Rudolf Hilferding


Böhm-Bawerks Marx-Kritik

II. Wert und Durchschnittsprofit

<152> Das Problem, um das es sich handelt, ist bekannt. In den verschiedenen Produktionssphären ist die organische Zusammensetzung des Kapitals, das Verhältnis von c (konstantem, in Produktionsmitteln) zu v (variablem, in Arbeitslohn ausgelegtem) Kapital, verschieden. Da aber nur der variable Teil neuen Wert, also auch Mehrwert produziert, ist die Masse des Mehrwertes, die von gleich großen Kapitalen produziert wird, verschieden, je nach der organischen Zusammensetzung dieser Kapitale, also je nach der Proportion, in welcher das Gesamtkapital in konstantes und variables Kapital zerfällt. Damit ist aber auch die Profitrate, das Verhältnis des Mehrwertes zum Gesamtkapital, eine verschiedene. Nach dem Wertgesetz werfen also gleiche Kapitale, je nach der Größe der lebendigen Arbeit, die sie in Bewegung setzen, verschiedene Profite ab. Dies widerspricht der Wirklichkeit, wo gleiche Kapitale, welches immer ihre Zusammensetzung, gleichen Profit bringen. Wie kann dieser „Widerspruch“ erklärt werden?

Hören wir vorerst Marx:

Zunächst ist klar, „dass die ganze Schwierigkeit nur dadurch hineinkommt, dass die Waren nicht einfach als Waren ausgetauscht werden, sondern als Produkte von Kapitalen, die im Verhältnis zu ihrer Größe oder bei gleicher Größe gleiche Teilnahme an der Gesamtmasse des Mehrwertes beanspruchen“ (Kapital, III., <153> Seite 154) [MEW, Bd. 25, S. 184 f.].

Das Kapital aber, das zur Produktion einer Ware vorgeschossen wird, bildet den Kostpreis dieser Ware. „Im Kostpreis (= c + v) fällt der Unterschied von variablem und konstantem Kapital für den Kapitalisten fort. Ihm kostet eine Ware, zu deren Produktion er 100 Pfund Sterling auslegen muss, gleich viel, lege er nun 90 c + 10 v oder 10 c + 90 v aus. Sie kostet ihm stets 100 Pfund Sterling, weder mehr noch weniger. Die Kostpreise sind dieselben für gleich große Kapitalauslagen in verschiedenen Sphären, so sehr auch die verschiedenen Werte und Mehrwerte verschieden sein mögen. Diese Gleichheit der Kostpreise bildet die Basis der Konkurrenz der Kapitalanlagen, wodurch der Durchschnittsprofit hergestellt wird“ (III1, Seite 132) [MEW, Bd. 25, S. 163].

Zur Veranschaulichung der Wirkung der kapitalistischen Konkurrenz entwirft Marx folgende Tabelle, wobei die Mehrwertrate m/v als gleich angenommen wird und von dem konstanten Kapital je nach dem Verschleiß verschiedene Teile in den Wert des Produktes eingehen.

Kapital Mehrwertrate Mehrwert Profitrate Verbrauchtes
c
Wert der
Waren
I 80c + 20c 100% 20 20% 50 90
II 70c + 30v 100% 30 30% 51 111
III 60c + 40v 100% 40 40% 51 131
IV 85c + 15v 100% 15 15% 40 70
V 95c + 5v 100% 5 5% 10 20

In dieser Tabelle sehen wir bei derselben Größe des Gesamtkapitals in fünf verschiedenen Sphären und bei demselben Exploitationsgrad der Arbeit sehr verschiedene Profitraten, entsprechend der verschiedenen organischen Zusammensetzung. Betrachten wir nun aber diese in verschiedenen Sphären angelegten Kapitale als ein einziges Kapital, von dem I bis V nur verschiedene Teile bilden (wie etwa in einer Baumwollfabrik in den verschiedenen Abteilungen, im Kardierraum, Vorspinnraum, Spinnsaal und Websaal, verschiedenes Verhältnis von variablem und konstantem Kapital existiert und das Durchschnittsverhältnis für die ganze Fabrik erst berechnet werden muss), so hätten wir ein Gesamtkapital = 500, einen Mehrwert von 110 und einen Gesamtwert der Waren von 610. Die Durchschnittszusammensetzung des Kapitals wäre 500 = 390 c + 110 v oder prozentig 78 c%nbsp;+ 22 v. Jedes der Kapitale von 100 nur als ein Fünftel des Gesamtkapitals betrachtet, wäre seine Zusammensetzung diese durchschnittliche: 78 c + 22 v, ebenso fiele auf jedes 100 als durchschnittlicher Mehrwert 22; daher wäre die Durch-<153> schnittsprofitrate = 22 Prozent. Die Waren müssten nun folgendermaßen verkauft werden:

Kapitale Mehrwert Verbrauchtes
k
Wert der
Waren
Kostpreis der
Waren
Preis der
Waren
Profitrate Abweichung des
Preises vom Wert
I 80c + 20c 20 50 90 70 92 22% + 2
II 70c + 30v 30 51 111 81 103 22% − 8
III 60c + 40v 40 51 131 91 113 22% − 18
IV 85c + 15v 15 40 70 55 77 22% + 7
V 95c + 5v 5 10 20 15 37 22% + 17

Die Waren werden also verkauft 2 + 7 + 17 = 26 über und 8 + 18 = 26 unter ihrem Werte, so dass die Preisabweichungen durch gleichmäßige Verteilung des Mehrwertes oder durch Zuschlag des durchschnittlichen Profits von 22 auf 100 vorgeschossenes Kapital zu den respektiven Kostpreisen der Waren I bis V sich gegenseitig aufheben; in demselben Verhältnis, worin ein Teil der Waren über, wird ein anderer unter seinem Werte verkauft. Und nur ihr Verkauf zu solchen Preisen ermöglicht, dass die Profitrate für I bis V gleichmäßig ist, ohne Rücksicht auf die verschiedene organische Komposition der Kapitale I bis V.

„Infolge der verschiedenen organischen Zusammensetzung der in verschiedenen Produktionszweigen angelegten Kapitale, infolge daher des Umstandes, dass je nach dem verschiedenen Prozentsatz, den der variable Teil in einem Gesamtkapital von gegebener Größe hat, sehr verschiedene Quanta Arbeit von Kapitalen gleicher Größe in Bewegung gesetzt werden, werden auch sehr verschiedene Quanta Mehrarbeit von ihnen angeeignet oder sehr verschiedene Massen Mehrwert von ihnen produziert. Demgemäß sind die Profitraten, die in verschiedenen Produktionssphären herrschen, ursprünglich sehr verschieden. Diese verschiedenen Profitraten werden durch die Konkurrenz zu einer allgemeinen Profitrate ausgeglichen, welche der Durchschnitt aller dieser verschiedenen Profitraten ist. Der Profit, der entsprechend dieser allgemeinen Profitrate auf ein Kapital von gegebener Größe fällt, welches immer seine organische Zusammensetzung, heißt der Durchschnittsprofit. Der Preis einer Ware, welcher gleich ist ihrem Kostpreis plus dem im Verhältnis ihrer Umschlagsbedingungen auf sie fallenden Teil des jährlichen Durchschnittsprofits auf das in ihrer Produktion angewandte (nicht bloß das in ihrer Produktion konsumierte) Kapital, ist ihr Produktionspreis. Obgleich daher die Kapitalisten der verschiedenen Produktionssphären beim Verkauf ihrer Waren die in der Produktion dieser Waren verbrauchten Kapitalswerte zurückziehen, so lösen sie nicht den in ihrer eigenen Sphäre bei der Produktion dieser <155> Waren produzierten Mehrwert und daher Profit ein, sondern nur so viel Mehrwert und daher Profit, als vom Gesamtmehrwert oder Gesamtprofit, der vom Gesamtkapital der Gesellschaft in allen Produktionssphären zusammengenommen, in einem gegebenen Zeitabschnitte produziert wird, bei gleicher Verteilung auf jeden aliquoten Teil des Gesamtkapitals fällt. Per 100 zieht jedes vorgeschossene Kapital, welches immer seine Zusammensetzung, in jedem Jahre oder anderen Zeitabschnitte den Profit, der für diesen Zeitabschnitt auf 100, als den sovieltsten Teil des Gesamtkapitals, kommt. Die verschiedenen Kapitalisten verhalten sich hier, soweit der Profit in Betracht kommt, als bloße Aktionäre einer Aktiengesellschaft, worin die Anteile am Profit gleichmäßig per 100 verteilt werden und daher für die verschiedenen Kapitalisten sich nur unterscheiden nach der Größe des von jedem in das Gesamtunternehmen gesteckten Kapitals, nach seiner verhältnismäßigen Beteiligung am Gesamtunternehmen nach der Zahl seiner Aktien“ III1, S. 136 ff.) [MEW, Bd. 25, S. 167 f.]. Der Durchschnittsprofit ist nichts anderes als der Profit auf das gesellschaftliche Durchschnittskapital, dessen Summe gleich der Summe der Mehrwerte, und die durch Zuschlag dieses Durchschnittsprofits auf die Kostpreise hervorgebrachten Preise sind nichts anderes als die in Produktionspreise verwandelten Werte. Für die einfache Warenproduktion waren die Werte das Gravitationszentrum, um das die Preise schwankten. Aber „bei der kapitalistischen Produktion handelt es sich nicht nur darum, für die in Warenform in die Zirkulation geworfene Wertmasse eine gleiche Wertmasse in anderer Form – sei es des Geldes oder einer anderen Ware – herauszuziehen, sondern es handelt sich darum, für das der Produktion vorgeschossene Kapital denselben Mehrwert oder Profit herauszuziehen wie jedes andere Kapital von derselben Größe, oder pro rata seiner Größe, in welchem Produktionszweig es auch angewandt sei; es handelt sich also darum, wenigstens als Minimum die Waren zu Preisen zu verkaufen, die den Durchschnittsprofit liefern, das heißt zu Produktionspreisen. Das Kapital kommt sich in dieser Form selbst zum Bewusstsein als eine gesellschaftliche Macht, an der jeder Kapitalist teil hat im Verhältnis seines Anteils am gesellschaftlichen Gesamtkapital“. „Werden die Waren zu ihren Werten verkauft, so entstehen sehr verschiedene Profitraten in den verschiedenen Produktionssphären ... Das Kapital entzieht sich aber einer Sphäre mit niedriger Profitrate und wirft sich auf die andere, die höheren Profit abwirft. Durch diese beständige Aus- und Einwanderung, mit einem Wort durch seine Verteilung zwischen den verschiedenen Sphären, je nachdem dort die Profitrate sinkt, hier steigt, bewirkt es solches Verhältnis der Zufuhr zur Nachfrage, dass der Durchschnittsprofit in den verschiedenen Produktionssphären derselbe wird, und daher die Werte sich in Produktionspreise verwandeln“ (III1, Seite 175 und 176) [MEW, Bd. 25, S. 205 f.] .

In welchem Verhältnis steht nun diese Lehre des dritten Bandes zu dem berühmten Wertgesetze des ersten?

<156> Nach der Meinung Böhm-Bawerks enthält der dritte Band des Kapital offensichtlich die Konstatierung eines wirklichen, unversöhnlichen Widerspruchs und den Nachweis, dass die gleiche Durchschnittsprofitrate sich nur bilden kann, wenn und weil das angebliche Wertgesetz nicht gilt. Im ersten Bande, so erklärt Böhm (13), war gesagt, dass aller Wert sich nur auf Arbeit gründet; der Wert wurde als das Gemeinsame erklärt, das sich im Austauschverhältnis der Waren darstellt; in der Form und mit dem Nachdruck eines zwingenden, keine Ausnahme zulassenden Schlusses war uns gesagt worden, dass die Gleichstellung zweier Waren im Tausche besagt, dass ein Gemeinsames von derselben Größe in ihnen existiert, auf welches jede der beiden reduzierbar sein muss; es müssen demnach, von momentanen zufälligen Abweichungen abgesehen, die aber als Verletzung des Gesetzes des Warenaustausches erscheinen, auf die Dauer und grundsätzlich Waren, die gleichviel Arbeit verkörpern, gegen einander vertauscht werden. Und jetzt, im dritten Bande, wird erklärt, dass das, was nach der Lehre des ersten Bandes sein muss, nicht ist und nicht sein kann; dass sich die einzelnen Waren notwendig und dauernd in einem anderen Verhältnis als dem der verkörperten Arbeit gegeneinander austauschen und austauschen müssen.

Das ist aber, meint Böhm, keine Erklärung und Versöhnung eines Widerstreites, sondern der nackte Widerspruch selbst. Die Theorie der Durchschnittsprofitrate und der Produktionspreise vertrage sich nicht mit der Theorie vom Werte. Marx selbst aber habe diesen Vorwurf voraussehen müssen. Dieser Voraussicht verdanken wir eine antizipierte Selbstverteidigung, die sich, wenn nicht der Form, so doch der Sache nach vorfinde. Er suche durch verschiedene Bemerkungen die Auffassung plausibel zu machen, dass trotz der unmittelbaren Beherrschung der Austauschverhältnisse durch die von den Werten abweichenden Produktionspreise sich doch noch alles im Rahmen des Wertgesetzes bewege, und dass doch noch dieses, wenigstens in letzter Instanz, die Herrschaft über die Preise ausübe. Marx führe aber über dieses Thema nicht nach seiner sonstigen Gewohnheit einen förmlichen, geschlossenen Beweisgang durch, sondern gebe nur eine Anzahl nebeneinander herlaufender, gelegentlicher Bemerkungen, welche verschiedenartige Beweisgründe enthielten, die nun Böhm in vier Argumente zusammenzieht.

Bevor wir aber auf diese „Argumente“ und die Gegenargumentation, die Böhm daran knüpft, eingehen, ein paar Worte betreffs des „Widerspruches“ oder des „Rückzuges“, dessen sich Marx im dritten Band schuldig gemacht haben soll. Was den Rückzug anlangt, so vergessen diejenigen, die davon sprechen, dass der erste Band nicht früher veröffentlicht wurde, als bis das den Streitpunkt behandelnde Kapitel des dritten Bandes fertiggestellt war. Denn die Fertigstellung des Entwurfes der beiden letzten Bücher des „Kapital“ durch Marx fällt in die Jahre 1863 bis 1867, während das die <157> Lösung des Rätsels enthaltende 10. Kapitel des dritten Bandes nach einer Anmerkung von Engels (III1, S. 156, 27) [MEW, Bd. 25, S. 187] ins Jahr 1865 fällt. Hier von einem Rückzug zu sprechen, heißt Marx zumuten, er hätte, um an einem bestimmten Punkt zu bleiben, zuerst eine Meile vorwärts und dann eine Meile rückwärts zurückgelegt. Dies ist nun allerdings die Auffassung, welche die Vulgärökonomie als Wesen der dialektischen Methode betrachtet, die ihr, da sie nie den Prozess, sondern immer nur das fertige Resultat sieht, immer mystischer „Hokuspokus“ bleibt. Und nicht besser als mit dem Vorwurf des Rückzuges ist es mit dem des Widerspruches bestellt.

Böhm sieht ihn darin, dass nach dem ersten Band nur Waren, die gleichviel Arbeit verkörpern, ausgetauscht werden, während nach dem dritten Band die einzelnen Waren in einem anderen Verhältnis als dem der verkörperten Arbeit sich austauschen. Gewiss! Hätte Marx wirklich behauptet, dass, von unregelmäßigen Schwankungen abgesehen, die Waren nur ausgetauscht werden können, weil in ihnen und nur in dem Verhältnis, in welchem in ihnen gleichviel Arbeit verkörpert ist, so hätte Böhm recht. Aber Marx entwickelt im ersten Band nur die Tauschverhältnisse, wie sie sich ergeben, wenn Waren zu ihren Werten ausgetauscht werden, und nur unter dieser Voraussetzung enthalten die Waren gleichviel Arbeit. Aber der Austausch zu ihren Werten ist nicht Bedingung des Austausches überhaupt, wenn er auch für den Austausch unter bestimmten historischen Voraussetzungen notwendig ist, sollen anders diese historischen Voraussetzungen durch den Mechanismus des gesellschaftlichen Lebens selbst ständig reproduziert werden. Unter geänderten historischen Voraussetzungen treten Modifikationen des Austausches ein; die Frage ist nur, ob diese Modifikationen als gesetzmäßige zu erkennen sind und sich als Modifikationen des Wertgesetzes darstellen lassen. Ist dies der Fall, so beherrscht das Wertgesetz auch jetzt, wenn auch in modifizierter Gestalt, den Austausch und die Preisbewegung. Diese ist dann nur als Modifikation der ursprünglichen, die unter direkter Herrschaft des Wertgesetzes stand, zu begreifen.

Nun begeht Böhm den Fehler, den Wert mit dem Preis zu konfundieren, wozu ihn seine eigene Theorie verleitet. Nur wenn der Wert – zufällige, sich gegenseitig kompensierende und daher zu vernachlässigende Abweichungen abgerechnet – identisch wäre mit dem Preis, wäre ein dauerndes Abweichen der Preise der Einzelware von den Werten ein Widerspruch gegen das Wertgesetz. Auf die Divergenz der Werte von den Preisen hat aber Marx schon im ersten Band hingewiesen. So wenn er fragt: „Wie kann Kapital entstehen bei der Regelung der Preise durch den Durchschnittspreis, das heißt, in letzter Instanz durch den Wert der Ware?“ und nun hinzusetzt: „Ich sage ‚in letzter Instanz‘, weil die Durchschnittspreise nicht direkt mit den Wertgrößen der Waren, wie A. Smith, Ricardo u.s.w. glauben, zusammenfallen“ (Kapital, I., Seite 143, Anmerkung 37) [MEW, Bd. 23, S. 181]. Und ebenso (I., Seite 202, Anmer-<158> kung 31) [MEW, Bd. 23, S. 234]. „Es wird unterstellt, dass die Preise = den Werten. Man wird in Buch III sehen, dass diese Gleichsetzung, selbst für die Durchschnittspreise, sich nicht in dieser einfachen Weise macht“.

Das Marxsche Wertgesetz erscheint uns also durch die Resultate des dritten Bandes nicht aufgehoben, sondern nur in bestimmter Weise modifiziert. Wir werden diese Modifikationen und ihre Bedeutung näher kennen lernen, wenn wir auf die weiteren Ausführungen Böhms näher eingehen.

Das erste „Argument“, das Marx für seine Ansicht vorbringe, lautet nach Böhm (14): Wenn auch die einzelnen Waren sich untereinander über oder unter ihren Werten verkaufen, so heben sich diese entgegengesetzten Abweichungen doch gegenseitig auf, und in der Gesellschaft selbst – die Totalität aller Produktionszweige betrachtet – bleibt daher doch die Summe der Produktionspreise der produzierten Waren gleich der Summe ihrer Werte.

Hier fällt zunächst auf – und wir können dieselbe Bemerkung jedesmal bei dem folgenden wiederholen – dass Böhm als „Argument“ bezeichnet, was bei Marx nur Feststellung, logische Folgerung aus seinen Prämissen ist. Es ist dann freilich leicht, nachzuweisen, dass in diesen Bemerkungen kein Argument steckt.

Böhm meint: Marx gestehe ein, dass die einzelnen Waren sich nicht zu ihren Werten vertauschen. Er lege aber Gewicht darauf, dass die einzelnen Abweichungen sich gegenseitig kompensieren. Wie viel bleibt aber, fragt Böhm, dann vom Wertgesetz übrig? Aufgabe des Wertgesetzes sei es doch, das wirkliche Austauschverhältnis der Güter aufzuklären. Wir wollen wissen, warum im Austausch ein Rock gerade so viel gelte als 20 Ellen Leinwand. Von einem Austauschverhältnis könne offenbar nur zwischen verschiedenen einzelnen Waren untereinander die Rede sein. Sowie man aber alle Waren zusammengenommen ins Auge fasse und ihre Preise summiere, so sehe man von dem im Innern dieser Gesamtheit bestehenden Verhältnis notwendig und geflissentlich ab. Die relativen Preisverschiedenheiten kompensieren sich ja in der Summe. Es sei also keine Antwort auf die Frage nach dem Austauschverhältnis der Güter, wenn man mit der Preissumme antworte. Nun steht die Sache folgendermaßen. Auf die Frage des Wertproblems antworten die Marxisten zunächst mit ihrem Wertgesetz, dass sich die Waren im Verhältnis zu der in ihnen verkörperten Arbeitszeit austauschen; dann revozieren sie diese Antwort für das Gebiet des Austausches einzelner Waren, also gerade für dasjenige Gebiet, auf dem die Frage überhaupt einen Sinn hat, und halten sie in voller Reinheit nur noch aufrecht für das ganze Nationalprodukt zusammengenommen, also für ein Gebiet, auf dem jene Frage als gegenstandslos gar nicht gestellt werden könne. Als Antwort auf die eigentliche Frage des Wertproblems werde somit <159> das Wertgesetz zugestandenermaßen durch die Tatsachen Lügen gestraft, und in der einzigen Anwendung, in der es nicht Lügen gestraft werde, sei es keine Antwort auf die eigentlich Lösung heischende Frage. Es sei überhaupt keine Antwort, sondern eine Tautologie. Sehe man von der Geldform ab, so vertauschen sich die Waren schließlich wieder gegen die Waren. Die Summe der Waren sei somit identisch mit der Summe der dafür gezahlten Preise. Oder der Preis für das gesamte Nationalprodukt zusammengenommen sei nichts anderes als das Nationalprodukt selbst. Unter diesen Umständen sei es freilich ganz richtig, dass die Preissumme, die für das gesamte Nationalprodukt zusammen gezahlt wird, mit der in letzterem kristallisierten Wert- oder Arbeitssumme zusammentreffe. Allein dieser tautologische Ausspruch bedeutet keine Vermehrung der Erkenntnis, noch beweist er die Richtigkeit des Gesetzes, dass sich die Güter im Verhältnis der in ihnen verkörperten Arbeit vertauschen. Soweit Böhm.

Das ganze Räsonnement ist nichts als ein vollständiges Danebenreden. Marx fragt nach dem Gesamtwert, und Böhm beklagt, dass er nicht nach dem Wert der Einzelware fragt. Er sieht nicht, worauf es Marx bei dieser Feststellung ankommt. Die Konstatierung, dass die Summe der Produktionspreise identisch ist mit der Summe der Werte, ist wichtig, weil erstens damit konstatiert wird, dass der Gesamtproduktionspreis nicht höher sein kann als der Gesamtwert; das bedeutet aber, da der Wertbildungsprozess nur in der Produktionssphäre von statten geht, dass aller Profit aus der Produktion und nicht aus der Zirkulation herstammt, etwa durch irgend einen Aufschlag, den der Kapitalist auf das fertige Produkt macht. Zweitens aber: Da der Gesamtpreis gleich dem Gesamtwert, kann auch der Gesamtprofit nichts anderes sein als der Gesamtmehrwert. Dadurch ist der Gesamtprofit quantitativ bestimmt; erst auf Grund dieser Bestimmung ergibt sich die Möglichkeit, die Höhe der Profitrate zu berechnen.

Darf man aber, ohne sich einer Absurdität schuldig zu machen, von einem Gesamtwert überhaupt sprechen? Böhm verwechselt den Tauschwert mit dem Wert. Der Wert tritt in Erscheinung als Tauschwert, als quantitativ bestimmtes Verhältnis, in dem eine Ware gegen eine zweite vertauscht werden kann. Aber, ob zum Beispiel ein Rock gegen 20 oder gegen 40 Ellen Leinwand ausgetauscht wird, ist nichts Zufälliges, sondern hängt von objektiven Bedingungen ab, davon, wie viel gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit in Rock oder Leinwand enthalten ist. Diese Bedingungen müssen sich auch im Austausch geltend machen, ihn im großen und ganzen beherrschen und auch, abgesehen vom Austausch, eine selbständige Existenz haben, so dass von einem Gesamtwert der Waren die Rede sein kann (15).

<160> Böhm übersieht, dass der Wert im Marxschen Sinne eine objektive, quantitativ bestimmte Größe ist. Er übersieht dies, weil der Wertbegriff der Grenznutzentheorie in Wirklichkeit dieser quantitativen Bestimmtheit ermangelt. Kenne ich auch den Wert = dem Grenznutzen der Einheit einer Gütersumme, der mir gegeben ist durch den Nutzen, welche die letzte Einheit dieses Gütervorrats gewährt, so kann ich damit die Größe des Wertes des gesamten Vorrates keineswegs berechnen. Ist mir aber der Wert einer Einheit im Sinne Marx’ gegeben, so ist mir der Wert der Summe dieser Einheiten gleichfalls bekannt.

Was sich beim Übergang von der einfachen zur kapitalistischen Warenproduktion ändert, ist die Distribution des gesellschaftlichen Produkts. Die Verteilung des Mehrwertes erfolgt nun nicht mehr nach Maßgabe des Arbeitsaufwandes, den der einzelne Produzent in seiner Sphäre zur Herstellung des Mehrwertes verwendet hat, sondern richtet sich nach der Größe des vorgeschossenen Kapitals, notwendig, um die Mehrwert erzeugende Arbeit in Bewegung zu setzen. Es ist klar, dass die geänderte Verteilung an der Größe der zur Verteilung kommenden Mehrwertsumme nichts ändert, das gesellschaftliche Verhältnis unverändert lässt und nur durch Modifikation des Preises der individuellen Ware die geänderte Verteilung zustande bringt. Es ist weiter klar, dass mit zur Bestimmung dieser Abweichung nicht nur die Größe des Mehrwertes, sondern auch die Größe, und zwar die Wertgröße des vorgeschossenen Kapitals bekannt sein muss. Diese Größenbestimmung leistet das Wertgesetz. Ich kann also die Abweichungen leicht angeben, sobald mir die Wertgrößen gegeben sind. Der Wert ist somit der notwendige theoretische Ausgangspunkt, um das durch die kapitalistische Konkurrenz erzeugte eigentümliche Preisphänomen zu erklären.

Die ganze Polemik Böhms ist daher um so mehr verfehlt, als Marx, wenn er nach dem Gesamtwert fragt, dies nur tut, um innerhalb des Gesamtwertes die einzelnen für den kapitalistischen Distributionsprozess wichtigen Teile dieses Gesamtwertes zu sondern. Es handelt sich Marx um den innerhalb einer Produktionsperiode neugeschaffenen Wert und um das Verhältnis, wie dieser neugeschaffene Wert zwischen Arbeiter- und Kapitalistenklasse geteilt wird und so die Revenuen der drei großen Klassen bildet. Es ist also ganz falsch, zu sagen, Marx revociere das Wertgesetz für die einzelnen Waren und behaupte es nur mehr für ihre Summe. Zu dieser Behauptung kommt Böhm nur, weil er Wert und Preis nicht auseinanderhält. Vielmehr: das Wertgesetz, für das gesellschaftliche Produkt und seine Teile unmittelbar geltend, setzt sich nur durch, indem in den Preisen der einzelnen kapitalistisch produzierten Waren bestimmte gesetzmäßige Modifikationen auftreten, die aber nur begriffen werden können durch Aufdeckung des gesellschaftlichen Zusammenhangs, ein Dienst, den das Wertgesetz uns leistet. – Es ist schließlich reiner Gallimathias, wenn Böhm sagt, die Summe der Waren ist identisch mit der Summe der dafür gezahlten Preise. Denn Warensumme und Preissumme sind zunächst <161> inkommensurable Größen. Marx sagt, die Summe der Werte – aber nicht die der Waren – ist gleich der Summe der Produktionspreise. Hier ist die Kommensurabilität hergestellt dadurch, dass sowohl Preise als Werte Ausdrücke für verschiedene Mengen von Arbeit sind. Denn nur wenn der Produktionspreis qualitativ gleich Wert –weil beide Ausdruck von vergegenständlichter Arbeit –, wenn sie auch quantitativ verschieden sind, kann man ihre Summen vergleichen.

Freilich meint Böhm, in letzter Linie tauschen sich Waren gegen Waren aus; daher die Preissumme identisch mit der Warensumme. Hier abstrahiert aber Böhm nicht nur vom Preis, sondern auch vom Wert der Waren. Die Frage ist, wenn mir eine Summe von Waren nach Stück, Gewicht etc. gegeben ist, wie groß ist ihr Wert oder ihr Preis, da dies für das Gesellschaftsprodukt zusammenfällt. Dieser Wert oder Preis ist eine von der Warensumme ganz verschiedene Größe einer bestimmten Geldquantität. Marx fragt eben nach dieser Größe, die nach seiner Theorie gleichviel Arbeitsaufwand enthalten muss wie die Summe der Waren.

Das erste wie die folgenden „Argumente“ sollen immer nur anzeigen, inwieferne das Wertgesetz unmittelbar, nicht modifiziert gilt. Böhm hat es dann natürlich leicht, nachzuweisen, dass damit die Modifikation des Wertgesetzes, welche Marx bereits früher als mit Notwendigkeit aus der Natur der kapitalistischen Konkurrenz entspringend nachgewiesen hat und hier bereits immer voraussetzt, nicht bewiesen wird.

*

So geht er auch bei seiner Kritik des zweiten Arguments vor. Marx sagt: Das Wertgesetz beherrscht die Bewegung der Preise, indem Verminderung oder Vermehrung der zur Produktion erheischten Arbeitszeit die Produktionspreise steigen oder fallen macht. (III1, Seite 156 und 158) [MEW, Bd. 25, S. 186]. Böhm lässt aber die Bedingung, unter der Marx den Satz hier aufstellt, weg. Marx sagt nämlich: „In welcher Weise immer die Preise der verschiedenen Waren zuerst gegeneinander festgesetzt oder geregelt sein mögen, das Wertgesetz beherrscht ihre Bewegung“. Böhm übersieht dies und wirft Marx vor, er übersehe, dass die Arbeit ein Bestimmgrund, nicht aber der alleinige der Preise sei, wie es seine Theorie fordere. Dies sei ein Denkversehen, das so auffallend sei, dass es befremden muss, wie es Marx selbst entgehen konnte. Nun sagt aber Marx und will an dieser Stelle nichts anderes sagen, als dass Veränderungen im Arbeitsaufwand Veränderungen im Preise nach sich ziehen, dass also, die Preise einmal gegeben, ihre Bewegung sich nach der Bewegung der Produktivität der Arbeit richtet. Das Versehen ist hier ganz auf Seiten Böhms, der nur vollständig hätte zitieren müssen, um sich seine Einwände zu sparen.

Von größerer Wichtigkeit sind aber die Einwendungen, die Böhm im folgenden gegen die Marxschen Ausführungen erhebt. Marx fasst <162> die Umwandlung des Wertes in den Produktionspreis als einen historischen Prozess auf, was Böhm als „drittes Argument“ folgendermaßen zusammenfasst: Das Wertgesetz beherrscht nach Marx mit ungeschmälerter Autorität den Warenaustausch in gewissen ursprünglichen Stadien, in welchen sich die Verwandlung der Werte in Produktionspreise noch nicht vollzogen hat. Dies habe Marx allerdings nicht deutlich entwickelt, sondern in die übrige Darstellung verwoben.

Die Bedingungen, die notwendig sind, damit die Waren zu ihren Werten ausgetauscht werden, finden sich bei Marx folgendermaßen entwickelt. Er unterstellt, die Arbeiter seien im Besitz ihrer Produktionsmittel, arbeiteten im Durchschnitt gleich lange und intensiv und tauschten ihre Waren direkt miteinander aus. Dann hätten zwei Arbeiter in einem Tage ihrem Produkt gleichviel Neuwert durch ihre Arbeit zugesetzt, aber das Produkt eines jeden hätte verschiedenen Wert, je nach der in den Produktionsmitteln früher schon verkörperten Arbeit. Dieser letztere Wertteil würde das konstante Kapital der kapitalistischen Wirtschaft repräsentieren; der auf die Lebensmittel des Arbeiters verwandte Teil des Neuwertes das variable Kapital; der dann noch übrige Teil des Neuwertes den Mehrwert, der dem Arbeiter gehörte. Beide Arbeiter erhielten also nach Abzug des Ersatzes für den von ihnen nur vorgeschossenen „konstanten“ Wertteil gleiche Werte; das Verhältnis des den Mehrwert repräsentierenden Teiles zu dem Werte der Produktionsmittel – was der kapitalistischen Profitrate entspräche – wäre aber bei beiden verschieden. Da aber jeder von ihnen den Wert der Produktionsmittel im Austausch ersetzt erhält, wäre dies ein völlig gleichgültiger Umstand. „Der Austausch von Waren zu ihren Werten, oder annähernd zu ihren Werten, erfordert also eine viel niedrigere Stufe als der Austausch zu Produktionspreisen, wozu eine bestimmte Höhe kapitalistischer Entwicklung nötig ist ... Abgesehen von der Beherrschung der Preise und der Preisbewegung durch das Wertgesetz, ist es also durchaus sachgemäß, die Werte der Waren nicht nur theoretisch, sondern auch historisch als das Prius der Produktionspreise zu betrachten. Es gilt dies für Zustände, wo dem Arbeiter die Produktionsmittel gehören, und dieser Zustand findet sich, in der alten wie in der modernen Welt, beim selbstarbeitenden, grundbesitzenden Bauer und beim Handwerker. Es stimmt dies auch mit unserer früher ausgesprochenen Ansicht, dass die Entwicklung der Produkte zu Waren entspringt durch den Austausch zwischen verschiedenen Gemeinwesen, nicht zwischen den Gliedern einer und derselben Gemeinde. Wie für diesen ursprünglichen Zustand, so gilt es für die späteren Zustände, die auf Sklaverei und Leibeigenschaft gegründet sind, und für die Zunftorganisation des Handwerks, solange die in jedem Produktionszweig festgelegten Produktionsmittel nur mit Schwierigkeit aus der einen Sphäre in die andere übertragbar sind, und die verschiedenen Sphären sich daher zueinander verhalten wie fremde Länder oder kommunistische Gemeinwesen“ (III1, Seite 154 bis 156) [MEW, Bd. 25, S. 186 f.].

<163> Gegen diese Darlegungen erhebt nun Böhm die schwersten „inneren und äußeren Bedenken“. Sie seien innerlich unwahrscheinlich und auch die Erfahrung spräche gegen sie. Um die Unwahrscheinlichkeit nachzuweisen, gestaltet Böhm das von Marx gebrauchte Beispiel ziffermäßig aus. Dies geschieht folgendermaßen: Arbeiter I repräsentiert einen Produktionszweig, welcher technisch relativ viele wertvolle vorbereitende Produktionsmittel erfordere, zu deren Herstellung er fünf Jahre brauche; ein weiteres Jahr vergehe auf die Fertigstellung des Produkts. Er stelle die Produktionsmittel selbst her; er kommt daher erst nach sechs Jahren in den Besitz der Vergütung seiner Arbeit. Arbeiter II dagegen sei schon nach einem Monat mit der Herstellung des Endprodukts und der dazu nötig gewesenen Produktionsmittel fertig und empfängt daher schon nach einem Monat den Erlös für sein Produkt. Dieser zeitliche Unterschied im Lohnempfang wird aber in der Marxschen Hypothese gar nicht berücksichtigt, während doch ein jahrelanger Aufschub der Arbeitsvergütung auch ein kompensationsbedürftiger Umstand sei. Es sind ja, meint Böhm, die verschiedenen Produktionszweige durchaus nicht allen Produzenten gleichmäßig zugänglich, die Zweige mit stärkerem Kapitalerfordernis sind es für eine zunehmend kleinere Minorität. Dadurch erfährt das Angebot in den letzteren Zweigen eine gewisse Einschränkung, durch die schließlich der Preis ihrer Produkte über das verhältnismäßige Niveau jener Zweige gesteigert wird, die ohne die odiose Nebenbedingung des Wartens betrieben werden. Marx habe selbst gefühlt, dass hier der Austausch zu den Werten zu einer Unverhältnismäßigkeit führe. Er registrierte dies in der Form, dass der gleiche Mehrwert sich in ungleichen Profitraten darstelle. Nun entstehe die Frage, warum diese Ungleichheit nicht ebenso wie in der kapitalistischen Gesellschaft durch die Konkurrenz abgeschliffen werden solle. Darauf antwortete Marx, dass es für die zwei Arbeiter nur wesentlich sei, dass sie für gleiche Arbeitszeit nach Abzug des Wertes der vorgeschossenen konstanten Elemente gleiche Werte erhalten, während die Verschiedenheit der Profitraten für sie gleichgültig sei wie für den heutigen Lohnarbeiter, in welcher Profitrate das ihm abgepresste Quantum Mehrwert sich ausdrücke.

Dieser Vergleich sei aber falsch. Denn die heutigen Arbeiter erhalten den Mehrwert nicht, die zwei Arbeiter bekommen ihn aber. Daher sei es nicht gleichgültig, nach welchem Maßstab sie ihn zugemessen bekommen, ob nach Maßstab der geleisteten Arbeit oder nach dem der vorgeschossenen Produktionsmittel. Die Ungleichheit der Profitraten lasse sich also nicht damit motivieren, dass die Höhe der Profitraten für die Beteiligten etwas ganz Gleichgültiges sei.

Die letzten Sätze sind ein Schulbeispiel für die Art der Böhmschen Polemik. Er lässt die wirkliche Argumentation des Gegners ganz außer Acht und führt ein Illustrationsbeispiel, das er noch dazu falsch interpretiert, als angeblichen Beweis vor, um dann triumphierend zu verkünden, dass ein Beispiel kein Beweis sei. Der <163> Unterschied, worauf es ankommt, ist der zwischen vorkapitalistischer und kapitalistischer Konkurrenz. Die vorkapitalistische Konkurrenz bewirkt auf dem lokalen Markt, den sie beherrscht, die Ausgleichung der verschiedenen individuellen Werte zu einem Marktwerte; die kapitalistische Konkurrenz bewirkt die Verwandlung des Wertes zum Produktionspreis. Sie kann dies aber nur, weil sie Kapital und Arbeit beliebig aus einer Produktionssphäre in die andere werfen kann; dies kann aber erst stattfinden, wenn diesem Übergang keine rechtlichen und faktischen Schranken entgegenstehen; also – von Nebenumständen abgesehen – nach Herstellung der Freizügigkeit des Kapitals und der Arbeiter. Diese Konkurrenz um die Anlagesphären ist aber in vorkapitalistischen Zuständen unmöglich und daher auch die Ausgleichung der verschiedenen Profitraten unmöglich. Da dies der Fall, da der selbstproduzierende Arbeiter die Produktionssphäre nicht nach Belieben wechseln kann, ist die Verschiedenheit der Profitrate bei gleicher Profit(=Mehrwert)-Masse für ihn gleichgültig, ebenso wie für den Lohnarbeiter es gleichgültig ist, in welcher Profitrate sich der ihm abgepresste Mehrwert darstellt. Das tertium comporationis ist in beiden Fällen, dass es die Mehrwertmasse ist, worauf es den Arbeitern ankommt. Denn ob sie den Mehrwert bekommen oder nicht, in beiden Fällen müssen sie ihn erarbeiten. Auf die Dauer ihrer Arbeit kommt es aber gerade an. Oder um es zahlenmäßig auszudrücken: Von zwei selbstarbeitenden Produzenten, von denen der eine für 20 Mark Produktionsmittel anwende, der andere für 10 Mark, setze jeder täglich einen Neuwert zu = 20 Mark. Der erste wird für sein Produkt 40 Mark erhalten, der zweite 30, wovon im ersten Fall 20, im zweiten 10 Mark in Produktionsmittel rückverwandelt werden, beiden verbleiben 20 Mark. Da sie nicht beliebig die Produktionssphäre wechseln können, ist für sie die Ungleichheit der Profitrate nebensächlich. Von den 20 Mark, die ihnen verbleiben, stellen zehn den Teil dar, den sie für Lebensmittel verbrauchen, also – kapitalistisch gesprochen – ihr variables Kapital, während der Rest den Mehrwert bildet. Anders würde sich die Sache für einen modernen Kapitalisten darstellen; in der ersten Sphäre muss er sein Kapital von 30 Mark auf 20 c + 10 v auslegen, um 10 m zu erhalten; in der zweiten Sphäre würde er das gleiche Kapital auf 15 c + 15 v verwenden und 15 m erzielen. Da das Kapital beliebig übertragbar ist, findet Konkurrenz der Kapitalsanlagen statt bis zur Ausgleichung der Profite, was der Fall, wenn die Preise sich nicht stellen auf 40 und 30, sondern in beiden Sphären auf 35 Mark.

Ihren Triumph feiert aber die Böhmsche Polemik in der „zahlenmäßigen Ausgestaltung“ des von Marx gegebenen Beispiels. In dieser Ausgestaltung gestaltet sich die einfache Warenproduktion, die Marx voraussetzt, im Handumdrehen zur kapitalistischen aus. Denn was bedeutet es anderes, wenn Böhm einen Arbeiter mit Produktionsmitteln ausstattet, zu deren Erzeugung fünf Jahre notwendig waren, während die Produktionsmittel des anderen in Tagen fertig sind. Unterstellt das nicht Verschiedenheiten in der organischen <165> Zusammensetzung der Kapitalien, die in diesem Maße erst Produkt der kapitalistischen Entwicklung sind? Beim selbstarbeitenden Handwerker, den Marx im Auge hat, sind die Produktionsmittel verhältnismäßig einfache Werkzeuge; ihrem Werte nach in den verschiedenen Produktionssphären nicht stark verschieden. Wo sie einigermaßen von Bedeutung (zum Beispiel Walkmühlen), sind sie gewöhnlich Eigentum der Zunft oder Stadt, und der Anteil, mit dem jeder Zunftgenosse daran partizipiert, ist nicht bedeutend. Die tote Arbeit spielt in vorkapitalistischen Zuständen gegenüber der lebendigen überhaupt eine geringere Rolle. Sind aber die vorhandenen Unterschiede auch nicht bedeutend, so bedingen sie doch eine gewisse Verschiedenheit der Profitraten, deren Ausgleichung durch die künstlichen Schranken, mit denen jede Produktionssphäre umgeben ist, gehindert wird. Wo aber die Produktionsmittel gegenüber der Arbeit stark überwiegen, tritt früh genossenschaftlicher Betrieb ein, der sich rasch in kapitalistischen umwandelt und meistens rechtlich oder faktisch Monopolstellung erwirkt (Bergbau!).

Marx unterstellt ferner Arbeiter, die ihre Produkte gegeneinander vertauschen. Böhm beklagt nun die Ungerechtigkeit, die darin liege, dass der eine, nachdem er sechs Jahre gearbeitet, nur ein Äquivalent für seine Arbeits- und nicht auch eine Entschädigung für seine Wartezeit erhalte. Aber wenn der eine sechs Jahre auf den Erlös, hat der andere sechs Jahre auf das Produkt warten müssen; hatte seine eigenen Produkte ansammeln müssen, um sie nach den sechs Jahren gegen das endlich fertig gebrachte Werk eintauschen zu können. Für eine Kompensation ist da kein Anlass. In Wirklichkeit ist die Annahme so großer Divergenzen der Umschlagszeiten ebensowenig historisch wie die in der Zusammensetzung der „Kapitalien“.

Aber Böhm begnügt sich nicht mit dem Mittelalter. Auch in der „modernen Welt“ findet er Verhältnisse, die der Marxschen Hypothese entsprechen. Sie finden sich, wie Marx selbst hervorhebe, beim grundbesitzenden Bauer und beim Handwerker. Diese müssten nun gleiches Einkommen beziehen, ob ihr in Produktionsmitteln angelegtes Kapital 10 fl. oder 10.000 fl. betrage, was doch offenbar nicht der Fall sei. Gewiss nicht! Nur hat Marx nie behauptet, dass in der „modernen“ Welt zwei Preisbildungen stattfinden, je nachdem das Produkt von Kapitalisten oder von Handwerkern erzeugt werde. Mit der „modernen“ Welt meint Marx hier nicht, wie Böhm in unglaublicher Weise missversteht, die kapitalistische, sondern die mittelalterliche im Gegensatz zur antiken wie aus dem ganzen Zusammenhang erhellt.

Aber auch die Marxsche Ansicht von der Herstellung der gleichen Profitrate sei historisch unhaltbar, meint Böhm, und nimmt damit einen Einwand Sombarts auf, den dieser in seiner bekannten Kritik des dritten Bandes erhoben hat. Sombart berührt die Frage der Geltung des Wertgesetzes für vorkapitalistische Zustände nun keineswegs; er wendet sich nur gegen die Behauptung, dass die Gleichheit der Profitrate durch Nivellierung der ursprünglichen <166> ungleichen Mehrwertraten beim Übergang von der mittelalterlichen zur kapitalistischen Wirtschaft stattgefunden habe. Vielmehr bilde von allem Anfang an die vorgefundene kommerzielle Profitrate den Ausgangspunkt für die kapitalistische Konkurrenz. Wäre der Ausgangspunkt der Mehrwert gewesen, so hätte der Kapitalismus zunächst die Sphäre mit vorwiegend lebendiger Arbeit und erst später allmählich andere Sphären ergreifen können, in dem Maße, als durch Überhandnehmen der Produktion in jenen Sphären die Preise gesunken wären. Nun aber entwickelt sich die Produktion gerade in Sphären mit viel konstantem Kapital, zum Beispiel im Bergbau. Das Kapital hätte keine Veranlassung gehabt, in die Produktionssphäre überzugehen, ohne Aussicht auf einen „landesüblichen Profit“, welcher im kommerziellen Profit existierte. Die Irrtümlichkeit lasse sich auch noch anders erweisen. Wenn in Sphären mit überwiegendem variablen Kapital in den Anfängen kapitalistischer Produktion exorbitante Profite gemacht würden, so setzte das voraus, dass das Kapital mit einem Schlage den betreffenden bisher selbständigen Produzentenkreis als Lohnarbeiter beschäftigte, zum Beispiel zum halben Verdienstsatz als vorher, und die Differenz bei zunächst den Werten entsprechenden Warenpreisen völlig in die Tasche steckte. Die kapitalistische Produktion hat aber mit deklassierten Existenzen in zum Teil ganz neu geschaffenen Produktionszweigen begonnen und ist sicher bei der Preisfestsetzung sofort von der Kapitalauslage ausgegangen (16).

Im Gegensatz zur Ansicht Sombarts sind wir nun der Meinung, dass die Ausgleichung der verschiedenen Mehrwertraten zu einer Profitrate erst das Produkt eines langwierigen Prozesses war. Sombart meint, es sei nicht einzusehen, was den Kapitalisten bewogen haben könne, sich der Produktion zu bemächtigen, wenn er nicht als industrieller Kapitalist die Aussicht auf denselben Profit hatte, den er als Kaufmann einzuheimsen gewohnt war. Aber – und dies scheint uns Sombart zu übersehen – indem der Kaufmann Industrieller wurde, hörte er zunächst nicht auf, Kaufmann zu bleiben. Sein im Export angelegtes Kapital blieb ihm die Hauptsache; indem er ein zuschüssiges Kapital verwendete – und dieses war bei dem verhältnismäßig geringen konstanten Kapital kein sehr großes – um seine Waren auf eigene Rechnung herstellen zu lassen, gewann er erstens die Möglichkeit, die nötigen Waren sich regelmäßiger und in größerer Zahl zu verschaffen als bisher, was bei der rasch wachsenden Ausdehnung der Märkte wichtig wurde, und zweitens realisierte er, indem er sich einen Teil der Mehrarbeit der von ihm verlegten Handwerker zueignete, einen Extraprofit. War auch die Profitrate des von ihm in der Industrie angelegten Kapitals geringer als die seines kommerziellen Kapitals, so war doch die Gesamtprofitrate nunmehr größer. Seine industrielle Profitrate wuchs aber rasch, wenn er durch Verwendung neuer Technik (Ko-<167> operation, Manufaktur) die Produkte billiger herstellte als seine Konkurrenten, die noch mit handwerksmäßig erzeugten Waren ihren Bedarf deckten. Die Konkurrenz zwang dann seine Mitbewerber ebenfalls, dieses neue Verfahren zu akzeptieren und die handwerksmäßigen Produkte auszuschließen. Als mit dem Fortschreiten des Kapitalismus die Produktion nicht mehr hauptsächlich für die Zwecke des Exportkaufmanns erfolgte, sondern der Kapitalist den inneren Markt zu erobern anfing, war sein Profit vor allem durch folgende Momente bestimmt. Er produzierte technisch überlegen, also billiger als der Handwerker. Der Marktwert der Produkte der letzteren bestimmte zunächst den Preis, der Kapitalist realisierte daher Extramehrwert, respektive Extraprofit, um so größeren, je größer seine technische Überlegenheit. Die rechtlichen Privilegien machten die Ausnützung dieser besseren Technik zudem meist zum Monopol einzelner Kapitalisten. Erst als die Monopole fielen, die Schranken der Übertragbarkeit des Kapitals und die Gebundenheit der Arbeiter beseitigt waren, wurde die Ausgleichung der ursprünglich sehr verschiedenen Profitraten möglich.

Zunächst wird so durch Verdrängung des Handwerks und durch Vermehrung der kapitalistischen Konkurrenz innerhalb desselben Produktionszweiges der Extraprofit reduziert; dann bewirkt die Freizügigkeit innerhalb der Produktionssphären die Ausgleichung zum Durchschnittsprofit.

Es ist das durch die Erweiterung der Märkte geschaffene Bedürfnis nach vermehrter und regelmäßiger Zufuhr, welches das kommerzielle Kapital antreibt, sich auch der Produktion zu bemächtigen. Der Profit, den es dabei realisiert, kann geringer sein als der kommerzielle. Denn er erscheint ihm als Extraprofit, den es macht, weil die von ihm selbst produzierten Waren ihm billiger zu stehen kommen als die von unabhängigen Handwerkern gekauften. Im weiteren Verlauf wird der Extraprofit, den der technisch überlegene Kapitalist macht, der mit dem Handwerker um den inneren Markt kämpft, die Triebfeder zur Besitzergreifung einer Produktionssphäre durch das Kapital. Die organische Zusammensetzung desselben, deren Verschiedenheit sich Böhm und Sombart für vorkapitalistische Zustände wohl übertrieben vorstellen, spielt dabei eine geringere Rolle.

Nur dort, wo tatsächlich die Produktionsmittel große Bedeutung haben, wie beim Bergbau, ist das starke Überwiegen des konstanten Kapitals Grund zur Kapitalisierung, wozu der genossenschaftliche Betrieb die Vorstufe bildet. Solche Betriebe bilden meist zugleich Monopolbetriebe, deren Ertrag nach besonderen Gesetzen bestimmt werden muss.

Hat aber die kapitalistische Konkurrenz einmal die gleiche Profitrate hergestellt, so ist sie auch für die Anlage in neugeschaffenen Produktionszweigen Ausgangspunkt für die Berechnungen des Kapitalisten. Die Preise schwanken hier im vorhinein um den Produktionspreis, dessen Erlangung den betreffenden Produktionszweig <168> rentabel erscheinen lässt. Der Kapitalist ist der Konkurrenz gleichsam auf halbem Wege entgegengekommen, indem er selbst den Durchschnittsprofit als Regulativ zugrunde legt, und die Konkurrenz bewirkt nur, dass er nicht etwa auf Abwege gerät und über den Durchschnittsprofit auf längere Zeit hinausgeht.

*

Es ist übrigens klar, dass die Preisbildung der kapitalistischen Gesellschaft eine andere sein muss als die der auf einfacher Warenproduktion beruhenden Gesellschaftsformen. Die Änderung im Charakter der Preisbildung werden wir jetzt verfolgen, indem wir uns der Besprechung des „vierten Arguments“ zuwenden. Böhm führt aus: Nach Marx reguliere in der verwickelten Volkswirtschaft das Wertgesetz wenigstens indirekt und in letzter Instanz die Produktionspreise, indem der nach dem Wertgesetze sich bestimmende Gesamtwert der Waren den Gesamtmehrwert, dieser aber die Höhe des Durchschnittsprofits und daher die allgemeine Profitrate regle (III1, Seite 159) [MEW, Bd. 25, S. 189]. Der Durchschnittsprofit bestimme die Produktionspreise. Das ist, meint Böhm, im Sinne der Marxschen Lehre richtig, aber nicht vollständig. Böhm nimmt nun diese „Vervollständigung“ folgendermaßen vor: Der Produktionspreis sei gleich dem Kostpreis plus dem Durchschnittsprofit. Der Kostpreis der Produktionsmittel setze sich wieder aus zwei Komponenten zusammen: erstens aus der Auslage für Löhne und zweitens aus der für Produktionsmittel, deren Werte sich bereits zu Produktionspreisen verwandelt haben. Setze man diese Analyse weiter fort, so gelange man, ganz wie bei dem natural price von Smith, mit dem Marx seinen Produktionspreis identifiziert, schließlich zur Auflösung des Produktionspreises in zwei Komponenten oder Determinanten(!): in die Summe aller während der verschiedenen Produktionsstadien bezahlten Löhne, die zusammen den eigentlichen Kostpreis der Ware darstellen, und in die Summe aller von diesen Lohnauslagen berechneten Profite. Es sei also der bei der Erzeugung einer Ware auflaufende Durchschnittsprofit ein Bestimmgrund des Produktionspreises. Was den anderen Bestimmgrund, die Löhne, angehe, so spräche Marx hier davon nicht weiter. Nun sei aber offenbar die Summe der gezahlten Löhne ein Produkt aus der Menge der aufgewendeten Arbeit, multipliziert mit der Höhe des Lohnsatzes. Da nun nach dem Wertgesetze die Austauschverhältnisse ausschließlich durch die Menge der aufgewendeten Arbeit bestimmt würden, und Marx der Höhe des Arbeitslohnes jeden Einfluss auf den Wert der Waren abspräche, so sei es ebenso offenbar, dass von den beiden Komponenten des Faktors Lohnauslage nur eine, die Menge der aufgewendeten Arbeit, mit dem Wertgesetze harmoniere, während in der zweiten Komponente, Höhe des Arbeitslohnes, ein dem Wertgesetze fremder Bestimmgrund unter die Bestimmgründe der Produktionspreise trete.

Es ist unglaublich, mit welcher Selbstverständlichkeit Böhm aus Marxschen Gedankengängen folgert, was dieser selbst expressis <169> verbis als ärgsten Fehlschluss bezeichnet hat. Lassen wir Marx selbst zu Worte kommen: „Der Wert des jährlichen Warenprodukts, ganz wie der Wert des Warenprodukts einer besonderen Kapitalanlage und wie der Wert jeder einzelnen Ware, löst sich also auf in zwei Wertbestandteile: den einen, A, der den Wert des vorgeschossenen konstanten Kapitalteils ersetzt, und einen anderen, B, der sich in Form von Revenue als Arbeitslohn, Profit und Rente darstellt. Der letzte Wertbestandteil B bildet insoferne einen Gegensatz gegen den ersteren, A, als dieser bei sonst gleichen Umständen 1. nie die Form der Revenue annimmt, 2. stets in der Form von Kapital, und zwar von konstantem Kapital zurückfließt. Der andere Bestandteil B ist jedoch auch wieder in sich selbst entgegengesetzt. Profit und Rente haben das mit dem Arbeitslohn gemein, dass sie alle drei Revenueformen bilden. Trotzdem sind sie wesentlich dadurch unterschieden, dass sich in Profit und Rente Mehrwert, also unbezahlte Arbeit, darstellt und im Arbeitslohn bezahlte“ (III2, Seite 374 und 375) [MEW, Bd. 25, S. 846 f.].

Indem Böhm „den unglaublichen Verstoß in der Analyse, der die ganze politische Ökonomie seit Ad. Smith durchzieht“, als Marxsche Meinung reproduziert, begeht er einen doppelten Fehler. Er abstrahiert zunächst vom konstanten Kapital. Abgesehen von allem anderen, ist dies am wenigsten an einer Stelle erlaubt, wo es sich um die Verwandlung des Wertes in den Produktionspreis handelt. Denn für diese Verwandlung ist entscheidend die organische Zusammensetzung des Kapitals, also das Verhältnis vom konstanten zum variablen Kapitalteil. Hier vom konstanten Kapital abstrahieren, heißt gerade davon abstrahieren, worauf es ankommt, heißt, sich das Verständnis der Bildung des Produktionspreises unmöglich machen. Aber vielleicht noch schlimmer ist der zweite Fehler. Indem Böhm das variable Kapital und den Mehrwert mit Smith zu „components parts“ oder, wie er noch schärfer sagt, zu „Determinanten“ des Wertes macht, verkehrt er die Marxsche Lehre in ihr striktes Gegenteil. Bei Marx ist der Wert das prius, das Gegebene, v und m nur Teile, deren Größe begrenzt ist durch den nach der Menge der Arbeit bestimmten, der toten Arbeit (c) zugesetzten Neuwert. Wie viel von diesem Neuwert, der sich in v + m auflöst, nicht aber aus ihnen entsteht, auf v und wie viel auf m entfällt, darüber entscheidet der Wert der Arbeitskraft = dem Wert der zu ihrer Erhaltung notwendigen Lebensmittel, während der Rest für m übrig bleibt. Böhm bleibt befangen in der kapitalistischen Illusion, welche den Kostpreis zu einem konstituierenden Faktor des Wertes oder Preises macht. Indem er dabei von c abstrahiert, macht er sich die Einsicht in den Wertbildungsprozess vollends unmöglich. Er sieht nicht, dass in dem Produkt der Teil des Kostpreises, der das konstante Kapital repräsentiert, seinem Wert nach unverändert reproduziert erscheint. Anders der Teil, der v repräsentiert. Der Wert des variablen Kapitals stellt sich dar in den Lebensmitteln, die vom Arbeiter aufgegessen werden. Ihr Wert ist damit vernichtet. Aber der von den Arbeitern <170> neu produzierte Wert gehört dem Kapitalisten; ein Teil dieses Neuwertes wird von ihm wieder ausgelegt in variablem Kapital, scheint ihm dieses immer wieder zu ersetzen, ebenso wie ein anderer Teil des ihm zurückfließenden Wertes das konstante Kapital, dessen Wert auf das Produkt tatsächlich übertragen wurde, wieder ersetzt. Der Unterschied zwischen c und v ist damit ausgelöscht, der Wertbildungsprozess mystifiziert; als Quelle des Wertes erscheint nicht mehr die Arbeit, sondern der Wert erscheint gebildet aus dem Kostpreise plus einem irgendwoher stammenden Überschuss über denselben. Der „Preis der Arbeit“ erscheint so als Ursache des Preises des Produktes, wodurch die ganze Analyse schließlich in den Zirkel ausläuft, den Preis aus dem Preise zu erklären. Statt dass der Wert als die Größe gefasst wird, die sich nach bestimmten Gesetzen in einen Teil spaltet, der das konstante Kapital ersetzt, und in einen anderen, der zu Revenue (v + m) wird, wird die Revenue selbst zu einem Constituens des Preises, wobei auf das konstante Kapital vergessen wird. Marx betont also ausdrücklich, dass es falsch wäre „zu sagen, dass der Wert des Arbeitslohnes, die Rate des Profits und die Rate der Rente selbständige konstituierende Wertelemente bilden, aus deren Zusammensetzung der Wert der Ware, abgesehen vom konstanten Bestandteil, entspringe; in anderen Worten, es wäre falsch zu sagen, dass sie komponierende Bestandteile des Warenwertes oder Produktionspreises bilden“ (III2, Seite 389) [MEW, Bd. 25, S. 861].

Ist aber der Arbeitslohn kein Constituens des Wertes, so hat er natürlich auch auf die Höhe des Wertes keinen Einfluss. Aber wie ist es doch möglich, dass Böhm ihm einen Einfluss auf den Wert der Waren vindiziert? Um diesen Einfluss zu zeigen, stellt Böhm zwei Tabellen auf: Drei Waren, A, B und C, haben anfänglich den gleichen Produktionspreis = 100 bei verschiedener organischer Zusammensetzung. Täglicher Arbeitslohn = 5; Mehrwertsrate (ml) = 100 %; bei einem Gesamtkapital = 1500 beträgt also die Durchschnittsprofitrate (p1) 10 %:

Ware Arbeitstag Arbeitslohn Angewendetes
Kapital
Durchschnitts-
profit
Produktionspreis
A 10 50 500 50 100
B 6 30 700 70 100
C 14 70 300 30 100
Summe 30 150 1500 150 300

Nun steige der Arbeitslohn von 5 auf 6; von den 300 entfallen jetzt 180 auf Lohn und 120 auf den Profit, p1 ist jetzt 8 %; damit ändert sich die Tabelle folgendermaßen:

<170>

Ware Arbeitstag Lohn Angewendetes
Kapital
Durchschnitts-
profit
Produktionspreis
A 10 60 500 40 100
B 6 36 700 56 92
C 14 84 300 24 108
Summe 30 180 1500 120 300

Die Tabellen zeigen zunächst einige Eigentümlichkeiten; wir erfahren nämlich nichts davon, wie groß das konstante Kapital ist, das in den einzelnen Branchen angewendet wird, und wie viel davon auf das Produkt übertragen wird; nur so kommt Böhm zur Konsequenz, dass obwohl ein bedeutendes konstantes Kapital angewendet wird, es nirgends im Produkt wiedererscheint und die Produktionspreise gleich sind. Noch weniger ist einzusehen, wie es zugeht, dass mit dem gleichen Kapital erhöhte Löhne gezahlt werden. Es wird ja allerdings durch diese Fehler an dem Endresultat nicht viel geändert, da Böhm die organische Zusammensetzung in der, wenn auch begriffslosen Form berücksichtigt, dass er den Profit auf verschieden große Kapitalauslagen berechnet; und sein zweites Übersehen ändert nur die absoluten Ziffern, wenn auch nicht die relativen, indem die Profitrate stärker fällt, als Böhm angibt, da das Gesamtkapital gewachsen ist. Aber diese Nichtberücksichtigung des konstanten Kapitals macht die Einsicht in den tatsächlichen Vorgang unmöglich. Korrigieren wir die Böhmschen Tabellen, so erhalten wir:

Ware Gesamtkapital
c + v
c v m p Wert Produktionspreis
A 500 450 50 50 50 550 550
B 700 670 30 30 70 730 770
C 300 230 70 70 30 370 330
Summe 1500 1350 150 150 150 1650 1650 =
1500 + 150

Wir haben unterstellt, dass das ganze c verbraucht werde, um die Rechnung nicht unnütz zu komplizieren. Steigt nun der Lohn von 5 auf 6, so das Gesamtkapital von 1500 auf 1530, weil v von 150 auf 180 steigt; der Mehrwert vermindert sich auf 120, die Mehrwertrate auf 66,6 % und die Profitrate auf zirka 7,8 %. Der von den Arbeitern geschaffene Neuwert bleibt unverändert = 300. Aber geändert hat sich die organische Zusammensetzung des Kapitals <172> und damit der Faktor, der für die Verwandlung des Wertes in den Produktionspreis entscheidend ins Gewicht fällt.

Ware Gesamtkapital
c + v
c r m p Wert Produktionspreis
A 510 450 60 40 40 550 550
B 706 670 36 24 55 730 761
C 314 230 84 56 25 370 339
Summe 1530 1350 180 120 120 1650 1650

Die Tabelle zeigt die „Wirkungen allgemeiner Schwankungen des Arbeitslohnes auf die Produktionspreise“ (III1, Kapitel XI.). Wir erhalten folgende Gesetze (17): 1. Mit Bezug auf das Kapital von gesellschaftlicher Durchschnittskomposition bleibt der Produktionspreis der Waren unverändert. 2. Mit Bezug auf das Kapital niederer Zusammensetzung ist der Produktionspreis der Ware gestiegen, obgleich nicht im selben Verhältnis wie der Profit gefallen. 3. Mit Bezug auf das Kapital höherer Zusammensetzung ist der Produktionspreis der Waren gefallen, obgleich auch nicht in demselben Verhältnis wie der Profit (III1, Seite 181) [MEW, Bd. 25, S. 211 f.]. Was geht daraus hervor? Wenn wir Böhm glauben dürfen, so zeigt es sich, dass die Steigerung der Arbeitslöhne bei ungeänderter Arbeitsmenge eine empfindliche Verschiebung der anfänglich gleichen Produktionspreise herbeigeführt habe. Diese Verschiebung sei nur zum Teil auf die geänderte Profitrate zurückzuführen. Gewiss nicht gänzlich, weil ja zum Beispiel der Produktionspreis gestiegen sei trotz Falles der Profitrate. Damit sei außer Zweifel gesetzt, dass wir in der Lohnhöhe mit einem Preisbestimmgrund zu tun haben, dessen Wirksamkeit sich in der Beeinflussung der Profithöhe nicht erschöpfe, der vielmehr auch einen eigenen, direkten Einfluss ausübt. Böhm glaubt daher Ursache gehabt zu haben, dieses von Marx übersprungene Glied der Preisbestimmgründe (Marx hat ein eigenes Kapitel darüber!) einer selbständigen Betrachtung zu unterziehen.

Wir haben gesehen, dass diese „Selbständigkeit“ so weit getrieben wurde, Marx das Gegenteil sagen zu lassen von dem, was seine Meinung war. Wir sehen jetzt, wie weit die Selbständigkeit Böhms gegenüber den Regeln der Logik geht. Dieselbe Änderung in der Lohnhöhe bewirkt im ersten Fall Gleichbleiben, im zweiten Steigerung, im dritten Sinken des Preises. Und das nennt Böhm „selbständig und direkt“ den Preis bestimmen! Die Tabellen zeigen vielmehr klar, dass der Lohn keine Komponente und keine Determinante des Preises bilden kann, sonst müsste die Erhöhung <173> dieser Komponente den Preis erhöhen, ihre Erniedrigung ihn senken; und ebensowenig bildet der Durchschnittsprofit eine selbständige den Preis bestimmende Größe, sonst müsste in allen Fällen, da der Profit gesunken, der Preis ebenfalls fallen. Aber dadurch, dass Böhm vom konstanten Kapitalteil abstrahierte und damit die organische Zusammensetzung des Kapitals außer Acht ließ, machte er es sich unmöglich, den Vorgang zu erklären.

Der ganze Vorgang kann überhaupt nicht vom Standpunkt des individuellen Kapitals eingesehen werden; man bleibt aber bei dieser Betrachtung stehen, wenn man den Arbeitslohn als selbständige Komponente des Preises fasst; es ist dann nicht einzusehen, wieso für die Erhöhung des Lohnes, diese Mehrausgabe vom Kapital, der Kapitalist nicht am Preis entschädigt werde; es ist nur der gesellschaftliche Zusammenhang, dessen Wesen das Wertgesetz aufdeckt, der es erklärt, dass dieselbe Ursache: Erhöhung des Lohnes, so verschieden auf die Einzelkapitale wirkt, je nach dem Verhältnis, in dem sie an dem Verwertungsprozess des Gesellschaftskapitals Anteil nehmen. Ihre Teilnahme an dem gesellschaftlichen Verwertungsprozess wird aber nur durch ihre organische Zusammensetzung angezeigt.

Das geänderte Verhältnis der Kapitale besteht aber darin, dass ihr Anteil an der Produktion des Gesamtmehrwertes sich verschoben hat; der Mehrwert hat sich vermindert; zu dieser Verminderung haben aber die verschiedenen Kapitale je nach der Größe der von ihnen in Bewegung gesetzten Arbeit in verschiedener Weise beigetragen; da jedoch der verminderte Mehrwert auf sie in gleicher Weise zu verteilen ist, muss die Verschiebung ihres Anteils an der Mehrwertproduktion in einer Verschiebung der Preise zum Ausdruck kommen. Die Kapitale dürfen daher nicht individuell betrachtet werden, wie es Böhm tut, sondern müssen in ihrem gesellschaftlichen Zusammenhang – also als Teile des Gesellschaftskapitals – erfasst werden. Welche Rolle sie aber in der Erzeugung des Gesamtwertes des gesellschaftlichen Produkts spielen, ist nur zu erkennen aus ihrer organischen Zusammensetzung, aus dem Verhältnis, in dem die tote Arbeit, deren Wert nur übertragen wird, steht zur lebendigen Arbeit, die neuen Wert schafft und deren Index das variable Kapital ist. Abstrahieren von dieser organischen Zusammensetzung heißt abstrahieren von dem gesellschaftlichen Zusammenhang, in dem das Einzelkapital steht; es macht dies das Verständnis des Vorganges, der die Verwandlung des Wertes in den Produktionspreis bewirkt, ebenso unmöglich wie das Verständnis der Gesetze, welche die Variationen des Produktionspreises regeln, die zunächst verschieden sind von den Gesetzen, welche die Variationen des Wertes regeln, aber in letzter Instanz immer auf Änderungen in den Wertverhältnissen zurückgeführt werden können.

„Wenn der Produktionspreis der Waren in Beispiel II (C) steigt, in Beispiel III (B) fällt, so zeigt schon diese entgegengesetzte Wirkung, die der Fall in der Mehrwertsrate oder das allgemeine <174> Steigen des Arbeitslohnes hervorbringt, dass es sich hier nicht um eine Entschädigung im Preise für die Erhöhung des Arbeitslohnes handeln kann, da in III das Fallen des Produktionspreises den Kapitalisten unmöglich entschädigen kann für das Fallen des Profits, und in II das Steigen des Preises den Fall des Profits nicht verhindert. Vielmehr ist beidemal, wo der Preis steigt und wo er fällt, der Profit derselbe wie im Durchschnittskapital, wo der Preis unverändert geblieben ...

Es folgt daraus, dass, wenn der Preis in II nicht stiege und in III nicht fiele, II unter und III über dem neuen gefallenen Durchschnittsprofit verkaufen würde. Es ist an und für sich klar, dass, muss nachdem 50, 25 oder 10 pro 100 des Kapitals in Arbeit ausgelegt wird, eine Lohnerhöhung sehr verschieden wirken muss auf den, der 1/10 und auf den, der ¼ oder ½ seines Kapitals in Arbeitslohn auslegt. Die Erhöhung der Produktionspreise einerseits, ihre Senkung andererseits, je nachdem das Kapital unter oder über der gesellschaftlichen Durchschnittszusammensetzung steht, wird nur bewirkt durch die Ausgleichung zum neuen gefallenen Durchschnittsprofit. Es ist klar, dass, wenn infolge der Herstellung einer allgemeinen Profitrate für die Kapitale niederer Zusammensetzung (wo v über dem Durchschnitt) die Werte bei ihrer Verwandlung in Produktionspreise herabgesenkt, sie für die Kapitale höherer Zusammensetzung erhöht werden“ (III1, S. 182/183) [MEW, Bd. 25, S. 215].

Die Variation des Produktionspreises infolge Änderung in der Lohnhöhe stellt sich unmittelbar dar als Wirkung der neuen Durchschnittsprofitrate. Die Herstellung derselben ist, wie wir im früheren gesehen haben, eine Folge der kapitalistischen Konkurrenz. Böhms Polemik ist schon deshalb verunglückt, weil sie sich gar nicht gegen den entscheidenden Punkt richtet, sondern gegen eine Erscheinung, welche nur als notwendige Folge erscheint, wenn die Voraussetzung – die Bildung des Produktionspreises auf Grund der gleichen Profitrate – einmal eingetreten ist.

An der Beherrschung der Produktionspreise durch das Wertgesetz ändert sich nichts dadurch, dass im Arbeitslohn selbst, also in der Größe des vorzuschießenden variablen Kapitalteils, die Umwandlung des Wertes der notwendigen Lebensmittel des Arbeiters in ihrem Produktionspreis bereits vollzogen ist. Es geht doch nicht an, die Behauptung, dass der Produktionspreis einer Ware nicht vom Wertgesetz reguliert wird, damit beweisen zu wollen, dass man dasselbe von einer anderen Ware – der Arbeitskraft – behauptet. Denn die Abweichung des variablen Kapitalteils erfolgt genau nach denselben Gesetzen wie die jeder anderen Ware; in dieser Hinsicht ist kein Unterschied zwischen dem variablen und dem konstanten Kapitalteil. Nur dadurch, dass Böhm den „Wert der Arbeitskraft“ zu einer Determinante des Wertes des Produkts macht, verfällt er in den Irrtum, in der Abweichung des Preises der Arbeitskraft von ihrem Wert eine Störung des Wertgesetzes zu erblicken. Aber auch die Größe des Gesamtmehrwertes wird durch diese Abweichung nicht alteriert. Denn der Gesamtmehrwert, der gleich ist dem Gesamt-<175> profit und die Profitrate regelt, ist berechnet für das Gesellschaftskapital, wo sich die Abweichungen der Produktionspreise vom Wert aufheben.

Es bleibt uns schließlich noch ein Einwand Böhms zur Besprechung übrig. Wenn auch nach Marx der Gesamtmehrwert die Durchschnittsprofitrate regle, so bilde er doch nur einen Bestimmgrund, während als zweiter, hiervon und auch vom Wertgesetz ganz unabhängiger Bestimmgrund die Größe des in der Gesellschaft existierenden Kapitals wirkt. Abgesehen davon, dass die Größe des gesellschaftlichen Kapitals hier von Böhm als bekannt vorausgesetzt wird, was, da es sich ja um die Bestimmung einer Wertgröße handelt, das Wertgesetz voraussetzt, findet dieser Einwand seine Widerlegung schon ausdrücklich bei Marx: „... Das Verhältnis der Summe des angeeigneten Mehrwertes zum vorgeschossenen Gesamtkapital der Gesellschaft ändert sich. Da der Wechsel hier nicht von der Rate des Mehrwertes ausgeht, so muss er ausgehen vom Gesamtkapital, und zwar von seinem konstanten Teil. Dessen Masse, technisch betrachtet, vermehrt oder vermindert sich im Verhältnis zu der vom variablen Kapital gekauften Arbeitskraft, und die Masse seines Wertes wächst oder fällt so mit dem Wachstum oder der Abnahme seiner Masse selbst; sie wächst oder fällt also ebenfalls im Verhältnis zur Wertmasse des variablen Kapitals. Setzt dieselbe Arbeit mehr konstantes Kapital in Bewegung, so ist die Arbeit produktiver geworden. Wenn umgekehrt, umgekehrt. Also hat Wechsel in der Produktivität der Arbeit stattgefunden und ein Wechsel muss vorgegangen sein im Wert gewisser Waren“. Es gilt also das Gesetz: „Wechselt der Produktionspreis einer Ware infolge eines Wechsels in der allgemeinen Profitrate, so kann zwar ihr eigener Wert unverändert geblieben sein. Es muss aber ein Wertwechsel mit anderen Waren vorgegangen sein“ (III1, S. 185) [MEW, Bd. 25, S. 216 f.].

 

Anmerkungen des Verfassers

(13) Vergl. Zum Abschluß etc., Seite 110 ff. [S. 65 ff. d. A.].

(14) Zum Abschluß etc., Seite 113 u. ff. [S. 67 ff. d. A.].

(15) Vgl. Friedrich Engels: Ergänzung und Nachtrag zum dritten Buch des Kapital, Neue Zeit, XIV., I., Seite 7. [MEW, Bd. 25, S. 901].

(16) Zur Kritik des ökonomischen Systems“ von Karl Marx, Brauns „Archiv, VII., Seite 585.

(17) Wir berücksichtigen nur die Erhöhung des Arbeitslohnes; seine Senkung wirkt natürlich gerade entgegengesetzt.


2.3.2013