Protokoll des Gründungsparteitages der Kommunistischen Partei Deutschlands

 

Anmerkungen

 

Tagesordnung

1. Im Berichte der Zeitung Die Rote Fahne (Berlin) Nr.45 vom 31. Dezember 1918, wird als Eröffnungszeit ½10 angegeben.

2. Die Zeitung der USPD Die Freiheit (Berlin) berichtete in ihrer Ausgabe Nr.81 vom 30. Dezember 1918, daß neben Rosi Wolfstein und Fritz Heckert noch Werner Hirsch (Cuxhaven) und Arthur Hammer (Essen) zu Schriftführern gewählt wurden.

 

 

Erster Verhandlungstag: Vormittagssitzung

1. Es handelt sich wahrscheinlich um die Internationale Korrespondenz. Wochenschrift zu Fragen der internationalen Politik und Arbeiterbewegung, erschienen von 1914 bis 1917 in Berlin. Die Zeitschrift wurde von der Gewerkschaftsbürokratie finanziert und vertrat sozialchauvinistische Anschauungen.

2. In der Dietz-Ausgabe (Berlin 1972) wird eine Zusammenfassung der Rede von Ernst Meyer wiedergegeben:

Genosse Ernst Meyer begrüßte im Namen der Zentrale den Parteitag, indem er, an der Schwelle des neuen Abschnittes der Parteibewegung, einen kurzen Rückblick auf den historischen Entwicklungsgang der Partei warf, deren Tätigkeit bisher größtenteils nicht öffentlich sein könnte. Er schilderte die Etappen der Parteientwicklung vom ersten öffentlichen Kreistag ab, der zugleich ihr Geburtsakt war, ihren ersten Akt: den Protestbrief der Genossen Liebknecht, Luxemburg, Mehring, Zetkin. Weiter, die ersten Flugblätter im Winter 1914/15, die ersten mit ‚Spartakus‘ unterzeichneten Flugblätter im Frühjahr 1916, in der die Leitsätze angenommen wurden, die in der Junius-Broschüre abgedrückt sind. Ihr Zweck war die scharfe Scheidung von den Mehrheitssozialisten. Mit der Beitragssperre trieb der Spartakusbund einen scharfen Keil in die alte Partei. Weiter kam die Konferenz von Gotha, die Konstituierung der USP. die zentrale hat den Eindruck, daß diese Arbeit innerhalb der USP nur von Nutzen gewesen ist, daß sie unserer prinzipiellen Klarheit nicht geschadet hat. die Zentrale hat ihre Tätigkeit immer in erster Linie auf die Wirkung auf die Massen eingestellt. Der Spartakusbund hat trotz seiner zahlenmäßigen Schwäche großen Einfluß auf die Stimmung, das Urteil und die Aktivität der Masse ausgeübt.“

3. Gemeint ist der 24. März, an dem im Reichstag außer Karl Liebknecht und Otto Rühle 18 zumeist zentristische Abgeordnete gegen den Notetat stimmten. In der folgenden Sitzung der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion wurde die 18 Etatsverweigerer aus der Fraktion ausgeschlossen. Die Ausgeschlossenen bildeten daraufhin die Sozialdemokratische Arbeitsgemeinschaft.

4. Am 19. August 1915 versenkte der britische Hilfskreuzer Baralong ein deutsches U-Boot. die schiffbrüchige Besatzung wurde getötet. Diesen Vorfall nahmen deutsche Kriegspolitiker zum Anlaß für eine verschärfte Hetze gegen England.

5. In der zitierten Form nicht nachweisbar.

6. Organisiert vom sozialdemokratischen Stadtkommandanten Otto Wels, dem Generalkommando des Gardekorps, dem Kriegsministerium und dem Auswärtigen Amt, war am 6. Dezember 1918 ein Putschversuch unternommen worden. von reaktionären Offizieren geführte Truppenteile hatten den Vollzugsrat der Berliner Arbeiter- und Soldatenräte verhaftet, die Redaktion der Roten Fahne besetzt und Friedrich Ebert zum Präsidenten der Republik ausgerufen. Bei ihrem brutalen Vorgehen gegen eine unbewaffnete Demonstration waren von den Truppen 14 Personen getötet und mehr als 30 verletzt worden.

7. Versuch, die Volksmarinedivision zu entwaffnen. Am 24. Dezember 1918 überfielen konterrevolutionäre Truppen auf Anweisung Friedrich Eberts und Philipp Scheidemanns die Volksmarinedivision im Berliner Schloß. Der Angriff wurde abgeschlagen, 11 Matrosen und 56 Angreifer fielen in diesen Kämpfen.

8. Die Vertreter der USPD, Rudolf Breitscheid, Karl Hofer, Adolf Hoffmann, Karl Rosenfeld, Hugo Simon, Heinrich Ströbel, traten am 3. Januar 1919 aus der preußischen Regierung aus.

9. Der volle Titel lautet: Die Hinausdrängung der Unabhängigen (siehe Die Freiheit, Nr.80 vom 30. Dezember 1918.

10. Gemeint sind die Internationalen Kommunisten Deutschlands.

11. Die folgende Rede Karl Radeks ist im Manuskript nicht enthalten. Sie ist einer Broschüre Die russische und deutsche Revolution und die Weltlage, Begrüßungsrede auf dem Gründungsparteitag der Kommunistischen Partei Deutschlands am 30. Dezember 1918, nebst einem Vorwort, Berlin 1919, S.15-32, entnommen.

12. Am 13. November 1918 teilte die Sowjetregierung telegraphisch ihren Beschluß mit, dem deutschen Volk 50.000 Pub Mehl zu schicken. Der Rat der Volksbeauftragten lehnte diese Angebot der proletarischen Solidarität ab. Dafür bat er in diesen tagen wiederholt den Präsidenten der USA, Wilson, um Lebensmittellieferungen.

13. Gemeint ist die Partei der Sozialrevolutionäre, eine kleinbürgerliche Partei mit bäuerlicher Basis.

14. In der veröffentlichten Rede Radeks heißt es auf S.17 zu dieser Stelle in einer Fußnote: „Inzwischen haben die Kautsky usw. ihre Plätze räumen müssen, und die obersten Regierungsämter sind unter der Regierungskoalition aus Scheidemännern, Demokraten und Zentrum brüderlich aufgeteilt worden.“

15. Bei Homer Name für alle Griechen (neben der Bezeichnung Achäer) – Ratschläge dieser Danaer, analog Danaergeschenk: unheilbringendes Geschenk; ursprünglich das hölzerne Pferd, in dem sich Griechen verborgen hatten und das von den Trojanern selbst in die von Griechen belagerte Stadt Troja gezogen wurde.

16. Siehe Anm.6 und Anm.7 oben.

17. Gemeint ist das Gesamtrussische Zentralexekutivkomitee der Sowjets der Arbeiter-, Soldaten und Bauerndeputierten.

18. Dieser Satz ist im Original unvollständig.

19. Gemeint ist das Grußschreiben Karl Liebknechts An den VI. Allrussischen Sowjetkongreß, das am 6. November 1918 unmittelbar nach der Rede W.I. Lenins vor den Deputierten verlesen wurde (siehe Karl Liebknecht, Gesammelte Reden und Schriften, Bd.IX, Berlin 1971, S.588-590).

 

 

Erster Verhandlungstag: Nachmittagssitzung

1. Im Manuskript heißt es: „Eröffnung der Nachmittagssitzung um ½3 Uhr.“

2. Wahrscheinlich fehlt hier unter anderem der im Bericht über den Gründungsparteitag, S.9 enthaltene Satz: „Ich möchte Sie dringend warnen, der durch die Agitation gegen die Nationalversammlung geschaffenen Stimmung nachzugeben.“ – In der von Wilhelm Herzog herausgegebenen Zeitung Die Republik (Berlin), die mit den revolutionären Kräften der Arbeiterbewegung sympathisierte, ist in Nr.28 vom 31. Dezember noch folgender Satz wiedergegeben: „Ich weiß, daß die Stimmung im Lande gegen eine solche Beteiligung ist, aber die Frage ist ernst und ausschlaggebend für unsere junge Partei, deshalb muß man viel und ruhig überlegen.“

3. Auf der Vollversammlung der Berliner Arbeiterräte am 19. November 1918 hatte Richard Müller, Vorsitzender des Vollzugsrates der Berliner Arbeiter- und Soldatenräte erklärt: „Die Nationalversammlung ist der Weg zur Herrschaft der Bourgeoisie, ... der Weg zur Nationalversammlung geht über meine Leiche.“ (Beiträge zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, Berlin 1958, H.6, S.1039.) Diese Äußerung trug Müller den Spottnamen „Leichenmüller“ ein.

4. Wahrscheinlich handelt es sich um den Delegierten Prudlo (Beuthen).

5. Gemeint ist der von Rosa Luxemburg verfaßte Leitartikel der Roten Fahne, Nr.38 vom 23. Dezember 1918, Die Wahlen zur Nationalversammlung.

6. Die beiden Resolutionen sind im Manuskript nicht enthalten. Im Berliner Tageblatt und handels-zeitung, Nr.666 vom 31. Dezember 1918, heißt es zum Inhalt der Resolutionen:Gelwitzki (Berlin) verlas zwei Resolutionen der Bezirksvereine 14 und 15, Berlin Wedding und Reinickendorf. die Mitglieder dieser Vereine erklären sich gegen eine Beteiligung an der Nationalversammlung. Sie verlangen vielmehr, daß man alle Machtmittel gegen diese Anwendung bringe. Ferner fordern sie alle revolutionären Arbeiter auf, dafür zu sorgen, daß alle Macht fest in den Arbeiter- und Soldatenräten verankert wird. Sie wollen auf der Straße, wenn es sein muß, mit Blut die Macht erkämpfen zur Erreichung der Weltrevolution.“ – Auch in der bürgerlichen Tageszeitung Berliner Lokal-Anzeiger, Nr.661 vom 31. Dezember 1918, wird erwähnt, daß Gelwitzki zwei Resolutionen der Bezirksvereine 14 und 15, Berlin-Wedding und Reinickendorf, verlas. Im Bericht der Mandatsprüfungskommission sind diese Bezirke aber nicht angegeben.

7. Die Anträge von Rogg und Rühle sind im Manuskript nicht enthalten. Das Wortlaut hier ist nach dem Vorwärts (Berlin), Nr.359 vom 31. Dezember 1918. – Ulrich Rogg geht später in einem Diskussionsbeitrag auf seinen Antrag ein. – Beim dritten Antrag handelt es sich um den von Gelwitzki.

8. Dieser Satz ist im Manuskript unvollständig. siehe aber das Schlußwort Levis.

9. Gemeint ist die Verbandsgeneralversammlung der USPD von Groß-Berlin am 15. Dezember 1918.

10. Gemeint sind die Beschlüsse des 1. Allgemeinen Kongresses der Arbeiter- und Soldatenräte Deutschlands vom 16. bis 21. Dezember 1918 in Berlin (1. Reichsrätekongreß).

11. Dieser Satz ist im Manuskript unvollständig.

12. Es konnte nicht ermittelt werden, ob es sich um Gustav Triebel (Düsseldorf) oder Oskar Triebel (Barmen) handelt.

13. Siehe Anm.5 oben.

 

 

Zweiter Verhandlungstag: Vormittagssitzung

1. In der bürgerlichen Deutschen Allgemeinen Zeitung (Berlin), Nr.664 vom 31. Dezember 1918, heißt es: „Der Vorsitzende macht nun die Mitteilung, daß von der Arbeiterschaft von Schwientochlowitz (Oberschlesien) ein Telegramm eingelaufen ist mit grüßen der Arbeiterschaft von Schwientochlowitz und Bismarckhütte und des Inhalts, daß sie für den Spartakusbund Demonstrationen von Tausenden von Mitgliedern veranstaltet habe. Es wurde hierauf beschlossen, an alle Arbeiterverbände folgende Drahtung zu senden: ‚Die heutige Konferenz sendet Euch den Ausdruck der vollen Sympathie. Im Kampfe mit den Scheidemännern und den Kapitalisten, die Euch nur mit bleuen Bohnen füttern wollen, werdet Ihr uns an Eurer Seite finden.‘“

2. Es handelt sich um das am 2. Dezember 1916 vom Deutschen Reichstag mit den Stimmen der sozialdemokratischen Fraktion und gegen die Stimmen der Sozialdemokratischen Arbeitergemeinschaft beschlossene Gesetz über den vaterländischen Hilfsdienst. Nach diesem Gesetz war jeder männliche Deutsche vom 17. bis zum 60. Lebensjahr zum Hilfsdienst während des Krieges verpflichtet. Alle nicht in kriegswichtigen Einrichtungen und betrieben Beschäftigten konnten für kriegswichtige Arbeiten verpflichtet werden. Das Gesetz dekretierte die Bildung von Arbeiterausschüssen, die als Vermittlerorgane zwischen Arbeitern und Unternehmern fungieren und die Arbeiter vom revolutionären Kampf abhalten sollten. In Betrieben, in denen revolutionäre Arbeiter maßgeblichen Einfluß auf die Belegschaft hatten, konnten diese Ausschüsse jedoch für die Organisierung ökonomischer und politischer Kämpfe ausgenutzt werden.

3. Gemeint sind die Vereinbarungen der Unternehmerverbände mit den Gewerkschaften vom 15. November 1918 (Arbeitsgemeinschaftsabkommen), die die Enteignung und Entmachtung der monopolkapitalistischen Kriegsverbrecher und die Vergesellschaftung der wichtigsten Produktionsmittel verhindern und die Arbeiterklasse an den Imperialismus binden sollten.

4. Siehe dazu Berliner Tageblatt und Handels-Zeitung, Nr.663 vom 29. Dezember 1918.

5. Auslassungen im Manuskript.

6. Die Wirtschaftlichen Übergangsforderungen für die Industrie- und Handelsarbeiter sind zum Teil in der Freiheit, Nr.83 vom 31. Dezember 1918, und in der Deutschen Allgemeinen Zeitung, Nr.664 vom 31. Dezember 1918, abgedruckt. Die folgende Wiedergabe stützt sich auf die Deutsche Allgemeine Zeitung; in Klammern gesetzte Sätze sind Ergänzungen aus der Freiheit.

„In allen Betrieben der Industrie und des Handels sind von Arbeitern und Angestellten Betriebsräte zu wählen, die für den Betrieb in allen Angelegenheiten, die das Arbeitsverhältnis der Arbeiter und Angestellten zum Unternehmer betreffen, selbständig nach Anhörung des Unternehmers entscheiden. Die Betriebsräte üben die Kontrolle über Produktion und den Geschäftsbetrieb des Unternehmens aus. Ihnen steht jederzeit der Einblick in die Geschäftsbücher, in die Kalkulationen und in die Personalakten zu. Den Mitgliedern der Betriebsräte hat der Unternehmer für die versäumten Arbeitsstunden eine Entschädigung in der Höhe des festgesetzten Lohnes zu gewähren. Ferner ist den Betriebsräten für ihre Funktionen ein mit allen erforderlichen Utensilien ausgestattetes Büro zur Verfügung zu stellen. Gegen die Entscheidungen der Betriebsräte steht den Unternehmern das Recht der Beschwerde an den Bezirkswirtschaftsrat zu, doch wird die vorläufige Durchführung der Beschlüsse des Betriebsrates durch die Beschwerde nicht behindert. In den Großbetrieben wählen die Arbeiter in den einzelnen Werkstätten oder Abteilungen Werkstattsräte, die in allen Angelegenheiten der Werkstatt als erste Instanz selbständig entscheiden. Die Wahlen zu den Betriebsräten erfolgen in der Weise, daß in den Großbetrieben auf je 100 Arbeiter ein Vertreter entfällt.

(Der Bezirkswirtschaftsrat hat in allen Fragen selbständig zu entscheiden. Er wird von den Arbeitern und Angestellten eines zusammenhängenden Bezirks gewählt. Für die einzelnen Industrie- und Handelszweige werden Industrie- und Handelswirtschaftsräte gewählt.)

Für das gesamte Reich wird von den Bezirkswirtschaftsräten ein Zentralwirtschaftsrat gewählt, dem ein Zentralwirtschaftsamt beigesellt wird. Der Zentralwirtschaftsrat wird gebildet von den gewählten Vertretern der Bezirks- und Industrieräte unter Hinzuziehung von berufenen Fachleuten aus den verschiedensten Kreisen. Zu seinen Aufgaben gehören die allgemeine Kontrolle der Produktion, namentlich der Rohstoffe, des Außenhandels und der Belieferung der einzelnen Industrien mit Arbeitsmitteln vom Standpunkt der Überleitung zur sozialistischen Wirtschaft. Diese Körperschaft ist berufen zur Übernahme ganzer Industrien in sozialistische Verwaltung. Die gesamten Wirtschaftsräte unterstehen dem Zentralrat (Zentralkongreß) der Arbeiter- und Soldatenräte Deutschlands. (Zur Leitung aller Streikbewegungen, um sie alle auf das sozialistische Ziel zu richten und eine eventuelle Übernahme ganzer Betriebs- und Industriezweige zu bewerkstelligen, ist von allen Bezirkswirtschaftsräten eine zentrale Streikkommission zu schaffen, die bei jedem Streik sofort in Funktion tritt.)

(Es werden dann eine lange Reihe von wirtschaftlichen Verordnungen zum Schutze der Arbeiter aufgestellt.)

Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt 35 Stunden, einschließlich der Pausen. Überstunden sind im Notfall nach Entscheidung der Betriebsräte zu leisten, müssen jedoch später wieder von der regelmäßigen Arbeitszeit in Abzug gebracht werden. (Bei Mangel an Rohstoffen ist die Verkürzung der Arbeitszeit auf alle Arbeiter zu verteilen. Die zwangsweise Abschiebung von Industriearbeitern aufs Land ist zu verhindern. Dann folgen Forderungen hygienischer Art und solche zur Bildung der Arbeiter, unter anderem die Einrichtung von Betriebsbibhiotheken und Lesehallen ...)“

7. Gemeint ist der 23. Dezember 1918.

8. Es handelt sich um den Delegierten Georg Handke (Hanau).

9. Abkürzung für das Waffen- und Munitionsbeschaffungsamt.

10. Gemeint ist Punkt 8 der sofortigen Maßnahmen zur Sicherung der Revolution im Programm der KPD (siehe Anhang).

11. Gemeint sind die auf dem Parteitag verteilten Wirtschaftlichen Übergangsforderungen (siehe Anm.6 oben).

12. Siehe „1. Verhandlungstag: Vormittagssitzung“ Anm.1 oben.

13. Gemeint sind die auf dem Patrteitag verteilten Wirtschaftlichen Übergansforderungen (siehe Anm.6 oben).

14. Auslassungen im Manuskript.

15. Gemeint sind die Anträge von Schmidt (Hannover) und Genossen sowie von Rieger (Berlin).

16. Die Mitteilung der Mandatsprüfungskommission ist dem Berliner Tageblatt und Handels-Zeitung, Nr.667 vom 31. Dezember 1918, entnommen. Hier heißt es aber irrtümlich „117 delegierte“ statt „127 delegierte“. Es waren vertreten: 83 Delegierte des Spartakusbundes, 11 Mitglieder der Zentrale, 3 Delegierte des Roten Soldatenbundes, ein Delegierter der Jugend, 29 Delegierte der Internationalen Kommunisten Deutschlands.

 

 

Zweiter Verhandlungstag: Nachmittagssitzung

1. Das Referat Rosa Luxemburgs wurde vom Vorsitzenden unter diesem Thema angekündigt, obwohl der Tagesordnungspunkt Unser Programm und die politische Situation lautete.

2. Karl Marx u. Friedrich Engels, Werke, Bd.4, Berlin 1971, S.573-574.

3. Ebenda, S.481-482.

4. Diese Einleitung schrieb Friedrich Engels im Februar 1895 für die Einzelausgabe einer Artikelserie, die Karl Marx 1850 in der Neuen Rheinischen Zeitung. Pölitischökonomische Revue (Hamburg) veröffentlicht hatte und die nunmehr unter dem Titel Die Klassenkämpfe in Frankreich 1848 bis 1850 neu herausgegeben wurde. Auf dringliche Bitten des sozialdemokratischen Parteivorstandes angesichts eines drohenden Ausnahmegesetzes stimmte Engels einigen Abänderungen an seiner Einleitung zu, wandte sich jedoch in seinem Brief an Richard Fischer vom 8. März 1895 (siehe Karl Marx u. Friedrich Engels, Werke, Bd.9, Berlin 1968, S.424-426) entschieden gegen deren Tendenz, die auf eine Anbetung der Gesetzlichkeit hinauslief. Der revolutionäre Charakter der. Einleitung blieb auch in der veränderten Fassung erhalten, jedoch brachte Engels in einem Brief an Karl Kautsky vom 25. März 1895 zum Ausdruck, daß durch die „umsturzvorlagenfurchtsamlichen Bedenken unsrer Berliner Freunde“ sein Text „einiges gelitten“ habe (ebenda, S.446). – Rosa Luxemburg waren diese Zusammenhänge verborgen geblieben, da der sozialdemokratische Parteivorstand den ursprünglichen Wortlaut der Einleitung auch dann nicht veröffentlichte, als die Gefahr eines Ausnahmegesetzes nicht mehr bestand. Der vollständige Text der Einleitung wurde erstmalig im März 1925 vom Marx-Engels-Institut in Moskau mitgeteilt.

5. Karl Marx u. Friedrich Engels, Werke, Bd.7, Berlin 1971, S.516.

6. Ebenda, S.518.

7. Ebenda, S.520.

8. Der Entwurf des Programms wurde unter dem Titel Was will der Spartakusbund? erstmalig in der Roten Fahne, Nr.29 vom 14. Dezember 1918, veröffentlicht und erschien später als Broschüre.

9. Siehe „1. Verhandlungstag: Vormittagssitzung“ Anm.6 oben.

10. Siehe „1. Verhandlungstag: Vormittagssitzung“ Anm.7 oben.

11. Gotthold Ephraim Lessing, Gesammelte Werke in zehn Bänden (Hrsg. von Paul Rilla), 7. Band, Berlin 1956, S.323-324.

12. Gemeint ist die Freie Sozialistische Jugend Deutschlands, die ihre erste Reichskonferenz unter Teilnahme Karl Liebknechts am 26./27. Oktober 1918 in Berlin abgehalten hatte.

13. Im Manuskript heißt es „Beumer (Werder)“. Es handelt sich nach Auskunft von Wilhelm Eildemann, damals Redakteur des Kommunist (Bremen), um Ludwig Bäumer, Delegierter aus Bremen, wohnhaft in Worpswede. Auch im Berliner Tageblatt und Handels-Zeitung, Nr.1 vom 1. Januar 1919, heißt es „Als erster Diskussionsredner tritt Breuer [irrtümlich statt Bäumer – Anm.d.Redaktion] (Worpswede) für radikale Enteignung ein.“

14. Gemeint ist die Kommunistische Partei Deutschlands. In der Diskussion über den Namen der Partei war auch „Kommunistische Arbeiterpartei Deutschlands“ vorgeschlagen worden.

15. Gemeint sind vermutlich die einleitenden Abschnitte des Programms.

16. Gemeint sind die Internationalen Kommunisten Deutschlands.

17. Vom 15. bis 20. Jahrhundert im zaristischen Rußland bestehende Dorfgemeinschaft mit Gemeinbesitz an Grund und Boden, der periodisch zur Einzelnutzung neu verteilt wurde. durch die fortschreitende kapitalistische Entwicklung wurde der Mir zerstört und schließlich mit den Stolypinschen Agrargesetzen (1906-1910) aufgehoben.

18. Es handelt sich um eine Zuschrift Max Leviens zu dem Artikel L.D. Trotzkis Die verdorbene Suppe (Das Fazit der Asewaffäre) in der Zeitschrift Die Neue Zeit (Stuttgart) vom 19. März 1910 (27. Jg. 1908/09, Erster band, S.892ff.), die unter dem Titel Die revolutionäre Romantik und Asew und mit dem Signum „M.L., Mitglied der Partei der Sozialrevolutionäre“ in der Neuen Zeit, vom 7. Mai 1909 (27. Jg. 1908/09, Zweiter band, S.184-185) veröffentlicht wurde. – Levien gibt die Stellung der Bolschewiki in der Frage des individuellen Terrors richtig wieder, allerdings gehörte Trotzki 1909 nicht zu den Bolschewiki.

19. Zar Alexander II. wurde am 13. März 1881 von revolutionären Narodowolzen getötet, der zaristische Innenminister W.K. Plehwe am 29. Juli von einem Sozialrevolutionär ermordet.

20. Weitere Namen sind im Manuskript nicht enthalten.

21. Im Manuskript fehlen die weiteren sieben Namen.

22. Teile des Materials fanden sich als Beilage zum Manuskript. Der Organisationsvorschlag ist unterzeichnet mit „F.A. Fister (München), Paul Frölich (Hamburg), Karl Becker (Dresden), Fritz? [Karl] Ertinger (Bremen) und Hans Möller (Berlin)“.

23. Es konnte nicht festgestellt werden, von welchem Ort Walk delegiert worden war.

24. Der volle Wortlaut fehlt im Manuskript.

25. Im Manuskript heißt es „Ludrat“. Über diesem Namen befindet sich aber ein Fragezeichen. Es kann sich auf Grund des Inhalts des Diskussionsbeitrages nur um Prudlo (Beuthen) handeln.

26. Im Vorschlag der Internationalen Kommunisten Deutschlands (siehe Anm.22 oben) heißt es:

„Der Parteitag wählt zur Führung der Geschäfte der Gesamtorganisation einen Zentralausschuß. Dieser besteht aus 13 gleichberechtigten Mitgliedern. Er bildet, wenn der Parteitag nicht zusammengetreten ist, die höchst Instanz für die Angelegenheiten der gesamten Partei.

Der Zentralausschuß wird nach folgendem Modus gewählt: 6 Mitglieder wählt der Parteitag nach Vorschlägen, die aus seiner Mitte gemacht werden. Diese 6 Mitglieder haben in Berlin ihren ständigen Wohnsitz zu nehmen. die übrigen 7 Mitglieder werden aus den Gauen nach Vorschlägen der Gaukonferenz oder der auf dem Parteitag anwesenden Delegierten der Gaue vom Parteitag gewählt. Auf jeden der Gaue muß ein Mitglied des Zentralausschusses entfallen. Der Zentralausschuß wird mindestens einmal jährlich neu gewählt.“

27. Am 22. Dezember erschien im Vorwärts eine Mitteilung über die Einberufung der „Internationalen Sozialistenkonferenz am 6. Januar in Lausanne“. Die Konferenz fand dann aber vom 3. bis 10. Februar 1919 in Bern statt.

28. Auslassungen im Manuskript.

29. Die Notiz konnte im Vorwärts nicht ermittelt werden. Am Rande des Protokoll-Manuskripts stehen hier zwei Fragezeichen

 

 

Dritter Verhandlungstag

1. Gemeint ist wahrscheinlich W.I. Lenins Arbeit Staat und Revolution, deren vertrieb für 2,– Mark auf der Rückseite des Berichts über den Gründungsparteitag mitgeteilt wurde.

2. Hier hieß es zunächst „Kludra“. Dieser Name wurde handschriftlich in „Pluderer“ geändert. Gemeints ist aber Prudlo (Beuthen).

3. Die 2. Reichskonferenz der Freien Sozialistischen Jugend tagte erst am 22. und 23. Februar 1919 in Berlin.

 


Zuleztzt aktualisiert am 15.10.2003