalistischen Stabilisierung“ vorausgesagt – das erwartete noch niemand damals –, sondern bloß einen bedeutenden, wenn auch zeitlich begrenzten, Aufschwung.

Die Antwort der RCP war schlicht und treffend.

Die klassischen Bedingungen für einen Aufschwung existieren heute in Europa. Ein Mangel an Kapitalgütern; ein Mangel an landwirtschaftlichem Ertrag; ein Mangel an Konsumgütern ... die spezifische Position des Sekretariats und der SWP ... wonach die Länder Westeuropas auf einem Niveau der Stagnation und der Krise verbleiben werden, ist gänzlich falsch. [15]

Aber, da sich die SWP von der Vorstellung eines „beschleunigten Verfalls der europäischen Wirtschaft durch den Krieg und der vollkommenen Unmöglichkeit, ihr auf einer nationalen kapitalistischen Basis auf die Beine zu verhelfen“ (wie es Cannon zwei Jahre zuvor ausgedrückt hatte [16]), nicht trennen konnte, war Mandel gezwungen, bei seiner These zu bleiben.

Währenddessen widmete sich Pablo der mehr weltlichen Aufgabe des Unterhöhlens der PCI- und RCP-Führungen durch organisatorische Manöver. Besonders in Frankreich war dies eine dringende Aufgabe. Die Craipeau-Demazière-Führung hatte den Parteikongreß von 1946 auf eine Plattform festgelegt, die nach einem Ende der „sektiererischen Politik“ und des Phrasendreschens über „steigende revolutionäre Kämpfe“, und nach einer ernsthaften Orientierung der Organisation auf die reale Massenbewegung rief [17], kurzum, nach einer Ablehnung der Politik von Cannon-Pablo-Mandel. Die PCI hatte damit Erfolg. Bei den Wahlen von 1946 erhielt Craipeau 14.000 Stimmen im Departement von Seine-et-Oise. Die gedruckte Auflage und der Einfluß von La Vérité stiegen. Der Streik bei Renault (unter dem Einfluß von Mitgliedern, die jetzt die Lutte Ouvrière bilden) hatte die „keine Streiks“-Kampagne des Kommunistischen Gewerkschaftsverbandes und der Regierung durchbrochen. Die Sozialistische Jugendorganisation, mit ihren 5.000 eingeschriebenen Mitgliedern, hatte sich von ihrer Mutterpartei losgelöst und führte Verhandlungen mit der PCI mit dem Ziel der revolutionären Einheit; verhandelt wurde auch mit einer kleineren Gruppierung derselben Mutterpartei unter der Führung des ehemaligen Nationalsekretärs der Sozialisten, Yves Dechezelles. Der Zusammenschluß dieser Kräfte mußte unter allen Umständen verhindert werden. Denn auch nur ein Teilerfolg hätte der Craipeau-Demazière-Führung eine uneinnehmbare Mehrheit verschafft, das gesamte Kräftegleichgewicht innerhalb der VI geändert, und der Vorherrschaft der SWP und ihrer europäischen Anhängsel ein Ende bereitet.

Deshalb machte sich Pablo, mit Hilfe Pierre Franks (der ebenfalls Mitglied des Sekretariats war), an die Arbeit, eine aus verschiedenen Tendenzen bestehende Koalition zusammenzuschustern, um die Führung rechtzeitig vor einem möglichen Zusammenschluß rauszukatapultieren. Die verschiedenen Elemente der Opposition hatten nichts gemeinsam außer ihrer Gegnerschaft zur „Auflösung“ der PCI durch frische Kräfte, sprich dem ernsthaften Wachstum der Organisation. Da waren die ehemaligen Molinieristen, unter der Führung Pierre Lamberts, die damals wie heute sektiererische Phrasendrescher waren; dann gab es die persönliche Gefolgschaft Franks, die offiziell noch Teil der lambertistischen Tendenz war, sich aber bald zu ihrem erbittertsten Gegner entwickelte; es gab die ultralinke Peret-Gruppe (die die UdSSR übrigens als staatskapitalistisch bezeichnete); weiter die shachmanitisch-beeinflußte Gruppe um Chaulieu, die die UdSSR als eine Ausbeutergesellschaft neuen Typus und die französische Kommunistische Partei als das Embryo der neuen „bürokratisch-kollektivistischen“ herrschenden Klasse in Frankreich betrachtete; und dann den zukünftigen Apologeten Stalins, Mestre, mitsamt seinen Freunden. Diese Koalition hätte unmöglich die PCI selbst führen können, aber mit Hilfe des ganzen Gewichts des SWP-Sekretariats hinter sich konnte sie genügend Stimmen zusammenkratzen, um die bestehende Führung Ende 1947 abzusetzen, den Zusammenschluß zu verhindern und somit jede Hoffnung auf einen Ausbruch aus dem Ghetto zu zerschlagen. [18] Nachdem dieses Ziel erreicht wurde, fiel die Koalition wieder auseinander, ihre Bestandteile trennten sich von der PCI wenige Jahre später, nur noch ein kleiner kümmerlicher Rest unter dem Vorsitz Pierre Franks übrigblieb.

In Großbritannien hatte Pablo weniger Erfolg. Er und Mandel versuchten, die Arbeit von „Stuart“ fortzusetzen, und taten ihr möglichstes, um die Healy-Lawrence-Gruppe zu stärken und aus dieser Minderheit, die der SWP-Linie sklavisch verpflichtet war, eine glaubhafte Alternative zur Führung um Haston und Grant zu machen. Als sich dies nicht verwirklichen ließ – Healy erhielt die Unterstützung von lediglich etwa einem Fünftel der Mitgliedschaft –, schritt das Sekretariat ein und spaltete die RCP in zwei Sektionen, die beide offiziell anerkannt wurden (1947). Die Healy-Gruppe trat in die Labour Party ein, während die RCP ihre offene Parteitaktik fortsetzte. Pablo war es nicht gelungen, die RCP-Führung zu vernichten. Allerdings nahm ihm die Führung diese Arbeit ab und zerstörte sich selbst. Die Klippe, die sie nicht zu umgehen vermochte, war die „russische Frage“, jene Frage, die die gesamte trotzkistische Bewegung desorientierte und demoralisierte.

 

 

„Eine durch und durch kleinbürgerliche Revision“

Die Bürokratie, die sich innerhalb der UdSSR zu einer reaktionären Kraft entwickelt hatte, konnte keine revolutionäre Rolle im Weltmaßstab spielen.
Trotzki: Der Todeskampf des Kapitalismus und die Aufgaben der Vierten Internationale

In den Jahren 1944-45 erlangte die russische Armee die Kontrolle über den größten Teil Osteuropas. Rußlands politische Herrscher gingen dazu über, an die Stelle der erschütterten deutschen Marionettenregimes neue bürokratische Staatsapparate zu errichten. Das erforderliche Personal wurde aus der Beamtenschaft der vormaligen semifaschistischen Regimes ausgesucht, verstärkt durch ausgewanderte oder Untergrundmitglieder der Kommunistischen Parteien. Diese „Volksdemokratien“ wurden von kommu_nistisch-sozialistisch-liberalen bürgerlichen (oder Bauern-) Regierungen des gleichen Typus angeführt wie im Westen auch. Der Unterschied lag darin, daß der Militär- und Polizeiapparat fest in der Hand der Stalinisten, gestützt auf der russischen Armee, lag.

Die Linie der VI, die nochmals im April und im Juni 1946 bestätigt wurde, war es, „den Rückzug aller Besatzungstruppen einschließlich der Roten Armee“ [19] zu fordern. Es gab allerdings eine Schwierigkeit. Wie Mandel schrieb:

Die ersten Maßnahmen der Bürokratie bestanden im allgemeinen darin, den revolutionären Aufschwung der Massen zurückzudrängen und zu zerschlagen. Anderthalb Jahre später war die Situation in diesen Ländern allerdings durch die Einführung von Agrarreformen und die Verstaatlichung der Schwerindustrie gekennzeichnet. [20]

In der Tat wurde beinahe die gesamte moderne Industrie verstaatlicht.

Um was für Regimes handelte es sich denn? Zu ihrer Beschreibung wurde der Ausdruck „Puffer“-Regimes geprägt, was darauf hindeutete, daß Rußland damit lediglich militärische Interessen verfolgte. Mandel erklärte:

In den „Puffer“-Ländern bleibt der Staat bürgerlich. [21]

Der bürgerliche Charakter des Staates folgt aus den kapitalistischen Produktionsverhältnissen und drückt sich in einer besonderen staatlichen Struktur aus. Diese Struktur (hierarchische und zentralisierte Verwaltung, Unterdrückungsapparat, usw.) ist überall vorhanden, und die alten Beamten sind noch tätig ... [22]

Aber in diesen neuen Staaten unter russischer Kontrolle waren die entscheidenden Industriesektoren verstaatlicht. Mußte ihr Wesen also nicht ein anderes sein?

Verstaatlichungen – antwortete Mandel – verändern keineswegs den kapitalistischen Charakter der „Puffer“-Nationen; sie drücken bloß in einer neuen und konzentrierten Form die vollkommene Unfähigkeit des einheimischen Privatkapitals dieser Länder, die Industrie zu entwickeln oder gar in Gang zu halten, aus. [23]

Es gab allerdings ein Problem. Während der ersten zehn Jahre der Linken Opposition – bis Ende 1933 – war es ein wesentlicher Bestandteil des trotzkistischen Konzepts eines „degenerierten Arbeiterstaates“ gewesen, daß „das Gebäude des Arbeiterstaates auf den sozialen Fundamenten der Sowjetunion ohne eine neue Revolution regeneriert werden kann“ [24]; in anderen Worten, Stalins Despotismus konnte mit reformistischen Mitteln beendet werden. Später verwarf Trotzki diese Position, und während der letzten sieben Jahre seines Lebens hielt er an folgenden Thesen fest: Erstens könne nur eine Revolution die UdSSR „regenerieren“; zweitens blieb die UdSSR trotz allem ein degenerierter Arbeiterstaat, allein schon deshalb, weil die Produktionsmittel in staatlicher Hand waren; drittens konnte ein solcher Staatsbesitz der entscheidenden Produktionsmittel nur aus einer proletarischen Revolution heraus entstehen.

Ein Drittel Europas mit seinen hundert Millionen Einwohnern lebte unter Regimes, die ihrem Ursprung nach konterrevolutionär waren, dem „Arbeiterstaats“-Kriterium des „Staatseigentums“ aber genügten. Es entstand unweigerlich das Argument, daß es sich im Falle Polens, Ungarns, Bulgariens usw. sehr wohl um „degenerierte Arbeiterstaaten“ handelte, die aber durch eine „Revolution von oben“ geschaffen worden waren. Auf dieses Argument reagierten die orthodoxen Trotzkisten mit wütender Feindseligkeit. Zum Teil deswegen, weil dadurch das ganze Argument von der Notwendigkeit einer neuen Internationale untergraben würde, wenn man sagte, daß die bonapartistische Bürokratie der UdSSR nicht zwangsläufig konterrevolutionär sei. Zum anderen deswegen, weil die Vorstellung, wonach die in Osteuropa ohne oder gegen die Arbeiterklasse errichteten Willkürherrschaften auf eine Ebene mit dem Nachkommen der großen Oktoberrevolution, wie degeneriert auch immer dieser sei, gestellt werden könne, ihrem Klassen- und revolutionären Instinkt ins Gesicht schlug. Die These der „Revolution von oben“, mit der sich später Deutscher und Pablo in Verbindung brachten, wurde erstmals vom französischen Renegaten der trotzkistischen Bewegung, Leblanc, vorgetragen. Mandel, wie immer, antwortete für die Orthodoxen:

Die Tatsachen beweisen also die vollkommene Fehlerhaftigkeit von Leblancs Theorie, wonach die stalinistische Bürokratie „objektiv zur Durchführung der sozialistischen Revolution in anderen Ländern“ gezwungen sein würde. Diese Theorie ist eine durch und durch kleinbürgerliche Revision des marxistisch-leninistischen Konzepts sowohl des Staates als auch der proletarischen Revolution ... Schließlich revidiert Leblancs These vollkommen das trotzkistische Konzept von der objektiv konterrevolutionären Rolle der stalinistischen Bürokratie sowohl in Rußland als auch in anderen Ländern ... Es ist offensichtlich, daß wir es hier mit einer Kapitulation unter dem Druck des Stalinismus zu tun haben ... einem sehr mächtigen Druck unter der französischen Intelligenz. [25]

Das alles war unbestreitbar. Aber wie hielt es sich denn mit der UdSSR? Sie besaß ebenfalls seit langem eine „hierarchische und zentralisierte Verwaltung, Unterdrückungsapparat, usw.“ Ihr einziges zentrales Unterscheidungsmerkmal bisher war jene Verstaatlichung der Produktionsmittel, von der Mandel, wie zuvor auch Engels, jetzt behauptete, sie „verändere keineswegs den kapitalistischen Charakter“ eines Staates. Tatsache war, daß es nicht länger möglich war, sowohl an der marxistisch-leninistischen Theorie des Staates und der proletarischen Revolution und an Trotzkis Theorie, wonach die UdSSR irgendwie ein Arbeiterstaat sei, obwohl die Arbeiter nur durch deren Zerschlagung im Zuge einer proletarischen Revolution zur Macht gelangen könnten, festzuhalten. Das heißt, nicht länger möglich, wenn man den Tatsachen Rechnung tragen wollte. Aber das Wesen des „orthodoxen Trotzkismus“ (Cannon prägte diesen Ausdruck) war eben das sklavenhafte Kleben am Buchstaben der heiligen Texte von 1938-40. Man verdammte also all jene, die an der einen Theorie auf Kosten der anderen unbedingt festhalten wollten. All jene, die die grundsätzliche Übereinstimmung des Klassencharakters der UdSSR mit dem der osteuropäischen Staaten begriffen, wurden aus der Gemeinschaft der Gläubigen ausgestoßen: sowohl jene, die behaupteten, beide seien irgendwie Arbeiterstaaten, als auch jene, die behaupteten, beide seien irgendwie staatskapitalistisch. „Die Parallelität dieser beiden revisionistischen Tendenzen sticht ins Auge“, erklärte der zweite Weltkongreß von 1948. „Es ist kein Platz für sie in der revolutionären Bewegung“ [26]

 

 

Von Trotzki zu Tito

Würde man den Weg, den sie eingeschlagen haben, begehen, das heißt, die Befreiung mit den Bajonetten der Roten Armee erzwingen, was nichts anderes als die Versklavung der Völker in einer anderen Form wäre, würde die Wissenschaft des Marxismus-Leninismus verenden.
(Joseph Tito in: Yugoslav Fortnightly, 2. Nov. 1949)

Das Überleben und die Ausdehnung des Stalinismus verursachten eine Krise, die schließlich den „orthodoxen Trotzkismus“, wie ihn Cannon und seine Anhänger verstanden, zerstörte. Es gab zwei miteinander zusammenhängende Probleme: das Überleben des Stalinismus in der UdSSR selbst, und jetzt das Vorhandensein anderer stalinistischer Staaten des grundsätzlich gleichen Typus. Dem ersten Problem konnte man mit der dogmatischen Behauptung begegnen, das Ende des Stalinismus und die Zerstörung der Bürokratie stünden unmittelbar bevor.

Der Krieg – bekräftigte das Sekretariat 1946 – markiert den Beginn einer Periode, in der das Schicksal des durch die Oktoberrevolution etablierten Regimes ein für alle Mal endgültig entschieden werden wird... nur die Intervention der proletarischen Revolution kann die Sowjetunion von einem frühen und tödlichen Ende bewahren.“ [27]

Das zweite Problem ging man auf verschiedene Weise an. Anfänglich wurden die Tatsachen über die „Volksdemokratien“ einfach geleugnet oder heruntergespielt: „In Wahrheit gibt es immer noch viel Privateigentum“, „die Landwirtschaft ist nicht kollektiviert worden“, usw. (was sich für Rußland Mitte der 20er Jahre genauso sagen ließ). Beim Vergleich der Ereignisse von 1939-40 mit denen von 1944–45 entwickelte man eine Reihe von pseudowissenschaftlichen Argumenten über das Grad der „strukturellen Anpassung“ der „Volksdemokratien“ an die UdSSR. Es ging hier um Trotzkis Hinweis, daß nach der erzwungenen Eingliederung der westlichen Ukraine in die UdSSR ihre Wirtschaft nach dem russischen Modell verwandelt wurde. Verschiedene Argumente wurden mit großer Gelehrtheit hin- und hergeschoben, aber immer, um zur gleichen Schlußfolgerung zu gelangen, daß die osteuropäischen Staaten kapitalistisch, die UdSSR ein degenerierter Arbeiterstaat, und die scheinbare Identität ihrer sozialen Strukturen eine Falle und ein Trugbild seien.

Die „orthodoxe“ Position wurde nochmals auf dem Weltkongreß von 1948 bekräftigt.

Das kapitalistische Wesen der Wirtschaft der „Puffer“-Zone ist offensichtlich ... In den „Puffer“-Ländern bleibt der Staat bürgerlich ... der Staat in den „Puffer“-Ländern stellt gleichzeitig eine extreme Form des Bonapartismus dar. [28]

Und dann entfachte sich der Konflikt zwischen Stalin und Tito. Innerhalb kürzester Frist wurde die staatskapitalistische Analyse der „Puffer“-Staaten über Bord geworfen: Wenige Wochen nach dem Kongreß gab das Sekretariat von Pablo-Mandel eine Erklärung zur Unterstützung des ehemals „kapitalistischen“ Regimes Titos in seinem Kampf gegen Stalins „Arbeiterstaat“ heraus! Ihre Position wurde umso verstrickter, als Tito bald erhebliche US-Hilfe zu erhalten begann! Wie konnte man diesen Positionswechsel um 180 Grad rechtfertigen? Ganz einfach, indem man alle Worte, die man gegen den „Revisionismus“ gesprochen hatte, wieder schluckte und jetzt die Ereignisse in Jugoslawien vier Jahre zuvor zur „Jugoslawischen sozialistischen Revolution“ [29] umdeutete. Stalins Komintern hatte noch nie eine bisher vertretene Linie so abrupt aufgegeben. Die SWP brauchte etwas länger, um ihre alte Haut zu verlieren – was sie schließlich tat mit ihrer formellen Erklärung von 1949, Der Konflikt zwischen Tito und Stalin.

Es war das erste Mal, daß Pablo-Mandel unabhängig gehandelt hatten. Frankenstein hatte offenbar nicht mehr die vollkommene Herrschaft über sein Geschöpf. Das Monster hatte eine eigene Meinung und einen eigenen Willen entfaltet. Und nachdem es diesen ersten Schritt getan hatte, legte es bald die ganze Strecke zu jener „durch und durch kleinbürgerlichen Revision des marxistisch-leninistischen Konzepts sowohl des Staates als auch der proletarischen Revolution“ zurück, die sie zuvor so vehement bekämpft hatte. Die RCP-Führung war ihr auf diesem Weg allerdings vorausgegangen.

Haston und Grant von der britischen RCP hatten schon viel früher erkannt, daß die „orthodoxe“ Position unhaltbar war. 1947 hatten sie vorübergehend mit dem Gedanken einer staatskapitalistischen Analyse der UdSSR gespielt, hatten die Sache aber nicht weiterverfolgt und fielen, selbst noch vor Pablo und Mandel, auf eine pabloistische Position zurück: Im größten Teil Osteuropas habe es in der Tat eine „Revolution von oben“ gegeben, während es in Jugoslawien und Albanien zu einer Revolution von unten unter der Führung stalinistischer Parteien aber nicht gestützt auf der Arbeiterklasse gekommen sei; beides habe zur Entstehung von „Arbeiterstaaten“ geführt, in denen die Arbeiter allerdings von Anfang an von jeglicher Machtbeteiligung ausgeschlossen gewesen seien. Pablo selbst brauchte etwas länger, um diese Position zu schlucken, und Mandel und Cannon ließen noch eine Weile auf sich warten. Die Droge fand aber immer mehr Süchtige. Bereits 1951 war es allgemein akzeptiert, daß die neuen stalinistischen Staaten „deformierte Arbeiterstaaten“ seien – deformiert eher als degeneriert, weil sie sozusagen niemals „undegenerierte“ Staaten unter Arbeiterherrschaft gewesen waren. Auf diese Weise hatte die „Orthodoxie“ zum grundlegendsten Revisionismus geführt. Die VI selbst hatte „die historische Mission des Proletariats, wie sie von Marx formuliert wurde,“ aufgegeben. Aber was blieb dann übrig von der historischen Rechtfertigung für die VI?

 

 

Jahrhunderte der deformierten Arbeiterstaaten?

Eine Übergangsepoche zwischen Kapitalismus und Sozialismus, eine Epoche, die bereits begonnen hat und ziemlich fortgeschritten ist ... Dieser Übergang wird wahrscheinlich eine ganze Periode von mehreren Jahrhunderten beanspruchen und wird in der Zwischenzeit von Übergangsformen und -regimes gefüllt sein, die notwendigerweise von den „puren“ Formen und Normen abweichen werden.
Pablo, Wohin wir gehen, 1951

Als Arne Swabeck wenige Tage danach aufs Plenum kam, sagte er: „Was soll das denn, Jahrhunderte der degenerierten Arbeiterstaaten?“ Und er erzählte uns, daß eine Genossin der Chicagoer Ortsgruppe aufgestanden sei und gefragt habe ... „Wenn es Jahrhunderte des Stalinismus geben wird, welchen Sinn hat es, wenn ich hinausgehe und zehn Zeitungen an der Straßenecke verkaufe?“ Eine sehr gute Frage.“
Cannon, Der Internationalismus und die SWP

Der Flirt der VI mit Tito war nur von kurzer Dauer. Denn dies war die Ära des Kalten Krieges, der 1950 in Korea in einen begrenzten heißen Krieg umschlug. Kim Il Sung von Nordkorea wurde, wahrscheinlich ohne sein Mitwissen, mitsamt seinen osteuropäischen Verwandten von einem bonapartistischen Diktator eines kapitalistischen Polizeistaates in den Führer eines, wenn auch deformierten, „Arbeiterstaates“ verwandelt. Diese „Auszeichnung“ wurde sozusagen rückwirkend verliehen, um die Zeit seiner Einsetzung durch die russische Armee 1945 miteinzuschließen. Damals war aber Kim Il Sung nichts mehr als eine bloße Marionette der Russen. Tito war es nicht; und da er sich bewußt war, daß sein Fortbestehen letztlich von der Unterstützung durch die USA abhing, weigerte er sich ohne Umschweife, den russischen Block gegen die USA und ihre Satelliten im Koreakrieg zu unterstützen. Die VI stellte sich also hinter Stalin.

Denn jetzt spürte nicht nur die „französische Intelligenz“ den „sehr mächtigen Druck des Stalinismus“, sondern die Trotzkisten selbst. Der Kalte Krieg polarisierte die europäische Arbeiterbewegung aufs äußerste, und die Linke (sogar in Großbritannien) geriet unter starken stalinistischen Einfluß. Die Kommunistischen Parteien waren überall aus den Regierungen entfernt worden und nahmen jetzt eine „linke“ Position ein, unterstützten Streiks und Demonstrationen, usw. Der rechte Flügel, einschließlich der Führung der britischen Labour Party (und der Ex-Linken der Tribune-Gruppe) wurde leidenschaftlich pro-amerikanisch. Zwischen den Rechten und den Stalinisten gab es kaum mehr Luft zum Atmen. Es herrschte ein immenser Druck, sich für die eine oder andere Seite, für Stalin oder für Truman, zu entscheiden. Das Sekretariat entschied sich für Stalin, womit es die erste und größte der internationalen Spaltungen der VI provozierte.

Diese Kapitulation war nicht nur eine Frage mangelnden moralischen Rückgrats. Die Führer der VI hatten während des Zweiten Weltkriegs einem unvergleichlich größeren Druck, sich „für eine Seite zu entscheiden“, standgehalten. Sie besaßen aber damals eine klare, wenn auch falsche, Perspektive. Jetzt, nachdem sie die These von der „bürokratischen Revolution von oben“ und von Titos „proletarischer Revolution“ von unten, ausgeführt von einer Bauernarmee unter stalinistischer Kontrolle, geschluckt hatten, spürten sie überhaupt keinen festen Boden mehr unter den Füßen. Die Eroberung Chinas durch Mao Tse Tung in den Jahren 1947–49, ebenfalls mit einer Bauernarmee, also eine „jugoslawische sozialistische Revolution“ in unvergleichlich größerem Maßstab, machte ihre Desorientierung vollkommen. Unter dem Eindruck der Ereignisse entdeckte nun Pablo eine bis dahin wenig beachtete Stelle im Programm von 1938 wieder, in dem stand:

Man kann nicht im Vorgriff die theoretische Möglichkeit gänzlich ausschließen, daß die kleinbürgerlichen Parteien einschließlich der Stalinisten unter dem Eindruck vollkommen außerordentlicher Umstände (Krieg, Niederlage, finanzieller Zusammenbruch, massenhafter revolutionärer Druck, usw.) weiter auf den Weg zu einem Bruch mit der Bourgeoisie geraten, als sie es selbst wünschen.

Aber diese „höchst unwahrscheinliche Variante“, wie sie Trotzki nannte, war jetzt die eigentlich reale Perspektive. Gleichzeitig wurde die „Übergangsperiode“, die für Marx und Lenin die Periode nach der Machtergreifung durch die Arbeiterklasse bis zum endgültigen Absterben des Staates (in anderen Worten die Periode der proletarischen Diktatur) gewesen war, nun von Pablo neudefiniert und in die Gegenwart vorgezogen („eine Epoche, die ,... ziemlich weit fortgeschritten ist“). Einfach ausgedrückt waren die stalinistischen Diktaturen die Diktatur des Proletariats! Diese berüchtigte These von den „Jahrhunderten deformierter Arbeiterstaaten“ ging mit dem Vorschlag des „Eintritts sui generis“ der VI-Gruppe in die stalinistischen (und anderen „kleinbürgerlichen“) Parteien einher.

Die Exekutive der VI trat zu einem verlängerten Plenum im Herbst 1950 zusammen und legte jene Richtlinien fest, die dann vom dritten Weltkongreß 1951 übernommen wurden. Diese Thesen sagten „einen neuen Weltkrieg in der relativ nahen Zukunft“ voraus, und fügten hinzu, daß dieser Krieg von Natur aus eine „Kriegsrevolution“ [30] sein würde. Die beiden Machtblöcke wurden als „der Imperialismus und das anti-imperialistische Lager“ bezeichnet – es waren die gleichen Etiketten, wie sie von den Stalinisten auch verwendet wurden –, und in dieser „Kriegsrevolution“ würden die stalinistischen Staaten, die „Kolonialrevolution“ und die Arbeiterklasse, unter der Führung stalinistischer Parteien, auf der anti-imperialistischen Seite stehen. Daraus, und aus dem unmittelbaren Bevorstehen der „Kriegsrevolution“, folgerte man die Notwendigkeit des „Entrismus sui generis“, nicht mit dem Ziel, die stalinistischen Parteien zu spalten, sondern um sie zu beeinflussen. Wie Pablo erklärte:

Diese Organisationen können nicht in der relativ kurzen Zeit zwischen heute und dem entscheidenden Konflikt zerschlagen und durch andere ersetzt werden. Das wird umso weniger der Fall sein, da diese Organisationen, ob sie es wollen oder nicht, gezwungen sein werden, der ganzen oder zumindest einem Teil der Führung eine Linkswende aufzuzwingen. [31]

Dies war ein Rückfall in den „reformistischen“ Trotzkismus (reformistisch in Bezug auf den Stalinismus) von vor 1933. Obwohl man weiterhin die Notwendigkeit der VI kundtat, wurde die politische Grundlage hierfür vollkommen über Bord geworfen.

 

 

Die Spaltung von 1953

>Aber der Revisionismus von 1940 war keineswegs so tief oder so endgültig wie der, von dem wir uns heute getrennt haben. Es ist kein einziges Mitglied auf diesem Plenum anwesend, das etwaige spätere Beziehungen innerhalb einer und derselben Partei mit den Streikbrechern der Pablo-Cochran-Bande ins Auge faßt ... die Spaltung von 1940 war keinesfalls so definitiv und so endgültig wie die von heute. Wir haben mit Pablo und dem Pabloismus ein für allemal abgerechnet, nicht nur hier, sondern auch auf internationaler Ebene.
Cannon, Fraktionskampf und Parteiführung

Bis 1951 waren praktisch alle kritischen Tendenzen aus der VI eliminiert worden, bzw. hatten sich, wie die RCP-Führung, selbst eliminiert. Die Spaltung war eine unter ehemaligen „Orthodoxen“, zwischen jenen, die sich den Traditionen des revolutionären Marxismus irgendwie, wenn auch in sehr deformierter Form, noch verbunden fühlten, und jenen, die Pablo, Mandel und Frank Folge leisteten. Anfang 1952 hatte das Sekretariat die PCI „wiederaufgebaut“, indem es die damalige Mehrheitsführung (die Anhänger Pierre Lamberts) absetzte und eine Minderheitskoalition um Frank und Mestre an ihre Stelle setzte. Die Lambertisten, trotz all ihrer Schwächen, konnten den offen prostalinistischen Kurs nicht schlucken.

Wenn diese Ideen richtig sind – schrieben sie zu Pablos Thesen –, dann laßt uns nicht mehr über die Taktik des Entrismus, auch nicht des Entrismus sui generis, quatschen, laßt uns unsere neue Aufgaben klar benennen: eine etwas konsequentere Tendenz, aber nicht einmal eine linke Opposition zu sein, ... deren Rolle es ist, dem Stalinismus bei der Überwindung seines Zögerns zu helfen ... [32]

Nach ihrer Absetzung traten Lambert und seine Anhänger, eine beträchtliche Mehrheit der PCI, aus der Organisation aus.

Im darauffolgenden Jahr kam es zu wütenden Fraktionskämpfen in der SWP und der wiedererrichteten britischen Sektion (letztere war nun unter der Führung von Healy und Lawrence). Die pro-Pablo-Kräfte unter der Führung von Cochran (USA) und Lawrence (Großbritannien) zogen die logischen Konsequenzen aus Pablos Ideen, wie Mestre und seine Anhänger in Frankreich auch: Es kam zu drei prostalinistischen Abspaltungen, wobei im Fall von Lawrence und Mestre die Abspaltungen direkt ins Lager der Stalinisten überwechselten. Es kam zu einer weiteren Spaltung in der bolivianischen Revolutionären Arbeiterpartei (POR), einer mittlerweile relativ großen Organisation, die das Pablo-Mandel-Sekretariat zum „Eintritt“ in die nationalistische Partei „Movimento Nacionalista Revolucionario“ (MNR) drängte. Die Mehrheit (die Gruppe Lora) lehnte dies ab und wurde rausgeschmissen, und die pabloistische Splittergruppe um Moscosco wurde als offizielle Sektion anerkannt. Cannon, Healy und Lambert errichteten ein konkurrierendes „Internationales Komitee der VI“. Wie Pablo es beschönigend ausdrückte, war das Internationale Sekretariat jetzt „ideologisch homogener und organisationsmäßig schwächer“. In der Tat schrumpfte sie auf Jahre hinaus in die Bedeutungslosigkeit, die übriggebliebenen Sektionen verschwanden in den Organisationen der KP oder der sozialistischen Parteien, wo sie im Laufe der Zeit ebenso viele Mitglieder verloren wie sie gewannen. Was das Internationale Komitee anbelangt, war es von Geburt an gelähmt, weil seine Führer zwar Pablos Schlußfolgerungen, nicht aber seine grundlegenden politischen Prämissen ablehnten. Die wichtigste Sektion, die SWP, kehrte nach zehn Jahren schließlich zur Herde zurück.

Um nochmals zum Ausgangspunkt zurückzukommen: Unglückliche Umstände spielten eine Rolle beim Niedergang der Bewegung der Vierten Internationale. Wichtiger aber waren die grundlegenden Schwächen des Programms von 1938, insbesondere seine ganz und gar falsche Analyse des Stalinismus. Überhaupt der Anspruch, eine „Internationale“ zu sein, ohne eine wirkliche Basis in der Arbeiterklasse zu besitzen, war ein zusätzliches Handikap. Die lächerliche Vorstellung, daß eine „internationale Führung“ mit Leuten aufgebaut werden könne, die keine praktische Führungserfahrung in nationalen Organisationen besaßen, war ein weiterer Fehler Trotzkis, der sehr schädliche Auswirkungen auf die Bewegung hatte. Solange Trotzki lebte, konnte er das Fehlen einer solchen Führung ausgleichen. Ohne ihn war die „Weltpartei der Sozialistischen Revolution“ noch schwächer im Kopf, als sie es in den Beinen war.

 

 

Anmerkungen

1. Stellvertretertum: hier Idee, der zufolge ein Teil der Rolle der Arbeiterklasse für die sozialistische Revolution auch von einer anderen Klasse, der Bürokratie eingenommen werden könne.

2. Zitiert von Morrow in New International, Januar 1946, S. 13. Alle Betonung hinzugefügt.

3. Cannon: The Militant, 17. November 1945. Betonung hinzugefügt.

4. In den internen Schriften der Zeit wurden verschiedene Mitgliederzahlen gegeben, die von 1.200 bis 1.600 reichten.

5. Cannon: Fractional Struggle and Party Leadership, nachgedruckt in Defending the Revolutionary Party etc., S. 25.

6. A. a. O., S. 25. Burnham war, selbstverständlich, ein Renegat, der später aktiver Anhänger des US-Imperialismus während des Kalten Krieges wurde.

7. Die vietnamesischen Trotzkisten waren ziemlich zahlreich, bis Ho Chi Minhs Stalinisten sie 1946 und danach gewalttätig liquidierten. Die POR in Bolivien hatte eine wirkliche Basis unter der Zinnbergarbeitern – wie durch die Wahl von vier Abgeordneten der POR in der Wahl nach dem Sturz des nazifreundlichen Diktators Villaroel (1945). Die Lanka Sama Samaja Party von Ceylon, eine etablierte Organisation, die der VI 1940 beitrat, nachdem sie ihre stalinistische Minderheit ausgewiesen hatte, kam als größte Oppositionspartei aus der Illegalität direkt nach dem Krieg. Keine dieser Organisationen, die offensichtlich eine bedeutende Basis hatten, hatte wirklichen Kontakt mit bzw. Einfluß auf die „internationale Führung“ bis zum „zweiten Weltkongreß“ (1948).

8. Trotsky: In Defence of marxism (against the petty-bourgeois opposition), New York 1970 (1941), S. 205.

9. Formell war es eine in New York Mai 1940 einberufene „Notstandskonferenz“ der VI, die diese Maßnahmen durchführte. Eigentlich war sie eine nicht besonders repräsentative Versammlung, die alles für die SWP absegnete.

10. Eine wichtige Ausnahme war Griechenland, wo die Intervention der Briten, mit der stillschweigenden Billigung Stalins, die Linke zerschlug und ein rechtes Regime aufdrängte.

11. Gluckstein, Stalin’s Satellites in Europe, London 1952, S. 133. Das Zitat stammt von The Economist, 7. Oktober 1944.

12. Goldman verband sich mit Shachtman. Morrow verließ verzweifelt die revolutionäre Bewegung und, wie viele andere in derselben Situation, landete bei einer reaktionären Sache – in seinem, Fall, dem Zionismus.

13. Die europäischen Sektionen waren bettelarm und das Sekretariat war von der finanziellen Unterstützung der SWP abhängig.

14. The New Imperialist Peace and the Building of the Parties of the VI, veröffentlicht in Workers International News, November–Dezember 1946.

15. Workers International News, November–Dezember 1946.

16. Cannon, Letters from Prison, S. 208.

17. Craipeau: Le Movement Trotskyste en France, S. 201.

18. A. a. O., S. 203. Craipeau und seine Verbündeten verließen die Partei in der folgenden Periode, und viele von ihnen drifteten in die zentristische Politik hinein. Craipeau führt jetzt eine Tendenz in der PSU. Wie gewöhnlich, wurde diese Flucht, aus Abscheu, im Nachhinein benutzt um zu „beweisen“ daß sie „immer Zentristen gewesen“ wären! Um Pierre Frank gerecht zu sein, soll man sagen, daß er diese Beschuldigung nicht in seiner Geschichte nicht äußert. Er versäumt es einfach, diesen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte des französischen Trotzkismus bzw. seine eigene Rolle dabei zu erwähnen.

19. International Information Bulletin (SWP), März 1947, S. 1.

20. Mandel: The Soviet Union after the War, printed in IIB, März 1947, S. 10.

21. The USSR and Stalinism, printed in Fourth International, Juni 1948.

22. Mandel: The Soviet Union after the War, S. 12.

23. a. a. O., S. 12.

24. Trotsky: Writings 1933–34, S. 20.

25. Mandel: The Soviet Union after the War, S. 13.

26. The USSR and Stalinism.

27. The New Imperialist Peace, usw.

28. The USSR and Stalinism.

29. Open Letter to CPY“, zitiert nach New International, September 1948.

30. Frank: The Fourth International, in Intercontinental Press, 14. April 1972.

31. Zitiert nach A Recall to Order, ISFI, 1959.

32. Zitiert in Spartacist (New York), Nr. 21, S. 10.

 


Zuletzt aktualisiert am 14. Mai 2021