Rudolf Hilferding

Das Finanzkapital


Vierter Abschnitt
Das Finanzkapital und die Krisen


XVI. Kapitel
Die allgemeinen Bedingungen der Krise


Es ist empirisches Gesetz, daß die kapitalistische Produktion in einen Kreislauf von Prosperität und Depression gebannt ist. Der Übergang von einer Phase zur anderen vollzieht sich kritisch. In einem bestimmten Moment der Prosperität tritt in einer Reihe von Produktionszweigen Absatzstockung ein, infolgedessen sinken die Preise; Absatzstockung und Preissenkung verbreiten sich, die Produktion wird eingeschränkt; dieses Stadium dauert kürzere oder längere Zeit; die Preise und Profite sind niedrig; allmählich beginnt sich die Produktion auszudehnen, Preise und Profite steigen; der Umfang der Produktion ist größer als je zuvor, bis die Wendung aufs neue eintritt. Die periodische Wiederkehr dieses Vorganges stellt die Frage nach seinen Ursachen, die eine Analyse des Mechanismus der kapitalistischen Produktion ergeben muß.

Die allgemeine Möglichkeit der Krise ist gegeben mit der Verdoppelung der Ware in Ware und Geld. Dies schließt ein, daß der Fluß der Warenzirkulation eine Unterbrechung erfahren kann, indem das Geld, statt zur Zirkulation derWaren verwendet zu werden, als Schatz gerinnt. Der Prozeß W1–G–W2 stockt, weil das G, das die Ware W1 realisiert hat, nicht selbst W2 realisiert. W2 bleibt unverkäuflich, und damit ist die Absatzstockung gegeben.

Solange aber das Geld nur als Zirkulationsmittel fungiert, sich die Ware unmittelbar gegen Geld und dieses gegen Ware umsetzt, braucht die Verwandlung des Geldes in Schatz nur ein vereinzelter, isolierter Vorgang zu sein, der die Unverkäuflichkeit einer Ware bedeutet, aber nicht eine allgemeine Absatzstockung. Dies ändert sich mit der Entwicklung der Funktion des Geldes als Zahlungsmittel, weiter mit der Entwicklung des Zirkulationskredits. Stockung des Verkaufes bedeutet jetzt, daß die bereits versprochene Zahlung nicht geleistet werden kann. Dieses Zahlungsversprechen hat aber, wie wir gesehen haben, als Zirkulations- oder Zahlungsmittel für eine ganze Reihe anderer Umsätze gedient. Die Zahlungsunfähigkeit des einen macht auch die anderen zahlungsunfähig. Die Verkettung der Zahlungspflichtigen, die das Geld als Zahlungsmittel bewirkt hat, ist gesprengt, und die Stockung auf dem einen Punkt setzt sich auf alle anderen fort; sie wird allgemein. So entwickelt der Zahlungskredit eine Solidarität der Produktionszweige und gibt die Möglichkeit, daß die partielle Absatzstockung in eine allgemeine umschlägt.

Aber diese allgemeine Möglichkeit der Krise ist nur ihre allgemeine Bedingung: Ohne Geldzirkulation und die Entwicklung des Geldes in seiner Funktion als Zahlungsmittel ist auch die Krise unmöglich. Aber Möglichkeit ist noch lange nicht Wirklichkeit. Die einfache Warenproduktion oder, besser gesagt, die vorkapitalistische Warenproduktion kennt überhaupt keine Krisen; die Störungen der Wirtschaft sind keine ökonomisch-gesetzmäßigen Krisen, sondern Katastrophen, die aus besonderen, natürlichen oder historischen, also vom ökonomischen Standpunkt aus zufälligen Ursachen, wie Mißwachs, Dürre, Seuchen, Kriegen, entspringen. Ihr Gemeinsames ist, daß sie entspringen aus einem Defizit der Reproduktion, aber durchaus nicht aus Überproduktion irgendwelcher Art. Es ist dies selbstverständlich, wenn wir bedenken, daß diese Produktion ja immer noch wesentlich Produktion für den Selbstbedarf ist, daß Produktion und Konsumtion als Mittel und Zweck verbunden, die Warenzirkulation eine verhältnismäßig geringe Rolle spielt. Denn erst die kapitalistische Produktion verallgemeinert die Warenproduktion, läßt möglichst alle Produkte die Form der Ware annehmen und macht – das ist das Entscheidende – den Verkauf der Ware zur Vorbedingung der Wiederaufnahme der Reproduktion. [1]

Diese Verwandlung der Produkte in Waren bewirkt aber die Abhängigkeit der Produzenten vom Markt und macht aus der im Prinzip schon in der einfachen Warenproduktion vorhandenen Regellosigkeit der Produktion infolge der Selbständigkeit der Privatwirtschaften erst jene Anarchie in der kapitalistischen Produktion, die mit der Verallgemeinerung der Warenproduktion, mit der Ausweitung der lokalen und zersplitterten Märkte zum umfassenden Weltmarkt, die zweite allgemeine Bedingung der Krisen herstellt.

Die dritte allgemeine Bedingung der Krisen stellt der Kapitalismus her durch die Trennung der Produktion von der Konsumtion. Er trennt einmal den Produzenten von seinem Produkt und reduziert ihn auf jenen Teil des Wertprodukts, der ein Äquivalent für den Wert der Arbeitskraft darstellt. Er schafft so in den Lohnarbeitern eine Klasse, deren Konsumtion in keinem unmittelbaren Verhältnis zur Gesamtproduktion steht, sondern nur zu dem Teil der Gesamtproduktion, der gleich ist dem Lohnkapital. Das Produkt, das die Lohnarbeiter erzeugen, ist aber nicht ihr Eigentum. Ihre Produktion dient daher nicht dem Zweck ihrer Konsumtion. Umgekehrt ist ihre Konsumtion und deren Ausmaß abhängig von der Produktion, auf die sie keinen Einfluß haben. Die Produktion des Kapitalisten dient aber nicht der Bedarfsdeckung, sondern dem Profit. Die Realisierung und Vermehrung des Profits ist der immanente Zweck kapitalistischer Produktion. Das bedeutet, daß für das Geschick der Produktion, für ihr Ausmaß, ihre Verminderung oder Vermehrung, nicht die Konsumtion und deren Wachstum das Entscheidende ist, sondern die Realisierung des Profits. Es wird produziert, um einen bestimmten Profit zu erzielen, einen bestimmten Verwertungsgrad des Kapitals zu erhalten. Die Produktion wird damit abhängig nicht von der Konsumtion, sondern von dem Verwertungsbedürfnis des Kapitals, und eine Verschlechterung der Verwertungsmöglichkeit bedeutet eine Einschränkung der Produktion.

Es bleibt auch in der kapitalistischen Produktionsweise ein allgemeiner Zusammenhang zwischen Produktion und Konsumtion, der ja als natürliche Bedingung allen Gesellschaftsformationen gemeinsam ist. Während aber in der Bedarfdeckungswirtschaft die Konsumtion die Ausdehnung der Produktion bestimmt, die unter diesen Verhältnissen ihre Schranke nur findet an dem erreichten Stand der Technik, wird in der kapitalistischen Produktion umgekehrt die Konsumtion bestimmt durch das Ausmaß der Produktion. Dieses aber ist begrenzt durch die jeweilige Verwertungsmöglichkeit, durch den Verwertungsgrad des Kapitals, durch die Notwendigkeit, daß das Kapital und sein Zuwachs eine bestimmte Profitrate abwerfen. Die Ausdehnung der Produktion stößt hier an eine rein gesellschaftliche, nur aus dieser bestimmten Gesellschafts- Struktur entspringende und nur dieser eigentümliche Schranke. Die Krisenmöglichkeit entspringt zwar schon aus der Möglichkeit der ungeregelten Produktion, also der Warenproduktion überhaupt, aber ihre Wirklichkeit nur aus einer ungeregelten Produktion, die zugleich das unmittelbare Verhältnis von Produktion und Konsumtion, das andere Gesellschaftsformationen auszeichnet, aufhebt und zwischen Produktion und Konsumtion die Bedingung der Verwertung des Kapitals zu jeweils bestimmter Rate einschiebt.

Der Ausdruck „Überproduktion von Waren“ ist überhaupt an sich so nichtssagend wie der Ausdruck „Unterkonsumtion“. Man kann von einer Unterkonsumtion strenggenommen nur in physiologischem Sinne sprechen; der Ausdruck hat dagegen keinen Sinn in der Ökonomie, wo er nur besagen könnte, daß die Gesellschaft weniger konsumiert, als sie produziert hat. Es ist aber nicht einzusehen, wieso das möglich, wenn nur in der richtigen Proportion produziert worden. Da das Gesamtprodukt gleich ist dem konstanten Kapital plus dem variablen plus dem Mehrwert (c + v + m), v ebenso wie m konsumiert werden, die Elemente des verbrauchten konstanten Kapitals sich gegenseitig ersetzen müssen, so kann die Produktion ins Unendliche ausgedehnt werden, ohne zur Überproduktion von Waren zu führen, das heißt dazu, daß mehr Waren, bei denen in diesem Zusammenhang und für diese Auffassung nur der Gebrauchswert in Betracht käme, mehr Güter also produziert werden, als konsumiert werden könnten. [2]

Zudem ist eines klar: Da die Krisen in ihrer periodischen Aufeinanderfolge Produkt der kapitalistischen Gesellschaft sind, so muß ihre Ursache im Kapitalcharakter gelegen sein. Es muß sich um eine Störung handeln, die aus dem spezifischen Charakter der Gesellschaft entspringt. Die enge Basis, die die Konsumtionsverhältnisse der kapitalistischen Produktion bieten, ist aber deshalb allgemeine Bedingung der Krise, weil die Unmöglichkeit, sie zu erweitern, eine allgemeine Voraussetzung der Absatzstockung ist. Wäre die Konsumtion beliebig ausdehnbar, so wäre Überproduktion nicht möglich. Aber unter kapitalistischen Verhältnissen bedeutet Ausdehnung der Konsumtion Verminderung der Profitrate. Denn Ausdehnung der Konsumtion der breiten Massen ist gebunden an die Steigerung des Arbeitslohnes. Diese bedeutet aber Verminderung der Mehrwertsrate und daher Verminderung der Profitrate. Steigt daher die Nachfrage nach Arbeitern durch die Akkumulation so stark, daß eine Verminderung der Profitrate eintritt, so daß (als äußerste Grenze) das vermehrte Kapital keinen größeren Profit abwerfen würde als das unvergrößerte, so muß die Akkumulation unterbleiben, da ja der Zweck der Akkumulation, Vergrößerung des Profits, nicht erreicht würde. An diesem Punkte tritt eben die eine notwendige Voraussetzung der Akkumulation, die nach Erweiterung der Konsumtion, in Widerspruch mit der anderen Bedingung, der nach Realisierung des Profits. Die Verwertungsbedingungen rebellieren gegen die Konsumtionserweiterung, und da sie die entscheidenden sind, steigert sich der Widerspruch bis zur Krise. Aber deshalb ist die enge Basis der Konsumtion doch eben nur eine allgemeine Bedingung der Krise, die aus der Konstatierung der „Unterkonsumtion“ durchaus nicht erklärt wird. Am wenigsten ist daraus der periodische Charakter der Krise zu erklären, da eine Periodizität aus einer ständigen Erscheinung überhaupt nicht erklärt werden kann. So steht es auch durchaus nicht im Widerspruch zu der früher angeführten Stelle, wenn Marx meint:

„Die gesamte Warenmasse, das Gesamtprodukt, sowohl der Teil, der das konstante und variable Kapital ersetzt, wie der den Mehrwert darstellt, muß verkauft werden. Geschieht das nicht, oder nur zum Teil, oder nur zu Preisen, die unter den Produktionspreisen stehn, so ist der Arbeiter zwar exploitiert, aber seine Exploitation realisiert sich nicht als solche für den Kapitalisten, kann mit gar keiner oder nur teilweiser Realisation des abgepreßten Mehrwerts, ja mit teilweisem oder ganzem Verlust seines Kapitals verbunden sein. Die Bedingungen der unmittelbaren Exploitation und die ihrer Realisation sind nicht identisch. Sie fallen nicht nur nach Zeit und Ort, sondern auch begrifflich auseinander. Die einen sind nur beschränkt durch die Produktivkraft der Gesellschaft, die andren durch die Proportionalität der verschiednen Produktionszweige und durch die Konsumtionskraft der Gesellschaft. Diese letztre ist aber bestimmt weder durch die absolute Produktivkraft noch durch die absolute Konsumtionskraft, sondern durch die Konsumtionskraft auf Basis antagonistischer Distributionsverhältnisse, welche die Konsumtion der großen Masse der Gesellschaft auf ein nur innerhalb mehr oder minder enger Grenzen veränderliches Minimum reduziert. Sie ist ferner beschränkt durch den Akkumulationstrieb, den Trieb nach Vergrößerung des Kapitals und nach Produktion von Mehrwert auf erweiterter Stufenleiter. Dies ist Gesetz für die kapitalistische Produktion, gegeben durch die beständigen Revolutionen in den Produktionsmethoden selbst, die damit beständig verknüpfte Entwertung von vorhandnem Kapital, den allgemeinen Konkurrenzkampf und die Notwendigkeit, die Produktion zu verbessern und ihre Stufenleiter auszudehnen, bloß als Erhaltungsmittel und bei Strafe des Untergangs. Der Markt muß daher beständig ausgedehnt werden, so daß seine Zusammenhänge und die sie regelnden Bedingungen immer mehr die Gestalt eines von den Produzenten unabhängigen Naturgesetzes annehmen, immer unkontrollierbarer werden. Der innere Widerspruch sucht sich auszugleichen durch Ausdehnung des äußern Feldes der Produktion. Je mehr sich aber die Produktivkraft entwickelt, um so mehr gerät sie in Widerspruch mit der engen Basis, worauf die Konsumtionsverhältnisse beruhen. Es ist auf dieser widerspruchsvollen Basis durchaus kein Widerspruch, daß Übermaß von Kapital verbunden ist mit wachsendem Übermaß von Bevölkerung; denn obgleich, beide zusammengebracht, die Masse des produzierten Mehrwerts sich steigern würde, steigert sich eben damit der Widerspruch zwischen den Bedingungen, worin dieser Mehrwert produziert, und den Bedingungen, worin er realisiert wird.“ [3]

Die periodische Krise ist dem Kapitalismus eigentümlich, sie kann also nur abgeleitet werden aus besonderen kapitalistischen Eigentümlichkeiten. [4]

Die Krise ist ganz allgemein eine Zirkulationsstörung. Sie erscheint als massenhafte Unverkäuflichkeit der Ware, als Unmöglichkeit der Realisierbarkeit des Warenwertes (respektive ihres Produktionspreises) in Geld. Sie kann daher nur erklärt werden aus den spezifisch kapitalistischen Bedingungen der Warenzirkulation, nicht aus den Bedingungen einfacher Warenzirkulation. Das spezifisch Kapitalistische aber an der Warenzirkulation ist dies, daß die Waren als Produkt vom Kapital, als Warenkapital produziert sind und als solche realisiert werden müssen. Diese Realisierung schließt daher Bedingungen ein, die nur dem Kapital als solchem zukommen, und das sind eben seine Verwertungsbedingungen.

Die Analyse dieser Verwertungsbedingungen sowohl vom Standpunkt des individuellen als – was hier vor allem wichtig – vom Standpunkt des gesellschaftlichen Kapitals hat Marx im II. Band des Kapital geliefert und damit einen Versuch durchgeführt, der außer von Quesnay in der politischen Ökonomie nicht einmal begonnen wurde. Wenn Marx einmal den Tableau economique Quesnays den genialsten Einfall nennt, dessen sich die politische Ökonomie bisher schuldig gemacht habe, so ist seine eigene Analyse des gesellschaftlichen Produktionsprozesses sicher die genialste Durchführung des genialen EinfaUs, wie überhaupt die so unbeachteten Analysen des II. Bandes vom Standpunkt sozusagen der reinen ökonomischen Vernunft die glänzendsten in dem erstaunlichen Werke sind. Vor allem aber ist eine Erkenntnis der Krisenursachen nur möglich, wenn man sich die Ergebnisse der Marxschen Analyse vergegenwärtigt. [5]
 

Die Gleichgewichtsbedingungen des gesellschaftlichen Reproduktionsprozesses

Wenn wir die wichtigsten Ergebnisse der Marxschen Analyse kurz rekapitulieren, so ergibt sich folgendes:

Wir setzen bei dieser Betrachtung zunächst gleichbleibende Stufenleiter der kapitalistischen Produktion, also einfache Reproduktion voraus und sehen ebenso ab von Wert- oder Preisveränderungen.

Das Gesamtprodukt, also auch die Gesamtproduktion der Gesellschaft, zerfällt in zwei große Abteilungen:

  1. Produktionsmittel, Waren, welche eine Form besitzen, worin sie in die produktive Konsumtion eingehen müssen oder wenigstens eingehen können.
     
  2. Konsumtionsmittel, Waren, welche eine Form besitzen, worin sie in die individuelle Konsumtion der Kapitalisten- und Arbeiterklasse eingehen.

In jeder Abteilung zerfällt das Kapital in zwei Bestandteile: variables (v) und konstantes (c) Kapital. Letzteres zerfällt wieder in Fixes und in zirkulierendes konstantes Kapital.

Der Wertteil c, der das in der Produktion verzehrte konstante Kapital darstellt, deckt sich nicht mit dem Wert des in der Produktion angewendeten konstanten Kapitals. Das fixe Kapital hat nur einen Teil seines Wertes auf das Produkt übertragen. Im folgenden sehen wir zunächst von dem fixen Kapital ab.

Das Gesamtwarenprodukt sei nun durch folgendes Schema verkörpert:

I
II

4000 c +1000 v + 1000 m = 6000 Produktionsmittel
2000 c +  500 v +   500 m = 3000 Konsumtionsmittel

Gesamtwert = 9000, wovon das in seiner Naturalform fortfungierende fixe Kapital nach der Voraussetzung ausgeschlossen ist.

Wenn wir nun die auf Grundlage einfacher Reproduktion, wo also der ganze Mehrwert unproduktiv konsumiert wird, notwendigen Umsätze untersuchen und dabei zunächst die sie vermittelnde

Geldzirkulation unbeachtet lassen, so ergeben sich uns von vornherein drei große Anhaltspunkte:

  1. Die 500 v, Arbeitslohn der Arbeiter, und die 500 m, Mehrwert der Kapitalisten der Abteilung II, müssen in Konsumtionsmittel verausgabt werden. Aber ihr Wert existiert in den Konsumtionsmitteln zum Wert von 1000, die in den Händen der Kapitalisten, Abteilung II, die vorgeschossenen 500 v ersetzen und die 500 m repräsentieren. Arbeitslohn und Mehrwert der Abteilung II werden also innerhalb der Abteilung II gegen Produkt von II umgesetzt. Damit verschwinden aus dem Gesamtprodukt (500 v + 500 m) II = 1000 Konsumtionsmittel.
     
  2. Die 1000 v +1000 m der Abteilung I müssen ebenfalls in Konsumtionsmitteln verausgabt werden, also in Produkt von Abteilung II. Sie müssen sich also austauschen gegen den von diesem Produkt noch übrigen, dem Belauf nach gleichen, konstanten Kapitalteil, 2000 c. Dafür erhält Abteilung II einen gleichen Betrag von Produktionsmitteln, Produkt von I, worin der Wert von 1000 v + 1000 m von I verkörpert. Damit verschwinden aus der Rechnung 2000 c II und (1000 v + 1000 m) I.
     
  3. Es bleiben noch 4000 c I. Diese bestehen in Produktionsmitteln, die nur in Abteilung I vernutzt werden können, zum Ersatz ihres verzehrten konstanten Kapitals dienen und daher durch gegenseitigen Austausch zwischen den einzelnen Kapitalisten von I ebenso ihre Erledigung finden wie die (500 v + 500 m) II durch Austausch zwischen den Arbeitern und Kapitalisten, respektive zwischen den einzelnen Kapitalisten von II.

Eine besondere Rolle spielt der Ersatz des fixen Kapitals. Ein Wertteil des konstanten Kapitals ist übertragen von den Arbeitsmitteln auf das Arbeitsprodukt; diese Arbeitsmittel fahren fort, als Elemente des produktiven Kapitals zu fungieren, und zwar in ihrer alten Naturalform; es ist ihr Verschleiß, der Wertverlust, den sie nach und nach erleiden während ihrer in bestimmter Periode fortdauernden Funktion, der als Wertelement der vermittels derselben produzierten Waren wieder erscheint. Das Geld nun, soweit es den Warenwertteil vergoldet, der gleich ist dem Verschleiß von fixem Kapital, wird nicht wieder lückverwandelt in den Bestandteil des produktiven Kapitals, dessen Wertverlust es ersetzt. Es schlägt nieder neben dem produktiven Kapital und verharrt in seiner Geldform.

Dieser Geldniederschlag wiederholt sich, bis die aus einer größeren oder geringeren Anzahl von Jahren bestehende Reproduktionsepoche abgelaufen ist, während deren das fixe Element des konstanten Kapitals unter seiner alten Naturalform fortfährt im Produktionsprozeß zu fungieren. Sobald das fixe Element, Baulichkeiten, Maschinerie usw., ausgelebt hat, nicht länger im Produktionsprozeß fungieren kann, existiert sein Wert neben ihm, vollständig ersetzt in Geld – der Summe der Geldniederschläge, der Werte, die vom fixen Kapital allmählich übertragen worden auf die Waren, in deren Produktion es mitgewirkt und die durch den Verkauf der Waren in Geldform übergegangen. Dies Geld dient dann dazu, das fixe Kapital (oder Elemente desselben, da die verschiedenen Elemente desselben verschiedene Lebensdauer haben) in natura zu ersetzen und so diesen Bestandteil des produktiven Kapitals wirklich zu erneuern. Dies Geld ist also Geldform eines Teiles des konstanten Kapitalwerts, des fixen Teiles desselben.

Diese Schatzbildung ist also selbst ein Element des kapitalistischen Reproduktionsprozesses, Reproduktion und Aufspeicherung – in Geldform – des Wertes des fixen Kapitals oder seiner einzelnen Elemente bis zu der Zeit, wo das fixe Kapital ausgelebt und folglich seinen ganzen Wert an die produzierten Waren abgegeben hat und nun in natura ersetzt werden muß. Dies Geld verliert aber nur seine Schatzform und tritt daher erst aktiv weder ein in den durch die Zirkulation vermittelten Reproduktionsprozeß des Kapitals, sobald es rückverwandelt wird in neue Elemente des fixen Kapitals, um die abgestorbenen zu ersetzen. Damit aber keine Störung der einfachen Reproduktion stattfinde, muß der Teil des fixen Kapitals, der jährlich abstirbt, gleich sein dem, der jährlich zu erneuern ist.

Betrachten wir zum Beispiel den Umsatz von (1000 v + 1000 m) I gegen 2000 c II. In diesen 2000 c sind 200 fixes Kapital zu ersetzen. Es tauschen sich also 1800 c, die nur in zirkulierendes konstantes Kapital zu verwandeln sind, um in 1800 (v + m) I; die 200, die von I übrigbleiben und die Naturalform von fixem Kapital haben, müssen nun ebenfalls von II bezogen werden; sie können aber nur bezogen werden, wenn Kapitalisten von II 200 in Geld vorrätig haben, um 200 fixes Kapital von I zu kaufen; denn 200 müssen in Geld von anderen Kapitalisten II ersetzt und festgehalten werden in Geldform als Verschleiß für ihr fixes Kapital. Es werden also Kapitalisten, die aus früheren Jahren den Verschleiß ihres fixen Kapitals sukzessive in Geld aufgeschatzt haben, in diesem Jahre ihr fixes Kapital in natura erneuern; sie kaufen um 200 Geld den Rest von I (v + m) = 200. I kauft um andere 200 Geld den Rest der Konsumtionsmittel von den anderen Kapitalisten II, die dies Geld, das für sie Verschleiß ihres fixen Kapitals bedeutet, ihrerseits aufschatzen. Der Teil der Kapitalisten II also, der in diesem Jahre sein fixes Kapital in natura erneuert, liefert das Geld, womit die anderen Kapitalisten II ihren Verschleißteil vergolden und als Geld fest- halten können. Es muß also eine konstante Proportion zwischen absterbendem und zu erneuerndem fixen Kapital angenommen werden. Ferner aber muß auch angenommen werden, daß die Proportion zwischen absterbendem (und daher zu erneuerndem) fixen Kapital und dem in alter Naturalform fortwirkenden konstant bleibt. Denn stiege das absterbende fixe Kapital auf 300, so hätte das zirkulierende Kapital abgenommen. II c hätte jetzt weniger zirkulierendes Kapital und könnte die Produktion nicht auf gleicher Stufenleiter fortsetzen. Ferner würde auch, wenn das fixe Kapital auf 300 stiege, II aber nur 300 Geld für Erneuerung des Kapitals in natura auszugeben hat, 100 fixes Kapital in I unverkäuflich sein.

Es kann also Mißverhältnis in der Produktion von fixem und zirkulierendem Kapital auftreten bei bloßer Erhaltung des fixen Kapitals, wenn nur – was in Wirklichkeit auch stets der Fall – die Proportion des jährlich absterbenden fixen Kapitals zu dem weiterfungierenden wechselt.

Ebenso sah man vorhin, daß zur Ermöglichung einfacher Reprouktion bestimmte Proportions Verhältnisse erfüllt sein müssen. I (v + m) mußte gleich sein II c. Die Erfüllung dieser Proportion wird infolge der Anarchie der kapitalistischen Gesellschaft stets gestört. Um die Produktion ständig in Gang zu halten, ist ein gewisses Maß von Überproduktion stets notwendig, um für plötzlich auftretende Bedürfnisse sowie für die fortwährenden Schwankungen des Bedarfes stets gerüstet zu sein. Beständig finden aber gewisse Störungen und Unregelmäßigkeiten im Rückfluß des umschlagenden Kapitalwertes statt. Um diese Unregelmäßigkeiten zu überwinden, müssen die Kapitalisten, wie einerseits über Warenvorrat, so anderseits stets über Geldvorrat verfügen, um über diesen Warenvorrat immer entsprechend verfügen und Störungen ausgleichen zu können. Dieser Ausgleich erfordert also zuschüssiges Geld, Reservegeldkapital; dieses muß notwendig in Geldform gehalten werden, weil ja gerade der Umschlag des Warenkapitals es ist, der gestört werden kann, andere Waren und zu einem früheren Zeitpunkt dem Kapitalisten zur Verfügung stehen müssen. Nur in der Geldform aber hat der Wert die Form des allgemeinen Äquivalents, kann er sich jederzeit in beliebige andere Waren verwandeln. Auch hier entspringt die Notwendigkeit des Geldes aus der Anarchie der kapitalistischen Produktionsweise.

„Ist die kapitalistische Form der Reproduktion einmal beseitigt, so kommt die Sache darauf hinaus, daß die Größe des absterbenden und daher in natura zu ersetzenden Teils des fixen Kapitals (hier des in der Erzeugung der Konsumtionsmittel fungierenden) in verschiednen sukzessiven Jahren wechselt ... Die zur jährlichen Produktion der Konsumtionsmittel nötige Masse von Rohstoffen, Halbfabrikaten und Hilfsstoffen – sonst gleichbleibende Umstände vorausgesetzt – nimmt deswegen nicht ab; die Gesamtproduktion der Produktionsmittel müßte also im einen Fall zunehmen, im andren abnehmen. Diesem kann nur abgeholfen werden durch fortwährende relative Überproduktion; einerseits ein gewisses Quantum fixes Kapital, das mehr produziert, als direkt nötig ist, andrerseits und namentlich Vorrat von Rohstoff usw., der über die unmittelbaren jährlichen Bedürfnisse hinausgeht (dies gilt ganz besonders von Lebensmitteln). Solche Art Überproduktion ist gleich mit Kontrolle der Gesellschaft über die gegenständlichen Mittel ihrer eignen Reproduktion. Innerhalb der kapitalistischen Gesellschaft aber ist sie ein anarchisches Element.“ [6]

Diese relative Überproduktion muß innerhalb gewisser Grenzen auch in der kapitalistischen Gesellschaft beständig stattfinden und findet ihren Ausdruck in einem stets vorhandenen Warenvorrat, der zum Ausgleich von Störungen dient. Ihm entspricht auf der anderen Seite eine Reserve von Geldkapital zur Verfügung der industriellen Kapitalisten, die ihnen die Möglichkeit gibt, falls Störungen eintreten, aus dem Warenvorrat die nötigen Elemente zur Fortführung ihrer Produktion sich zu verschaffen. Dieses Reservegeldkapital, das allen Kapitalisten zur Sicherung gegen momentane Störungen auch in normalen Zeiten zur Verfügung stehen muß, ist nicht zu verwechseln mit dem Reservegeldkapital, das notwendig wird, wenn der Absatz der Waren stockt. Die Zeiten der Prosperität sind einerseits solche, in denen die Produktion stark und rasch erweitert wird, anderseits früheres Reservegeldkapital in produktives verwandelt wird; das Reservegeldkapital vermindert sich, und seine Verminderung bedeutet den Wegfall des die Störungen ausgleichenden Moments; dies ist daher eine Ursache der Krise.

Anderseits ist festzuhalten, daß die Notwendigkeit solcher relativer Überproduktion nicht auf der kapitalistischen Gesellschaft, sondern auf der Natur des Reproduktionsprozesses beruht, sobald jene Produktionselemente, die in der kapitalistischen Gesellschaft als fixes Kapital erscheinen, einen größeren Umfang erreicht haben. Diese aus technisch natürlichen Umständen notwendige „Überproduktion“ ist in Wirklichkeit bloße Vorratsbildung und als solche auch einer geregelten Bedarfsdeckungswirtschaft eigen und nicht zu verwechseln mit der allgemeinen Überproduktion während der Krise. Innerhalb der kapitalistischen Gesellschaft aber bildet auch diese Überproduktion ein unter Umständen krisenverschärfendes Moment.
 

Die Gleichgewichtsbedingungen des kapitalistischen Akkumulationsprozesses

Verlangt schon die einfache Reproduktion, die in der kapitalistischen Gesellschaft, für die die Akkumulation des Kapitals Lebensbedingung ist, in Wirklichkeit nicht vorkommt, was natürlich nicht ausschließt, daß im Laufe des industriellen Zyklus ein Jahr nicht, nur gleichbleibende, sondern sogar verminderte Reproduktion aufweist, bestimmte komplizierte Proportionsverhältnisse, so werden diese noch komplizierter, falls der Akkumulationsprozeß ungestört vor sich gehen soll. Marx gibt folgendes Schema:

I
II

Produktion der Produktionsmittel:
Produktion der Konsumtionsmittel:

4000 c + 1000 v + 1000 m = 6000
1500 c +   750 v +   750 m = 5000

Gesamtwert des gesellschaftlichen Produkts = 9000.

Angenommen nun, daß I die Hälfte seines Mehrwerts = 500 akkumuliert, die andere Hälfte als Revenue verzehrt.

Wir haben dann folgende Umsätze: 1000 v + 500 m, die als Revenue verausgabt werden, werden von I umgesetzt gegen 1500 c II. II ersetzt sich so sein konstantes Kapital und liefert I die von ihm zu verbrauchenden Konsumtionsmittel, ein Umsatz, dem wir schon ganz analog in der Analyse der einfachen Reproduktion begegnet sind. Von den 500 I m, die noch übrig sind und in Kapital verwandelt werden sollen, müssen bei gleichbleibender organischer Zusammensetzung 400 in konstantes und 100 in variables verwandelt werden. Die 500 existieren in Produktionsmitteln, und zwar müssen 400 davon in solchen existieren, die I für Vergrößerung seines konstanten Kapitals benötigt. I schlägt also diese 400 zu seinem konstanten Kapital. Der Rest von 100 m ist in variables Kapital, also in Lebensmittel zu verwandeln; es muß also von II gekauft werden, und da er in Produktionsmitteln existiert, muß II sie zur Vergrößerung seines eigenen konstanten Kapitals benützen.

Wir haben dann für I ein Kapital von 4400 c + 1100 v = 5500.

II hat jetzt für konstantes Kapital 1600 c; es muß zu deren Bearbeitung weitere 50 v in Geld für Ankauf neuer Arbeitskraft zuschießen, so daß sein variables Kapital von 750 auf 800 wächst. Diese Ausdehnung des konstanten wie variablen Kapitals von II um zusammen 150 wird bestritten aus seinem Mehrwert; von den 750 II m bleiben also nur 600 m als Konsumtionsfonds der Kapitalisten II, deren Jahresprodukt sich nun verteilt wie folgt:

II

1600 c + 800 v + 600 m (Konsumtionsfonds) = 3000

Wir haben nun folgendes Schema:

I
II

4400 c + 1100 v + 500 Konsumtionsfonds = 6000
1600 c +   800 v + 600 Konsumtionsfonds = 3000

Summe = 9000 wie oben.

Davon sind Kapital:

I
II

4400 c + 1100 v (Geld) = 5500
1600 c +   800 v (Geld) = 2400

}

= 7900

während die Produktion begann mit

I
II

4000 c + 1000 v = 5000
1500 c +   750 v = 2250

}

= 7250

Wir sehen hier eine Reihe neuer komplizierter Bedingungen. Einmal müssen in I die 500 m, die zu akkumulieren sind, in solchen Produktionsmitteln produziert sein, daß ⅘ davon zu konstantem Kapital für I, ⅕ zu konstantem Kapital für II geeignet sind. Sodann hängt der Grad der Akkumulation in II ab von der Akkumulation in I. In I wird die Hälfte des Mehrwerts akkumuliert, in II ist dies unmöglich; von dem Mehrwert von 750 kann nur 150, also nur ⅕ akkumuliert werden, während ⅘ konsumiert werden müssen. Betrachten wir nun den Fortgang der Akkumulation:

Wird mit dem vermehrten Kapital nun wirklich produziert, so erhalten wir am Ende des nächsten Jahres:

I
II

4400 c + 1100 v + 1100 m = 6600
1600 c +   800 v +   800 m = 3200

}

= 9800

Wird in derselben Weise fortakkumuliert, so erhalten wir dann im Jahre darauf:

I
II

4840 c + 1210 v + 1210 m = 7260
1760 c +   880 v +   880 m = 3520

}

= 10780

In diesem Beispiel war vorausgesetzt, daß die Hälfte des Mehrwerts I akkumuliert, und I (v + ½ m) = II c.

(v + m) muß, soll akkumuliert werden, immer größer sein als II c, denn ein Teil von I m kann eben nicht in II c verwandelt werden, sondern muß als Produktionsmittel dienen. Dagegen kann I (v + ½ m) größer oder kleiner sein als II c. Nähere Ausführungen sind für unseren Zweck unnötig. [7]

Die gesteigerte Produktion erfordert eine gesteigerte Goldmenge zu ihrem Umsatz. Diese gesteigerte Goldmenge muß, bei gleicher Umlaufgeschwindigkeit und vom Kredit abgesehen, von der Gold- produktion geliefert werden. Die kapitalistische Produktion würde hier an eine natürliche Schranke stoßen. Das Kreditsystem schiebt diese Schranke außerordentlich zurück, schafft sie aber nicht ganz aus der Welt.

Betrachten wir nun noch einen Augenblick die notwendige Voraussetzung, damit jene Zirkulationsprozesse, die die Akkumulation in sich schließen, vor sich gehen können. Wir haben in unserem Beispiel angenommen, daß I 500 m akkumuliert und davon 400 in konstantes Kapital verwandelt werden. Durch welche Zirkulationsprozesse wird dies möglich, mit welchem Geld kauft I die 400?

Betrachten wir zunächst die Akkumulation eines einzelnen Kapitalisten. Damit dieser den Mehrwert in Kapital verwandeln kann, muß der Mehrwert zuvor eine bestimmte Größe erreicht haben. Eine Reihe Jahre hindurch muß also der Mehrwert, der am Ende des Jahres in Geld verwandelt wurde, in Geldform aufgeschatzt werden. Sowohl die Kapitalien der verschiedenen Industriezweige als auch innerhalb dieser die individuellen Kapitale befinden sich auf verschiedenen Stufen des Prozesses der sukzessiven Verwandlung von Mehrwert in Kapital. Ein Teil der Kapitalisten verwandelt daher beständig sein zu entsprechender Größe angewachsenes potentielles Geldkapital in produktives Kapital, während ein anderer noch beschäftigt ist mit der Auf Schätzung seines potentiellen Geldkapitals. Kapitalisten, diesen beiden Kategorien angehörig, treten sich also gegenüber, die einen als Käufer, die anderen als Verkäufer und jeder der beiden in dieser exklusiven Rolle.

A verkaufe zum Beispiel 600 (= 400 c + 100 v + 100 m) an B (der mehr als einen Käufer repräsentieren mag). Er hat für 600 Waren verkauft, gegen 600 in Geld, wovon 100 Mehrwert darstellen, die er der Zirkulation entzieht, sie auf schätzt als Geld; aber diese 100 Geld sind nur die Geldform des Mehrprodukts, das der Träger eines Wertes von 100 war.

Die Schatzbildung ist überhaupt keine Produktion, also von vornherein auch kein Inkrement der Produktion. Die Aktion des Kapitalisten dabei besteht nur darin, daß er das durch Verkauf des Mehrprodukts von 100 ergatterte Geld der Zirkulation entzieht, festhält und mit Beschlag belegt. Diese Operation findet nicht nur statt auf Seite des A, sondern auf zahlreichen Punkten der Zirkulationsperipherie von anderen A′, A″, A‴, Kapitalisten, die alle ebenso emsig an dieser Sorte Schatzbildung arbeiten. Diese zahlreichen Punkte, wo Geld der Zirkulation entzogen wird und sich in zahlreichen individuellen Schätzen respektive potentiellen Geldkapitalien aufhäuft, scheinen ebenso viele Hindernisse der Zirkulation, weil sie das Geld immobilisieren und es seiner Zirkulationsfähigkeit für längere oder kürzere Zeit berauben.

A vollbringt aber diese Schatzbildung nur, sofern er – mit Bezug auf sein Mehrprodukt – nur als Verkäufer, nicht hintennach als Käufer auftritt. Seine sukzessive Produktion von Mehrprodukt – dem Träger seines zu vergoldenden Mehrwerts – ist also die Voraussetzung seiner Schatzbildung. Obgleich also A Geld für seinen Mehrwert der Zirkulation entzieht und es aufschatzt, wirft er anderseits Ware in sie hinein, ohne ihr andere Ware dafür zu entziehen, wodurch B′, B″, B‴ usw. ihrerseits befähigt werden, Geld hineinzuwerfen und dafür nur Ware ihr zu entziehen.

„Wie vorher, bei Betrachtung der einfachen Reproduktion, finden wir hier wieder, daß der Umsatz der verschiednen Bestandteile des jährlichen Produktes, d. h. ihre Zirkulation (die zugleich Reproduktion des Kapitals, und zwar seine Wiederherstellung in seinen verschiednen Bestimmtheiten, konstantes, variables, fixes, zirkulierendes Geldkapital, Warenkapital, umfassen muß) keineswegs bloßen Kauf von Ware voraussetzt, der sich durch nachfolgenden Verkauf, oder Verkauf, der sich durch nachfolgenden Kauf ergänzt, so daß tatsächlich nur Umsatz von Ware gegen Ware stattfände (das Geld also bloßes Zirkulationsmittel und damit relativ überflüssig wäre, R. H.), wie die politische Ökonomie, namentlich die Freihandelsschule seit den Physiokraten und Adam Smith annimmt (verführt durch polemische Interessen im Kampfe gegen Monetär- und Merkantilsystem, R. H.). Wir wissen, daß das fixe Kapital, nachdem die Auslage dafür einmal gemacht, während seiner ganzen Funktionszeit nicht erneuert wird, sondern in der alten Form fortwirkt, während sein Wert sich allmählich in Geld niederschlägt.“ [8]

Was hier das Geld überhaupt erst ermöglicht, ist diese Trennung und Verselbständigung der Wertzirkulation gegenüber der Beständigkeit der technischen Funktion im Produktionsprozeß. Gesellschaftlich ist diese Trennung nicht möglich, und es muß jedesmal soviel fixes Kapital geliefert werden, als altes verschleißt. Individuell aber wird der Verschleißwertteil Jahre hindurch in Geldform festgehalten.

„Wir sahen nun, daß die periodische Erneuerung des fixen Kapitals II c – welcher gesamte Kapitalwert II c sich umsetzt in Elemente zum Wert von I (v + m) – voraussetzt einerseits bloßen Kauf des fixen Teils von II c, der sich aus Geldform in Naturalform rückverwandelt und welchem entspricht bloßer Verkauf von I m; andrerseits voraussetzt bloßen Verkauf von Seiten II c, Verkauf des fixen (Verschleiß-)Wertteils desselben, der sich in Geld niederschlägt und welchem entspricht bloßer Kauf von I m. Damit sich hier der Umsatz normal vollziehe, ist vorauszusetzen, daß bloßer Kauf seitens II c dem Wertumfang nach gleich sei dem bloßen Verkauf seitens II c ... Sonst wird die einfache Reproduktion gestört; bloßer Kauf hier muß gedeckt werden durch bloßen Verkauf dort. Ebenso ist hier vorauszusetzen, daß der bloße Verkauf des schatzbildenden Teils A, A′, A″ von I m im Gleichgewicht stehe mit dem bloßen Kauf des Teils B, B′, B″ in I m, der seinen Schatz in Elemente von zusätzlichem produktivem Kapital verwandelt. Soweit das Gleichgewicht dadurch hergestellt wird, daß der Käufer nachher und für den gleichen Wertbetrag als Verkäufer auftritt und umgekehrt, findet Rückfluß des Geldes statt ein die Seite, die es beim Kauf vorgeschossen, die zuerst verkauft hat, ehe sie wieder kaufte. Das wirkliche Gleichgewicht, mit Bezug auf den Warenumsatz selbst, den Umsatz der verschiednen Teile des jährlichen Produkts, ist aber bedingt durch gleichen Wertbetrag der gegeneinander umgesetzten Waren.

Soweit aber bloß einseitige Umsätze stattfinden, Masse bloßer Käufe einerseits, Masse bloßer Verkäufe andrerseits – und wir haben gesehn, daß der normale Umsatz des jährlichen Produkts auf kapitalistischer Grundlage diese einseitigen Metamorphosen bedingt ist das Gleichgewicht nur vorhanden unter der Annahme, daß der Wertbetrag der einseitigen Käufe und der Wertbetrag der einseitigen Verkäufe sich decken.“ [9]

In allen diesen einseitigen Transaktionen wirkt aber das Geld nicht als bloßer Vermittler von Warenaustausch, sondern als Initiator oder Beendiger eines Prozesses, wo auf der einen Seite nur die Ware, auf der anderen Seite nur der Warenwert in seiner verselbständigten Form – Geld – steht, ist also das Geld notwendig, damit überhaupt diese einseitigen Prozesse vor sich gehen können.

„Die Tatsache, daß die Warenproduktion die allgemeine Form der kapitalistischen Produktion ist, schließt bereits die Rolle ein, die das Geld nicht nur als Zirkulationsmittel, sondern als Geldkapital in derselben spielt, und erzeugt gewisse, dieser Produktionsweise eigentümliche Bedingungen des normalen Umsatzes, also des normalen Verlaufs der Reproduktion, sei es auf einfacher, sei es auf erweiterter Stufenleiter, die in ebenso viele Bedingungen des anormalen Verlaufs, Möglichkeiten von Krisen Umschlägen, da das Gleichgewicht – bei der naturwüchsigen Gestaltung dieser Produktion – selbst ein Zufall ist.“ [10]

Die Kapitalisten A, A′, A″ bilden durch den Verkauf ihres Mehrprodukts den Schatz, zuschüssiges potentielles Geldkapital. Dieses Mehrprodukt besteht in unserem Fall aus Produktionsmitteln von Produktionsmitteln, die in der Hand von B, B′, B″ als solche fungieren. Erst in ihrer Hand fungiert dies Mehrprodukt als zuschüssiges konstantes Kapital; aber es ist dies virtualiter schon, bevor es verkauft wird, in der Hand der Schatzbildner A, A′, A″ (I). Betrachten wir bloß den Wertumfang der Reproduktion seitens I, so befinden wir uns noch innerhalb der Grenzen der einfachen Reproduktion. Der Unterschied liegt nur in den anderen Gebrauchswerten, die erzeugt wurden. Es wurden innerhalb des gleichen Wertumfanges mehr Produktionsmittel für Produktionsmittel statt solcher für Konsumtionsmittel produziert. Ein Teil von I m, der früher ganz bei der einfachen Reproduktion gegen II c ausgetauscht wurde, also aus Produktionsmitteln für Konsumtionsmittel bestehen mußte, besteht nun aus Produktionsmitteln für Produktionsmittel, um als solche dem konstanten Kapital I einverleibt werden zu können. Es folgt also, daß – bloß dem Wertumfang nach betrachtet – innerhalb der einfachen Reproduktion das materielle Substrat der erweiterten Reproduktion produziert wird.

Es ist einfach direkt in Produktion von Produktionsmitteln, in Schöpfung von virtuellem zuschüssigen Kapital I verausgabte Mehrarbeit der Arbeiterklasse I.

Die Bildung von virtuellem zusätzlichen Geldkapital seitens A, A′, A″ (I) – durch sukzessiven Verkauf ihres Mehrprodukts, das ohne alle kapitalistische Geldausgabe gebildet – ist also hier die bloße Geldform von zuschüssigen produzierten Produktionsmitteln I.

„Produktion auf großer Stufenleiter von zuschüssigem virtuellem Geldkapital – auf zahlreichen Punkten der Zirkulationsperipherie – ist also nichts als Resultat und Ausdruck vielseitiger Produktion von virtuell zusätzlichem produktivem Kapital, dessen Entstehung selbst keine zusätzlichen Geldausgaben seitens der indu- strieUen Kapitalisten voraussetzt.“ [11]

Die sukzessive Verwandlung dieses virtuell zusätzlichen produktiven Kapitals in virtuelles Geldkapital (Schatz) seitens A, A′, A″ etc. (I), die durch den sukzessiven Verkauf ihres Mehrprodukts bedingt ist – also durch wiederholten einseitigen Warenverkauf ohne ergänzenden Kauf – vollzieht sich in wiederholter Entziehung von Geld aus der Zirkulation und ihr entsprechende Schatzbildung. Diese Schatzbildung – ausgenommen den Fall, wo der Goldproduzent der Käufer – unterstellt in keiner Weise zusätzlichen Edelmetallreichtum, sondern nur veränderte Funktion von bisher umlaufendem Geld. Eben fungierte es als Zirkulationsmittel, jetzt fungiert es als Schatz, als sich bildendes, virtuell neues Geldkapital. Bildung von zusätzlichem Geldkapital und Masse des in einem Lande befindlichen edlen Metalls stehn also in keiner ursächlichen Verbindung mileinander.

Es folgt daher ferner: Je größer das bereits in einem Lande fungierende produktive Kapital (eingerechnet die ihm inkorporierte Arbeitskraft, die Erzeugerin des Mehrprodukts), je entwickelter die Produktivkraft der Arbeit und damit auch die technischen Mittel rascher Ausweitung der Produktion von Produktionsmitteln – je größer daher auch die Masse des Mehrprodukts nach seinem Wert wie nach der Masse der Gebrauchswerte, worin er sich darstellt – desto größer ist

  1. das virtuell zusätzliche produktive Kapital in der Form von Mehrprodukt in der Hand von A, A′, A″ etc. und
     
  2. die Masse dieses in Geld verwandelten Mehrprodukts, also des virtuell zuschüssigen Geldkapitals in den Händen von A, A′, A″. Wenn also Fullarton z. B. nichts von der Überproduktion im gewöhnlichen Sinn wissen will, wohl aber von Überproduktion von Kapital, nämlich Geldkapital, so beweist dies wieder, wie absolut wenig selbst die besten bürgerlichen Ökonomen vom Mechanismus ihres Systems verstehn. [12]

„Wenn das Mehrprodukt, direkt produziert und angeeignet durch die Kapitalisten A, A′, A″ (I), die reale Basis der Kapitalakkumulation, d. h. der erweiterten Reproduktion ist, obgleich es aktuell erst in dieser Eigenschaft fungiert in den Händen von B, B′ B″ etc. (I) – so ist es dagegen in seiner Geldverpuppung – als Schatz und bloß sich nach und nach bildendes virtuelles Geldkapital – absolut unproduktiv, läuft dem Produktionsprozeß in dieser Form parallel, liegt aber außerhalb desselben. Es ist ein Bleigewicht (dead weight) der kapitalistischen Produktion. Die Sucht, diesen als virtuelles Geldkapital sich aufschatzenden Mehrwert sowohl zum Profit wie zur Revenue brauchbar zu machen, findet im Kreditsystem und in den ‚Papierchens‘ das Ziel ihres Strebens. Das Geldkapital erhält dadurch in einer ändern Form den enormsten Einfluß auf den Verlauf und die gewaltige Entwicklung des kapitalistischen Produktionssystems.

Das in virtuelles Geldkapital umgesetzte Mehrprodukt wird seiner Masse nach um so größer sein, je größer die Gesamtsumme des bereits fungierenden Kapitals war, aus dessen Funktion es hervorgegangen. Bei der absoluten Vergrößerung des Umfangs des jährlich reproduzierten virtuellen Geldkapitals ist aber auch dessen Segmentation leichter, so daß es rascher in einem besondren Geschäft angelegt wird, sei es in der Hand desselben Kapitalisten, sei es in andren Händen (z. B. Familiengliedern, bei Erbteilungen etc.). Segmentation von Geldkapital meint hier, daß es ganz von Stammkapital losgetrennt wird, um als neues Geldkapital in einem neuen selbständigen Geschäft angelegt zu werden.“ [13]

Die Verkäufer des Mehrprodukts A, A′, A″ (I) haben dasselbe als direktes Ergebnis des Produktionsprozesses erhalten. Die B, B′, B″ müssen es erst durch einen Zirkulationsakt erwerben. Das dazu erforderliche Geld haben sie früher ebenso gebildet wie jetzt A, A′, A″ durch Verkauf ihrer respektiven Mehrprodukte; sie sind jetzt ans Ziel gelangt. Ihr als Schatz aufgehäuftes, nur virtuelles Geldkapital fungiert nun effektiv als zusätzliches Geldkapital.

Das Geld, das zu diesen Umsätzen des Mehrprodukts nötig ist, muß sich in den Händen der Kapitalistenklasse befinden. Bei der einfachen Reproduktion kehrte das Geld, das nur zur Verausgabung als Revenue in Konsumtionsmitteln diente, zu den Kapitalisten zurück, im Maß, wie sie es vorgeschossen zum Umsatz ihrer respektiven Waren; hier erscheint dasselbe Geld wieder, aber mit veränderter Funktion. Die A’s und die B’s (I) liefern sich abwechselnd das Geld zur Verwandlung von Mehrprodukt in zusätzliches virtuelles Geldkapital und werfen abwechselnd das neugebildete Geldkapital als Kaufmittel in die Zirkulation zurück.

Das einzige, was hierbei vorausgesetzt, ist, daß die im Lande befindliche Geldmasse (Umlaufgeschwindigkeit usw. als gleich gesetzt) hinreicht sowohl für aktive Zirkulation – also dieselbe Voraussetzung, die, wie wir sahen, auch bei einfacher Warenzirkulation erfüllt sein muß. Nur die Funktion der Schätze ist hier verschieden.

Die schematische Darstellung ist natürlich stark vereinfacht. Es ist klar, daß Proportionsverhältnisse, wie sie zwischen den Produktionsmittel- und Konsumtionsmittelindustrien in ihrer Gesamtheit herrschen müssen, in analoger Weise für jeden einzelnen Produktionszweig vorhanden sein müssen. Aber zugleich zeigen diese Schemata, daß in der kapitalistischen Produktion sowohl Reproduktion auf einfacher als auf erweiterter Stufenleiter ungestört vor sich gehen kann, wenn nur diese Proportionen erhalten bleiben. Umgekehrt kann Krise auch bei einfacher Reproduktion eintreten bei Verletzung der Proportion, zum Beispiel zwischen abgestorbenem und neu anzulegendem Kapital. Es folgt also durchaus nicht, daß die Krise in der der kapitalistischen Produktion immanenten Unterkonsumtion der Massen ihre Ursache haben muß. Eine allzu rasche Ausdehnung der Konsumtion würde an sich ebenso wie Gleichbleiben oder Verringerung der Produktion der Produktionsmittel zur Krise führen müssen. Ebensowenig folgt aus den Schematen an sich die Möglichkeit einer allgemeinen Überproduktion von Waren, vielmehr läßt sich jede Ausdehnung der Produktion als möglich zeigen, die überhaupt bei den vorhandenen Produktivkräften stattfinden kann.


Anmerkungen

1. Abgesehen von den Resten früherer Eigenproduktion, wie sie sich namentlich in der bäuerlichen Wirtschaft erhalten, spielt Eigenproduktion auch in der kapitalistischen Gesellschaft eine Rolle, dort, wo das Produkt des Unternehmens selbst wieder zu einem Element der Reproduktion wird; so das Getreide zur Aussaat, die Kohle beim Kohlenbergwerk usw. Mit der Zunahme der Kombination wächst der Umfang dieser Art Eigenproduktion. Sie ist deshalb Eigenproduktion, weil die Ware nicht für den Markt bestimmt, sondern als Element des konstanten Kapitals in demselben Betrieb verwendet wird. Sie ist aber toto coelo verschieden von der auf Deckung des Bedarfs gerichteten Eigenproduktion früherer Gesellschaftsformationen, da sie nicht der Konsumtion, sondern der Warenproduktion dient.

2. „Es ist eine reine Tautologie, zu sagen, daß die Krisen aus Mangel an zahlungsfähiger Konsumtion oder an zahlungsfähigen Konsumenten hervorgehn. Andre Konsumarten als zahlende kennt das kapitalistische System nicht, ausgenommen die sub forma pauperis oder die des ‚Spitzbuben‘. Daß Waren unverkäuflich sind, heißt nichts, als daß sich keine zahlungsfähigen Käufer für sie fanden, also Konsumenten (sei es nun, daß die Waren in letzter Instanz zum Behuf produktiver oder individueller Konsumtion gekauft werden). Will man aber dieser Tautologie einen Schein tiefrer Begründung dadurch gehen, daß man sagt, die Arbeiterklasse erhalte einen zu geringen Teil ihres eignen Produkts, und dem Übelstand werde mithin abgeholfen, sobald sie größern Anteil davon empfängt, ihr Arbeitslohn folglich wächst, so ist nur zu bemerken, daß die Krisen jedesmal gerade vorbereitet werden durch eine Periode, worin der Arbeitslohn allgemein steigt und die Arbeiterklasse realiter großem Anteil an dem für Konsumtion bestimmten Teil des jährlichen Produkts erhält. Jene Periode müßte – von dem Gesichtspunkt dieser Ritter vom gesunden und ‚einfachen‘ (!) Menschenverstand – umgekehrt die Krise entfernen. Es scheint also, daß die kapitalistische Produktion vom guten oder bösen Willen unabhängige Bedingungen einschließt, die jene relative Prosperität der Arbeiterklasse nur momentan zulassen, und zwar immer nur als Sturmvogel einer Krise.“

Dazu bemerkt Engels in der Anmerkung: „Ad notam für etwaige Anhänger der Rodbertusschen Krisentheorie.“ Marx, Kapital, II., S. 406 ff. (Neuausgabe, S. 414. Die Red.)

3. Marx, Kapital, III., 1., S. 225 ff. (Neuausgabe, S. 272/273. Die Red.)

4. „Es handelt sich aber darum, die weitere Entwicklung der potentiellen Krisis – die reale Krisis kann nur aus der realen Bewegung der kapitalistischen Produktion, Konkurrenz und Kredit dargestellt werden – zu verfolgen, soweit sie aus den Formbestimmungen des Kapitals hervorgeht, die ihm als Kapital eigentümlich und nicht in seinem bloßen Dasein als Ware und Geld eingeschlossen sind.“ (Marx, Theorien über den Mehrwert, II., 2., S. 286.)

5. Es ist das Verdienst Tugan-Baranowskis, auf die Bedeutung dieser Untersuchungen für das Krisenproblem in seinen bekannten Studien zur Theorie und Geschichte der Handelskrisen in England hingewiesen zu haben. Merkwürdig ist nur, daß es erst eines solchen Hinweises bedurfte.

6. Marx, Kapital, II., S. 465. (Neuausgabe, S. 473. Die Red.)

7. Siehe weitere Beispiele bei Marx, Kapital, II., S. 512 ff. (Neuausgabe, S. 519-529. Die Red.)

8. Marx, Kapital, II., S. 495. (Neuausgabe S. 499/500. Die Red.)

9. Karl Marx, Das Kapital, Bd. II, S. 500. Die Red.

10. Marx, Kapital, II., S. 496. (Neuausgabe S. 500/501. Die Red.)

11. Marx, Kapital, II.. S. 499. (Neuausgabe, S. 503. Die Red.)

12. Marx, Kapital, II., S. 499. (Neuausgabe, S. 503/504. Die Red.)

13. Marx, Kapital, II., S. 500. (Neuausgabe, S. 504. Die Red.)


Zuletzt aktualisiert am 27. September 2016