W.I. Lenin

 

Was tun?

 

IV
Die Handwerklerei der Ökonomisten und die Organisation der Revolutionäre

 

d) Der Umfang der Organisationsarbeit

Wir haben oben B-w zitiert, der von dem „Mangel an aktionsfähigen revolutionären Kräften, der sich nicht nur in Petersburg, sondern auch in ganz Rußland fühlbar macht“, spricht. Und schwerlich wird irgend jemand dies bestreiten wollen. Doch die Frage besteht darin, wie diese Tatsache zu erklären ist. B—w schreibt:

„Wir wollen uns nicht auf eine Klarlegung der geschichtlichen Ursachen dieser Erscheinung einlassen; wir wollen nur sagen, daß die durch die andauernde politische Reaktion demoralisierte und durch die vollzogenen und sich noch vollziehenden wirtschaftlichen Veränderungen zerrissene Gesellschaft aus ihrer Mitte eine äußerst geringe Zahl von Personen hervorbringt, die sich für die revolutionäre Arbeit eignen, daß die Arbeiterklasse, die aus ihrer Mitte Revolutionäre stellt, die Reihen der illegalen Organisationen zwar teilweise auffüllt, daß aber die Zahl dieser Revolutionäre den Erfordernissen der Zeit nicht entspricht. Dies um so weniger, als der Arbeiter, der 11½ Stunden täglich in der Fabrik arbeitet, infolge seiner Lage vorwiegend die Funktionen eines Agitators ausüben kann; Propaganda und Organisation, Transport und Vervielfältigung der illegalen Literatur, Herstellung von Flugblättern usw. lasten aber mit ihrem Hauptgewicht notgedrungen auf einer äußerst geringen Anzahl intellektueller Kräfte.“ (Rabotscheje Delo Nr.6, S.38/39.)

Wir sind in vielem mit dieser Ansicht B-ws nicht einverstanden, insbesondere nicht mit den von uns hervorgehobenen Worten, die besonders plastisch zeigen, daß B-w, zermürbt (wie überhaupt jeder einigermaßen denkende Praktiker) von unserer Handwerklerei, aus der unerträglichen Lage keinen Ausweg zu finden vermag, da er unter dem Druck des „Ökonomismus“ steht. Nein, die Gesellschaft bringt sehr viele Personen hervor, die sich für die „Sache“ eignen, wir verstehen es nur nicht, sie alle auszunutzen. Der kritische, der Übergangszustand unserer Bewegung kann in der hier erörterten Beziehung mit den Worten gekennzeichnet werden: Es fehlt an Menschen, und Menschen sind in Massen da. Sie sind in Massen da, denn sowohl die Arbeiterklasse als auch immer neue Schichten der Gesellschaft bringen mit jedem Jahr immer mehr Menschen hervor, die unzufrieden sind, die protestieren wollen, die bereit sind, den Kampf gegen den Absolutismus, dessen Unerträglichkeit noch nicht von allen erkannt, aber von immer breiteren Massen immer schärfer empfunden wird, nach Kräften zu unterstützen. Und gleichzeitig fehlt es an Menschen, denn es sind keine Leiter, keine politischen Führer, keine organisatorischen Talente da, die imstande wären, eine so umfassende und gleichzeitig einheitliche und geschlossene Arbeit zu organisieren, in der jede, auch die geringfügigste Kraft ihre Verwendung fände. „Das Wachstum und die Entwicklung der revolutionären Organisationen“ bleibt nicht nur hinter dem Wachstum der Arbeiterbewegung zurück, was auch B-w zugibt, sondern auch hinter dem Wachstum der allgemein demokratischen Bewegung in allen Schichten des Volkes. (Übrigens würde B-w heute wahrscheinlich auch das als Ergänzung zu seiner Schlußfolgerung anerkennen.) Der Umfang der revolutionären Arbeit ist im Vergleich zur breiten spontanen Grundlage der Bewegung allzu beschränkt, zu sehr durch die armselige Theorie des „ökonomischen Kampfes gegen die Unternehmer und gegen die Regierung eingeengt. Heutzutage müssen indessen nicht nur die politischen Agitatoren, sondern auch die sozialdemokratischen Organisatoren „in alle Klassen der Bevölkerung gehen“. [H] Und schwerlich wird auch nur ein einziger Praktiker bezweifeln wollen, daß die Sozialdemokraten Tausende von kleinen Funktionen ihrer organisatorischen Arbeit unter die einzelnen Vertreter der verschiedensten Klassen verteilen könnten. Der Mangel an Spezialisierung, über den sich B-w so bitter und mit soviel Recht beklagt, ist einer der größten Mängel unserer Technik. Je kleiner die einzelnen „Operationen“ der gemeinsamen Arbeit sind, um so eher kann man Leute finden, die fähig sind, solche Operationen auszuführen (und die meist absolut unfähig sind, Berufsrevolutionäre zu werden), und um so schwieriger wird es für die Polizei, alle diese „Teilarbeiter“ zu „schnappen“, um so schwieriger wird es für sie sein, aus der Verhaftung eines einzelnen Menschen auf Grund irgendeiner Kleinigkeit ein „Verfahren“ zu inszenieren, das die Ausgaben der Staatskasse für „Sicherheit“ aufwiegt. Was aber die Zahl der Leute betrifft, die bereit sind, uns Unterstützung zu erweisen, so haben wir bereits im vorhergehenden Kapitel auf die riesige Veränderung hingewiesen, die in dieser Beziehung in kaum fünf Jahren vor sich gegangen ist. Um aber anderseits all diese kleinen Splitter zu einem Ganzen zusammenzufassen, um mit den Funktionen der Bewegung nicht die Bewegung selbst zu zersplittern und um dem mit kleinen Funktionen Beauftragten den Glauben an die Notwendigkeit und die Bedeutung seiner Arbeit zu geben, ohne den er überhaupt nie arbeiten wird [I] – für all das ist eben eine feste Organisation von erprobten Revolutionären notwendig. Besteht eine solche Organisation, so wird der Glaube an die Kraft der Partei sich um so mehr festigen und um so weiter ausbreiten, je konspirativer diese Organisation sein wird – und bekanntlich kommt es ja im Krieg vor allem darauf an, nicht nur der eigenen Armee Glauben an die eigene Kraft einzuflößen, sondern auch den Feind und alle neutralen Elemente von der Kraft dieser Armee zu überzeugen; eine wohlwollende Neutralität kann zuweilen die Sache entscheiden. Besteht eine solche Organisation, die eine feste theoretische Grundlage hat und über ein sozialdemokratisches Organ verfügt, so wird man nicht zu befürchten haben, daß die zahlreichen für sie gewonnenen „außenstehenden“ Elemente die Bewegung vom rechten Wege abbringen könnten (im Gegenteil, gerade jetzt, bei der vorherrschenden Handwerklerei, können wir beobachten, daß viele Sozialdemokraten die Linie des Credo befolgen und sich einbilden, daß nur sie Sozialdemokraten seien). Mit einem Wort; die Spezialisierung setzt notwendigerweise die Zentralisierung voraus und erfordert sie ihrerseits unbedingt.

Doch B-w selber, der die ganze Notwendigkeit der Spezialisierung so trefflich dargestellt hat, schätzt sie, unseres Erachtens, im zweiten Teil seiner zitierten Ausführungen nicht genügend hoch ein. Die Zahl der Revolutionäre, die aus der Arbeiterschaft hervorgehen, sei unzureichend, sagt er. Das ist ganz richtig, und wir betonen wiederum, daß der „wertvolle Bericht eines Beobachters aus der Nähe“ unsere Ansicht über die Ursachen der gegenwärtigen Krise in der Sozialdemokratie und folglich auch über die Mittel zu ihrer Heilung durchaus bestätigt. Es ist nicht nur so, daß die Revolutionäre im allgemeinen hinter dem spontanen Aufschwung der Massen zurückbleiben, sondern es bleiben sogar die Arbeiterrevolutionäre hinter dem spontanen Aufschwung der Arbeitermassen zurück. Und diese Tatsache bestätigt in anschaulichster Weise, sogar vom „praktischen“ Standpunkt aus gesehen, nicht nur, wie unsinnig, sondern auch wie politisch reaktionär die „Pädagogik“ ist, die man uns so häufig auf tischt, wenn die Frage unserer Pflichten gegenüber den Arbeitern erörtert wird. Diese Tatsache zeugt davon, daß es unsere allererste, allerdringendste Pflicht und Schuldigkeit ist, die Heranbildung von Revolutionären aus der Arbeiterschaft zu fördern, die hinsichtlich der Parteitätigkeit auf demselben Niveau stehen wie die Revolutionäre aus den Kreisen der Intellektuellen (wir betonen die Worte: hinsichtlich der Parteitätigkeit, denn in anderer Hinsicht das gleiche Niveau zu erreichen ist für die Arbeiter zwar notwendig, aber bei weitem nicht so leicht und nicht so dringend notwendig). Darum muß das Augenmerk vornehmlich darauf gerichtet sein, die Arbeiter auf das Niveau von Revolutionären zu heben, keineswegs aber darauf, sich selbst unbedingt auf das Niveau der „Arbeitermasse“ hinabzubegeben, wie es die „Ökonomisten“ wollen, oder auf das der „Durchschnittsarbeiter“, wie es die Swoboda wünscht (die sich in dieser Beziehung auf die zweite Stufe der ökonomistischen „Pädagogik“ erhebt). Ich bin weit davon entfernt, zu leugnen, daß für die Arbeiter eine populäre Literatur und für die besonders rückständigen Arbeiter eine besonders populäre (allerdings keine seichte) Literatur notwendig ist. Aber mich empört dieses ständige Vermengen von Fragen der Politik und der Organisation mit Pädagogik. Ihr Herren Sachwalter der „Durchschnittsarbeiter“ beleidigt ja eigentlich die Arbeiter durch euren Wunsch, euch unbedingt zu bücken, bevor ihr von Arbeiterpolitik oder von Arbeiterorganisation zu reden anfangt. Redet doch von ernsten Dingen in aufrechter Haltung und überlaßt die Pädagogik den Pädagogen, nicht den Politikern und Organisatoren! Gibt es denn nicht auch unter den Intellektuellen Fortgeschrittene, „Durchschnittliche“ und die „Masse„? Wird denn nicht von allen anerkannt, daß auch für die Intellektuellen eine populäre Literatur erforderlich ist, und wird diese Literatur nicht für sie geschrieben? Man stelle sich nur vor, daß in einem Artikel über die Organisation der Studenten oder Gymnasiasten der Verfasser als besondere Entdeckung des langen und breiten darlegen wollte, daß in erster Linie eine Organisation von „Durchschnittsstudenten“ notwendig sei. Der Verfasser eines solchen Artikels würde sicherlich ausgelacht werden, und das mit Recht. Gebt uns doch, würde man ihm sagen, organisatorische Ideen, wenn ihr solche habt, und wir werden schon selber feststellen, wer von uns ein „Durchschnittsmensch“ ist, wer höher und wer tiefer steht. Wenn ihr aber keine eigenen Organisationsideen habt, so wird all euer Gerede über „Masse“ und „Durchschnittsmenschen“ einfach langweilig sein. Begreift doch, daß die Fragen der „Politik“ und der „Organisation“ an sich so ernst sind, daß man von ihnen nicht anders als völlig ernsthaft reden soll: man kann und muß die Arbeiter (wie auch die Studenten und Gymnasiasten) so schulen, daß man mit ihnen über diese Fragen reden kann; wenn ihr aber schon einmal begonnen habt, darüber zu reden, so gebt wirkliche Antworten, weicht nicht zurück zu dem „Durchschnittsmenschen“ oder zu der „Masse“, versucht nicht, die Sache mit Redensarten oder Phrasen abzutun. [J]

Der Arbeiterrevolutionär muß, um für sein Wirken vollkommen vorbereitet zu sein, ebenfalls Berufsrevolutionär werden. Darum hat B-w unrecht, wenn er sagt, daß die übrigen revolutionären Funktionen (außer der Agitation) „mit ihrem Hauptgewicht notgedrungen auf einer äußerst geringen Anzahl intellektueller Kräfte lasten“, weil der Arbeiter elfeinhalb Stunden in der Fabrik beschäftigt ist. Das geschieht gar nicht „notgedrungen“, sondern infolge unserer Rückständigkeit, weil wir es nicht als unsere Pflicht erkennen, jedem hervorragend befähigten Arbeiter zu helfen, Berufsagitator, Berufsorganisator, Berufspropagandist, Berufskurier usw. usf. zu werden. In dieser Beziehung treiben wir geradezu schändlichen Raubbau an unseren Kräften, wir verstehen es nicht, behutsam umzugehen mit dem, was besonders sorgfältig gehegt und gepflegt werden muß. Man sehe sich die Deutschen an: Sie verfügen über hundertmal mehr Kräfte als wir, aber sie wissen sehr gut, daß wirklich begabte Agitatoren usw. aus den „Durchschnittsarbeitern“ gar nicht allzuoft hervorgehen. Darum sind sie sofort bemüht, für jeden begabten Arbeiter Verhältnisse zu schaffen, unter denen seine Fähigkeiten zu voller Entfaltung gelangen und restlose Verwendung finden: man macht ihn zum Berufsagitator, man veranlaßt ihn, sein Arbeitsfeld zu erweitern, es von einer Fabrik auf das ganze Gewerbe, von einem Ort auf das ganze Land auszudehnen. Er erwirbt Übung und Geschicklichkeit in seinem Beruf, er erweitert seinen Gesichtskreis und seine Kenntnisse, er hat Gelegenheit, hervorragende politische Führer anderer Gegenden und anderer Parteien aus unmittelbarer Nähe zu beobachten, er bemüht sich, das gleiche Niveau zu erreichen sowie Kenntnis des Arbeitermilieus und Frische der sozialistischen Überzeugung mit der beruflichen Schulung in sich zu vereinigen, ohne die das Proletariat den hartnäckigen Kampf gegen die ausgezeichnet geschulten Reihen seiner Feinde nicht führen kann. So, und nur so steigen aus der Arbeitermasse die Bebel und Auer empor. Aber was in einem politisch freien Lande zum großen Teil von selbst geschieht, das muß bei uns systematisch von unseren Organisationen vollbracht werden. Ein halbwegs talentierter und „zu Hoffnungen berechtigender“ Agitator aus der Arbeiterklasse darf nicht 11 Stunden in der Fabrik arbeiten. Wir müssen dafür sorgen, daß er aus Mitteln der Partei unterhalten wird, daß er imstande ist, rechtzeitig in die Illegalität zu gehen, daß er den Ort seiner Tätigkeit oft wechselt, denn sonst wird er nicht viel Erfahrungen sammeln, wird seinen Gesichtskreis nicht erweitern, wird nicht imstande sein, sich wenigstens einige Jahre lang im Kampf gegen die Gendarmen zu halten. Je breiter und tiefer der spontane Elan der Arbeitermassen wird, um so eher bringen sie nicht nur talentvolle Agitatoren hervor, sondern auch talentvolle Organisatoren, Propagandisten und „Praktiker“ im guten Sinne des Wortes (deren es unter unseren Intellektuellen, die größtenteils nach russischer Art etwas nachlässig und schwerfällig sind, so wenige gibt). Haben wir erst Trupps speziell geschulter Revolutionäre aus der Arbeiterklasse, die eine lange Lehrzeit durchgemacht haben (und zwar selbstverständlich von Revolutionären „aller Waffengattungen“), dann wird keine politische Polizei der Welt mit diesen Trupps fertig werden, denn diese Trupps der Revolution grenzenlos ergebener Menschen werden auch das grenzenlose Vertrauen der breitesten Arbeitermassen genießen. Und es ist unsere direkte Schuld, daß wir die Arbeiter zuwenig auf diesen Weg der Schulung zu Berufsrevolutionären „stoßen“, der für sie derselbe ist wie für die „Intellektuellen“, daß wir sie allzuoft nach rückwärts ziehen durch unsere dummen Reden darüber, was der Arbeitermasse, den „Durchschnittsarbeitern“ „zugänglich“ sei usw.

In diesen wie auch in anderen Beziehungen steht der beschränkte Umfang der organisatorischen Arbeit unzweifelhaft in untrennbarem (wenn auch von der großen Mehrheit der „Ökonomisten“ und der beginnenden Praktiker nicht erkanntem) Zusammenhang mit der Einengung unserer Theorie und unserer politischen Aufgaben. Die Anbetung der Spontaneität erzeugt eine gewisse Furcht, auch nur einen Schritt weit von dem abzuweichen, was der Masse „zugänglich“ ist, eine Furcht, sich allzuhoch über das einfache Eintreten für die nächsten und unmittelbaren Bedürfnisse der Masse zu erheben. Habt keine Angst, ihr Herren! Denkt daran, daß wir in organisatorischer Beziehung so tief stehen, daß schon der bloße Gedanke unsinnig ist, wir könnten uns allzu hoch erheben!

 

 

Fußnoten von Lenin

H. Zum Beispiel macht sich in letzter Zeit zweifellos eine Belebung des demokratischen Geistes in Militärkreisen bemerkbar, zum Teil infolge der sich häufenden Fälle von Straßenkämpfen gegen solche „Feinde“ wie Arbeiter und Studenten. Und sobald es die vorhandenen Kräfte erlauben, müssen wir unbedingt der Propaganda und Agitation unter den Soldaten und Offizieren, der Gründung von „Militärorganisationen“, die unserer Partei angehören, die größte Aufmerksamkeit schenken.

I. Ich erinnere mich, wie mir ein Genosse erzählte, daß ein Fabrikinspektor, der der Sozialdemokratie helfen wollte und auch half, sich bitter darüber beklagte, daß er nicht wisse, ob seine „Information“ das wirkliche revolutionäre Zentrum erreiche, inwieweit seine Hilfe notwendig sei und in welchem Maße die Möglichkeit bestehe, seine kleinen und unbedeutenden Dienste auszunutzen. Jeder Praktiker kennt natürlich mehr solcher Fälle, in denen uns infolge unserer Handwerklerei Verbündete verlorengingen. Solche im einzelnen „unbedeutenden“, in ihrer Summe aber unschätzbaren Dienste könnten und würden uns Angestellte und Beamte nicht nur der Fabriken, sondern auch der Post, der Eisenbahn, der Zollämter, der Adelsinstitutionen, der Kirchen und jeder anderen Behörde erweisen, selbst der Polizeibehörden und der Hofämter! Hätten wir bereits eine wirkliche Partei, eine wirkliche revolutionäre Kampforganisation, dann würden wir alle diese „Helfer“ nicht so zu exponieren brauchen, dann würden wir es nicht so eilig haben, sie stets und unbedingt in das innerste Getriebe der illegalen Arbeit hineinzuziehen, sondern wir würden sie, im Gegenteil, besonders schonen oder sogar speziell Leute für solche Funktionen schulen, eingedenk dessen, daß viele Studenten der Partei als „Helfer“ in amtlichen Stellungen viel mehr nützen könnten, als wenn sie „kurzfristige“ Revolutionäre sind. Aber – ich wiederhole es nochmals – nur eine schon völlig gefestigte Organisation, die nicht unter dem Mangel an aktiven Kräften leidet, ist berechtigt, diese Taktik anzuwenden.

J. Swoboda Nr.1 Artikel Die Organisation, S.66: „Schweren Schritts vorwärtsschreitend, wird der Arbeiterkoloß alle Forderungen bekräftigen, die im Namen der russischen ARBEIT aufgestellt werden“ – unbedingt groß geschrieben! Und derselbe Verfasser ruft aus: „Ich stehe den Intellektuellen absolut nicht feindlich gegenüber, aber ...“ (das ist dasselbe Aber, das Schtschedrin mit den Worten übersetzte: Die Ohren wachsen nicht über die Stirn hinaus!) “... aber es ärgert mich immer fürchterlich, wenn einer daherkommt und eine Menge sehr schöne und großartige Dinge sagt und verlangt, daß sie wegen der eigenen (seiner?) Schönheit und anderer Vorzüge angenommen werden“ (62). Ja, auch mich „ärgert das immer fürchterlich“.

 


Zuletzt aktualisiert am 20.7.2008